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Von Kleinklöten nach Großbommeln

Hier kannste immer noch was lernen, ob Hiebe von den Feilen oder Diamanten auf n Brett.
Einfach Klasse hier !

MfG Bandi 60 + 4 !
 
...Schlüsselbrett?;)

Was ich noch sagen wollte: Das neue alte Stw ist einfach erste Klasse!
Die vielen kleinen Sache, Eimer, Kannen, Sägen usw. und das Bahnwärterhaus - allerliebst.

Übrigens: Im MEB-Spezial Nr. 23 „Am Schienenstrang“ steht etwas zu Bahnwärterhaus und Erdkeller u.a. zur Lebensmittellagerung.

Viele Grüße, Michael
 
Danke für das Lob und den Hinweis auf das MEB-Spezial, nach dem Heft werde ich mich mal umtun. Wobei das Bahnwärterwohnhaus bisher nicht unterkellert ist; darüber hatte ich aber schon vage nachgedacht.

Ansonsten ist gestern abend die erste Schicht Farbe aufs Plastedach geraten. Genau genommen sind es fünf Rot- und Brauntöne, die die Grundierung bilden. Jetzt muß dieser noch ziemlich scheckige erste Auftrag ein paar Tage durchtrocken, bevor es weitergehen kann. Erst, wenn das Dach fertig patiniert und mattiert ist, kann ich die restlichen Teile wie Schornstein, Leiter, Dachluke und Dachrinnen fixieren. Bis dahin werde ich den Dachkasten bemalen und patinieren.

Die letzten beiden Bilder zeigen einen Test für die Alterung der weißen Fassadenteile. Fotografisch läßt sich der Eindruck leider schlecht wiedergeben. Ziel war es, letztlich eine Fassade darzustellen, deren Putz vielleicht zehn Jahre alt und noch nicht allzu sehr verwittert ist.

Stellwerk_3063.jpg Stellwerk_3065.jpg Stellwerk_3068.jpg Stellwerk_3070.jpg Stellwerk_3075.jpg Stellwerk_3075a.jpg
 
Noch habe ich über die künftige Fassadenfarbe des Bahnwärterwohnhauses nicht abschließend entschieden, aber es gibt eine leichte Tendenz, nachdem ich mit zwei Grundrichtungen experimentiert habe. Wichtig ist mir, daß der Bau nicht (wieder) so kreischig wird oder Farbdissonanzen zwischen dem Putz sowie dem noch zu alternden Mauerwerk wie auch der Gestaltung des Windfangs auftreten.

Nachfolgend also meine Favoriten. Als Versuchsträger dienten die Reststücke vom Aussägen der Giebelwände, so daß man dank derselben Oberflächenstruktur einen verläßlichen Eindruck vom späteren Aussehen am Modell gewinnen kann. Bei den Teststücken wurde die Farbe auf dem rechten Teil sehr dünn aufgetragen und verwischt, so daß sich eher leichte witterungsbedingte Nuancen ergeben. In die Farbe der jeweils linken Seite hingegen habe ich einen Tropfen stark verdünntes Taubenblau laufen lassen, womit sich ggf. ein stärkerer Verschmutzungsgrad ergäbe.

Stellwerk_3078.jpg Stellwerk_3079.jpg Stellwerk_3083.jpg Stellwerk_3086.jpg
 
Ich würde generell weg vom zarten Grün hin zu einem Ockerton tendieren. Recht typisch für alles, was nicht gekalkt war. Verwitterung ist auch was für spätere Epochen, es hat ja in deinem Falle der Schienenstrang noch nicht so lange den ländlichen Raum erschlossen.

Poldij :)
 
Mmh, es bleibt schwierig. Eigentlich war das zarte Grün meine Nr. 1, weil es eben auch dem Original-Mamos-Bausatz entspräche. Was die Verwitterung angeht, darf man nicht vergessen, daß dieses Bahnwärterwohnhaus zur frühen "Spielzeit" meiner Anlage schon mehr als 30 Jahre auf dem Putz hat, in der Endrunde dagegen über 80 Jahre. Freilich wird es zwischenzeitlich mal ausgebessert, renoviert, sogar neu geputzt worden sein, aber die Abers bleiben ... Ich will mal bis morgen abwarten, ob noch einer von den Südwest-Mecklenburgern, Nord-Brandenburgern oder Altmärkern etwas Genaueres zur Farbe solcher Bahn-Nebenbauten zur Zeit ihrer Entstehung weiß. In dieser Gegend liegen ja dem Vernehmen nach Großbommeln und Kleinklöten.
 
alles, was nicht gekalkt war. Verwitterung ist auch was für spätere Epochen
Das ist relativ. Auch in Epoche II kann ein Gebäude schon 50 Lenze auf dem Buckel haben.

