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Von Kleinklöten nach Großbommeln

Hallo Stedeleben,
schön, dass es wieder Neues in der alten Art gibt.
Zum thema Sommergarten: Früher (also späte 60-er) hatte unsere Dorfkneipe auch immer ein paar Tische unter freiem Himmel, und das bei einem Dorf mit 200 Einwohnern und weitab jeglicher Tourismusidee. In den Nachbardörfern sah es nicht anders aus. Dazu gehörte auch immer ein erwachsener Baum.
Noch viel Baulust wünscht Harry
 
Hallo Harry, den Großbaum habe ich bereits fest eingeplant, allein schon als Schattenspender, aber auch als örtliche Dominante. Und wer weiß, vielleicht stehen letztlich ja doch zwei, drei Tische drunter, wo die Kinder mal eine Faßbrause trinken können ...
 
Was gibt es heute zu sehen? – Leider nur ein Bild mit Kleinigkeiten, die aber ihre Bedeutung haben. Einen Neuanstrich der Saaltüren und -fenster zum Beispiel. Die Türen fungieren damit als die eigentlichen verbindenden Elemente zwischen Haupthaus und Saal. Ferner hat das Dach die zweite Schicht Patina erhalten und damit den Glanz weitgehend verloren. Nicht zuletzt ist der Saal nun auch beheizbar, da der Schornstein seinen Platz auf dem Dach gefunden hat.

Faule_Liese_3799.jpg

Damit sind die wesentlichen Dinge an der "Faulen Liese" pünktlich zur Garten-Hochsaison vorgestellt. Sofern die Kraft reicht, werde ich dann und wann weitere Details zeigen wie Dachrinnen und Fallrohre, die Verglasung der Fenster oder den Tritt vorm Saaleingang.

Bis hierher erst einmal danke für das allgemeine Interesse und die gegebenen Hinweise.
 
Ich finde beide Gebäude sehr schön und gelungen.

Aber möchte hier auch meine etwas kritische Meinung kundtun
Der Anbau sollte nicht frei stehen. Das finde ich richtig eigenartig. Da passt die Dachform nicht links.
Ich finde das recht unglaubwürdig und denke das passt so nicht.
 
@magicTTfreak

Du wendest das bestimmt ein, weil das Gebäude links ein Satteldach hat und rechts ein Walmdach. Prinzipiell würde ich da auch zustimmen.

Ich habe aber tatsächlich schon solche komischen Dachkombinationen gesehen auf meinen Reisen ins Erzgebirgsvorland. Diese Kombination entsteht unter anderem, wenn der "Anbau" als Rest stehenbleibt und das vorangegangene "Hauptgebäude" weggerissen wurde. Ich versuche mal, in den nächsten Wochen, wenn ich daran vorbeikomme, ein Foto zu machen.

Hier mal was zum Schmunzeln, wenn wir grad bei Dächern sind. Auf so eine Werbung kann wirklich nur ein Sachse kommen :cool:!

Guten Dach.jpg
 
Da bislang kein Lichtbild der senkrechten Giebelspitze linkerhand zu sehen war, vielleicht ist dort auch ein Zugang zum Dachraum und es folgt einer steilen Stiege noch eine Brettertür? Wir werden es sicher noch erfahren :icon_smil

Poldij
 
@magicTTfreak: Danke für die ehrliche Meinung. Jedem kann nicht alles gefallen. Trotzdem ist nicht alles unplausibel, nur weil es nicht gefällig aussieht – @F-Rob_S und @TT-Poldij kommen da der Realität recht nahe. Ortschaften wachsen über die Jahrhunderte, und ihre Baugeschichte verläuft höchst selten nach Plan. Es gibt immerfort Unwetter, Brände, übergeordnete Infrastrukturmaßnahmen, Eigentümerwechsel, Nutzungsänderungen … Und all das verändert die Anmutung von Gemeinden und Bauten. Das ist in Großbommeln nicht anders; man las hier bereits davon.

