Nordländer
Foriker
Meine Personalerin meint immer, ich soll weniger Stunden machen. Also habe ich mir gestern eine verlängerte Mittagspause in einem der schönsten Automobil-Museen Deutschlands geleistet. Zum Glück war ich zur Mittagszeit dort und viele Besucher haben das Restaurant besucht. So konnte ein Bilder ohne menschlichen Beifang machen. Horch, Wanderer und Audi werdet ihr bei mir weniger sehen, da mich mehr die Fahrzeuge von DKW und die Nachkriegszeit interessieren. Es soll auch nur eine Anregung sein, um dieses wunderbare Museum selbst zu besuchen.
Der Horch-LKW war bis 1963 noch zugelassen.
Der Motorsport kommt auch nicht zu kurz. Dieser Büssing-NAG lief bis 1937 als Renntransporter und wurde dann zur Feuerwehr-Drehleiter umgebaut. So überlebte er die Zeit bis zur Wende in Zwickau bei Sachsenring. Ende der 1990er lies Audi ihn zurückbauen.
Framo wurde vom DKW-Gründer Rasmussen eigentlich als Zulieferer gegründet. 1933 erschien der 3-rädrige Framo Stromer FP200. Dreiräder waren zu der Zeit von der Steuer befreit und konnten ohne Führerschein bewegt werden. Allerdings war die Fertigung viel zu aufwendig, so dann nicht einmal 750 St. gebaut wurden.
Witziges Detail: Beheizte Windschutzscheibe
Ein kleine Auswahl der zahlreichen DKW im Museum.
Starten wir die Reise in die Nachkriegszeit mit einem "Pappe" P70 - Prototypen.
Optisch gefällt mir der AWZ P70 sogar besser als sein Nachfolger P50. Dazu mal eine schwedische Verkaufsanzeige aus meinem Archiv. Ein interessanter Markenname mit dem geworben wurde.
Der Zwickauer Klassiker darf auch nicht fehlen. Und Camping und Freizeit steht natürlich aktuell auch im Fokus. Sei es nun mit dem Dübener Ei und dem Brettsegler auf dem Dach. Oder mit Delphin 140 und Außenborder "Forelle" am Hacken. Das Faltboot Delphin 140 entstand auf der Mathias-Thesen-Werft Wismar in der Konsumgüterproduktion.
Der Caro-Pickup war der letzte Versuch in der Trabant-Produktion... Es blieb bei diesem Prototypen. Nur vom Tramp/Kübel wurden noch einige Fahrzeuge als Caro-Modelle noch gefertigt. Komisch, ein paar Jahre später hat Skoda das Caro-Pickup-Konzept aufgegriffen und etwas mehr als 4.000 Skoda Felicia Fun auf den Markt gebracht. Sie hatten auch so eine giftige gelbe Lackierung...
Es hätte alles anders kommen können, wenn z.B. der zwischen 1973 und 1979 entwickelte P610 in Serie gegangen wäre. Den Motor sollte Skoda zuliefern. Auf Weisung von Berlin musste das Projekt 1979 abgebrochen werden.
Der Frust unter den Ingenieuren muss groß gewesen sein, doch Kopf in den Sand stecken gab (noch) nicht. So entstand 1981/2 der P601 WE II mit dem ollen 2-Takt-Motor. Auch hier gab es Stopp aus Berlin.
In Zwickau wurden nach dem Krieg auch Nutzfahrzeuge gefertigt:
Kurzzeitig musste man den RS01/40 "Pionier" in Zwickau fertigen.
Die erste NFZ-Neuentwicklung in der SBZ. Von 1947 bis 1949 entstanden 852 Horch H3 - LKW. Dabei griff man auf Entwicklungsunterlagen von Wanderer (Auto Union 1500) zurück und kombinierte die LKW mit Maybach-Vergasermotoren (100 PS) aus Restbeständen.
1950 folgte der Horch H3A. Dieser H3A ist aber eine kleine Mogelpackung. Wer sich ihn genau anschaut, wird feststellen, dass kein Einheitsmotor verbaut ist. Vielmehr hat das Exemplar mal eine GR mit einem Motor aus Nordhausen (IFA W50) erhalten. Auch das Fahrerhaus hat mal eine GR erhalten oder wurde gegen eines aus der Ersatzproduktion getauscht.
Und noch ein paar Exoten aus der Zwickauer Fertigung:
Auf Basis des Sachsenring P240 entstanden in Handarbeit im Karosseriewerk 6 Kombi. Für 5 Fahrzeuge waren für Rundfunk- und Fernsehen in der DDR bestimmt. Nach Dieter Fichtners Angaben sind zwei bei Studiotechnik Fernsehen und zwei bei Studiotechnik Rundfunk gelaufen. Der 5. Kombi war beim Studio Halle stationiert und hatte ein festes Dach. Der 6. Kombi ging an den DTSB.
Zum 20. Jahrestag der DDR wurden nochmals 5 Sachsenring P240 als Repräsentant für Militärparaden gefertigt. Die Karosse stammt vom Karosseriewerk Dresden.
Scheunenfund: Horch 920S von 1949/1950. Es wurde nur ein Fahrzeug als Prototyp gefertig. Damit wollten die Horch-Leute an den alten Glanz nach dem Krieg anknüpfen. Irgendwie muss er in den Kreis Parchim gelangt sein und hat dort die Zeit überlebt.
1939 päsentierte die Auto-Union den Horch 930S mit Stromlinienkarosse. Der Krieg verhinderte die Produktion, so dass nur zwei Funktionsmuster gebaut wurden. Das Fahrzeug begeisterte die sowjetische Besatzungsmacht, so dass man 7 Fahrzeuge nach dem Krieg in Auftrag gab. Zwei Fahrzeuge davon existieren noch. Sie haben zwar die gleiche Lackierung, aber unterscheiden sich in Details.
