• Hallo TT-Modellbahner, schön, dass du zu uns gefunden hast.
    Um alle Funktionen nutzen zu können, empfehlen wir dir, dich anzumelden. Denn vieles, was das Board zu bieten hat, ist ausschließlich angemeldeten Nutzern vorbehalten. Du benötigst nur eine gültige E-Mail-Adresse und schon kannst du dich registrieren.
    Deine Mailadresse wird für nichts Anderes verwendet als zur Kommunikation zwischen uns.
    Die Crew des TT-Boardes

Von Kleinklöten nach Großbommeln

Langsam entwickelt sich die Dachform. So simpel die Geometrie, so fummelig ist es dennoch, die aus den Strukturplatten zugeschnittenen Dreiecke aneinander wie auch an die Giebelwände anzupassen. Dazu wollen an den Stoßkanten zwei Millimeter breite Fasen im exakten Winkel gefeilt und zu den Hauptdachflächen annähernd glatte Klebeflächen hergestellt sein. Die Teile dann präzise aufzukleben, ist nichts für sensible Gemüter: Jeder Tropfen danebengelaufener Klebstoff löst sofort die Struktur der Biberschwänze an. Doch selbst bei bestem Bemühen bleiben in der Regel Lichtspalte zwischen den Einzelteilen. Da jedoch vor der Weiterbearbeitung ohnehin Stabilität in die Konstruktion gebracht werden muß, lasse ich für gewöhnlich von der Rückseite her eine Naht aus Zweikomponentenkleber hineinlaufen. Wenn man schnell genug arbeitet, zieht der Kapillareffekt das noch flüssige Gemisch in diese Spalten und bewirkt auf der Ansichtsseite sehr saubere Übergänge. Diese verschwinden am Ende unter der Alterung des Daches.

Wohnhaus_5816.jpg
 
Interessanter Hinweis, danke sehr! Aber wenn ich es so bedenke: Mit dem Zweikomponentenkleber komme ich noch eine ganze Weile hin, und altern muß ich die Dächer sowieso.

Nebenbei: Spricht mich doch heute früh um drei auf dem hiesigen Straßenfest eine Nachbarin an und meint, meine Fingernägel hätten die perfekte Form und ich solle sie unbedingt lackieren. Derlei schmeichelt in grob fahrlässiger Weise meiner natürlichen Eitelkeit, so daß ich befürchten muß, daß, wenn solch Nagelzeugs erst mal im Haus ist, ich das dann auch benutze. Dabei reicht es mir eigentlich schon, mich täglich rasieren zu müssen, da will ich mal lieber nicht in Versuchung geraten, bei der Morgentoilette (oder mit UV-Gel-Nägeln alle paar Wochen) noch eine lästige Aufgabe mehr zu haben. Bekanntermaßen endet sowas mit aufgeklebten Waschbärenkrallen und einem Nebenjob an der Supermarktkasse ... Nö, lieber nicht.
:)
Und jetzt Spaß beiseite und hurtig zurück an den Basteltisch.
 
Zuletzt bearbeitet:
Letzte Nacht ist mit der Anfertigung und dem Einbau der Krüppelwalmflächen das Dach erst mal wieder geschlossen worden. Noch hängen sie leicht über und werden im nächsten Schritt an die Kontur angepaßt. Nur zu Testzwecken sitzt auf dem First noch der alte Vero-Schornstein.

Das zweite Bild führt die beiden Gebäudeteile des EG Moorbach im aktuellen Zustand zusammen, also Dr. Schnelltods Rayonhaus und das Wohnhaus. Bevor mir jemand nachsagt, ich hätte einen Knick in der Optik oder im Rosenthaler-Kadarka-Rausch übersehen, daß der First über der Terrasse extrem schief liegt: Es ist bloß die übliche Verzerrung durch die Telefonknipse in den Randbereichen des Motivs. Stünde das wirklich so schief, wäre ich der Letzte, der das ertragen könnte. Sobald die Häuser fertig sind, werde ich die gute Kamera rausholen und ein anständiges Schlußporträt liefern. Vorerst müssen aber noch die billigen Schnappschüsse genügen.

Wohnhaus_5830.jpgWohnhaus_5834.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Stedeleben.
Ich kenne zwar den Bausatz 'Moorbach' nicht, verfolge aber Trotzdem mit Vergnügen was du Hier so vorstellst. Und beide Gebäude sind auf jeden Fall wunderbar modifizert und feingestaltet ...

