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Von Kleinklöten nach Großbommeln

so viele Kleinigkeiten können nur die Fensterbänke sein, auch wenn man die Fenster der Rückseite jetzt nicht sieht, nur die Anzahl durch die ehemaligen Fotos weiß.
 
Die Fensterbänke sind es wohl, oder?

Und ob es die sind! Gut beobachtet und als Erster bemerkt.

so viele Kleinigkeiten können nur die Fensterbänke sein, auch wenn man die Fenster der Rückseite jetzt nicht sieht (...)

Stimmt, und mir war gar nicht aufgefallen, daß ich die Rückseite des Gebäudes gar nicht abgelichtet hatte. Darum jetzt der entsprechende Nachtrag. Dabei fällt mir auf, daß der Bau von hinten tatsächlich wie ein gepflegtes Landhaus wirkt. Ein Seitengebäude quer dazu, und schon würde es als kleine Künstleridylle im Speckgürtel einer Großstadt durchgehen.

Was mir allerdings auch auffällt, ist, daß mir in den letzten Monaten die unfertige Dachgestaltung aus dem Blick geraten sein muß. Da fehlen vor allem die Konsolen für den Schornsteinfeger. Diese nachzufertigen wird dann wohl der Gegenstand meiner heutigen Bastelnacht werden, so wahr mir der Klosterbruder helfe.

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Aus der Bastelnacht ist nur ein Bastelabend geworden, weil ich zu später Stunde nicht noch anfangen wollte, mit Farbe zu arbeiten. Insofern wird das geneigte Publikum mit ungeschminkten polystyrolen Kleinigkeiten, sprich: den avisierten Konsolen für den Schornsteinfeger, vorliebnehmen müssen.

Ob da ein Laufbrett genügt? Die Schornsteine sind recht hoch geworden.

Dazu ist zu sagen: Die Schornsteine sind nicht recht hoch geworden, sondern wurden nach DIN gebaut. Das heißt, der Kopf hat mindestens 40 cm über Firsthöhe zu liegen. Entsprechend habe ich es umgesetzt. Dennoch haben die Schornsteine etwa 1,80 Meter Höhe. Bei den äußeren genügen tatsächlich Laufbretter, denn der flotte Feger hat bekanntlich für genau solche Fälle eine kleine Anlegeleiter dabei. Am mittleren Schornstein mit seinen zwei Zügen habe ich mich unterdessen für die Anbringung einer weiteren Stufe entschieden; man muß es dem Mann ja nicht unnötig schwer machen. Siehe Lichtbilder.

Ob der Stedelebener Eisenbahn auch das Gebäude der Dampflok Erlebniswelt Meiningen stehen würde? (...)

Aber ganz bestimmt doch!Das Problem ist, wie bei jeder Modellbahnanlage, nur der Platzbedarf. Schon jetzt werde ich kaum alle meine gebastelten Bauten darauf unterbringen.

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Am 18. April 2020 begann ich während meiner drei Monate währenden Covid19-Isolation, das alte Mamos-Stellwerk zu sanieren. Als es halbfertig war, hatten andere Dinge Priorität: Krankheit, ein Hausbau, zwei Umzüge, ein neuer Garten … Wir alle kennen das.

Dieses Jahr wollte ich es endlich fertigstellen. Dann jedoch gab es immer wieder neue Bastel-Ideen und somit Anlässe, die Arbeit zu unterbrechen: Es entstanden – hier öffentlich dokumentiert – ein zugehöriges Bahnwärterwohnhaus, das Gasthaus „Zur Faulen Liese“, ein Wohnhaus und die Praxis von Dr. Schnelltod aus dem ehemaligen Bahnhofsgebäude „Moorbach“, ein aufgemotztes Bahnhofsklo aus demselben Vero-Bausatz und schließlich als kompletter Eigenbau das neue Empfangsgebäude des Bahnhofs Großbommeln. Nicht zuletzt ließ der – nichtöffentliche – Eigenbau von 15 Fenster- und Packwagen die Vollendung des Stellwerks in den Hintergrund treten.

