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Von Kleinklöten nach Großbommeln

@T3-Angus - Garage? Das hieß damals noch Remise ;-) Na ja, vielleicht gerade so nicht mehr. Aber so'ne ollen Wagenschuppen wurden in der Stadt wie auf dem Lande bisweilen lange genutzt. Früher stand die Kutsche drin, und dann eben die Benzinkutsche. Und ja, das war auch nötig, denn die Karosserien waren bis in die 1920er (und teilweise noch viel länger) auf hölzernen Gerüsten aufgebaut, die z. T. sogar mit Textilien bespannt waren. So was brauchte ein trockenes Plätzchen. Nix mit Laternengarage!

Was fährt denn der Herr Doktor für einen Wagen? Einen Brennabor, einen Wanderer oder einen Laubfrosch von Opel?

Martin
 
Hallo miteinander
als Landarzt wird er wohl mit einem Phänomobil unterwegs gewesen sein
DSCI0012.jpg
das Modell hat noch Hartmut Pfeffer gebaut--sowas passte damals in jeden Hühnerstall und war vom Preis her noch machbar

fb.
 
@T3-Angus: Du hast völlig recht, es wird eine Garage werden, wenn es denn so weit kommen sollte. Material dafür ist vorhanden, und sie könnte auch im Stil an das Rayonhaus angelehnt sein.

Der Hinweis zu den Fenstern ist ebenfalls wichtig, aber sie bündig einzulassen schwer realisierbar. Wenn ich mir das Rayonhaus meiner Kindheit in Magdeburg anschaue, hatte man es dort noch anders gelöst, indem man Fenstergewände mit übers Fachwerk hinwegragenden Wasserschenkeln aufgesetzt hatte, wie die beiden Fotos zeigen.

Rayonhaus_MD_0258.jpgRayonhaus_MD_0256.jpg

So weit will ich nicht gehen, weil dann mein Modell seine schlichten Konturen einbüßt. An den Fenstereinsätzen die umlaufenden Klebefalze zu entfernen, um sie bündig ins Fachwerk setzen zu können, wäre bei höherer Paßgenauigkeit das Mittel der Wahl gewesen. Doch die umlaufenden Spalte wären zu breit, die überbrückt kein Klebstoff.

Aktuell sitzen die Fenster einen Millimeter hinterm Fachwerk zurück. Das immerhin läßt sich mit Geduld und Spucke auf 0,5 bis 0,3 mm reduzieren. Schmale Ablaufbleche fürs Regenwasser anbringen kann ich immer noch. Es ist halt einer dieser Kompromisse, die man als Bastler in Abwägung von Aufwand und Ergebnis eingehen muß.

Wo wir dabei sind: Vielleicht sieht man am dritten Bild, daß ich den Rahmen am rechten Fenster etwas geschwächt habe. Die Kamera erfaßt es schlecht. Besser zu erfassen ist im letzten Bild mein Versuch, die Fenster etwas prägnanter erscheinen zu lassen. Ob mir das mit der Zweifarbigkeit – innen weiß, außen rot – gefällt, weiß ich noch nicht. Mal sehen.

Rayonhaus_5539.jpgRayonhaus_5560.jpg

Ach ja, die Schornsteine sind nur gesteckt, darum stehen sie so schief.

@FB.: Das Phänomobil gibt es schon in Großbommeln, siehe Lichtbild. Allerdings gehört es der Reichspost. Dr. Schnelltod mag es gerne schneller, ein Dixi wird das Mindeste, ein Audi standesgemäß sein ...

Phaenomobil_9780.jpg
 
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@T3-Angus: Besser zu erfassen ist im letzten Bild mein Versuch, die Fenster etwas prägnanter erscheinen zu lassen. Ob mir das mit der Zweifarbigkeit – innen weiß, außen rot – gefällt, weiß ich noch nicht. Mal sehen.
Ich finde, die Fenster wirken damit nicht prägnanter im Sinne von auffälliger, sondern durchaus ein bisschen filigraner (und das ist ja bei Fenstern in 1:120 ein durchaus anstrebenswertes Ziel). Außerdem ist es ja bei Holzfenstern durchaus üblich (gewesen), dass sie innen anders gestrichen/lackiert sind als außen - insbesondere, wenn es sich um solch eine markante Farbe handelt. Wer will schon innen rote Fensterrahmen? Dass die also nur außen rot sind, erscheint mir plausibel und wie gesagt optisch etwas eleganter.
 
