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Von Kleinklöten nach Großbommeln

Für die Bahnhofsbeschilderung drängen sich die neuesten Versuche am Kaiser-Wilhelm-Institut für Physik mit gebündelten Licht auf, damit sollen sich sogar Buchsteiben für Bahnhöfe schneiden lassen. Bei britischen Bahnen wird dies zum Teil schon umgesetzt:
 
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@derRiTTer
Ein vorzüglicher Vorschlag! Alternative dazu könnte höchstens eine Lohnätzung selbiger Lettern in Neusilber sein.

Einer Ausführung der gewünschten Lettern in Form von Buchstabennudeln stände als zusätzliches Hindernis, neben der proportionalen Ausdehnung in Abhängigkeit der Luftfeuchte, der Fakt im Wege, dass es derzeit nicht möglich ist, für seinen Nudelfond den Nudelfont zu wählen! Derzeit handelsübliche Nudeln werden eher in Arial oder Helvetia ausgeführt.

Was aber die architektonische Ausführung des Empfangsgebäudes aus #1050 angeht - einfach bomfortionös!
 
3D-Druck würde sich auch anbieten. Nur muss man wohl die Wand dahinter mit drucken.
 
Nudeln muß ich verwerfen, die sind nicht scharfkantig genug.
Aufkleben -> Oberfläche anschleifen = scharfkantig.
Dem Material würde ich bei steigender Luftfeuchte zudem zutrauen, aus Großbommeln rasant einen ganz großen Bahnhof zu machen.
Dem organischen Wachstum einer unerwünschten Haarpracht könnte man mit entsprechender Farbgebung Einhalt gebieten, bei der Feststellung der Schriftart von Tütensuppen ist der Autor freilich hoffnungslos überfragt. :nixweiss:
Für die Bahnhofsbeschilderung drängen sich die neuesten Versuche am Kaiser-Wilhelm-Institut für Physik mit gebündelten Licht auf, damit sollen sich sogar Buchsteiben für Bahnhöfe schneiden lassen.
Da würde ich mich auf dem nächsten Stammtisch eher einem der inzwischen zahlreichen Jünger der additiven Fertigung anvertrauen...
 
(...) Was aber die architektonische Ausführung des Empfangsgebäudes aus #1050 angeht - einfach bomfortionös!

Danke! Bei tieferem Interesse daran lassen sich die 13 Jahre zurückliegenden Basteldetails in diesem Thread nachvollziehen.

Zum Stationsnamen: Man ahnt ja meistens nicht, was man mit einer einfachen Frage lostritt. Allen, die Vorschläge unterbreitet haben, sei freundlich gedankt und mitgeteilt, daß es eher auf eine technische (Ätzung, 3D-Druck) als eine kulinarische (Teigwaren) Lösung hinausläuft. Ich werde berichten.

Zurück zur "Faulen Liese". Als ich vor zweieinhalb Jahren erstmals auf die Idee kam, den Mamos/Auhagen-Gasthof zu sanieren, hatte ich überlegt, die Fensterläden im Erdgeschoß einzusparen. Dem alten Haus waren in den Jahrzehnten einige verlorengegangen, die anderen waren stark verzogen. – Aber kaum ist man zum Äußersten entschlossen, liegt auf dem Flohmarkt Altglienicke zwischen angeschlagenen Sammeltassen und staubigen Häkeldeckchen ein verdächtiges Tütchen mit grünem Spritzast. Schnell detektiert das kundige Auge: Vollzählig! Die Sammeltassenhäkeldeckchenfrau ist froh, es für 50 Cent loszuwerden. Daheim erweisen sich die Fensterläden dennoch als leicht gewölbt; die Sonne hatte wohl schon etliche Male getan, was sie konnte. Also ab mit dem Fund in die Versenkung.

Zweieinhalb Jahre später nun doch ein Test mit Hilfe von Teppichband. An sich gar nicht unpassend, zudem können einem die Schatten der originalen Läden im Putz dann egal sein. Ob jedoch Grün die richtige Wahl ist? – Mal schauen. Erst mal kommen die verzogenen Teile ins Heißwasserbad zum Richten.

Faule_Liese_3570.jpgFaule_Liese_3572.jpg
 
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Eine durchgehende Bodenplatte hat den Charme, das Gebäude abzudichten, um durchscheinendes Licht zu verhindern. Optisch schön ist das allerdings nicht und auch nur wenig vorbildgerecht. Der Natursteinsockel stand im Dreck und hat die aufsteigende Feuchte verhindert und so das Ziegel-Mauerwerk geschützt. Wozu dann die überstehende Bodenplatte?

JWC
 
Grüne Fensterläden gibt es sehr oft im Bergischen Land in der Nähe von Wuppertal. Der Baustil vieler Häuser in der Gegend ähnelt vielen Häusern im Erzgebirge - besonders dann, wenn sie mit Schiefer im Obergeschoss verblendet wurden. Das dürfte jedoch für Deine Gegend, die Du abbilden willst, nicht zutreffen.
 
