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Von Kleinklöten nach Großbommeln

„Wenn ich damals, als Sie den Unfall mit der Säge hatten, so gearbeitet hätte, wie Sie diese Woche an meinem Dach, wären Sie jetzt arm dran und Ihr Arm längst ab“, hatte Dr. Schnelltod den Dachdecker zusammengestaucht, als er von seinen Hausbesuchen zurückkam und die Giebelabschlüsse sah. „Die Ortgänge bringen Sie schleunigst in Ordnung, oder sollen mir die Balken schneller verrotten als Ihnen die Zähne?“ – Kleinlaut hatte der Dachdecker „Wie Sie wünschen, Herr Doktor“ gestammelt. „Gleich morgen früh, Herr Doktor!“

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Viel besser als die grob gestrickte Bommelmütz aus dem VEB. Mit dem neuen Dach gewinnt das Haus ungemein an Zierlichkeit. Da darf der Schornstein ruhig um einen Zug erweitert und verbreitert werden :lupe:

Poldij
 
Das Haus vom Dr. Schnelltod sieht jetzt schon verdammt gut aus. Wenn das erstmal richtig fertig ist?
 
Gut dass er als Arzt auch solche Fachbegriffe kennt ;)

Nun, der Begriff tauchte im Vertrag mit dem Dachdecker auf, und um sicherzugehen, was gemeint ist, hat Herr Doktor vor Unterzeichnung im Fürstschen "Weltreich der Technik" nachgeschlagen. Herr Doktor kauft schließlich nicht die Katze im Sack.

(...) Da darf der Schornstein ruhig um einen Zug erweitert und verbreitert werden :lupe:

Man staunt doch immer wieder, wohin der TT-Poldij seinen Blick richtet! In der Tat wurden neue Schornsteine gesetzt, was mit der Nutzung des Hauses zusammenhängt. Nach dem Umbau befinden sich im rechten Gebäudeteil nur eine kleine Arztpraxis, bestehend aus zwei Räumen, sowie ein Zimmer im Dachgeschoß. Im linken Gebäudeteil hingegen müssen etliche Wohnräume beheizt werden, was die Anlage eines zweiten Zuges sinnvoll erscheinen ließ. Es folgt ein Bild aus der Bauphase; Dach und Schornsteine sind noch ungealtert und die Schornsteinköpfe nicht geschwärzt.

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Im übrigen entstehen Schornsteine in Großbommeln mittlerweile buchstäblich "von der Stange"; der Bedarf ist groß. Siehe Lichtbild!

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(...) Wird es denn in Kürze eine Stellprobe auf dem vorgesehenen Platz geben?

Diesbezüglich muß ich um Geduld und Nachsicht bitten: Zum einen hängt der Standort des Rayonhauses wesentlich von jenem des Bommelner Bahnhofs-EG ab, einem kompletten Eigenbau, um den es erst später gehen soll. Zum anderen liegt ein öffentlicher Anlagenbau dem Erbauer fern, der nicht für die Kamera bastelt und, koste es, was es wolle, um Applaus buhlt. Gelegentlich Ausschnitte der Szenerie vorzustellen schließt dieses Prinzip aber weiterhin nicht aus.
 
Manch ein Beobachter des Großbommelner Sanierungsgeschehens mag sich angesichts der Verwandlung des Wartesaals des Bahnhofs Moorbach in ein Rayonhaus gefragt haben, wo eigentlich das Haupthaus des uralten Vero-Bausatzes geblieben ist. – Es sei verraten, daß es im Begriff ist, ein ähnliches Schicksal zu erleiden wie der Wartesaal, nur mit etwas geringerem Aufwand. Die Vorplanungen dafür liegen schon etwas zurück und wurden leider nur spärlich fotografisch dokumentiert.

Im Bild sieht man den noch nicht ganz fertigen Saal des Gasthofs „Zur Faulen Liese“ sowie das ebenfalls unvollendete Rayonhaus von Dr. Schnelltod. Ganz rechts erkennt man jedoch bereits, wohin die Reise mit dem EG Moorbach gehen soll. Das Ober- und Dachgeschoß halte ich für zum Wegwerfen zu schade beziehungsweise als Basis für ein Wohngebäude mit Souterrain für brauchbar. Darum werde ich im weiteren ab und an einen Blick auch auf dieses Objekt und seine Umgestaltung eröffnen, wenn’s beliebt.

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Ich muß zugeben, daß ein wesentlicher Antrieb beim Umbau für mich die Neugier ist, ob man mit geringen Mitteln ein Gebäude ganz anders aussehen lassen kann. So ist vorliegend eigentlich nur das Kellergeschoß untergesetzt worden. Dafür benutzte ich Streifen aus Mauerwerkplatten von Auhagen, die seit dem Nachbau des alten Mamos-Stellwerks (siehe ab hier) in der Restekiste schmorten.