Zur Erinnerung für Dich: Der Saal der „Faulen Liese“ war einst ein zugehöriger Pferdestall mit hohem Walmdach und zur Bauzeit längerer Seitenfront. Die Ortschronik gibt keine Auskunft, wann dieser verkürzt wurde. Bekannt ist aber, daß damals das Scheunentor von der Seite an den nun firsthohen Giebel wechselte. Als Bahn und Automobil weite Kutschreisen aus der Mode brachten, wurde der Stall überflüssig und zum Festsaal umgebaut: Das Scheunentor verschwand ganz, die Öffnung wurde zugemauert, ein Nebeneingang genügte dem neuen Zweck. Vom über den Pferdeboxen aufgeständerten Heuboden blieb nur ein Taubenschlag an der Giebelwand, während die Inhaberin Hermine Brüning über der Tanzfläche für Luft sorgte und das rohe Gebälk mit Holz verkleiden ließ.

So also kam es in diesem Märchen zur Liaison von Krüppelwalmdach am Haupthaus und Sattelwalmdach am Saale, und beide lebten froh und glücklich, bis … einer „unglaubwürdig“ und „unpassend“ sagte. 😊
 
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Erinnert mich an eine Aussage aus einem anderen Forum: Das Vorbild ist für die Nachbildung nicht vorbildgemäß.
Und inUngarn gibt's die Konstruktionszeichnungen dafür
Entschuldigung, aber bei diesem Smartphone habe ich noch nicht herausbekommen, wie man einen Text für einen Link markiert
 
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Tut mir leid, dass ich kein rein positives Statement abgeben kann, aber der optische Gesamteindruck beider Gebäude liegt etwas neben der Spur dessen, was man gemeinhin erwarten würde. Da hat wohl ein Riese die Gebäude auseinandergeschoben, weswegen der Giebel jetzt freisteht. Es fehlt das verbindende Element, ein Torbogen vielleicht oder eine Mauer mit Tür. Die handwerkliche Ausführung ist über jede Kritik erhaben und jeden Lobes wert, aber in der Gesamtkomposition ist noch viel Luft nach oben, wie man auf Neudeutsch heute so sagt.

nette Grüße von
Jürgen W. Constructo
 
@constructo: Wenn der Leser etwas mißversteht, so die alte Regel, liegt's am Schreiber. Notfalls machen Vergleiche das Problem anschaulicher:

Ich habe eine schicke Küche mit allen Geräten, vom Profi paßgerecht installiert. Unerwartet kündigt mir der Vermieter das Loft. Für die Notunterkunft ist die Arbeitsplatte zu lang und abgesägt zu kurz, um den Kühlschrank mit unterzubauen. Zum Glück bietet Aus Erfahrung Gut zum unterbaufähigen Kühlerich für läppische 150 € eine Abdeckplatte an, dank derer er – formschön und geräuscharm wie ein Saporoshez – als Standalone eine neue Heimat im Schlafstübchen findet. Und wird wieder ein Loft frei, geht die Sache halt wieder retour.

Will sagen: Du siehst Haupthaus und Saal der "Faulen Liese" schon als Küchenzeile, ich sie noch oder auch als Einzelgeräte, da ich gar nicht weiß, wo und wie sie letztlich stehen werden.
 
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Wie schon geschrieben, habe ich einen schlimmen Hang zum Recycling, der zwar Geld spart, aber oft Zeit kostet. Zum Beispiel bei den Dachrinnen der „Faulen Liese“. Die alten Exemplare waren nicht mehr vom Modell zu lösen, ohne zu zerbrechen. Untauglicher Klebstoff und das Entweichen von Weichmacher hatten sie spröde, brüchig und löchrig werden lassen. Es dauerte lange, das wieder zusammenzupusseln. Um sie grifffest und kindersicher anzubringen, habe ich die Einzelteile mit Plasteklebstoff unter der Dachkante fixiert und später Sekundenkleber in die Spalten geträufelt; der Kapillareffekt zieht ihn hin, wo er benötigt wird.

Das Ergebnis sieht böse aus, ich weiß. Natürlich könnte ich mich rausreden auf den verzerrenden Effekt der Smartphone-Kamera, und daß alles im Original und bei Tageslicht ja gar nicht so dramatisch sei. Doch, doch, es ist so krumm und schief wie abgelichtet. Dennoch erfreut es mich: Hätte ich es denn für ein über hundert Jahre altes Haus vorbildnäher mit Neumaterial hinbekommen?