Mir ist gerade die kurze Diskussion um das auffüllen der leicht zurückgesetzten Wandflächen zwischen dem Fachwerk aufgefallen. Ich selbst habe zwei Gebäude von Aufhagen mit ähnlicher Konstruktion und bei beiden schlicht mit 'Modell-Feingips' verspachtelt, das Fachwerk anschließend sauber gewischt... Ging superschnell und einfach. Bei einem der beiden Gebäude vielen irgendwann zwei der Gefache als 'Gipsplättchen' ab Sind aber komplett heil geblieben und wurden shclicht mit Sekundenkleber wieder eigeklebt. Hält jetzt schon > 10 Jahre :)

lg
Michael
 
@Dikusch: Diese armen Menschen! 😊

@MHouben: Danke für den Hinweis. Momentan ist das EG Moorbach das letzte Fachwerkhaus in meinem Bestand, das es betrifft. Aber ich behalte es im Hinterkopf für den Fall, daß das Problem mal wieder auftaucht.

@Osthesse: Immer diese zudringlichen Leute, die unter die Gürtellinie gucken … Indessen sind sämtliche Fensterrahmen erst lose eingesteckt bzw. mit Prenaband provisorisch fixiert. Vor dem endgültigen Einbau müssen sie ja noch verglast und mit Gardinen ausgestattet werden.

Wo wir gerade dabei sind: Eine ganz wichtige Aufgabe ist, wie bereits am Rayonhaus, auch an diesem Modell erledigt worden: Die Fensterrahmen wurden so tief in die Außenwände gerückt, wie es das Material der Falze eben noch zuließ. Damit sitzen sie fast bündig im Fachwerk. Der Blick ins Innere läßt vielleicht erkennen, wie dünn die nachgearbeiteten Stufenfalze sind. Ich habe sie auf bis zu 0,2 mm geschwächt, was schon ein bißchen grenzwertig ist. Ab 0,3 mm Stärke wird der versprödete Kunststoff brüchig und es ist Vorsicht bei der Bearbeitung geboten. Um so mehr freut mich die Wirkung. Wie schon beim Rayonhaus erscheint die Lage der Fenster nicht nur technisch logischer, sondern das Haus an sich – auf den Bildern nochmals kurz mit dem aufgesetzten alten Dach – mutet etwas größer an.

Wohnhaus_5974.jpgWohnhaus_5975.jpgWohnhaus_5977.jpg
 
Was mir beim Rayonhaus gerade auffällt, im Dachspitz über dem großen Eingang ist noch ein Dreiecksgefach offen. Ist das so geplant für die örtlichen Fledermäuse und Eulenvögel?

Poldij
 
Kleinigkeiten kosten oft mehr Zeit als geplant. Das Anpassen der Krüppelwalmflächen des neuen Daches war eher kein Problem, das war ratzfatz mit der Feile erledigt. Die Firstziegel hingegen bedurften einer gewissen Vorarbeit, bevor ich sie guten Gewissens aufsetzen konnte. Es handelt sich um „Meterware“ von Auhagen für „H0/TT“ – also um H0. Um sie einigermaßen für TT tauglich zu machen, empfiehlt es sich, sie schmaler zu schnitzen, und das dauert ein Weilchen. Stein auf Stein …

Stichwort Stein: Neu ist der Schornstein. Da es sich um das Haus einer gutsituierten Familie handeln soll, wollen wir mal annehmen, daß im Keller vor nicht allzu langer Zeit eine Zentralheizungsanlage eingebaut wurde, wofür der eine Zug – mit dafür etwas größerem Querschnitt – genügt. Auch hat seine Position gewechselt. Diese entspricht nun der inneren Aufteilung des Hauses: beginnend im Heizungskeller, steht er nicht mehr als Pfeiler mitten im repräsentativsten Bereich des Hauses. Um ihn bedeutsamer erscheinen zu lassen, habe ich dem Schornsteinkopf einen schlichten Ziegelsteinumlauf angedeihen lassen.

Nebenbei zeigt das Bild nochmals die alternative Terrassen-Variante im Rohbau. Für die Brüstung schwirrt mir eine zeittypische Gestaltung durch den Kopf, zu deren Umsetzung ich zunächst eine Nagelfeile und eine Flasche Klosterbruder beschaffen muß.

Wohnhaus_5897.jpg

@TT-Poldij: Eine gute Idee mit den Fledermäusen; die brauchen schließlch auch ihre Lebensräume. An sich sollte dieses Gefach geschlossen werden, blieb aber bisher offen, um das Rayonhaus am Ende der Bastelei noch einmal mit altem und neuem Hut fotografieren zu können. Denn sobald das Dreieck ergänzt ist, läßt sich das alte Dach wegen der Krüppelwalme nicht mehr aufsetzen.
 