Über den Bedarf des Sockels hinaus waren noch einige Zentimeter Mauerwerk übrig. Meine Lust, sie schon wieder zu Kaminen zu verwursten, hielt sich jedoch sehr in Grenzen. Da brachte mich ein würdiges altes Haus in unserer Siedlung mit aufgemauerter Terrasse auf die hier zu sehende Idee. Aus der nun aber folgte, daß dort nicht, wie ursprünglich geplant, der neue Hauseingang liegen kann – schließlich waren die Türen mit dem alten Bahnhofs-Erdgeschoß weggefallen. Vielmehr gehört jetzt eine passende Terrassentür dort hin. Darum ist das Fenster bereits ausgebaut.

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Sagte jemand Haus mit Souterrain? – Nur Geduld, das Untergeschoß wird noch ausgebaut. Zunächst war es dringlicher, zu entscheiden, wohin der Hauseingang kommen soll. Die der Terrasse vis-à-vis liegende Wand schied dafür aus. Denn dann wären die Bewohner erst draußen die Treppe hinauf gegangen, um im Inneren wieder hinabzusteigen. Ausgerechnet in der Beletage wertvollen Wohnraum für bloße Verkehrsfläche verschwenden? – Nö. Letztlich blieb nur die Giebelwand. Die war ohnehin ungestaltet, weil dort beim Bahnhof Moorbach der Wartesaal angrenzte. Eine Tür aus diesem Empfangsgebäude ließ sich weiterverwenden und gut einpassen.

Die Wegeführung im Haus stelle man sich nun so vor, daß hinterm Eingang ein Podest liegt, von dem aus eine schmale Treppe zum Kohlenkeller und zur billigen Souterrain-Wohnung hinab- sowie eine andere in die Beletage hinaufführt. Nur letztere hat einen Zugang zu den Dachgeschoßräumen; anzunehmen ist, daß es sich um das Domizil einer etwas wohlhabenderen Familie handelt. Möglicherweise hat sie Personal, das dann im Souterrain wohnen darf und zum Dank dafür zu jeder Tages- und Nachtzeit zur Verfügung zu stehen hat. Kommt in den besten Filmen vor, man kennt das ja.

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Hier sieht man nun den ersten Versuch zum Selbstbau einer Terrassentür. Denn leider fand sich in der benötigten Breite und Höhe nichts in der Bastelkiste. Auf den ersten Blick ist sie in Ordnung, aber der zweite sagt: Da stimmt was nicht. Sie sieht mehr nach bodentiefem Fenster als nach einer Tür aus. Ein Eindruck, der auch bleiben wird, wenn in die seitlichen Fenster noch jeweils eine Sprosse eingesetzt wird. Also fliegt das Teil wieder raus.

Um den Frust zu dämpfen, habe ich die Brüstung weiterbearbeitet und die drei Öffnungen auf ein einheitliches Maß gebracht. Dort will ich später feine Gitter als Kinder-, Haustier- und Besoffenen-Sicherung einlassen.

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Bei einem Haus mit Hochparterre gibt es doch normalerweise immer einen Keller. Und bei einem Keller gibt es auch Kellerfenster. Kommen die noch?

P.S.: Die Tür zur Terrasse finde ich nicht unpassend.
 
@TT-Frank: Mit der Terrassentür hast Du recht, sie paßt. Denn ich hatte einfach die falschen Bilder hochgeladen. Der erwähnte erste und in meinen Augen fehlgeschlagene Versuch sah nämlich so aus:

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Hat, nachdem die Terrassentür neu gefertigt ist, die liebe Seele wieder Ruh‘? Nein. Angepaßt an die Brüstungshöhe der Terrasse und die seitlich davon gelegenen Fenster, wirkt sie in meinen Augen zwar nicht mehr wie ein Fremdkörper. Auch will ich keine weiteren Sprossen mehr in die seitlichen Fenster einsetzen. Zumal Kassetten im unteren Drittel den Türcharakter verstärken, die aber wohl erst mit dem Streichen des Elementes stärker hervortreten werden. Alles soweit in Ordnung.

Trotzdem bin ich noch nicht zufrieden. Klein, wie sie ist, wirkt die Terrasse doch eher wie ein Balkon. Momentan werde ich sie so lassen. Sollte das Haus eines Tages fertig sein und mir die Terrasse weiterhin nicht gefallen, kann ich sie immer noch vergrößern. Sie ist zum Glück nur davorgestellt und noch nicht angeklebt. Bei einer größeren Variante werde ich dann auch die Brüstungsgitter weglassen (sie sind aus einem tranchierten Fliegennetz gebastelt).
 
Zuletzt bearbeitet:
Kommen wir endlich zurück auf die Sache mit der billigen Souterrain-Wohnung. Hierfür fanden sich in der Bastelkiste fünf gleichgroße oder besser: gleichkleine Fensterrahmen. Keine Ahnung, aus der Filetierung welchen Modells sie stammen. Mit den vergilbten Dingern ließ sich jedenfalls arbeiten. Denn obgleich nicht unterteilt, paßte ihr Format zur Breite der Fenster in der Beletage.

