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Von Kleinklöten nach Großbommeln

@Luhrmann: Danke für das Lob, aber noch ist der Škoda nicht fertiggestellt, da kann noch vieles schiefgehen.

Heute abend geriet ich bereits an den Rand des Wahnsinns, da ich mir stocknüchtern vorgenommen hatte, vorm Abendbrot rasch mal die restlichen Scheiben einzusetzen. Und buchstäblich jedes Mal, wenn sie fertig geschnitten und eingepaßt waren, flogen sie mir entweder auf Nimmerwiedersehen aus der Pinzette, oder aber der Klebstoff lief in die falsche Richtung. So hat letztlich jedes der vier Seitenfenster eine volle Stunde in Anspruch genommen. Und was habe ich davon: Meine Anstaltsleitung hat sich grummelnd ins Bett verzogen und ich habe noch nicht mal genachtmahlt.

Bevor ich das mit der Ernährung nachhole, hier noch der aktuelle Zwischenstand. Leider sind die Scheiben kaum zu sehen, aber ich schwöre beim Heiligen Christopherus: Sie sind da! Zugesellt habe ich dem Škoda als freundlichen kleinen Freund den Blauen Klaus. Ähnlich wie dessen Scheinwerfer sollen auch die des Škoda ausssehen.

Skoda110R_8321.jpgSkoda110R_8324.jpgSkoda110R_8330.jpgSkoda110R_8332.jpg
 
Wie hast du den Skoda schmaler bekommen. Meine "Modelle" haben so einen richtigen seitlichen Bauch.

Versucht hatte ich es mal, vielleicht mal raus suchen. Es war aber eher kläglich gegen das hier.
Und weil mir das Vorbild eh nicht so gefällt, habe ich es ad Acta gelegt. Zumal ich den live nie gesehen habe so die Erinnerung und die paar die in den Osten geliefert wurden.

Räder war ähnlich.
Zwei Plastekisten habe ich dabei völlig zerlegt, so dass nichts mehr ging.
Wollte die warm machen zum schmaler drücken, da liefen sie faktisch ein oder davon.

Deine Fenstergestaltung ist sehr gut und gefällt mir, hast es auch sonst gut getroffen.
 
@magicTTfreak: Er hat immer noch dieselbe Breite, nur auf einer Seite habe ich an der Gürtellinie etwas herumgefeilt, weil offenbar Ober- und Unterteil der Spritzgußform nicht genau zusammengepaßt hatten und wohl das ergaben, was Du "Bauch" nennst. Daß der Wagen schmaler aussieht, liegt an einem kleinen Trick: Ich habe neue Achsen eingesetzt, die das Spurmaß der Räder um einen Millimeter erhöhen. Auch die Radausschnitte habe ich versucht, dem Vorbild ähnlicher zu gestalten.

Es steckt letztlich viel mehr Arbeit drin, als ich an sich investieren wollte. Darum wird das auch ein Unikat bleiben. Man braucht auf der Anlage auch nur einen Škoda 110R, im Gegensatz zu Wartburgs und Trabanten. Immerhin habe ich den Wagen noch oft genug im Original gesehen und befühlt. Ich war eines dieser Quengelkinder, deren Kinderwagen die arme Mutter so dicht an geparkte Autos heranschieben mußte, daß es den Lack streicheln konnte. Motto: "Auto ei machen!"

Hat aber alles nichts genutzt, ich kann bis heute nicht autofahren.
 
Klar kannst du Auto fahren, fährst halt mit.

Das war dann ein eher lieblos gemachtes Modell dereinst.
Seitlich war das wohl auch die Anspritzung von der Form als Rest meist dran.
Man war da viel früher deutlich besser unterwegs.

Achsen verlängert und die Optik durch tiefer setzten der Räder war damals auch mein Ansatz, dann halt nicht mehr drehbar.
Mal sehen ob ich es wieder finde.
 
@Stedeleben
Wenn ich dich aus Beitrag #1802 korrigieren darf, Modellbahn zählt zu den bildenden Künsten, zumindest ist meine Anlage als Kunstwerk der bildenden Künste versichert, dafür gibt es klare Einstufungen der Versicherungen.

