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Tillig Neuheiten 2025

Ich nehme an die Leute kaufen wie verrückt. Die Hersteller versuchen dagegen alles restlos leer zu bekommen, krasse Abverkäufe gab es schon lange nicht mehr.

Danke für diese nachvollziehbaren Zusammenhänge.
Es könnte aber sein, dass die GSH schon sehr knapp kalkulieren, obwohl aktuell noch gut gekauft wird. :nixweiss:
 
Wollen wir dem Spekulatius ein paar Fakten entgegen stellen?

Die Sache mit den Mengen ist viel einfacher: Die Planung eines Produkts hat üblicherweise ca 2 Jahre Vorlauf.

Rechnet mal etwa ein halbes bis ein Jahr Arbeit, bevor ihr überhaupt das erste mal davon hört: Von "wir wollen Modell X machen" über Lizenzen einholen, Dekoration (Lackierung, Bedruckung) klären, Machbarkeitsdetails prüfen (Form bzw. Formvatianten), Zeichnungen bzw. CAD-Muster erstellen, bis hin zu eventuell Handmustern usw. - erst wenn das alles gemacht ist, kommt das Modell in den Katalog bzw. wird öffentlich angekündigt. (Ausnahmen gibt's, aber für den Tillig-Katalog gilt das bspw. so)

Parallel dazu erfolgt die Produktionsplanung. Bei größeren Herstellern oder Auftragsfertigern liegt der Vorlauf in der Regel bei ca 1 bis 1,5 Jahren. Will heißen: Die meisten planen heute schon, was sie im Februar 2026(!) produzieren werden. Da hängen schließlich Dinge dran wie Materialeinkauf (genug Plastikgranulat, Farbe, Radsätze, ... auf Lager?), Mitarbeiterplanung (Urlaub, Auslastung, nötige Neueinstellungen, ..?), Maschinenauslastung, ganze Logistikketten, Finanzplanung, ....

Kleinere Hersteller planen da ca. 1 Jahr im voraus. Das macht sie etwas flexibler, hat aber auch Grenzen. Und mehr Risiken. Wenn ich bei einem großen Zulieferer anfrage, weil mir irgendwelche Teile fehlen - kann gut sein, dass ich da selbst binnen Monaten nichts kriege. Erinnert ihr euch noch daran, wie Tilligs Kupplungen oder Y-Speichenräder vor 2 Jahren für Monate nicht erhältlich waren? Ich habe die nötigen Mengen für meine Salonwagen-Bausätze in Form von Restbeständen bei zig Händlern zusammensuchen müssen!

Damit plant man nicht auf Minimalmenge (würde man das tun, würde man ggf. gleich noch "exklusiv", "limitiert" usw. dranschreiben und ein nummeriertes Zertifikat beilegen. Zack, teurer!). Man plant eine Menge, von der man glaubt, dass sie für alle Vorbesteller + die erwarteten "ich entscheide mich, wenn ich das Produkt sehe"-Käufer reicht und dann noch eine kleine(!) Menge im Lager zurücklässt. Weil - oh Wunder - Ware, die ich herstelle aber nicht verkaufe, kostet mich Geld. Wenn es keinen Abverkauf gibt, bedeutet das in der Regel, dass der Hersteller richtig(!) geplant hat. Ein Abverkauf mag aus Kundensicht ja ganz toll sein. Aus Hersteller- und Händlersicht bedeutet er aber vielmehr Schadensbegrenzung. Wer das ständig macht, geht wahrscheinlich irgendwann pleite.



