Früher war alles ... anders
Wie
hier in der oberen Ecke zu sehen, bleibt neben dem
Bahnhof Randemünde noch eine Fläche zu gestalten. Ich dachte da so an etwas Wohnbebauung im Kleinstadtstil. Irgendwo müssen schließlich die ganzen Leutchen wohnen, die mit der Bahn fahren sollen. Wohnbebauung ist allgemein nicht sehr oft auf Modulen anzutreffen.
Früher hätte ich den VERO-Katalog aufgeschlagen, etwas passendes ausgesucht, gekauft (mit den üblichen Schwierigkeiten), ausgepackt und nach Anleitung beginnend bei Nr. 1 zusammengeleimt. Dann noch eine Glühbirne an entsprechender Stelle installiert und das Häuschen auf die Eisenbahnplatte gestellt und sich gefreut!
Und heute? Die Ansprüche sind doch sehr gestiegen... Man nutzt das Internet und recherchiert, vergleicht und plant. Schließlich blieb ich bei Auhagen hängen und bestellte mit die
Fleischerei und das
Wohnhaus Nr. 2. Vom Stil her lassen sich diese
Gebäude auch in einer norddeutschen Kleinstadt wiederfinden. Sie werden als Zwischengröße in H0/TT angeboten. Meine Befürchtung, dass sie etwas zu groß wirken könnten, war eher unbegründet. Misst man einmal den Grundriss und stellt sich eine halbwegs sinnvolle Raumaufteilung auch unter Beachtung des Treppenhauses vor, merkt man schnell, dass die Gebäude in der Grundfläche eigentlich zu klein sind. Die Geschosshöhe ist für Altbauten nach meinem Geschmack ok. Interessant ist, dass in alten Katalogen (siehe
hier) als Maßstab TT angegeben ist. Kommt der Wahrheit näher. Nun hat die Konstruktion der Bausätze schon einige Jahrzehnte auf dem Buckel. Die Kleinteile der Fleischerei z.B. Dachrinnen, Fallrohre usw. sind noch recht grob. Das kann Auhagen heutzutage besser. Der Bausatz des Wohhauses scheint schon teilweise überarbeitet zu sein. Hier sind diese Spritzgussteile feiner.
Aber die Farbgebung... Mag ja sein, dass heutzutage Leute ihr Heim so anstreichen würden. Wände quietscheentchengelb oder schweinchenrosa, grüne Dächer usw. sind nicht mein Geschmack und passen auch nicht zum Bild meiner gewählten Epochen.
Also nix mit bei Nr. 1 beginnen und zusammenleimen. Erstmal Gedanken über eine stimmige Farbgebung machen und eigentlich alles, sinnvollerweise noch am Spritzling, lackieren. Vorher die sichtbar bleibende Giebelwand etwas durch abbröckelnden Putz aufgelockern. (An den anderen Giebel kommt das Nachbarhaus.) Die viel zu grobe Ziegelstruktur in der Vorderfront habe ich mit Papier überklebt. Ebenso die nicht strukturierten Schornsteine. Der Platz oder besser die Enge im Gebäude ließ eine glaubwürdige Nutzung als Fleischerei, die einiges an Räumen neben dem Verkausraum erfordert, ausschließen. Also kam ich auf die "Schnapsidee" mit dem Spirituosenladen. So können die Fahrgäste, falls der Zug mal nicht so gut geheizt sein sollte, sich vor Fahrtantritt einen Lütten kaufen und innerlich wärmen.
Das eine Gebäude ist mittlerweile fast fertig. Vielleicht sollte ich demnächst während des Baus schon mal Aufnahmen machen, um bestimmte Dinge (z.B. die Spachteleien) noch korigieren zu können. Nun ist es wohl wieder zu spät. (Besonders passgenau war dieser Bausatz nicht. Eben eine ältere Konstruktion.) Es fehlt noch eine Alterung, am besten mit Pulverfarben. Welche könntet ihr empfehlen?
P.S. Die Eröffnung des Ladens ist für das nächste Modultreffen in Finkenheerd vorgesehen.