Auf den Bildern sind die Dachrinnen noch so grün wie am Ursprungsmodell, werden es aber nicht bleiben. Sobald Fallrohre angebracht sind, wird alles grauscheckig von Hand angepinselt, damit der leicht runtergekommene Eindruck bleibt. Vielleicht werden sogar hier und da Unkrautbüschel aus der Dachrinne ragen, wenn mich der Teufel reitet.

Außer der Reihe sind die ersten Fenster verglast worden. Worauf man eben so kommt, wenn der leere Fleischsalatbecher günstiges Material liefert. Die Saalfenster haben zudem leicht geraffte Stores erhalten, die Gästezimmer eher wohnliche Gardinen. Die Schankraumfenster im Haupthaus sollen für alte Kneipen übliche Scheibengardinen erhalten. Eine Inneneinrichtung habe ich bisher nicht vorgesehen, da der Standort noch unklar ist und damit auch, ob sie je sichtbar werden würde.

Faule_Liese_3874.jpgFaule_Liese_3880.jpg
 
Nö, da plane ich eine Pfütze vor der Eingangstür. Die Fallrohre sollen links und rechts an die Ecken. Die Rinne ist vor ein paar Tagen mittig abgerissen, da muß der fesche Klempner aus Kleinklöten kommen. Man munkelt im Orte, daß die immer wieder abreißt, weil die Inhaberin der "Faulen Liese", die Witwe Brüning, ein unschickliches Verhältnis ... Na, Sie wissen schon.

(@F-Rob_S: Natürlich hast Du recht, die Dachkante selbst war schief und ich habe es zu spät bemerkt. Aber diese kleinen Mängel sind der Stoff für die kleinen Geschichtchen, die einer Modellbahn erst den Sinn geben.)
 
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@Stedeleben

Da könntest Du insgesamt von Großbommeln bis Kleinklöten eine passende Szenerie erstellen:
- Die Hintergrundkulisse bekommt nicht diesen langweiligen blauen Himmel mit Schäfchenwolken, sondern einen richtig schön in allen Unwetterfarben schillernden Himmel, an dem hin und wieder das Blau durchscheint, weil das Gewitter abgezogen ist.
- Die Straßen trocknen langsam, aber an manchen Stellen gibt es noch große Pfützen, an denen Kinder spielen.
- Blätter und ein paar heruntergerissene Äste liegen an einigen Stellen in der Nähe größerer Bäume herum.
- Die Chaussee nach Kleinklöten versperrt ein umgestürzter Baum, an dem sich die Freiwillige Feuerwehr von Kleinklöten bereits zu schaffen macht, um ihn wegzuräumen (War in dieser Epoche auch die Freiwillige Feuerwehr für solche Havarien zuständig?).
- Da der Baum die Chaussee versperrt, hat sich schon ein kleiner Stau gebildet. Der umgestürzte Baum ist daher der Dreh- und Angelpunkt, um alle vorhandenen selbst gebauten Straßenfahrzeuge auf der Anlage präsentieren zu können.

Das alles könnte sich ergeben wegen einer alten Dachrinne eines alten Bausatzes ... :cool: ! Die kleinen Szenen sollte man aber dezent setzen, denn die Anlage sollte ja insgesamt kein Horrorszenario werden.

Sowas in der Art wollte ich auch schon selbst umsetzen. Ich kann mich an eine Anlage bei einer Ausstellung erinnern, die im Herbst spielte. So weit wollte ich nicht gehen, aber ein schöner bunter und grau verschmierter Himmel und alles drum herum noch begrünt gefällt mir von der Idee her ganz gut.
 
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Die Witwe Brüning muss jedoch nochmal das linke untere Fenster putzen, da hat der Maler nicht ordentlich gearbeitet.
 
Die Witwe Brüning muss jedoch nochmal das linke untere Fenster putzen, da hat der Maler nicht ordentlich gearbeitet.

Nix da - die Unzulänglichkeiten sind Programm! Man kann ruhig sehen, dass Witwe Brüning alle Hände voll zu tun hat und nicht zum Fensterputzen kommt. Damals gab es schließlich ebenso Pfuscher, oder vielleicht war der Malermeister nur zu schnell beim Streichen und danach bei Witwe Brüning zum Pinseln ...

:narrwech:
 
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