@Sgt. Pepper: Danke für Deinen Eindruck, diese Ansicht bestätigt mich zumindest in der Zielsetzung. Um ehrlich zu sein, liegt mein Unbehagen mit den Fenstern eigentlich nur in dem starken Kontrast zwischen Rot und Weiß. Bei der Tür gefällt es mir besser. Diese war grün, bevor sie den roten Außenanstrich bekam. Aber vielleicht kann ich den harten Kontrast an den Fenstern später durch farblosen Mattlack auf den weißen Flächen abmildern. Und wenn nicht, so ließen sich die Bereiche auch mit Braun oder Grün übermalen wie bei der Türe.
 
Ich muß nochmals auf diesen Hinweis zurückkommen, der mich gerade etliche Bastelstunden gekostet hat:

Im Fachwerk waren in der Regel die Fenster Fassadenbündig eingebaut, damit das Regenwasser nicht auf den Querriegeln der Gefache stehen bleibt und Schaden anrichtet. Macht zwar auch wieder Arbeit, aber lohnt sich (...)

Es ist mir gelungen, zwei der Fenster so zu bearbeiten, daß sie zwar nicht ganz fassadenbündig abschließen, aber doch bis auf ein, zwei Zehntelmillimeter. Es ist ein unglaublicher Effekt, das Rayonhaus gewinnt dadurch ungemein. So hätte ich das nicht erwartet. Nun stehe ich also vor der Aufgabe, alle weiteren Fenster nachzuarbeiten, die leider zum Teil kompliziertere Geometrien aufweisen.

Aber sei's drum, dahinter zurück geht es nun nicht mehr. Herzlichen Dank darum nach Schildau, ich habe wieder was dazugelernt!
 
Hallo, bei dem Reichspost-Phänomibil handelt es sich um einen Bausatz von RailNScale, den man hier kaufen kann. Mir selbst wäre er damals schon zu teuer gewesen (vor fünf Jahren lag der Preis noch deutlich niedriger), aber als Geburtstagsgeschenk habe ich's gerne genommen. Die passenden Abziehbilder habe ich mir später selbst dazugebastelt.

Reichspost_2203.jpg
 
Obwohl das Rayonhaus keine Inneneinrichtung bekommen soll, habe ich Innenwände eingebaut. Damit kann man zunächst erst mal nicht mehr durchs gesamte Modell hindurchsehen. An sich dienen sie später aber, wenn die Beleuchtung installiert wird, der ungleichmäßigen Lichtverteilung. Die Räume werden dafür auch verschieden tapeziert.

Ferner habe ich alle Fenster noch einmal nachbearbeitet. Mein Unbehagen damit hatte auch eine Ursache darin, daß hier und da rote Farbe nach innen gelaufen war und so die Farbkanten unscharf und unsauber aussahen. Im nächsten Schritt wird es, wie schon angedeutet, um die Nacharbeit für die Nahezu-Bündigkeit der Fensterrahmen im Fachwerk gehen. Das wird ein lustiges Wochenende!

Die letzten Bilder lassen vielleicht erkennen, daß die beiden Giebelfenster bereits angepaßt und die Leibungen dort kaum mehr zu sehen sind. Leider sieht man auch die Paßungenauigkeit der Vero-Fenster. In der Breite geht es halbwegs, aber in der Höhe sind sie knapp 1 mm zu kurz. Da werde ich mir etwas einfallen lassen müssen: Entweder füge ich eine Sohlbank bzw. ein Ablaufbech ein oder aber ich vermittle die Einsätze in der Leibung wie provisorisch auf dem letzten Bild. Schauen wir mal.

Rayonhaus_5596.jpgRayonhaus_5593.jpgRayonhaus_5600.jpg
 
Guten Morgen sagt Großbommeln! Denn eine lange Nacht liegt hinter mir, in der ich bis auf die vier Luken im Dachgeschoß alle Fenstereinsätze nachgefeilt und deren umlaufenden Kleberand auf ein einheitliches Maß von 0,3 mm gebracht habe. Es ließ mir halt keine Ruhe. Jetzt muß ich nur aufpassen, daß das spröde Altmaterial bei der weiteren Bearbeitung nicht bricht.

