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Verladung von Panzern

Ich hab 1996 bei der Bundeswehr (Panzergrenadiere) 3 mal Bahnverladung mit gemacht. Die Fahrzeugsicherung der Spz Marder war vom Wagenmeister abhängig, der eine wollte nur Ketten , der andere nur Keile oder halt beides. Die erste Hin und Rück-verlegung bestand aus 1. Komp. Panzergrendiere (10 Spz Marder), 1. Komp. Panzerjäger oder Mörser (Mtw und Jaguar), Truppenteile von Sani. und Inst. (Wolf, Unimog, Berge-Leo). Verladen wurden alles in den jeweiligen Einheiten was mobil war , selbst der heilige Spießtonner, übrig blieben nur die KP-Chef Wolfs. Zugbildung waren 6x Liegewagen (DB Bcm, DR Y) ca. 10 Ks (Wolf, Unimog, MTW) und ca. 20 Rlmmp (Jaguar, Marder, Berge-Leo). Bei der Dritten Verlegung, nur zurück (hin wurde selbst gefahren), war ohne Begleitung und nur für schweres Gerät , 2 Komp. PG mit 20x Rlmmp mit 20 Marder.
 
Wurde so ein Panzerbattaillon in einem Zug verlegt oder gab es auch kleinere Einheiten, die verlegt wurden sprich eine Panzerkompanie allein? Gab es da keine Führungsfahrzeuge oder ist die PK 50 ein Führungsfahrzeug? Saß der Kompaniechef auch auf einem Panzer?

Viele Grüße

Birger

Also: Truppenübungen mit Bahntransport gab es bei uns eigentlich nur ab Bataillonsstärke; Für Kompanie- und Zug-Gefechtsschießen wurden die Übungsplätze in Standortnähe direkt mit dem Panzer und dann auch meistens nur mit Lehrgefechtstechnik (bei uns jeweils der 3. Zug, macht zusammen 9 Panzer) angefahren.
Für die Mannschaften standen nach meiner Erinnerung pro Pz-Zug (also ca. 11 Soldaten/Uffz) je ein Wagen zur Verfügung, darin waren 5 oder 6 Doppelstockliegen eingebaut.
Es gab aber auch regelmäßige kleinere Transporte zum Reparaturwerk Neubrandenburg, da so ein Panzer alle paar Jahre generalüberholt werden muß.

Die Kommandeure (Kompanie-, Bataillonschef und Regiments-Kommandeur) hatten jeweils einen Kommandeurs-Kampfpanzer; sind aber (im Gefecht) je nach Mentalität, Dienstauffassung oder Erfordernissen der Gefechtsführung oft nicht im Panzer sondern auf dem Führungsfahrzeug (Ketten-Panzerwagen) beim Stabschef mitgefahren. Deshalb waren die Dienststellung "Richtschütze" auf den Kommandeurspanzern nicht mit Soldaten sondern (zumindest laut Plan) mit Berufsunteroffizieren besetzt.

Noch ein Nachtrag zur Verladung: Unsere Panzer durften ausschließlich über die Kopframpe auf die Wagen fahren, über Seitenrampe konnten nur Radfahzeuge verladen werden. Beim Befahren der Wagen wurde immer ein Wagen freigehalten, bis der Panzer richtig mit gleichmäßigem seitlichen Überstand positioniert war. Denn die Ausrichtung des Panzers durfte keinesfalls durch heftige Lenkmanöver erfolgen, sondern der Pz. mußte nochmal einige Meter zurücksetzen und dann laaaangsam in richtige Position gefahren werden. Solche Aktionen wie im Prora-Video, wo ein Panzer mittels Seilwinde einfach gerade "gerückt" wird gab es sicher nur in den Nachwende-Wirren und hätte früher ein unangenehmes Nachspiel gehabt.
 
Es gab aber auch kleinere Einheiten, ich war SPW-Fahrer in einer Fla-SfL-Batterie und unsere 4 Schilkas, 2 SPW und 4 Ural bzw Sil ergaben einen recht kurzen Zug. Dazu noch 2 Güterwagen mit Kanonenofen und Holzpritschen, einer für Soldaten und Uffze und einer für die Langzeitbuckel.
 
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Es gab aber auch regelmäßige kleinere Transporte zum Reparaturwerk Neubrandenburg, da so ein Panzer alle paar Jahre generalüberholt werden muß.

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Ja, und irgendwie muss da mal was schief gegangen sein. Ein Panzer mit Begleitwagen stand mal mehrere Tage in Finkenheerd an der Freiladerampe abgestellt, wo sonst immer die LÜ-Wagen auf Überprüfung warteten.
Man kann also auch einzelne Panzertransporte in den normalen Güterverkehr "einstreuen", das Militär muss nicht gleich in Bataillonsstärke antreten.
Grüße ralf_2
 
Ich habe noch über Seitenrampen verladen. Z.B. in Züllsdorf oder Söllichau. Der Panzer konnnte auch gerade gerückt werden. Gemeckert hat da keiner. An manchen Verladestellen ging es gar nicht anders. Der Grund für ein Verbot leuchtet mir auch nicht ein, die Ketten sind doch auf der Unterseite glatt und haben keine Spikes.
 