Letzte Nacht war es dann doch soweit: Ich konnte den Wiederaufbau des historischen Modells endlich abschließen. Als letzte Maßnahmen wurden das Geländer des Hintereingangs hergestellt sowie alle Geländer grau lackiert, damit sie nicht allzu auffällig wirken. Nur die Handläufe habe ich in einem dunklen Holzton abgesetzt. Die Kette vorm Schuppentor hatte ich ausgehängt, um sie zu bemalen, aber sie muß sich in den Wirren des Basteltischs verloren haben. Sobald ich sie wiedergefunden habe, wird sie eingehängt und ein Foto nachgereicht.

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Das Geländer ist ja toll filigran, ist das geäzt oder hast Du 0,2 mm Messingdraht gelötet ?

Weder noch: Ätzteile kosten zu viel Geld oder beim eigenen Zeichnen der Vorlagen zu viel Zeit bis zur Umsetzung. Und da ich immer so ungeduldig bin und eine Idee sofort umsetzen will ... Vom Löten lasse ich ungeschickterweise sowieso besser die Finger.

Kurzum: Die Geländer bestehen aus 0,3 mm starkem Federstahldraht, den ich in die passende Form gebogen habe. Die einzelnen senkrechten Stäbe habe ich in Bohrungen in der Rampe geklebt. Die Knotenpunkte habe ich mit einem Tropfen Sekundenkleber verbunden (wichtig ist dabei, den überschüssigen Klebstoff sofort nach dem Auftrag abzusaugen, damit keine Klumpen hängenbleiben). Die Handläufe sind aufgeklebte U-Profile aus Polystyrol. Nach dem Aushärten des Klebstoffs habe ich deren Kanten abgeschält, so daß eine handschmeichelnde Rundung daraus wird. So ein Stellwerker will sich ja auch mal gestreichelt fühlen.

Erfreulich an der Methode ist, daß die Geländer wirklich stabil und damit kindersicher sind. Da verbiegt sich nichts und bricht nichts ab und Papi muß nach der Spielsession nicht ständig die Einzelteile wieder zusammensuchen ... :)
 
Am Bahnhof Großbommeln ist nun mittels ein wenig Mattlack auch der Dachgarten fertig gestellt worden, wie die Bilder zeigen.

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Da gerade ein weiterer Sanierungsfall auf dem Basteltisch steht, ergab sich die Gelegenheit eines charmanten Größenvergleichs. Der uralte Mamos-H0-Bausatz „Bahnhof Radeburg“ repräsentiert zwar eine andere Architektur, jedoch hat das Stationsgebäude eine ähnliche funktionale Auslegung wie das in Großbommeln.

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Warum nun finde ich den Vergleich aufschlußreich? – Zum einen illustriert er sehr gut, warum wir alle hier TT so mögen: Alles wirkt weniger schwer und wuchtig. Zum anderen räumt er den häufig zu lesenden Verdacht aus, daß viele unsere Gebäudemodelle einen Zwischenmaßstab verkörpern und „an sich zu groß“ sind. Das sind sie eher nicht, aber für Halbnull deutlich zu klein. Ich hatte zum Beispiel auch mein Stellwerk, das ich selbst für übermaßstäblich hielt, danebengestellt und sah plötzlich: einen Winzling!

So, und damit geht es zurück in die nächste Bastelnacht. Es gibt noch viel zu tun.
 
Beim Gruscheln in den Gebäudekartons war mir letzte Nacht das kleine preußische Stellwerk wieder unter die Finger geraten, das bis 2020 auf der alten Anlage an der Einfahrt zum Bahnhof Stedeleben stand. Da es in Großbommeln ein anderes Stellwerk geben wird und Stedeleben zwischenzeitlich zum Schattendasein verdammt worden ist, kam mir spontan die Idee, mich an der diesjährigen Wichtelaktion zu beteiligen.

Der Grund dafür war das Untergeschoß. Dessen Mauerwerk sieht infolge der Alterung derart lebendig aus (siehe mittleres Foto), daß ich es schade gefunden hätte, das Modell quasi abzuschreiben. Viel sinnvoller schien mir, erst mal das Dach zu sanieren, feinere Fenster anzufertigen, eine neue Treppe zu bauen und dieser ein genauso filigranes Geländer zu spendieren, wie dem Großbommelner Stellwerk. Das Bauwerk hätte sich in einem kleinen Diorama wohl ganz hübsch ausgenommen und jemandem eine adventuelle Freude bereitet.

