32m
Genau, das Buch habe ich auch. Dass in Warnemünde die Fähren jeweils nur 40 bis 45 min Aufenthalt hatten, war mir neu. Ich hätte da mehr veranschlagt. Aber so brauchten die Genossen das Fährschiff nicht so lange "bewachen".
@Bksig 516 erwähnt den Sommer 77 und in der Zeit waren zwei Fährschiffe auf der Linie unterwegs. Neben der WARNEMÜNE war es von Juni 77 bis Ende September 77 die KONG FREDRRIK IX. Die Hauptlast lag bei der WARNEMÜNDE, während die KONG FREDRRIK IX als "Springer" zwischen Gedser und Warnemünde bzw. Rødby und Puttgarden unterwegs war.
Unter einer Stunde Liegezeit ist sehr knapp, wenn man bedenkt, dass das Schiff nicht nur gelöscht und beladen werden musste, sondern auch gebunkert wurde. Insbesondere der Duty-Free-Shop musste immer gut gefüllt sein... Und das Laden der gummibereiften Fracht forderte auch seine Zeit. Die WARNEMÜNE konnte nur mit dem Bug in Warnemünde bzw. Gedser anlegen. Das bedeutete, dass die LKW und Gespanne rückwärts auf die Fähre raufschieben mussten. Erst 1992 wurde das Heck auf der Flenderwerft in Lübeck entsprechend umgebaut, so dass man heckseitig in Gedser anlegen konnte.
Ende der Saison 1983 teilte die DSB der DR mit, dass die sie 4 Doppelabfahrten in ab der Saison 1984 alleine abwickeln sollen. Für die KONG FREDRRIK IX hatte man eine andere lukrativere Route in Planung. Sie fuhr ab 1984 zwischen Kiel und Kørsor auf einer Sommerlinie.
Die DSB zog sich danach immer weiter zurück. Man fuhr die vereinbarten Winterzeiten oder stellte ein Ersatzschiff, wenn die WARNEMÜNDE unplanmäßig ausfiel. Man hatte das Interesse an der Fährlinie verloren. Sie war unwirtschaftlich geworden. Das teilte man der DR bzw. der DDR auch kurz vor der Wende über das dänische Außenministerium mit. Man beabsichtigte die Route einzustellen. 1989 wurden z.B. nur noch 8.000 Güterwagens befördert. In der DDR fand das keine große Gegenliebe. Dann kam der 9. November 1989, der erstmal alle Pläne umgeworfen hatte. Im Sommer 1990 fuhr man quasi rund um die Uhr mit zwei Schiffen. Neben der WARNEMÜNDE war es die KNUDSHOVED. Allerdings verlor man im Güterverkehr, während die neue Konkurrenz deutlich dazu gewann. GT-Linie hatte ihre Schiffe von Travemünde in den Rostocker Überseehafen "umgeroutet". Aus dem Grund schickte die DSB am 19. November 1990 auch die KONG FREDERIK IX zum Probeanlauf in den Rostocker Überseehafen. Sie hatte aufgrund ihrer Kieler Sommerlinie eine spezielle Heckrampe erhalten, die auch im Überseehafen passte. 1995 zog man dann von Warnemünde in den Überseehafen um und passte stimmte den Fahrplan mit Europa-Linien (bis 1991 GT-Linien) ab. 1996 kaufte die DSB die Reederei auf.
In Dänemark war und ist das Land der Fähren, auch wenn es immer weniger werden. Es gab u.a. recht interessante modellbahntaugliche Fährlinien, ähnlich der Fährlinie zwischen Wolgast und der Insel Usedom mit der STRALSUND (Gleislänge: 32m). Vielleicht mache ich dazu mal ein separates Thema aus.