@T3-Angus: Wo Du recht hast … Es wird beim Einbau der Fenster deren Lage im Gebälk zentriert. Als vorbereitenden Schritt werde ich deshalb die Klebeflächen der Fenstereinsätze im Braun des Fachwerks bemalen. Zum einen, damit kein Licht durch das nun recht dünne Material scheint, zum anderen, damit sie beim senkrechten Draufsehen nicht als weißer Rand sichtbar werden.

Anbei Bilder vom Ist-Zustand. Prenaband hält die Fenster einstweilen provisorisch in den Fachen.

Rayonhaus_5601.jpgRayonhaus_5604.jpgRayonhaus_5605.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
Beim Rayonhaus gibt es eine kleine Bastelunterbrechung – Zeit, nochmals kurz auf die "Faule Liese" zurückzublicken.

Da deren zugehöriger Saalbau weitgehend fertiggestellt ist, wollte ich die Gelegenheit nicht verstreichen lassen, ihn dem noch vorhandenen Originalmodell direkt gegenüberzustellen. Wobei gerechterweise gesagt sei, daß Letzteres im von Kinderhand gebastelten Zustand erhalten blieb, allerlei Montagefehler aufweist und auch für den Neubau ausgeschlachtet wurde (z.B. Dachrinnen). Aber hier geht es ja vornehmlich um den Gesamteindruck.

Der alte Bau repräsentiert bekanntlich ein Bauwerk von 1911 mit Jugendstilelementen, während der neue der Legende nach mit derselben Kubatur an die hundert Jahre vorher als Pferdestall errichtet und später infolge Nutzungsänderung umgebaut worden sein könnte.

Augenfälligster Unterschied ist sicherlich das Dach mit dem verlängerten Hauptfirst, das anstelle einer Schindel- nun eine Biberschwanzdeckung erhielt. Daß am Neubau trotz selber Maße der Giebel höher wirkt, hat zweieinhalb Ursachen: Zum einen ist die Grundplatte des Altbaus niedriger als der Bruchstein-Sockel beim Neubau, zum anderen erfordert das Biberschwanzdach Firstziegel, die das Schindeldach nicht benötigt. Den Rest besorgt der Schornstein, den das Mamos-Modell nicht hatte.

Faule_Liese_4888.jpg

Eine völlig andere Wirkung der Proportionen verursacht die Reduktion der Fensterzahl am Giebel. In Kombination mit den dünneren Zierleisten und den vier- statt sechseckigen Fenstern orientiert sich der Giebel nun vertikal statt horizontal. Verstärkt wird dieser Effekt durch das „stehende“ Fensterchen anstelle des „liegenden“ Baujahremblems. Umgekehrt ist es am großen Giebel; dort orientiert sich die Wand beim Altbau vertikal und bei Neubau horizontal, unterstrichen durch Zierleiste, Fenster und Seiteneingang.

Faule_Liese_4884.jpgFaule_Liese_4890.jpg

Schließlich sorgt die nüchterne Zugangssituation dafür, daß der Neubau in der Linienführung klarer, aber auch strenger ausfällt als der Altbau. Das eine muß nicht besser sein als das andere, aber vielleicht paßt diese Verschiedenheit zur regionalen Verortung im Sächsischen einerseits und im Preußischen andererseits. Das war hier genauso das Ziel wie beim Umbau des Haupthauses.

Faule_Liese_4887_Twins.jpgFaule_Liese_4891.jpg

Soviel zu den Erwägungen, die diese Bastelei recht stark geprägt haben. Nächstens geht es dann weiter mit dem Rayonhaus.
 
@Per: Das meinte ich doch:

(...) Das eine muß nicht besser sein als das andere, aber vielleicht paßt diese Verschiedenheit zur regionalen Verortung im Sächsischen einerseits und im Preußischen andererseits. (...)

Allein, zur "Faulen Liese" paßt mein Eigenbau besser als der Baustil-Hybrid aus Marienberg. Durchaus möglich, daß meine Dachvariante alleine dem Originalmodell schon ein stimmigeres Aussehen verleihen würde. Vielleicht ist das die eigentliche Erkenntnis aus diesem Umbau: First verlängern genügt, ggf. sogar mit lokaltypischer Schindeldeckung.
 