Ich habe noch über Seitenrampen verladen. Z.B. in Züllsdorf oder Söllichau. Der Panzer konnnte auch gerade gerückt werden. Gemeckert hat da keiner. An manchen Verladestellen ging es gar nicht anders. Der Grund für ein Verbot leuchtet mir auch nicht ein, die Ketten sind doch auf der Unterseite glatt und haben keine Spikes.

Neee! die Kettenglieder vom T55 sind nur innen glatt, außen sind die äußerst "grobstollig"; schau Dir mal im Web die Bilder genau an.
Hier http://www.tradebit.de/filedetail.php/2448688v738762-panzerkette-eines-russischen-t55 und hier http://www.bredow-web.de/Panzer_und_Kanonen/Bergepanzer_T-55/Bergepanzer_T-55.jpg sieht man schön die kleinen Zacken auf der Kette. Wenn Du so eine Bulette auf dem Wagen quer rückst kannst Du die Holzbohlen in Kürze austauschen..

P.S: sicher ist eine Verladung über eine Seitenrampe auch möglich, wenn der Wagen schräg genug befahren werden kann und auf dem Wagen keine enge Kurve (mit stehender Kette) gefahren werden muß.
 
Und 40-60 Tonnen auf der Stelle drehen, da nütz selbst die beste Eiche nichts.

Wenn Panzer doch mal über Asphalt geraucht sind, mußte die Straße neu geteert werden, da die Bitumenschicht zerstört wird.
(1968 Mobilmachung Richtung Tschechei so gesehen)

Nicht umsonst werden heute dicke Gummimatten auf die Straße gelegt, bevor Kettenfahrzeuge verladen werden.
 
Bei 30° C war Schluß mit auf der Straße fahren, da die Ketten die Bitumenschicht richtig aufgerissen haben und auf der Stelle drehen war auf der Straße auch nicht erlaubt, warum blos?:gruebel:
Gruß Uwe
 
Zuglok bei Panzerzügen

oft lese ich, dass die BR 120 der DR Probleme mit schweren Zügen gehabt haben soll und das die Ludmilla für schwere Panzerzüge besser geeignet war.
Ich war Jahrelang auf der BR 120 als Lokführer im Einsatz. Habe viele Militärzüge damit gefahren und hatte zum Teil Züge dran mit extremer Last. Niemals, aber auch wirklich niemals hatte mich die BR 120 im Stich gelassen und einen Zug nicht wegbekommen. Auch Züge, wo manche Ludmilla versagte, waren kein Problem für eine BR 120. Sie war zwar langsam und brauchte ihre Zeit um auf die Geschwindigkeit zu kommen, aber einen schweren Zug am Berg losreißen und anfahren-kein Problem.
Die Entscheidung ob an einem Militärzug eine BR 120 (Teigatrommel) oder eine Ludmilla vorgespannt wurde, lag sicher an dem BW, welche die Leistungen zu erbringen hatte. Ein BW wo nur Ludmilla´s stationiert waren, konnte eben keine 120 vorspannen.
Wir vom BW Wittenberg hatten nur BR 120 und keine Ludmilla, also haben wir eben nur die BR 120 vorgespannt. Wir hatten niemals Problem und ....was waren das für lange und schwere Züge. Lang ist es her.
Die BR 120 war bekannt, dass sie schwere Züge fahren konnte, nur das mit der Geschwindigkeit war eben das Problem. Sie brauchte eben etwas mehr Zeit, um auf die Geschwindigkeit zu kommen. Das war aber bauartbedingt, auf Grund des Motor. Es war ein Langsamläufer.

Grüße aus Wittenberg
 
Hallo,

wieviel Tonnen hingen denn da so dran?

Wir hoffen, Du hast Foddos gemacht? Noch besser ein Vieh deo!

Zu DDR-Zeiten? Ein Video? Vom Militärzug? Da wärst Du aber schneller in einer geschlossenen Anstalt gelandet, als die V200 beschleunigt....

Manche scheinen aber auch alles schon vergessen zu haben, sogar die Schattenseiten.

Grüße ralf_2
 
nee , nix gummi auf der strasse. mein Spz Marder hatte Gummipolster auf den Kettengliederm so auch andere Kettenfahzeuge der BW.

http://www.panzerbaer.de/types/pix/bw_spz_marder_1a1_kfausb-006.jpg

Hallo zusammen,

ich musste mal während eines Manövers eine aus den Staaten "angereiste" Kolonne amerikanischer Schwimmpanzer vom USMC begleiten, da war nichts mit Gummipolstern. Die Straße zwischen Todendorf und Kiel sah dann entsprechend aus :cry:
Was sonst noch so bei Marschbegleitungen passieren konnte, könnt ihr bei Interesse -> hier <- nachlesen.
 