Den Rest müsst ihr selbst vor Ort entdeckten. Wer Aufmerksam durchs Museum geht, findet auch etwas im Maßstab 1:120.
Der Horch-LKW war bis 1963 noch zugelassen.
Der Motorsport kommt auch nicht zu kurz. Dieser Büssing-NAG lief bis 1937 als Renntransporter und wurde dann zur Feuerwehr-Drehleiter umgebaut. So überlebte er die Zeit bis zur Wende in Zwickau bei Sachsenring. Ende der 1990er lies Audi ihn zurückbauen.
Framo wurde vom DKW-Gründer Rasmussen eigentlich als Zulieferer gegründet. 1933 erschien der 3-rädrige Framo Stromer FP200. Dreiräder waren zu der Zeit von der Steuer befreit und konnten ohne Führerschein bewegt werden. Allerdings war die Fertigung viel zu aufwendig, so dann nicht einmal 750 St. gebaut wurden.
Witziges Detail: Beheizte Windschutzscheibe
Ein kleine Auswahl der zahlreichen DKW im Museum.
Starten wir die Reise in die Nachkriegszeit mit einem "Pappe" P70 - Prototypen.
Optisch gefällt mir der AWZ P70 sogar besser als sein Nachfolger P50. Dazu mal eine schwedische Verkaufsanzeige aus meinem Archiv. Ein interessanter Markenname mit dem geworben wurde.
Der Zwickauer Klassiker darf auch nicht fehlen. Und Camping und Freizeit steht natürlich aktuell auch im Fokus. Sei es nun mit dem Dübener Ei und dem Brettsegler auf dem Dach. Oder mit Delphin 140 und Außenborder "Forelle" am Hacken. Das Faltboot Delphin 140 entstand auf der Mathias-Thesen-Werft Wismar in der Konsumgüterproduktion.
Der Caro-Pickup war der letzte Versuch in der Trabant-Produktion... Es blieb bei diesem Prototypen. Nur vom Tramp/Kübel wurden noch einige Fahrzeuge als Caro-Modelle noch gefertigt. Komisch, ein paar Jahre später hat Skoda das Caro-Pickup-Konzept aufgegriffen und etwas mehr als 4.000 Skoda Felicia Fun auf den Markt gebracht. Sie hatten auch so eine giftige gelbe Lackierung...
Es hätte alles anders kommen können, wenn z.B. der zwischen 1973 und 1979 entwickelte P610 in Serie gegangen wäre. Den Motor sollte Skoda zuliefern. Auf Weisung von Berlin musste das Projekt 1979 abgebrochen werden.
Der Frust unter den Ingenieuren muss groß gewesen sein, doch Kopf in den Sand stecken gab (noch) nicht. So entstand 1981/2 der P601 WE II mit dem ollen 2-Takt-Motor. Auch hier gab es Stopp aus Berlin.
In Zwickau wurden nach dem Krieg auch Nutzfahrzeuge gefertigt:
Kurzzeitig musste man den RS01/40 "Pionier" in Zwickau fertigen.
Die erste NFZ-Neuentwicklung in der SBZ. Von 1947 bis 1949 entstanden 852 Horch H3 - LKW. Dabei griff man auf Entwicklungsunterlagen von Wanderer (Auto Union 1500) zurück und kombinierte die LKW mit Maybach-Vergasermotoren (100 PS) aus Restbeständen.
1950 folgte der Horch H3A. Dieser H3A ist aber eine kleine Mogelpackung. Wer sich ihn genau anschaut, wird feststellen, dass kein Einheitsmotor verbaut ist. Vielmehr hat das Exemplar mal eine GR mit einem Motor aus Nordhausen (IFA W50) erhalten. Auch das Fahrerhaus hat mal eine GR erhalten oder wurde gegen eines aus der Ersatzproduktion getauscht.
Und noch ein paar Exoten aus der Zwickauer Fertigung:
Auf Basis des Sachsenring P240 entstanden in Handarbeit im Karosseriewerk 6 Kombi. Für 5 Fahrzeuge waren für Rundfunk- und Fernsehen in der DDR bestimmt. Nach Dieter Fichtners Angaben sind zwei bei Studiotechnik Fernsehen und zwei bei Studiotechnik Rundfunk gelaufen. Der 5. Kombi war beim Studio Halle stationiert und hatte ein festes Dach. Der 6. Kombi ging an den DTSB.
Zum 20. Jahrestag der DDR wurden nochmals 5 Sachsenring P240 als Repräsentant für Militärparaden gefertigt. Die Karosse stammt vom Karosseriewerk Dresden.
Scheunenfund: Horch 920S von 1949/1950. Es wurde nur ein Fahrzeug als Prototyp gefertig. Damit wollten die Horch-Leute an den alten Glanz nach dem Krieg anknüpfen. Irgendwie muss er in den Kreis Parchim gelangt sein und hat dort die Zeit überlebt.
1939 päsentierte die Auto-Union den Horch 930S mit Stromlinienkarosse. Der Krieg verhinderte die Produktion, so dass nur zwei Funktionsmuster gebaut wurden. Das Fahrzeug begeisterte die sowjetische Besatzungsmacht, so dass man 7 Fahrzeuge nach dem Krieg in Auftrag gab. Zwei Fahrzeuge davon existieren noch. Sie haben zwar die gleiche Lackierung, aber unterscheiden sich in Details.
Den Rest müsst ihr selbst vor Ort entdeckten. Wer Aufmerksam durchs Museum geht, findet auch etwas im Maßstab 1:120.
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