JWC
 
Ich muss für mich schon sagen, die Mühe mit den eingesetzten Scheiben hat sich gelohnt. Da kommt kein MKK heran.
Super, das gefällt mir sehr und ich werde dich wohl zu gegebener Zeit kontaktieren, wenn ich selber dabei bin, Scheiben einzusetzen.
Jetzt merke ich mir das noch nicht, das habe ich bis dahin vergessen, man wird ja nicht jünger😂
Grüße Bernd
 
@ka-1111: MKK taugt ja laut Gebrauchsanleitung auch allenfalls zur Herstellung winziger Scheiben. Ich verwende es darum nur für Scheinwerfer und als Klebstoff, zum Beispiel zum Fixieren passend zugeschnittener Scheiben an Auto- und Gebäudemodellen.

@constructo: Als sie Deine Anlage ganz selbstlos und völlig uneigennützig zum Kunstwerk deklarierte, hat Dich Deine Versicherung aus lauter Dankbarkeit für die saftigen Versicherungsprämien gleich mit zum Bildenden Künstler erhoben oder ist das dann eher so was wie ein gekaufter Adelstitel? Und bist Du dann jetzt der Picasso oder der Willi Sitte des TT-Boards? Vielleicht hat die Vertragsabteilung ja auch bloß Kunststoff mit Kunstwerk beziehungsweise Plaste mit Plastik verwechselt?

Meine Modellbahn bleibt jedenfalls eine Modellbahn, da lasse ich mir von keiner Versicherung einen Bären aufbinden.
 
magicTTfreak schrieb:
(...) Achsen verlängert und die Optik durch tiefer setzten der Räder war damals auch mein Ansatz (...)
Zum Vergrößern anklicken....
Die Räder tiefer zu setzen, wäre nicht hilfreich gewesen. Der sanierte Wagen ist sogar hochbeiniger, was von selbst durch die neuen Achsen aus PS-Rundstab (Ø 1,0 mm) passiert ist. Dadurch kippelt das Fahrzeug nicht mehr und die Räder haben eine definierte Einbaulage. Ich habe noch mal zwei Bilder gemacht, die es besser illustrieren. Sie verdeutlichen im Vergleich zudem, daß ich die Dachkante höher gezogen habe, wodurch die Seitenfenster in Form und Größe den Proportionen des Vorbilds näherkommen. Im Effekt wirkt die Karosse höher, obwohl sie faktisch immer noch dieselben Außenmaße aufweist.

Skoda110R_8338.jpgSkoda110R_8339.jpg

Und jetzt werde ich mal überlegen, womit ich die lange Bastelnacht fülle. Sanierungsfälle habe ich noch zur Genüge auf dem Tisch. Wobei mir eigentlich der orange 110R leid tut, der immer nur als abschreckendes Beispiel herhalten muß.
 
Ein Bekannter von mir, Fahrdienstleiter in einem kleinen mechanischen Stellwerk damals, hatte einen 110R, so schließt sich der Kreis zur Bahn :fasziniert:
 
@Stedeleben
Ich finde deine Bemerkungen aus #1832 ziemlich daneben, so etwas sollte man sich lieber sparen, oder sich vorher das nötige Fachwissen aneignen.
unschöne Weihnachten wünscht
Jürgen W. Constructo
 
... sehr schön geworden, aber irgendwas fehlt immer :) Wenn Du eine sehr ruhige Hand hast (ich habe leider diese nicht mehr), würden noch Steinschlagecken und Zierleisten das Modell sehr aufwerten. Halt ein DeLuxe-Modell. Habe die Dinger in Echt oft genug gerichtet und poliert.
 
KarowerKreuz schrieb:
... sehr schön geworden, aber irgendwas fehlt immer :)
Zum Vergrößern anklicken....

Vielen Dank, Du hast natürlich recht. Aber daß etwas fehlt, ist doch der Normalzustand und Antrieb für einen Bastler. Warum sonst sollte er sich die Nächte mit einer Handvoll Schlüsselfeilen um die Ohren schlagen? :)

KarowerKreuz schrieb:
Wenn Du eine sehr ruhige Hand hast (ich habe leider diese nicht mehr), würden noch Steinschlagecken und Zierleisten das Modell sehr aufwerten. Halt ein DeLuxe-Modell. (...)
Zum Vergrößern anklicken....

