Es gibt Dinge im Leben eines in Ehren ergrauten Modellbahners, die kosten viel Zeit und sind bei nüchterner Betrachtung völlig unsinnig. Und doch notwendig, weil sie den Streßhaushalt ausgleichen. Dazu gehört die Anfertigung von Inneneinrichtungen. Man sieht sie kaum, wenn das Modell fertig und aufgestellt ist, trotzdem ist mir der Gedanke an einen hohlen Zahn nicht wirklich angenehm.
Hier im Thread hatte mir jemand einen günstigen Bausatz zur Ausstattung meines Mamos-Stellwerk-Nachbaus empfohlen – und für 8,50 Euro schien es mir irrwitzig, alles selbst anzufertigen. Dann kam der Bastelbogen an und … landete fein säuberlich abgeheftet in einem Aktenordner, dessen gelegentliche Auflösung ich freundlich meinem Nachlaßverwalter anheimstelle.
Was die drei minderscharfen Telefon-Schnappschüsse vom aktuellen Zustand zeigen:
Die Hebelbank ist aus 43 Teilen entstanden. Das Prinzip habe ich vom Mamos- und heutigen Auhagen-Stellwerk „Altmittweida“ übernommen, da ich es schon als Kind elegant fand. Dort ist die Hebelbank Teil des Beleuchtungskonzepts, bei dem eine zentrale Glühlampe im Untergeschoß mitten durch den Korpus der Hebelbank ins Obergeschoß strahlt, wo wiederum das Licht von der Decke reflektiert wird. Dies ergibt eine angenehm warme und gedämpfte Illumination des Raumes. Der Korpus besteht mal wieder aus Polystyrol-Flachmaterial, die elf Hebel wurden aus 0,3mm-Stahldraht und PS-Rundstäben von 1,0 und 4,0 mm Durchmesser angefertigt. Abschließend wird das Ganze noch hübsch bemalt und dann auch fotogener werden.
Im Hintergrund ist an der Wand der Schornstein zu sehen. Zwischen ihm und der Hebelbank liegt das von letzterer verdeckte Treppenauge, das mit einem Geländer abgesichert werden mußte. Für die vier Pfosten habe ich 1,0 mm starken PS-Rundstab verwendet. Durch die gebohrten Pfosten habe ich einen 0,3 mm starken Stahldraht gefädelt. Obendrauf liegt ein Handlauf aus 0,5 mm starkem Stahldraht. Das gesamte Geländer besteht aus lediglich sechs Einzelteilen.
Im Untergeschoß sind die wie üblich funktionstüchtigen Türen inzwischen eingebaut und auch gestrichen worden; diese werde ich aber besser bei Tageslicht fotografieren.
Der Rest des Mobiliars wird nun nicht mehr so aufwendig werden; davon dann mehr in den kommenden Tagen.