Mit der Wichtelaktion wird es nun leider nichts werden, aber das Modell wieder zurück in die Kiste will ich auch nicht tun. Also werde ich mal nebenbei so ein bißchen daran herumwerkeln. Sooo ungelegen käme mir selbst ein Fotodiorama ja nun auch nicht.

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Nachtrag: Ich habe nochmals in alten Fotos gewühlt: Das Stellwerk stand seit etwa 1975 auf meiner Anlage. Man mag es gar nicht glauben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das Personal war, nachdem es das Fehlen des Geländers bemerkt hatte, nicht mehr in der Lage, sich zu beschweren.

(Das abgefallene Teil fand sich in der Gebäudekiste, aber das möchte ich nicht wieder anbringen. Darum soll ein neues Geländer selbstgebastelt werden.)
 
Sieht vom Weiten schon gut aus, das alte Stellwerk, lediglich Form und Format der Ziegelsteine passen in keine Norm und hinterlassen einen besch... Eindruck. Ich habe auch noch so ein Teil rumstehen und suche noch gut aussehenden Ersatz.

JWC
 
Daß die Ziegel umgerechnet 12 statt 9 cm hoch sind, läßt sie in meinen Augen noch längst nicht bescheiden aussehen. Es kommt doch immer auf die Relation an und darauf, was man darstellen und aus welcher Perspektive betrachten will. Auf der Anlage komme ich selten näher als 50 cm an das Modell heran. Aus dieser Entfernung wirkt die gealterte Fassade lebendig und glaubhaft und ich kann die Struktur noch gut erkennen. Bei maßstabsgetreuen Steinen und Fugen wird das schon schwieriger.

Ganz anders sieht die Sache aus, wenn ich für Publikum bastele und Makroaufnahmen zum Maßstab meines Handelns mache. Die technische Ausrüstung dazu habe ich, aber es ist nicht meine Intention. Insofern nutze ich für Eigenbauten immer noch gern diese moralisch überholten Strukturplatten und erfreue mich an den für mich sichtbaren Ergebnissen.

Anders sieht es bei den Dachflächen aus, die man üblicherweise aus anderem Blickwinkel betrachtet, als Fassaden. Da wirken H0-Pfannen an TT-Bauten tatsächlich grob, weshalb ich diese nach und nach bei alten Modellen austausche.

In dem Zusammenhang fällt mir ein, daß ich bei dem preußischen Stellwerk an sich gerne die Schindeln durch Biberschwänze oder Dachpfannen ersetzen würde. Nur ist die Dachneigung dafür eigentlich zu gering. Da wird der verhinderte Wichtel, um die Schindeln loszuwerden, wohl wieder auf Dachpappe zurückgreifen müssen.
 
Hallo nochmal

also ich finde das hier gezeigte Stellwerk inklusive seiner Ziegelwand gerade auch angesichts des Alters wirklich ausgesprochen gelungen. Ich habe den selben Bausatz einmal ähnlich und einmal 'verputzt' auf meiner Anlage.....

Und wenn es an Dächer geht - aller Art. Da kenne ich > Lasercut-Bögen <, die mir persönlich sehr gut gefallen, nicht gerade billig aber für mich persönlich preiswert.

lg
Michael
 
Danke für den Hinweis, Uli! Allerdings kenne ich das Stellwerk auch aus dem Gebiet der Königlich Preußischen Eisenbahn-Verwaltung. Meine bisherige Vermutung war, daß es sich um eine Art Standard- oder Grundkonstruktion handelt, die als kostengünstiges Wiederverwendungsprojekt in vielfachen Abwandlungen errichtet wurde. Ich kann mich natürlich irren, aber ich frage mich, ob die Fa. Mamos zu DDR-Zeiten und nur kurz nach der Verstaatlichung ein explizit süddeutsches Vorbild für so ein Stellwerksmodell gewählt hätte. Auf jeden Fall hilft mir das verlinkte Bild sehr. Es zeigt mir, daß ich getrost das olle Schindeldach durch eine gefällige Ziegeleindeckung ersetzen kann.
 
Zuletzt bearbeitet:
Da war doch mal was...

Poldij :lupe:
 
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