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Von Kleinklöten nach Großbommeln

Ich finde es gut. Beim Neubau des Bahnhofsgebäudes von Großbommeln hat man aus Sparsamkeit das alte Abortgebäude weiter genutzt.
Das früher die Eisenbahn gespart hat und auf Zierat keinen Wert gelegt hat, sei an den Empfangsgebäuden von Dresden Hbf, Leipzig Hbf, Hannover, Hamburg Hbf.... widerlegt. Wieviele soll man noch aufzählen? Ich kenne viele, auch im ländlichen Raum. Damals war der Bahnhof das Aushängeschild. Natürlich wurde Wert darauf gelegt, dieses möglichst Imposant zu gestalten.
 
Selbst so schnöde Alltäglichkeiten wie die Einheitsbauten der Sächsischen Staatseisenbahnen waren, im Vergleich zum Dorf ringsum, oft geradezu opulent.

Die Ausrede mit "der Abort blieb stehen" ist doch ein Ansatz! :-D

Vielleicht war im neuen Empfangsgebäude ja sogar ein innenliegender Abort geplant, weswegen der alte zunächst nicht abgerissen wurde. Weil die bekannte Dreggscher Kackstuhlmanufaktur Schüsselsprenger dann aber Lieferschwierigkeiten hatte, wurde der Innenausbau ein Jahr verschoben. Und nach dem Jahr merkte man, dass die Gäste notgedrungen ihre Notdurft auch weiterhin im alten Häuschen verrichteten, so dass die finanzielle Notlage der Stedeleber Kreisbahn notdürftig gemindert werden konnte, indem der einst angedachte Innenausbau der neuen Notdurftverrichtungsanstalt auch weiterhin unterblieb.
 
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Manches sollte man sich tunlichst verkneifen, um nicht unvermittelt in Wehmut zu verfallen. Etwa ein vor über 13 Jahren gebasteltes Modell hervorzukramen und arglos neben ein aktuelles zu stellen. Aber nun ist es einmal passiert.

Was ist also auf den Bildern zu sehen? – Links der umständehalber bis aufs Dach und einige Kleinigkeiten fertige Umbau des Auhagen-Bausatzes „Bahnhof Wittenburg“ und daneben das neue Großbommelner Empfangsgebäude. Das alte Modell war für meinen Bahnhof Stedeleben gedacht, dafür hatte ich es 2011 auf 30 cm Gesamtlänge gekürzt, bis ins Obergeschoß möbliert, mit Personen besetzt und aufwendig beleuchtet.

Heute wirkt es trotz erheblicher Schrumpfung neben dem 17,5 cm langen Großbommelner EG übergroß und ich bin im Zweifel, ob es noch, wie angedacht, nach Kleinklöten paßt – Stedeleben wurde zwischenzeitlich zum Schattenbahnhof erklärt. In Kleinklöten mit seinen gegenüber Großbommeln deutlich bescheideneren Gleisanlagen dürfte das EG an sich nicht größer sein als Auhagens "Bahnhof Hagenau". Was aber wird dann aus dem fast fertigen Wittenburg-Umbau? – Ein Fotodiorama, empfiehlt der Verstand. Doch bei dem Gedanken blutet mir das Herz ...

Bhf_Stedeleben_7133.jpgBhf_Stedeleben_7143.jpgBhf_Stedeleben_7148.jpg
 
Das "EG" sieht für mich so einladend aus, wie ein Werksanschluss...
Wie wäre es mit einer Umgestaltung zu einer Kondomfabrik für Großbommeln oder einer Löffelmanufaktur für Kleinklöten.;)
 
(...) Wie wäre es mit einer Umgestaltung zu einer Kondomfabrik für Großbommeln oder einer Löffelmanufaktur für Kleinklöten.;)

Von dem einen wie dem anderen würde ich eher Abstand nehmen wollen.

Erschreckender Vergleich. Vor allem, was die Größenverhältnisse betrifft. Danke fürs Zeigen.