Zuletzt bearbeitet:
War der Bau der alternativen Terrasse auch keineswegs akut, juckte es doch gehörig in den Fingern. Also paßte ich zur Beruhigung erst mal das zusätzliche Fenster des erweiterten Souterrains ein – als Lockerungsübung, bevor es an die Brüstung ging.

Auf Gitter wollte ich zugunsten gemauerter Pfeiler verzichten. Sollte aber die Brüstung wie aus einem Guß wirken, mußten die Einzelstützen dieselbe Textur haben, wie die Auhagen-Strukturplatte. Somit schied das Einfügen von PS-Profilen aus. Man schnitzt keinen Kamm aus dem Vollen? – Von wegen!

Zunächst habe ich die Brüstung mit der Handsäge achtmal im etwa gleichen Abstand eingesägt. Um die Stützen und Zwischenräume aufs Einheitsmaß zu bringen, erlebte eine unterforderte Diamant-Nagelfeile das Abenteuer ihres Lebens, bevor sie lautlos ins Beautycase heimkehrte. Obwohl das neuere Auhagen-Material erfreulich elastisch ist, besteht bei solch geringem Querschnitt erhöhte Bruchgefahr. Also immer schön langsam; drei Arbeitsstunden sollte man schon einplanen.

Bis zum Schellen des Weckers – Guten Morgen, Sonnenschein! – blieb noch ein Stündchen, um die Brüstung zu schließen, zu montieren und mit einer Reihe aus „Naturstein“ abzudecken. Der künftige Terrazzo-Boden erhielt einen ordentlichen Wandanschluß.

Wohnhaus_5907.jpgWohnhaus_5923.jpgWohnhaus_5925.jpg
 
Daß diese Terrasse größer wirkt, ist kein Wunder: Die Fläche ist doppelt so groß wie bei der ersten Variante. Jetzt reicht sie auch für einen Sektempfang in der Beletage ... Raucher bitte draußen!

Mit dem Fräsen hätte ich wohl auch Probleme bekommen bei den kleinen Zwischenräumen und Pfeilerbreiten. Beim Feilen kann ich mich mehr auf mein Fingerspitzengefühl verlassen, wenngleich mir Nagelfeilen als Werkzeug weniger vertraut sind. Apropos: Erwähnte ich, daß meine Anstaltsleitung die alte Terrasse schöner findet als die neue?
 
An sich sind diesmal gar nicht viele Worte nötig; die Bilder dürften selbsterklärend sein. Nur soviel: Bei der Alterung des neuen Daches habe ich mich auf zwei Farbtöne – Rot und Braun – beschränkt, weil es nicht allzu in die Jahre gekommen wirken sollte. Ferner ist aus dieser Perspektive zu sehen, daß die Firste genauso waagerecht verlaufen, wie beim Originaldach. Die Neigung der Walmflächen ist übrigens dieselbe wie die des Daches und beträgt 50°.

Wohnhaus_5978.jpgWohnhaus_5980.jpgWohnhaus_5982.jpgWohnhaus_5985.jpg
 
Wir senden erst den Abendgruß, ehe jedes Kind ins Bettchen muß – aus Großbommeln. Hier sieht man nun das Wohnhaus mit aufgesetztem neuen Dach neben dem anderen Baukörper des früheren Bahnhofs Moorbach, dem Rayonhaus von Dr. Schnelltod. Der häßliche Torbogen dazwischen ist aber nur ein Platzhalter; er gehörte seinerzeit zum Bausatz „Werkswohnhaus“ von Mamos.

Am Wohnhaus sind noch kleinere Arbeiten erledigt worden. Die Brüstung erhielt den fassadengrauen Anstrich, so daß man sie nun zum Haus gehörig empfinden kann. Den Fußboden der Terrasse habe ich in einem Terrazzo-Ton bemalt. Sobald dieser ausgetrocknet ist, werde ich in die Fugen braune Farbe laufen lassen, damit sich die Struktur des Diagonalversatzes besser abzeichnet. Dazu will ich Acrylfarbe auf Wasserbasis verwenden, damit der dünne Auftrag nicht angelöst wird.

Wohnhaus_5986.jpgWohnhaus_5988a.jpg
 
Wer hat an der Uhr gedreht, ist es wirklich schon so spät? Und da wollte ich gerade ins Bastelzimmer gehen!