Vorweg danke für die hilfreichen Hinweise und eine Antwort für @constructo: Ich empfinde die Bodenplatte nicht als störend. Sie wird auf der Anlage sowieso leicht ins Planum eingelassen und dem Straßenbelag angeglichen.

Und nun soll ein Farbangriff auf die „Faule Liese“ dokumentiert werden. Zunächst sind die Fenster gestrichen worden, und zwar in einem Chamois-Ton. Meine Hoffnung ist, daß er einigermaßen den Eindruck vergilbter Ölfarbe erzeugt. Auch die Türen wurden gestrichen. Zuvor einfarbig braun, erstrahlen sie nun zweifarbig in Rot.

Die deutlichste Änderung hat das Dach erfahren. Auch Mamos hatte es, wie auf vorherigen Fotos zu erkennen, die Biberschwanzdeckung damals schon leicht scheckig angelegt, doch der leuchtend rote Spielzeug-Glanz überzeugt keinen heutigen Modellbahner mehr.

Meine Alterung der Biberschwänze basiert auf fünf verschiedenen Rot- sowie zwei Grüntönen. Die Deckschicht ist ein stark verdünntes Braun. Ein Mix aus Sand- und Dunkelbraun sorgt zudem für milde Verwitterungsspuren an der Giebelverbretterung.

Probeweise angepappt habe ich ein Ziergesims zwischen Erd- und Obergeschoß. Der Zweck ist aber nicht das Verdecken der Trennlinie zwischen dem alten und neuen Fassadenteil. Es geht eher um eine Verschiebung der „Gewichte“ zugunsten der Oberstübchen. Auf dem Foto ist das Gesims zu wuchtig; es wird später durch ein dezenteres Teil ersetzt, das die Lage der Fallrohre nicht behindert.

Faule_Liese_3606.jpgFaule_Liese_3609.jpgFaule_Liese_3611.jpgFaule_Liese_3612.jpg

Damit sei erst einmal die Arbeit am Haupthaus unterbrochen; die feineren Details folgen, wenn auch der Saal soweit ist.
 
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Die Leiter für den Anbau ließe sich auch als ständigen Ablageort unterhalb der Toilettenfenster anbringen.
 
@pandy1: Das ist eine schöne Idee für die Detailierung der Hofseite, die ich umsetzen werde, wenn der Standort der "Faulen Liese" feststeht und dabei die Rückseite einsehbar bleibt.

Da fällt mir ein, daß ich so was schon mal gebastelt habe. Allerdings nicht in Immobilien-, sondern in Mobilienangelegenheiten. Anbei ein Foto aus dem "Stedelebener Kreisboten" vom April 2018. Die Leiter lockerte die sonst recht langweilige Seitenfront des bereits im April 2014 angeferigten Möbelfuhrwerks von Spediteur Heinrich Leistenbruch auf.

Leistenbruchs_0085.jpg
 
@Stedeleben
Welche Farben nutzt Du für die Alterung? Hast Du Dich zum Thema Farben in einem anderen Thread von Dir schon geäußert?

Was so ein bisschen Farbe an so einem Modell ausmach! Sieht gleich viel realistischer aus.

Achso - und auf dem Hof vom Gasthaus kannst Du bestimmt auch ein paar Hühner laufen lassen. Dafür gibt es dann auf dem Werbeschild nicht bloß das elektrische Licht, was angepriesen wird, sondern ebenfalls frische Eier zum Frühstück!
 
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Noch verwende ich "Enamel" von Humbrol und "Email Color" von Revell. Sobald die Pöttchen leer sind, steige ich auf Wasserbasis um. Erste Versuche habe ich mit einem zwölfteiligen Schüler-Acrylfarben-Set an den Dächern des Vero-Bahnhofs Moorbach unternommen (siehe Schnapsschuß), aber das Ergebnis ist kaum aussagekräftig. Technisch akzeptabel, aber die Biberschwänze sind derart groß und die Struktur ist so grob, daß sie den farblichen Eindruck völlig verzerren. Mich wundert, daß Auhagen diese Formen immer noch für diverse Modelle benutzt.

Moorbach_4982.jpg
 
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Ich empfehle Videos von "Sebb's 1zu87"
Der hat gute Tipps/Anleitung zum Altern von Modellen usw bei ihm schaue ich mir gerne was ab und setze einiges um.
Zumindest probiere ich es ,er haut auch Videos zu Dächern Blech wie Ziegel.
 
@LiwiTT: Das Patschhändchenhaus war das Basismodell der „Faulen Liese“. Dessen Dachsteine wirken in meinen Augen ganz passend. Mein abschreckendes Beispiel hingegen zeigt das Dach des Bahnhofsmodells „Moorbach“.