Mich hat er auch erschreckt. Aber man muß gerecht sein: Das neue Empfangsgebäude hat keinen Güterschuppen. Denkt man sich das EG von 2011 ohne den Schuppen, so sind altes und neues Empfangsgebäude in Fläche wie Höhe etwa gleich groß.

einfach preußischer Bahnhof neben Gutshaus, wo das Vorbild fehlt, schweift die Phantasie in Nebelschwaden...
JWC

Das ist insofern erheiternd, als das Modell des "preußischen Bahnhofs" gar kein reales Vorbild hat, das "Gutshaus" hingegen schon. Und zwar einen – Überraschung! – preußischen Bahnhof. Soviel zur Phantasie im Nebel. :)
 
... Das ist doch kein Bahnhof, das ist die künftige Dampfmolkerei von Großbommeln!
In Zarrentin unweit der Bahn gab es eine Molkerei, welche im Stil der preußischen Bahnhöf gestaltet worden ist.
Dampfmolkerei – Modellbau • Kaiserbahn.de
Vielleicht kann der Bahnhof auch getreu des bisherigen Mottos des Bastelfadens umgewandelt werden. Mit Laderampe ein herrliches Ziel für Kühlwagen/Wärmeschutzwagen usw. ... .

VG ein Milchtrinker
 
... Das ist doch kein Bahnhof, das ist die künftige Dampfmolkerei von Großbommeln!
Ebenfalls recht bahnhofsähnlich: Die alte Brennerei in Zernikow (mal abgesehen vom Kellergeschoss). Eine Tischlerei, Zimmerei oder sonst ein kleiner Betrieb würde sich auch in so einem Gebäude unterbringen lassen. Oder könnte es sein, dass mal irgendwo in "Vorleistung" ein Bahnhofsgebäude errichtet wurde, an das aber nie Gleise heranführten (so geschehen in St. Blasien im Schwarzwald, aber auch anderswo vorstellbar)? So was hat man ja nicht abgerissen, sondern andererweitig genutzt (nicht wie heute).

Martin
 
Ließe sich der Schuppen vorsichtig :doener: und separat aufstellen?
Für "Normalbastler" nicht, es sind umfangreiche Änderungen durch die Bodenplatte und den kleinen Anbau (dahinter ist leer) notwendig.
Also hier im Thread: ja ist möglich!
 
Ließe sich der Schuppen vorsichtig :doener: und separat aufstellen?

Per hat es im Prinzip schon beantwortet. Hinzuzufügen wäre dem, daß meine Raumaufteilung und Innengestaltung einen Durchgang von der Eingangshalle zum Schuppen erhalten hatte (zur Gepäck- und Expressgut-Annahme).

... Das ist doch kein Bahnhof, das ist die künftige Dampfmolkerei von Großbommeln! (...)

Das sind tolle Ideen, und wenn ich das Gebäude nicht schon so gut wie fertig und den jungfräulichen Auhagen-Bausatz vor mir hätte: sofort! Aber die Umnutzung würde bedeuten, das mit hohem Aufwand gebastelte Innenleben aufzugeben: Schanktresen, Tische, Stühle, Wohn- und Schlafzimmermöbel, Kinderzimmermobiliar, Küchenmöbel samt Herd, Fahrkartenschalter, Dienstraum, Mutteruhr, Telefon, Radio ... Für jene, die sich so weit nicht mehr zurückerinnern können, finden sich hier ein paar Bilder davon (und wer die vorherigen Seiten durchblättert, findet noch mehr). Wie gesagt, 2011 gab es noch keine Möbel für TT zu kaufen und auch keinen 3D-Druck, da habe ich das alles noch mühsam einzeln aus Polystyrol geschnitzt. Das mag ich nicht entwerten.

Meine Anstaltsleitung meint, ich solle mal nicht die Leute verrückt machen und abwarten, bis der Unterbau des Anlagenteils "Kleinklöten" steht. Dann sehe die räumliche Situation vielleicht viel entspannter aus, als auf dem Gleisplan (siehe Illustration).

Bhf_Kleinkloeten_sw.jpg

Was oben als Drehscheibe dargestellt ist, wird eine Segmentweiche. Dieses Element fehlt leider in der WinRail-Bibliothek.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Sache mit der Eignung des alten Wittenburg-Umbaus für den Bahnhof Kleinklöten läßt mir noch immer keine Ruhe. Also habe ich ein wenig herumgespielt.