Außerdem ist das sehr wohl ein Terrazzo-Ton, der sieht nur der Terrakotta-Farbe sehr ähnlich! :)
 
Terracotta ist doch eher ein orangener Farbton, während Terrazzo eher dunkelrot bis braun aussieht.
 
Kommt es bei der Farbe von Terrazzo nicht vor allem auf die Farbe der Zuschlagstoffe
und auf deren Mischungsverhältnis an?
Ich kenne sehr unterschiedliches Terrazzo.

Grüße Wolfgang
 
Was ist heute mitzuteilen? Der Terrassen-Fußboden wurde ein wenig verschmutzt, so daß nun der Diagonalversatz der Terrazzo-Platten hervortritt. Ich habe bewußt nicht allzu gleichmäßig gearbeitet, damit die Fläche etwas plastischer und benutzt wirkt. Die Brüstungsabdeckung hat einen Grauton, wobei in den Bildern untergeht, daß er leicht marmoriert ist, um geschliffenen Granit darzustellen.

Am Haus selbst sind die Dachabschlüsse angebracht und bemalt worden. Hierzu habe ich sehr wenig verdünnte Acrylfarbe in zwei Schichten aufgetragen, um per Pinsel eine leichte „Holzmaserung“ zu bewirken. Sieht man nicht, ist aber so.

Nur aus Spaß sind die Bastelergebnisse hier in Form von Nachher-vorher-Bildern zu sehen. Das kleine Daumenkino zeigt außer dem Unterschied der fertigen Terrassenvarianten, daß es auch am Rayonhaus weitergegangen ist, und zwar mit dem Anbringen von Dachrinnen. Da sich beide Bauten jetzt in etwa in derselben Bauphase befinden und ähnliche Restarbeiten anstehen, werde ich sie fürderhin parallel zuendebasteln. – Wohl bekomm‘s!

Wohnhaus_6009.jpgWohnhaus_6011.jpgWohnhaus_6020.jpgWohnhaus_6019.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
Da sieht man es wieder: Das TT-Board ist halt ein Bildungsprogramm.

Indessen handelt es sich vorliegend um eine beregnete Terrasse, also mußte sie im Gefälle ausgeführt werden, damit das Wasser ablaufen kann (die Ein- und Ausläufe werden im Zuge der Montage von Dachrinnen und Fallrohren angebracht). Deshalb konnte hier kein fugenloser Terrazzo gegossen werden, sondern es wurden Terrazzo-Platten verlegt. Dank gewisser Zuschlagstoffe terracottafarben! Daß der Boden nicht (mehr) glänzt, liegt einfach an der langjährigen Nutzung. Man könnte ihn überschleifen lassen, aber das wäre im Außenbereich wenig sinnvoll, sofern man dort im Sommer blendfrei sitzen und seine Bloody Mary schlürfen will.
 
Wenn lästiger Kleinkram – Anbringen von Dachrinnen und Fallrohren, Einsetzen von Fensterscheiben, Schwärzen von Innenwänden – einem die Bastellaune zu vermiesen droht, hilft was am besten? Falsch, kein Klosterbruder oder Kadarka. Die richtige Antwort lautet: Fange etwas Neues an! Darum sieht man hier heute die ersten Außenwände des künftigen Großbommelner Empfangsgebäudes.

Kurze Vorgeschichte: Die Stedelebener Kreisbahn (SKB) ist notorisch kapitalschwach, Sparsamkeit geboten. Allerdings ist Großbommeln Ausgangs- wie Endpunkt der SKB-Ringstrecke, was sich in einem repräsentativen Bau spiegeln soll. „Das knirscht“, hatte der Eisenbahn-Architekt Elias Steißenberger mit Blick aufs Budget gegrummelt. „Und Einweihung bereits im Spätherbst? Werte Herrschaften, wir werden gehörig tricksen müssen.“

Die Entwurfsskizze begeisterte den SKB-Vorstand, noch mehr die geplanten Baukosten. Steißenberger grinste. „Wir nehmen solide, aber preiswerte Massenware: drei kleine Muster-Siedlungshäuser. Zwei reihen wir an, das dritte, verlängert um ein Fenster, stellen wir quer. Vor den Eingang setzen wir als Blickfang eine klassizistische Portikus. Wenig Zierrat, dafür heller Feinputz. Schlichte Eleganz. Sie verstehen, meine Herren?“

Bhf_Grossbommeln_3997.jpg
 
Zurück
Oben