Militärtransport

Hallo,

ich habe ja zu DR-Zeiten auch öfters Militärverladung- und transport (NVA und Freunde) mitgemacht. Wir sind mit der BR 120 gefahren und kann da Kühn nur Recht geben.

Was für Lasten hintendran hingen kam ja auch auf die Strecke an. Manchmal waren es nur 1100 Tonnen, manchmal weit über 2000 Tonnen.
 
Mein „Senf“ auch noch dazu.
Meine einzige "Bahnverladung" war die einer 4 x 3 + 1 SPZ Marder Kompanie, sowie des heilige Gefährt des Spießes. Der Cheffe für per Rad, ähm Wolf ins Übungsgebiet... natürlich falsch...:auslach:
Frag mich nicht, ob die Marder einzeln Platz nahmen, jedenfalls hingen ein DR Liegewagen und sein DB Pandent am Zuge. Die Uffze beschlagnahmten gleich den DBler, für das gemeine Fußvolk reicht ja der olle DR Wagen.
Dumm nur, das auf der Strecke mehrmals die Richtung gewechselt wurde, das damit die Heizung kalt bleibt weil Heizleitung lagen unter den Marderwägelchen nicht....:abfrier:
Einer unseren Fußvolkkameraden hatte aber einen Vierkannt mit, somit wurde es sehr warm bei uns im Wagen hi hi, die Uffze durften frieren.
Vor dem Zügle werkelten eine 218 und 211er (glaube ich) na jedenfalls haben die Meister des Diesels sich Mühe gegeben flott zu fahren, was man ja hören konnte. Nur weil Winter war konnten wir keine Blumen pflücken.
Jedenfalls standen die Lüfterlammelen der 211er (senkrecht) immer voll offen.:fasziniert:

Nach 12 h in Munster ausgeschlafen angekommen, übrigens Start der Reise war Osterode (Harz).

Was mir noch einfällt, der Wagenmeister wollte Ketten, und das kreuzweise, ja das konnte er uns auch.

Gruß Matthias
 
hingen ein DR Liegewagen und sein DB Pandent am Zuge. Die Uffze beschlagnahmten gleich den DBler, für das gemeine Fußvolk reicht ja der olle DR Wagen. Dumm nur, das auf der Strecke mehrmals die Richtung gewechselt wurde, das damit die Heizung kalt bleibt weil Heizleitung lagen unter den Marderwägelchen nicht....:abfrier:
Einer unseren Fußvolkkameraden hatte aber einen Vierkannt mit, somit wurde es sehr warm bei uns im Wagen hi hi, die Uffze durften frieren.

Das kommt mir sehr bekannt vor. Bei unserer Verlegung im November war das auch so. Alles was kein einfaches Frontliniefußvolk war und meinte was besseres zusein kloppten sich um die DB-wagen. Da ein guter Eisenbahner immer ein Vierkant inner Tasche hat, wurde unser Wagen halbwegs beheizt das man es aushalten konnte , bei den anderen konnte man die Eisblumen von den Fenstern kratzen. :brrrrr:
 
Selbst die Franzosen fuhren in der Kombination DR-/DB-Bcm (allerdings erst nach der Wende). Auf dem Bild sind im Vordergrund französische Panzertransporter, ein DR-Bcm (51 50 50-40 057-9) und ein unbekannt gebliebener DB-Bcm zu sehen (Berlin-Tegel, 26.03.1991).
 

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Bei der NVA ging es in den "Liegewagen" eher rustikal zu. Wichtig waren in den kühleren Jahreszeiten ein gut funktionierender Ofen und ausreichend Kohlen. Bei jedem Halt wurde der Vorrat aufgefüllt. Die Kohlen wurden vorwiegend an Stellwerken gefunden, manchmal konnten auch Emils mit Briketters geplündert werden, oder mitleidige Dampflokpersonale spendeten einige Brocken Steinkohle.

Auf der Herdplatte wurden dann zu vorgerückter Stunde Bebemmen gebraten oder mit Atombrot, Mortadella und Chesterkäse aus der Büchse "Karlsbader Schnitten" gebaut. Gut der Pfirsich hat gefehlt, aber man war ja genügsam. Nach der Mahlzeit wurde der Ofen zum Glühen gebracht. Mußte ja eine Weile die Hitze halten. Wenn man Glück hatte waren im auch Sommer noch Öfen installiert, sonst gab es nur Kaltverpflegung. Licht spendeten zwei Sturmlampen mit Kerzen. Eine Wagentüre wurde geöffnet und die Luke mit der Angststange gesichert. Und so lümmelten die Luden an der Stange und dämmerten dem Ziel entgegen.

Und das Klo war genau dort wo der Zug hielt. Bahnsteig oder freie Strecke? Egal, wenn es drückt. Blöd war nur, wenn der Lokbediener die Fuhre ohne Schall zu senden wieder in Bewegung setzte...

Gruß Siggi
 
Hallo karshti,

welche Bilder hast Du wohin hoch geladen? Kannst Du mal die Richtung angeben?

Viele Grüße

Birger
 
Siehe hier :)

Viel Spaß
 
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