Wie erwähnt, ist der Größenunterschied zum Empfangsgebäude Großbommeln gar nicht mehr so dramatisch, sobald man den Güterschuppen, wie von TT-Poldij angeregt, entfernt. Natürlich will man auch in Kleinklöten Güter umschlagen. Insofern könnte ich mir vorstellen, zu gegebener Zeit den Schuppen auf etwa drei Fünftel seiner jetzigen Länge zu kürzen. Es ließe sich dann immer noch ein zweiachsiger Waggon komfortabel vor die Rampe rangieren. Vorbildfotos so kurzer Schuppen finden sich hinreichend, es bliebe also vorbildnah.

Bhf-Kloeten-Bommeln-Vergleich_7147.jpg
 
Eine andere Variante wäre, den Schuppen an das heller in den Plan gemalte Gleis oberhalb der Segmentdrehscheibe zu setzen. Solch eine Immobilie ziert auch den örtlichen Anschließer und minimiert den Einsatz der Säge.

Ganz verwegen gedacht, wie schaut denn der Neubau des Großbommelner Güterschuppens aus? Vielleicht wirkt der preußische Typenbau daneben ganz klein?

:nixweiss:
 
So eine richtige Kleinbahn hatte nur an wenigen Bahnhöfen Güterschuppen.
Ich weiß ja nicht, woher diese Weisheit stammt, aber an der (schmalspurigen) Kleinbahn an der ich aufgewachsen bin, hatte jeder Bahnhof einen Güterschuppen. Primärer Grund der meisten Kleinbahnen war doch die wirtschaftliche Anbindung des ländlichen Raumes an die Städte und den Rest der Welt. Dazu mussten natürlich Waren umgeschlagen werden und somit waren Güterschuppen und Ladegleise unverzichtbar. Da wurde eher an den Bahnsteigen gespart, die Fahrgäste konnten schon irgendwie rauf klettern.
 
Hier in Sachsen hatte auch wirklich so ziemlich jeder Winzbahnhof einen Güterschuppen. Oft genug wurden sogar an Haltepunkten(!) einfache Holzschuppen oder alte Wagenkästen aufgestellt, um darin Waren lagern zu können, die in den nächsten geeigneten Zug gingen.
 
Ich weiß ja nicht, woher diese Weisheit stammt, aber an der (schmalspurigen) Kleinbahn an der ich aufgewachsen bin, hatte jeder Bahnhof einen Güterschuppen. Primärer Grund der meisten Kleinbahnen war doch die wirtschaftliche Anbindung des ländlichen Raumes an die Städte und den Rest der Welt. Dazu mussten natürlich Waren umgeschlagen werden und somit waren Güterschuppen und Ladegleise unverzichtbar. Da wurde eher an den Bahnsteigen gespart, die Fahrgäste konnten schon irgendwie rauf klettern.


Nah dann guck dir mal die Lenz'schen Kleinbahnen oder die in der Prignitz an. Bei den nord-westdeutschen Kleinbahnen sieht es auch ähnlich aus. Güterschuppen gabs am Anfang und am Ende sowie an Abzweigebahnhöfen. Wobei man bei den Lenz'schen Kleinbahnen beachten muss: Die typischen Wellblechbuden waren auch gerne mal für menschliche und nichtmenschliche Frachten.

/edit: vll. Liegt der unterschied in Staatlichen Bahnen wie in Sachsen und dem heutigen Ba-Wü und den Stadt/Kreis/Privatbahnen?
 
Hier in Sachsen hatte auch wirklich so ziemlich jeder Winzbahnhof einen Güterschuppen.
Gerechterweise muss man aber feststellen, dass es in Sachsen keine Kleinbahnen im eigentlichen Sinne gab, sondern es handelte sich bei auch den Schmalspurstrecken um Nebenbahnen.

Schaut man sich dagegen die Stationen wirklicher Kleinbahnen weiter nördlich an, zum Beispiel in der Altmark, dann findet man schon öfters welche ohne Güterschuppen, z. B. Jarchau oder Arneburg West. Wenn es einen gab, war er oft nur ein Anbau an das bescheidene Stationsgebäude (z. B. in Berkau bei Stendal).

Martin
 
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