Wobei ich ehrlich gesagt keine Ahnung habe, ob bunte Farben (außer Tönungen durch Zuschlagstoffe) damals beim Bau mit nicht verrottenden Materialen überhaupt eine Rolle gespielt haben?

Klar, hölzerne Elemente (Fenster, Türen usw.) mußten aus Gründen der Erhaltung oberflächenbehandelt werden (mit Farbe, Öl, Wachs, Pech, Teer usw.), aber steinerne Wände nicht. Dort hat man damals viel mit verschiedenfarbigen Steinen, sowie zierenden Mauer- und Putzelementen gearbeitet. Das läßt mich vermuten, daß eine nachträgliche Gestaltung mit 'bunten' Farben zumindest bei Neubauten eher unüblich war.

Mmh, es bleibt schwierig.
Jaja,
je tiefer man gräbt, um so größer wird das Loch...
:lupe: :gruebel:
:argh:
 
War bei "Preussens" nicht eher das verklinkerte Bauwerk anzutreffen? Nicht dass hier um Sachen (Verputzung) gefochten wird, die zum damaligen Zeitpunkt eher untergeordnete Rollen spielten.
 
Verputzt wurde schon einiges in dieser Zeit. Echte Klinkerbauten wurden eher nicht verputzt. Aber einfaches Fachwerk oder die Betonsteine (Hohlblock) in den 30ern wurde verputzt.
Die Farbfrage ist gut, aber spät, vielleicht zu spät. Über Jahre wurde alles grauer und dunkler durch Hausbrand.
 
@Stardampf
Das ist nicht nur relativ richtig :)
Natürlich können alte Gebäude auch in alten Epochen alt aussehen. Ich ging hier nur davon aus, welche Mengen an Ruß und anderer Patina können 5 nebenbahnige Zugpaare und ein reichliches Dutzend Schornsteine der sonstigen umliegenden Bebauung auf das Bahnwärterwohnhaus hernieder rieseln lassen. Der Unterschied von Stadt und Land ist nicht zu verachten. Auch nicht zu vergessen, der persönliche Geschmack des Erbauers :ja:

Mit der reinen Lehre des preußischen Ziegelbaus gäbe es kein Malheur, Putz ist ein Level weiter.
In der Zeit vor fast 100 Jahren würde ich die Farben grob in selbige auf Leinölbasis und auf Basis von Kalk und Kasein unterteilen. Erstere für An- und Einbauten, Türen, Fenster, Holz- und Eisenteile. Als Zuschläge kamen ja vielerlei natürliche Pigmenten hinzu, quasi Erden und Oxide. Da ich anstatt opulenter Kirchenmalerei von sparsamer Bahngesellschaft ausgehe, bleibt eine ordentliche Kalkfarbe für den Außenanstrich der Fassade übrig. Wo genau jetzt der Eimer mit den Pigmenten stand, wissen nur Maler und Anlagenbauer :) Zartes grün war nicht unbeliebt, vor allem im Innenbereich. Ich kann auch nochmal in die Literatur gucken.

Poldij
(Ihr seid beim Lesen hoffentlich nicht :zzz: )
 
Mit der reinen Lehre des preußischen Ziegelbaus gäbe es kein Malheur, Putz ist ein Level weiter.
Weiter vor - oder nicht doch eher zurück???
In der Zeit vor fast 100 Jahren würde ich die Farben grob in selbige auf Leinölbasis und auf Basis von Kalk und Kasein unterteilen. Erstere für An- und Einbauten, Türen, Fenster, Holz- und Eisenteile. Als Zuschläge kamen ja vielerlei natürliche Pigmenten hinzu...
Was uns in der Frage, ob steinerne/geputzte Wandflächen damals bevorzugt gestrichen wurden, oder nicht, nicht weiter bringt. Die schutzbedürftigen Flächen haben wir schon ausgeklammert.
 
In Preußen zu damaliger Zeit waren rote Klinker modern, die brauchten nicht verputzt werden.
Der Stein war hart und hielt der Witterung stand.
Nebengebäude an der Strecke wurden einfach gebaut und verputzt.
Meißt ging es in die gelbliche Richtung, Putz ist nichts weiter als Sand, Kalk ungelöscht und etwas Zement, mit Wasser.
Für das Lindgrün müßte noch eine glaubwürdige Erklärung her.
Wobei mir die grünliche Farbe auch gefällt.