Im direkten Vergleich und bei flüchtiger Betrachtung mag das so erscheinen. Man darf jedoch nicht vergessen, daß die beiden Gebäude auf den Fotos außerhalb ihres baulichen Kontexts zu sehen sind. Dieser Kontext ändert sich sofort, wenn sie neben dem Haupthaus des Gasthauses und somit in ihrem tatsächlichen Bezugsrahmen stehen. Dann wirken etwa Fenster und Türen sogleich überdimensioniert für ein Wohngebäude.
 
Frage eines Architektur-Unkundigen:
Die Hölzer an den Dachenden dürfen so frei liegen und müssen nicht von den Ziegeln (Ortstein) überdeckt sein?
 
Als Besitzer eines sehr ähnlichen Hauses Bj. 1898 kann ich nur sagen , so darf der Giebel nicht aussehen, wenn die Sparren und Pfetten nicht in kürzester Zeit verfaulen sollen. Die Dachdeckung mit Abschluss Windleiste/Schalung muss überstehen.
 
Heute konstruktiv durch spezielle Ziegel oder Bleche gelöst, früher durch Latten.

proxy.php


proxy.php
 
@Stovebolt

Ich staune jetzt auch etwas über die Ausführung, die Du fotografiert hast. Aber man lernt ja nie aus. Ich hatte auf unserem Gartenhäuschen das Dach auch mal so wie auf Deinen Fotos ausgeführt. Das war aber nur als Provisorium vorgesehen, um das Dach mit Dachpappe dicht zu bekommen und an den Kanten die Dachbahnen abzuschließen. Nach ca. 3 Jahren hatten wir dann das Dach endgültig mit Bitumenschindeln gedeckt und die Bretter, die auf dem Dach waagerecht lagen, demontiert und weggeschmissen, weil sie vergammelt waren.

Ich würde ein Dach aufgrund meiner Erfahrungen nicht so ausführen, aber ich bin allerdings kein Dachdecker. Bei der Ausführung wie auf Deinen Fotos muss man mit Sicherheit das dafür geeignete Holz verwenden. Das Holz auf Deinen Fotos z.B. sieht nicht nach Fichte aus, sondern eher nach Lärche. Im Zweifelsfall sollte man jemand fragen, der sich damit auskennt.

Die Bäume, die z.B. für die Schindeln vorgesehen sind, werden nur in der "saftlosen" Zeit zwischen Dezember und Februar geschlagen. Außerdem wird dazu nur Holz verwendet, das langsam gewachsen ist. Die Auswahl der Holzsorten bzw. Baumarten für Dachschindeln ist sogar größer, als ich ursprünglich gedacht habe. Je nach Holzart und Bearbeitung werden die Holzschindeln noch mit Holzteer bearbeitet.
 
@LiwiTT : Ich denke du bist unkundig?!
Hast anscheinend mehr über Holz gelernt, als ich im Studium im "Kostruktiven Holzbau".
Wenn das Holz konstruktiv so verbaut ist, dass es schnell abtrocknen kann und einen Schutzanstrich hat, dann steht einer Lebensdauer von min. 20 Jahren nichts im Wege.

Ich frage mich was ihr ein Geschiss um die Lebensdauer dieser Bretter gemacht wird. Dabei gibt es da draußen genug stümperhaft zusammengenagelte Schuppen, Schaf- und Hühnerställe auf der feuchten Wiese, die dort schon min. 20 Jahre nicht verrotten wollen.
Meine Eltern haben sowas auch auf dem Gehöfft.
Das ist mal wieder eine fadenscheinig angezettelte Diskussion (Unkundig :streichel) aus dem Elfenbeinturm heraus.

Ansonsten einfach mal in die DIN 68364 oder EN 350 schauen, wie lange Holze unbehandelt so ungefähr draußen einsetzbar sind.

@F-Rob_S
Ich habe das nicht fotografiert.
Das sind Bilder von Dachdeckerbetrieben, im Netz zu finden, die so Dächer für Kunden restauriert/erstellt haben.
Also keine Laien.


Meine Eltern haben ein Holzbrücke über den Teich mit Brettern aus Douglasie (unbehandelt), als Lauffläche. Steht nach dem Regen das Wasser in den Rillen. Hält auch schon über 15 Jahren und sieht noch gut aus, obwohl es nach DIN 68364 schon morsch sein müsste.

Gruß Tino
 
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