Auch richtig! Indessen zeigen die Bilder ja nur den Arbeitsstand, und es ist noch einiges an dem Wagen zu tun. Ich will aber erst weitermachen, wenn der bisher aufgetragene weiße Lack ein paar Tage durchgehärtet ist. Hell auf Dunkel zu lackieren treibt einen ohnehin schon Dr. Freud & Co. in die Fänge ... Und ich muß mir sehr überlegen, ob ich der Limousine den gleichen weißen Unterrock gönne wie dem pastellgelben Coupé. Es gab das Vorbild mit und ohne, und bevor man auf der Zielgeraden leichtsinnig etwas verdirbt, läßt man vielleicht lieber die Finger davon.

Als Zwischenmahlzeit hier ein beschauliches Nebeneinander des aufgehübschten Coupés und der jungfräulichen Limousine, beide vom selben Hersteller. So kann man vielleicht besser ermessen, was bereits getan wurde und wo in etwa mein Ziel liegt.

Bisher habe ich also:
  • das Chassis, d.h. die Stoßstangen, um die Hälfte gekürzt
  • den Rahmen der Frontscheibe vergrößert
  • den Fenstereinsatz verkleinert, damit er höher sitzt
  • eine Hutablage gebastelt
  • das Armaturenbrett eingepaßt
  • ein Lenkrad angefertigt
  • die Felgen weiß ausgelegt
  • die Radkappen versilbert
  • die Frontschürze geschwärzt
  • das Spurmaß vergrößert
  • die Scheinwerfer ausgebohrt und silbern ausgelegt
  • die Karosse innen hell gefärbt
  • die Sitze rehbraun und das Armaturenbrett beige bemalt
  • das Dach weiß und die Fensterrahmen silber lackiert.
311er_8307.jpg311er_8308.jpg

So, und jetzt suche ich mir im Bastelzimmer das nächste Opfer.
 
@jmh67: Nein, dem örtlichem ABV machen meistens Alkohol am Steuer und überhöhte Geschwindigkeit zu schaffen; er verträgt beides nicht so gut. Den Toniwagen hatte ich auch schon auf dem Plan, aber "Martha 44 meldet", daß davon in Großbommeln Abstand genommen wird. Diese Bemalung steht dem 311er nicht wirklich gut, sie kontert eher sein Design als daß sie es unterstreicht.

Aber auch wenn es in dieser Bastelnacht nicht um den Wartburg ging: Wir bleiben thematisch in Eisenach. Denn vor bestimmt, wenn nicht noch mehr Jahren haute mich ein Berliner Gebrauchtwarenhändler für 10 € übers Ohr, siehe Lichtbild. Als ich den EMW aus der Schachtel nahm, zeigte sich, daß ihm ausgerechnet eines der lenkbaren Vorderräder fehlte. Ärgerlich versenkte ich das Kästchen in tiefste Abgründe meiner Bastelkisten.

Nun soll dem 340er EMW aber späte Anerkennung widerfahren, und darum habe ich aus einem PS-Rohr (Ø 6,5 mm), drei PS-Rundstäben (Ø 5,0 mm, Ø 1,5 mm sowie Ø 2,0 mm) sowie einem Stück Stahldraht ein Ersatzrad samt Achstummel modelliert. Der kleine weiße Punkt auf dem zweiten Foto ist übrigens die Radkappe. Sie hat 2 mm Durchmesser und ist lediglich 0,2 mm stark, was allerdings immer noch zu viel ist, wie die Folgebilder zeigen. Aber laut Plan wird sie erst auf der Felge zentriert und fixiert, damit verlustfrei ihre Kante gebrochen werden kann.

Die Lenkung funktioniert aber schon mal, und damit wäre der Wagen fast wieder straßentauglich. Morgen wird die Reparatur dann vollendet.

EMW-340_8365.jpgEMW-340_8370.jpgEMW-340_8378.jpgEMW-340_8376.jpg
 
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