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Von Kleinklöten nach Großbommeln

Ich gehe davon aus, daß sich die Rollen drehen.

Ich auch, sofern mir nicht Klebstoff in die Lager geraten ist. Montiert sind die Tore jetzt jedenfalls. Bilder gibt es leider erst morgen, wegen des dafür besseren Tageslichts.

Immerhin sind heute noch einige weitere Details fertig geworden. Die Dielen im Obergeschoß des Stellwerks zum Beispiel. Auch der Betonboden im Schuppen wurde gegossen, nachdem endlich dessen Wände zusammengeklebt sind. Die beiden Türgewände im Stellwerk habe ich zum Einbau vorbereitet; als Türblätter werde ich, weil sie so schön zum Schuppentor passen, die gleichen halbierten Ex-Garagentore verwenden wie für das Bahnwärterwohnhaus. An diesem habe ich schließlich noch die Türen angepinselt, nachdem – aufgepaßt, Poldij! – Türklinken und sogar Türstopper angebracht worden sind.
 
Wie letzte Nacht versprochen, folgen hier nun die Tageslicht-Aufnahmen vom aktuellen Zustand des Stellwerks. Das Schuppentor funktioniert, wie es soll, nur kleine Fehlstellen im Farbauftrag müssen noch nachgebessert werden. Der Betonboden im Schuppen bedarf noch einer Alterung, das wird erledigt, wenn beim nächsten Mal mit Farben hantiert wird. Zunächst sind erst mal wieder größere Bauarbeiten an der Reihe.

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Stedeleben, das fetzt hätten wir früher gesagt.
Schöne Arbeit!

MfG Bandi 60 + 4 !
 
Zugegeben, es sind diese Kleinigkeiten, die mir am meisten Freude beim Basteln bereiten. Man kommt nur leider um die gröberen Sachen nicht herum. Dem Stellwerk samt Schuppen fehlen zum Beispiel noch sechs Sohlbänke, deren Anfertigung mich schon beim Bahnwärterwohnhaus Nerven gekostet hat. Und letzteres hat immer noch kein Dach, was sich diese Woche endlich ändern soll.

Hier habe ich mich inzwischen entschieden, wie beim Stellwerk Biberschwänze zu verwenden, was auch wieder die Zusammengehörigkeit beider Modelle unterstreicht. Gerade bei dem schlichten kleinen Haus könnte diese Eindeckung meines Erachtens auch gut passen; Biberschwänze waren schon damals kostengünstiger als Dachpfannen. Und mit der entsprechenden Alterung müßte es ganz hübsch aussehen.
 
Bisher waren hier beide Gebäude, also Stellwerk und zugehöriges Bahnwärterwohnhaus, zumindest im Neubau- bzw. Sanierungszustand noch nicht als Duo zu sehen; eines war immer gerade in Arbeit, so daß sie zusammen nicht vor die Kamera fanden. Da die Wände nun aber verklebt und die Bauten somit halbwegs stabil sind, sei das hiermit nachgeholt.

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Klasse Arbeit mal wieder. Zu welcher Geschichte beider Häuser hat es dich jetzt geschlagen?
 
Du meinst, welche Legende ich den Häusern letztlich verpassen werde? Im Detail weiß ich es noch nicht. Bisher gehe ich davon aus, daß das Wohnhaus zuerst an der Bommelner Rampe stand, so ab 1890 vielleicht, und das Stellwerk zehn, frünfzehn Jahre später gebaut wurde, als die parallel zur Stedelebener Kreisbahn trassierte Staatsbahnstrecke entstand, der Bahnübergang ausgebaut und der Block gesichert werden mußte. Damit reduzierte sich dann die Funktion des Bahnwärterhauses aufs reine Wohnen und der Arbeitsplatz des nun verbeamteten Bahnwärters verlagerte sich ins neue Stellwerk ....

Auf jeden Fall ist in den Wochen, die ich nun an den Modellen arbeite, der Vorsatz gereift, daß ich keine Bausätze mehr kaufen, sondern die wenigen benötigten Häuser selbst bauen werde. Das schließt nicht aus, daß ich vorhandene Bausatz-Modelle ausschlachte oder gründlich umbaue. Das sächsische H0-Bahnwärterhaus im aktuellen Auhagen-Sortiment zum Beispiel steht diesbezüglich schon auf dem Plan; aus meiner vom Flohmarkt stammenden 1€-Ruine soll, rundum vom Schiefer befreit und ohne den lieblichen Windfang, das Wohnhaus eines nicht allzu armen Kleinklötener Bauern werden.
 
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Gefällt mir sehr gut dein Plan :)
Und der Reiz am Eigenbau bzw modifizieren von Häusern hat was. Lässt sich so ja so ziemlich alles bauen.
 
Das Stellwerk weiß zu gefallen, aber das Bahnwärterhaus ist ne Wucht. Tolle Farben! Bei solchen Gebäuden wäre es auch rausgeworfenes Geld, Bausätze von der Stange zu verbauen.
 