Das erste Foto zeigt schon mal zwei eingearbeitete Rahmen. Gleich wirkt das Kellergeschoß weniger wuchtig. Doch wirklich gefallen hat mir das Format noch nicht: Die einzelnen Scheiben wären größer gewesen als jene in den oberen Rängen. Zudem sollten sich gerade Souterrain-Fenster zum Querlüften weit öffnen lassen. Insofern blieb mir nur übrig, die Fenster mittels eingeklebter PS-Streifen in zwei Flügel zu teilen – siehe zweites Bild.

Da wir gerade noch bei den Fenstern sind, sei mir gestattet, das Augenmerk kurz auf die Fenster der Beletage zu lenken. Beim Vergleich des ersten mit dem zweiten Bild erkennt man eventuell, daß die Fenstersprossen jetzt ein wenig filigraner sind – der Schlüsselfeile die Dank.

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Da kann doch nach Sohlbank und Fenstersturz einbauen schon tapeziert werden. Es fügt sich zu einem stimmigen Bild.
Auch erstaunlich stimmig, zur Ziegelsteingröße von Auhagens Bauplatte sehen die Biberschwänze auf dem Dach gar nicht schlecht aus. Zumindest für meine schlechten Augen.

Poldij :machaugen
 
Nun, das Problem ist weniger das Zusammenpassen von Auhagens Ziegelsteingröße mit den Biberschwänzen auf dem ehemaligen Bahnhofsgebäude zu Moorbach. Vielmehr liegen die Dächer der Umgebungsbebauung vom Maßstab her deutlich näher am Vorbild, und dieser Kontrast ist wie ein böser Stich ins Auge des kundigen Betrachters. Aber erinnern wir uns: Es handelt sich um das Haus einer gutsituierten Familie, die sich eines Tages vielleicht das Dach wird neu eindecken lassen.
 
Aber sie sehen dafür fürchterlich aus. Zum Glück gab es sie um 1930 noch nicht, vor allem nicht in Großbommeln! :)

Die heutige Episode zeigt lediglich die Beseitigung eines bedeutenden optischen Störfaktors. Auskenner haben es sofort erspäht: Der Schornstein ist nun nicht mehr aus Beton oder verputzt. Trotzdem wirkt er auch in der Ziegelvariante noch recht massiv, zumal, wie auf dem zweiten Bild, aus der Froschperspektive. Dazu trägt zweifellos bei, daß er exakt in der Mitte des Gebäudes steht. Mag sein, daß sich das nach der anstehenden Alterung verliert. Wenn nicht, könnte ich ihn in der Höhe kürzen, da er deutlich weiter über den First ragt, als es die DIN mit mindestens 40 cm vorschreibt. Oder an eine andere Position versetzen. Warten wir es einfach mal ab.

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Solche recht massiven Schornsteine, besonders wenn im Haus ein offener Kamin war, gab's öfter. Wichtiger ist noch eine Dachluke mit einem Laufsteg und bei der Höhe eine Eisenleiter zum Hochsteigen für den Glücksbringer- äh Kaminkehrer.
 
Ich beobachte deine Aktivitäten beim Häuslebau mit Interesse schon ein Weilchen. Schön, dass du wieder etwas zeigst. Und was du so alles aus den alten Schätzchen zauberst... Einfach toll.
Als jemand, der eine zum Wohnhaus umfunktionierte ehemalige Dorfkneipe bewohnt, in welchem alle Räume nur mit Kachelofen und in der Küche selbstverständlich mit einer Kochmaschine geheizt werden, wage ich es mal, mich zu dem Schornstein zu äußern. Ich halte die Position für wenig glaubwürdeig. Warum? Es gibt unten z.B. an der Längsfront mit der Terasse 3 Zimmer. Die Wege vom Ofen der äußeren Zimmer bis zum Schornstein in der Mitte wären im Original recht lang. Ich weiß, es gab auch waagerechte Züge in der Wand, aber das gelbe vom Ei war das nicht.
Der Schornstein käme auch nur dann direkt aus dem First, wenn die Räume nach vorn bzw. hinten gleich tief sind. Kann sein, muss aber nicht. Für die sinnvolle Anordnung der Schornsteine stelle ich mir den Grundriss des Hauses vor.
Ich würde zwei Schornsteine anordnen, und zwar jeweils dort, wo die Terasse den Versatz macht. Wäre ungefähr ein Drittel? Ein Schornstein mit zwei Zügen und auf der anderen Seite einen etwas kleineren mit einem Zug. Dann nicht mittig aus dem First, sondern leicht versetzt aus dem Dach auf der Seite, wo die Zimmer etwas kleiner sind. ich hoffe, ich habe das jetzt verständlich genug ausgedrückt.
Nur so als Anregung. Zumindest habe ich dein "...warten wir es einfach mal ab..." so verstanden, dass du noch am überlegen bist. Und zu guter Letzt hätte der Schornsteinfeger am liebsten noch einen Ausstieg und Laufbohlen. Aber auch das muss nicht zwingend sein, wenn es auf den Dachboden oberhalb des letzten Anschlusses noch eine Reinigungsklappe gibt.
 
Statt ihn zu kürzen würde ich ihn tiefer setzen. Wäre auch für die Statik des Dachstuhls besser, wenn die Balken durchgehend sind.
 
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