Es ist zum Haareraufen: Man hält seinen Plan für optimiert, und plötzlich – landet man auf einem Videoportal. Hurra, da hatte einer die gleiche Idee! Mal schauen, wie es bei dem läuft.
Prima läuft es; wie bei mir geplant, fahren bei ihm die Züge der zweigleisigen Paradestrecke im Blockabstand durchs Schattenreich, weichenfrei und nachrückenderweise, während er heiter seine Nebenbahnzüge steuert. Alles schick.
Bis einer den Lautsprecher andreht. – Shocking, Baby! Gar lästig Geräusch beschallt die schöne Anlage, denn wenn im Untergrund permanent Züge nachrücken, und zwar viele lange Züge, tun sie das durchaus nicht im Stumm-Modus. An alles hatte ich gedacht, nur daran nicht.
Aus der Traum. So nett ich es für mein Betriebskonzept gefunden hätte, aber so wird das nichts mit dem entspannten Zuschauen bei einem Glas Rotem.
Notgedrungen habe ich den Schattenbahnhof wieder in eine klassische Form gebracht, was hier viele Ratgeber, Zweifler und Warner beruhigen wird und auch darf, obgleich mein Motiv ein anderes ist als ihres. Das Resultat ist letztlich dasselbe.
Hier also der x-te Entwurf (siehe Lichtbild). Das lustige Schlenker-Layout dient der Verlängerung der Abstellgleise. Dort könnten im Erlebensfall je Richtung acht Züge abgestellt werden. Es ist im Prinzip das Betriebskonzept der vor einem Jahr abgerissenen Anlage „Stedeleben“ – allerdings mit doppelter Zahl an Zügen. Dabei wird nur jeweils auf einem Abschnitt pro Richtung nachgerückt, und das zudem in längeren Zeitintervallen. Damit kehrt dann hoffentlich die gewohnte Ruhe ins Ambiente ein.
Wermutstropfen sind der Mehraufwand an Weichen und die sich um einen preußischen Schnellzugwagen auf rund 1800 mm verkürzende maximale Zuglänge. Damit kann ich aber leben. Ein Trostpflästerchen gibt es auch: Die Zufahrtsrampen können bei dieser Variante um den Faktor 2 verlängert, die Steigungen reduziert und der Abstand der Ebenen vergrößert werden. Das wird das Material schonen und die Betriebssicherheit erhöhen.
Ach so: Das Planum will ich notfalls von der U- auf eine L-Form reduzieren, mit kleinen Buchten für bessere Bewegungs- und Eingriffsmöglichkeiten. In dem engen Zimmer würde mich eine zu hohe Packungsdichte mehr stören als ein Bahnhof oder Anschließer weniger.