Danke für den Zuspruch! Das Bahnwärterwohnhaus, Bigfoot, ist auch mein Favorit, so schön das Stellwerk sein mag. Es war eben schon als Kind mein Lieblingshaus. Inzwischen bin ich sehr froh, daß ich beim Neubau vom Lindgrün weggegangen bin, obwohl auch das sicher hübsch geworden wäre. Mittlerweile hat es sich nochmals sehr verändert, und das verdanke ich dem durchschaubaren Versuch der Firma Faller, Anfang der 1990er ihre H0-Ladenhüter den TT-Bahnern im Osten anzudrehen, um sich einen Anteil der neuen D-Mark zurückzuholen. Wenn morgen das Tageslicht fototauglich sein sollte, gibt es davon einen Bildbericht.

Ach, was mir gerade noch einfällt: Jemand fragte an, wie sich die Türen des Bahnwärterwohnhauses öffnen und schließen lassen. Antwort: Magnetisch mit dem sowieso in jedem gutsortierten Modellbahnhaushalt vorhandenen BTTB-Handentkuppler.
 
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Als Wort zum Sonntag nun der versprochene Bildbericht zur Dachfrage. 1990 geriet geschenkweise ein Bausatz der Firma Faller in meinen Haushalt, den ich brav zusammenbaute. Leider ist das kleine Stationsgebäude „Zindelstein“ ein uraltes H0-Modell von erlesener Häßlichkeit: süddeutsch-süßlich wie fast alle Faller-Modelle und dazu grob in der Konstruktion. Der nachträglich aufgepappte Aufkleber „TT-geeignet“ diente erkennbar dem Zugriff auf die Barschaft naiver Artikel-23-Anschlußkunden. Das zusammengebaute Ding landete, wie es war, in der Restekiste. Nicht mal die ausführliche Alterung hatte etwas genutzt; es blieb häßlich.

Aber die Zeit heilte auch hier die Wunden der Einheit: 30 Jahre später wurde es für einen guten Zweck gecrasht. Denn Fallers Bestes ist das Dach. Die Dachpfannen sind viel kleiner als die der aktuellen Auhagen-Platten. Verglichen mit den Dachpfannen am Mamos-Original des Bahnwärterwohnhauses weisen sie auf derselben Fläche sogar eine Ziegelreihe mehr auf und sind auch farblich optimal. Der Kunststoff wirkt marmoriert wie braun durchgefärbtes Bakelit. Somit gab’s nun erneut eine Rolle rückwärts – weg von den Biberschwänzen, back to Dachpfanne.

Welche Freude, auch die Zindelsteinsche Fassade zu zersägen; für einen stabilen Innenrahmen waren die Teile immerhin nützlich (aus der Grundplatte entstand im übrigen der Fußboden im Erdgeschoß des Stellwerks). Dieser Rahmen erleichtert momentan die weitere Bearbeitung und sorgt dafür, daß man das Dach später wie einen Stulpdeckel abnehmen kann.

Den Zwischenstand zeigen die Fotos. Der Schornstein ist vorbereitet, dessen Einfassung noch an die Öffnung im Dach angepaßt werden muß, bevor sie dort eingelassen werden kann. Erst dann kann ich die Faller-Firststeine wieder aufsetzen. Dachluke und Laufbrett für den Schornsteinfeger folgen noch, ebenso die Abschlußleisten am Giebel und ggf. Sparren sowie die Dachrinnen und schließlich die Alterung, damit der Glanz verschwindet. All der übliche Kleinkram eben.

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Stedeleben,
ich weiß jetzt verschaffe ich Dir bestimmt wieder Arbeit.
Aber im letzten Bild sieht die Schornsteineinfassund so aufgesetzt aus.
Habe heute auf das Dach bei alten Herren angeschaut, da ist die Einfassung in die Dachsteine mit eingelassen.
So wie ich Dich einschätze, wolltest Du das ja bestimmt noch so machen!
Ansonsten einfach hervorragend Deine Bastelarbeit.

MfG Bandi 60 + 4 !
 
Oh, dann Entschuldige ich mich, habe es wohl überlesen.

MfG Bandi 60 + 4 !
 
Toll, wie sich der Charakter des Hauses durch das Ziegeldach verändert. Schön anzusehen.
MfG Rainer
 
Das merke ich bei fast jedem Bastelschritt. Inzwischen ist der Schornstein eingepaßt und hat das Dach seine Firstziegel bekommen. Auch das verändert es nochmals deutlich. Die unscheinbare Regentonne ist ebenfalls ein Detail, welches das Haus anders erscheinen läßt. Ohne, daß sie davor steht, wirkt es beinahe nackt. Ich vermute, daß besonders Dachrinnen und Fallrohre für den endgültigen Eindruck sorgen werden.
 