@basti07: Die Alterung von Gebäuden bereitet mir nach zwanzig Jahren Übung an sich kaum mehr Kopfzerbrechen. Hier ging es nur um den künftigen Wechsel des Farbenmaterials. Trotzdem danke für den Hinweis. Ich werde da mal reinschauen.

Jetzt zum Saalbau des Mamos/Auhagen-Bausatzes „Dorfgasthaus“. Er harmoniert weder mit dem ursprünglichen noch mit dem umgemodelten Haupthaus. Wenn dieses Nebengebäude Jugendstil sein soll, so ist dem Konstrukteur ein übergewichtiges Kunststück gelungen. – Für Jugendstil spricht außer der Fensterform das in einen viel zu breiten Putzrahmen gefaßte kursive Baujahr 1911 am neoklassizistischen Giebel, der schwer auf den Fenstern lastet. Deren heitere Luftigkeit durchkreuzt mit quadratischen Kassetten eine massive Tür, die gekonnt eine Eingangssituation vollendet, für die Menschen mit Sinn für Form und Odeur den Terminus „Pißecke“ ersannen.

Gebraucht wird ein Saal annähernd gleicher Kubatur, nur nüchterner und bauzeitlich näher am Haupthaus. Für den Anfang habe ich aus Auhagen-Putzplatten die Außenwände in den Abmessungen des Bausatzes nachgefertigt; ein gutes Prüfmaß ist die Grundplatte. Das zweite Bild illustriert es via Draufsicht.

Vor allem aber muß ein anderes Dach her. Vermurkst ist das Originalmodell doch maßgeblich durch den zu kurzen First. Ohnehin mag ich keine Schindeldächer, die in Marienberg seit jeher Standard sind. Das Foto zeigt ein auf die neuen Außenmauern gelegtes Papierdach mit verlängertem Hauptfirst. Zum Glück fand sich in meiner Bastelkiste noch eine alte Biberschwanz-Strukturplatte, deren Ziegelgröße der auf der „Faulen Liese“ entspricht. Die Jugendstil-Fenster fallen leider aus (Stichwort: bauzeitlich), aber die Bastelkiste gab noch sechs in die langen Wände passende Fenster eines H0-Bahnwärterwohnhauses (Mamos) her. Damit kann man arbeiten.

Faule_Liese_4887.jpgFaule_Liese_3616.jpg

Ob ich an der Grundplatte festhalten werde, wird sich später entscheiden. Zunächst taugt sie gut als Montagefläche.
 
Jetzt zum Saalbau des Mamos/Auhagen-Bausatzes „Dorfgasthaus“. Wenn dieses Nebengebäude Jugendstil sein soll, so ist dem Konstrukteur ein übergewichtiges Kunststück gelungen.

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Daraus hat doch jemand mal im Modelleisenbahner ein großes Stadthaus gebaut... Ich glaube es war ein Hotel, oder so.. 6 Bausätze waren dafür nötig...
 
Daraus hat doch jemand mal im Modelleisenbahner ein großes Stadthaus gebaut... Ich glaube es war ein Hotel, oder so.. 6 Bausätze waren dafür nötig...

Interessant! Meine Idee war es, aus dem Saalbau ein zweietagiges Jugendstil-Geschäftshaus zu basteln, quasi als Wiederverwendungsprojekt. Häßliche Bauten gab und gibt es schließlich in jedem Ort, da muß der vorbildnahe Modellbahner nicht alles auf schön trimmen. Nur die "Faule Liese" soll hübsch und einladend aussehen.
:)
 
Kurz und scherzlos eine Aktualisierung. Die ersten Fenster wurden in den – der Legende nach – ehemaligen Pferdestall und künftigen Tanzsaal der „Faulen Liese“ eingepaßt. Da am Flohmarkt-Spritzast außer der Giebel-Verbretterung auch die Türen hingen, kann ich die Zugänge von Haupthaus und Saal vereinheitlichen.

Was das Foto ferner andeutet, ist die Möglichkeit, den Saal gegebenenfalls freistehend anzuordnen. So läßt sich eine interessantere Straßen-, Vorplatz- oder Hofsituation gestalten. Der Saal bekommt darum einen zweiten Ausgang. Für spätere Epochen wäre dieser ohnehin zwingend vorgeschrieben, weil das Lokal ohne Fluchtweg baupolizeilich für Veranstaltungen gesperrt werden müßte. Und das kann nun wirklich niemand wollen.

Abschließend empfehle ich einen Blick aufs Haupthaus. Eine Entscheidung ist gefallen. – Hat's jemand bemerkt?

Faule_Liese_3614.jpg
 
Die Verdunklungsklappen der Erdgeschossenen Lichtöffnungen wurden im Farbspektrum dem Haupteingangsportal angepasst.
🤭
 
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