MfG Bandi 60 + 4 !
 
Für Zweckbauten nehme ich nur die Farbe des Putzes an, ohne irgendwelche Pigmente. Alles andere kostet Geld und wird nur angewandt, wo man repräsentieren will.
 
In Preußen zu damaliger Zeit waren rote Klinker modern, die brauchten nicht verputzt werden.
...geschweige denn gestrichen. Rote und gelbe Klinker wurden gerne gemeinsam in (handwerklich wie farblich) aufwändigen Arrangements an repräsentativen Bauten verarbeitet. Zeitzeugen gibt es reichlich.
Nebengebäude an der Strecke wurden einfach gebaut und verputzt.
Meißt ging es in die gelbliche Richtung, Putz ist nichts weiter als Sand, Kalk ungelöscht und etwas Zement, mit Wasser.
Für das Lindgrün müßte noch eine glaubwürdige Erklärung her.
Moose und Flechten auf der Wetterseite?
 
Klinker vs. Putz, die Levelfrage
Weiter vor - oder nicht doch eher zurück???
Das ist eine Geschmackssache, darüber mag ich nicht entscheiden.
Was uns in der Frage, ob steinerne/geputzte Wandflächen damals bevorzugt gestrichen wurden, oder nicht, nicht weiter bringt.
Ich kann auch nochmal in die Literatur gucken.
IMG_20200516_220537.jpgVielleicht ist es ja von Interesse.
Quelle: Karl Erdmannsdorffer, "Bauberater für Siedlung und Eigenheim - Die Baugestaltung" Verlag Georg D.W. Callwey/München, vierte Auflage, 1943
 
Soweit ich mich mit den preußischen öffentlichen und Zweckbauten auskenne (es gehörte zufällig 20 Jahre lang zu meinem publizistischen Hauptthema), wurden Klinkerfassaden bevorzugt, obwohl die schon damals teuer waren, aber eben sehr beständig. Als Zierrat wurden seit Schinkel, aber dann auch wieder verstärkt unter den im Reiche tonangebenden Baumeistern wie Hermann Blankenstein (genannt "Steineblank"), glasierte Ziegel (teils auch grün oder blau) und Terrakotten (meist florale Motive) sowie Ziergesimse und gebrochene Gewände verwendet, auch gelbe Ziegelreihen oder gemauerte Muster. Aber gerade im Eisenbahn- und eisenbahnbezogenen Bau finden sich bis heute noch allerorten die mit Ziegeln abgesetzten Putzvarianten. Darum habe ich das auch so bei dem um 1910 datierten Stellwerk umgesetzt. Dieses Modell wird darum im wesentlichen nur noch gealtert, also ohne farbigen Putz bleiben.

Beim Bahnwärterwohnhaus indes war, wie schon beschrieben, mein Gedanke, daß es nicht nur Bahnbau, sondern eben auch privater Lebensmittelpunkt von Menschen mit eigenem Geschmack war und darum vielleicht auch mal von den Bewohnern selbst oder auch turnusmäßig von Amts wegen erneuert und aufgehübscht wurde. Auch einfacher Putz oder simpel gekalkte Wände ließen sich ja ausbessern und alle paar Jahrzehnte übertünchen. Und selbst im Eisenbahnbauamt änderte sich ja vermutlich mit der Zeit und dem Wechsel der zuständigen Beamten dann und wann die Mode.

Insofern läuft mein Problem bzw. dessen Lösung nun wohl auf eine reine Stimmungs- oder Geschmacksentscheidung zu. Wenn mir morgen früh irgendwie ockerich ist, wird's halt einen Sandton bekommen. Wenn mir heute nacht der Wein nicht bekommt, wird's eher grün ....

Ha, und nun diskutieren wir mal rasch noch die Farbe der Fensterrahmen! Rotbraun oder weiß? :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja bitte, langweile mich! Bisher plante ich fürs Stellwerk braune Fensterrahmen (wegen der besseren Sicht nach draußen) und fürs Wohnhaus weiße (wegen des Hausdsegens).
 
Das Buch ist prima, hilft auch immer wieder am eigenen Haus :) obwohl das ein ganzes Stück älter ist.
IMG_20200516_224330.jpg

Jetzt muss ich abär meine eigenen Plastspäne zusammenfegen, bevor es zur Nachtruhe geht :snoopy:
 
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