Zehn Wochen (und zwei Tage) häusliche Quarantäne erfordern gewisse kreative Maßnahmen fürs allgemeine Wohlbefinden. So habe ich mir heute einen Wellness-Bereich eingerichtet: ein Fußbad unterm Basteltisch. Oben auf dem Basteltisch habe ich zur Überbrückung der Zeit ein bißchen am Dach des Bahnwärterwohnhauses gefeilt. Irgendwann waren der Schornstein eingelassen und auch die Öffnung für die Dachluke fertig, die nach demselben Prinzip bündig in die Dachfläche eingebaut werden soll – und das Wasser kalt und meine Füße babyweich und verschrumpelt. Aber davon hier besser keine Bilder, sondern nur vom oberirdischen Geschehen. Wie man sieht, sind inzwischen auch die Firststeine angebracht.

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Montag ist Kinotag für Arme, also herzlich willkommen im Stedelebener Daumenkino, wo „Der Augenzeuge“ bereits läuft.

Wir sehen mal wieder: Dachdecker bei der Arbeit. Der im Sommer ‘32 knapp 20jährige Lehrling Erich aus Neunkirchen beabsichtigt, der Prüfungskommission der zuständigen Handwerkskammer zwei Pappdächer an einem um 1890 nahe der Bommelner Rampe erbauten Bahnwärterwohnhaus als Gesellenstück vorzulegen. Seine Aufgabe lautet, eine solide Unterkonstruktion herzustellen, die ihre Position auf den seitlichen Anbauten fixiert, aber auch ihr gelegentliches Abdecken erlaubt. Die Eindeckung habe sodann nach der bekannten Schleifleinenmethode zu erfolgen.

Der Prüfling entschied sich für die Wiederverwendung von ansonsten unbrauchbarem Altmaterial des Dorfbahnhofs „Zindelstein“. Jene Investruine war einst nach den Plänen einer eher im folkloristischen Bereich angesiedelten badischen Musterhausfirma errichtet, aber aufgrund bedeutender Häßlichkeit nie in Betrieb genommen und schließlich vom Bauherrn eigenhändig zertrümmert worden. Er habe, sagt der ehrgeizige „Meister von Morgen“ dem „Augenzeugen“, sein Gesellenstück fast fertig. Als Dachpappe sei bereits abgenutztes braunes Schleifpapier 150er Körnung zur Anwendung gekommen. Lediglich geteert müßten die beiden Dächer die kommenden Tage noch werden – alles Braune sei ihm ohnehin zutiefst zuwider.

Unvermittelt entläßt „Der Augenzeuge“ das Publikum in den Hauptfilm, das nicht erfährt, ob das Gesellenstück des Lehrlings Erich vor den kritischen Blicken der Prüfungskommission besteht, sondern ultimativ aufgefordert wird: "Sehen Sie selbst, hören Sie selbst, urteilen Sie selbst!“

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Bitte noch teeren, dann ist er Geselle!

MfG Bandi 60 + 4 !
 
Da zunächst die Folgen eines Kellereinbruchs im Maßstab 1:1 zu beheben waren, verzögerte sich auch der Weiter-Nachbau der beiden Mamos-Modelle. Darum heute nur ein mageres Update.

Apropos Kellereinbruch: Daß es im Bahnwärterwohnhaus einen Keller gibt, war ja bereits durch die beiden kleinen Kellerfenster an den Giebelseiten angedeutet worden. Um die Front-Ansicht etwas interessanter zu gestalten, kam mir die Idee, einige Restteile des gemauerten Sockels noch sinnvoll zu nutzen. – Am Haus meiner Großeltern gab es genau in der Position, die hier im Bild zu sehen ist, die Kohlenrutsche, die wir als Kinder äußerst spannend fanden.

Deren beide Klappen bestanden aus Riffelblech und waren mit den Jahrzehnten ziemlich verrostet und verzogen. Wenn man drauf herumhopste, konnte man die Nachbarschaft herrlich nerven. Um dies zu verhindern, stellte meine Oma später Blumentöpfe als Kindersicherung drauf. Das könnte ich im Modell sicherlich auch noch tun ... Aber noch bin ich nicht im Alter meiner Oma. Die Kohlenklappen am Modell hat übrigens meine Krankenkasse finanziert. Sie entstanden aus der Blisterverpackung eines Antidepressivums.

Ansonsten hat Lehrling Erich, genannt Honni (siehe oben), die Pappdächer geteert und etwas gealtert, und auch das Ziegeldach hat seine erste Farbschicht aus vier Rot- und Brauntönen erhalten. Die Dachluke ist in der Größe eigentlich ein Dachfenster. Was sagt mir das? – Daß der Bahnwärter den Drempel, der unterm First eine Stehhöhe von fast 175 cm aufweist, zur Dachkammer ausgebaut hat. Da oben hat der halbwüchsige Sohn sein Rückzugsgebiet vor den lärmenden Zumutungen der jüngeren Geschwister. Das sind die kleinen Monster, die morgens immer auf der Kohlenrutsche rumhopsen, um ihn zu wecken ...

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Ich muss sagen ich bin sehr angetan von deiner Gestaltung des Außenputzes. Da tu ich mich nach wie vor schwer.
 
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