Wer das zusammenzählt, merkt es schon: Wenn ein Neuheitenkatalog veröffentlicht wird, steht für einen Teil der Produkte darin die Produktionsplanung bereits fest. Würde Tilig jetzt erstmal auf eure Bestellungen warten und dann erst produzieren - ihr würdet die 2025er Neuheiten Ende 2026 oder noch später bekommen! Wenn die Nachfrage nun unerwartet höher oder niedriger ausfällt, wird man selbstverständlich versuchen, anzupassen. Das geht aber nur in Grenzen. Einfach mal doppelt so viele Postwagen produzieren? Hm ja, sind halt die Schleifer für die Innenbleuchtung nicht da, und weil dafür diese eine spezielle 4-Farb-Druckmaschine benötigt wird, kann dann die Exklusivserie für $Händler nicht rechtzeitig abgeschlossen werden. Der hat aber 'nen verbindlichen Liefertermin, weil Firmenjubiläum. Macht aber nix, die Schleifer können wir vom Speisewagen nehmen und die Postwagen in dessen Zeitslot mit reinschieben. Oh - dann kommt der Speisewagen dieses Jahr aber gar nicht mehr zur Auslieferung...

Ihr könnt euch also aussuchen, worüber ihr euch ärgern wollt. Dass von einigen Modellen die Auflage nicht passt oder dass einige Modelle viel zu spät kommen.


Trivialbeispiel:
Die Mengen für meinen 316er, den ich nächste Woche in Dresden zur Messe ausliefere, habe ich beispielsweise bereits festgelegt, lange bevor das Projekt überhaupt öffentlich angekündigt wurde. Ich hab also nach Erfahrung geschätzt. Hätte ich groß daneben gelegen, wäre ich entweder auf ganz vielen Wagen sitzen geblieben oder ein Teil von euch wäre erstmal leer ausgegangen. Und ich habe das Glück, dass Hädl extrem entgegenkommend und flexibel ist! Da konnten wir aus ursprünglich geplanten 3 Varianten stattdessen 4 machen - bei fast gleicher Menge, die haben wir nur minimal angepasst. Wenn ich jetzt plötzlich doppelt so viele bräuchte würden die trotzdem erst 2026 fertig werden. Oder ich müsste andere, von mir ebenfalls geplante Wagen stattdessen nach hinten verschieben.

Btw: Ich grübel längst über Planungen für 2026 und 2027. Auch bei mir haben Projekte zum Teil zwei Jahre Vorlaufzeit.



Ich hoffe, das hilft einigen, die Lieferzeit- und Produktionschargen-Thematik besser zu verstehen. Natürlich dürfen manche auch glauben, dass die Hersteller alle bösartig sind und euch die euch gerecht zustehenden Modelle vorenthalten wollen. In dem Falle kann ich nur empfehlen, es selber und selber besser zu machen! Bei so viel unfähiger und bösartiger Konkurrenz müsste es ja leicht sein, in der Branche Geld zu verdienen - einfach, weil man schneller liefert ;)

Mein Gefühl ist, dass die Kaufkraft schon seit letztem Herbst katastrophal schlecht aussieht. Die ging seit zwei Jahren kontinuierlich bergab - gemessen an den Vorbestellzahlen, die ich sehe, im Verhältnis zu Stornierungen wegen Geldmangels etc.
Aber seit Herbst spüre ich dass wirklich gewaltig, da gab es einen richtigen Knick nach unten.

Auch dieses Gefühl würde ich gerne durch Fakten ersetzen: kommt zur Dresdner Messe nächste Woche bitte alle bei mir vorbei! Da wird es eine kleine Umfrage geben, mit der ich u.a. diesen Punkt durch Messergebnisse überprüfen möchte.


Tillig hat im neuesten Clubmagazin übrigens auch wieder Umfrageergebnisse veröffentlicht. Leider noch nicht viel aufs Geld bezogen, aber zumindest auf Interessenverteilung etc.
Im TT-Kurier stand zuletzt auch was dazu.
 
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Es könnte aber sein, dass die GSH schon sehr knapp kalkulieren
Auch ein Großserienhersteller kann sich nicht mehr erlauben, tausende von Modellen auf Lager zu legen. Das ist alles totes Kapital bzw. kostet Zinsen bei der Bank, d.h. umso länger ein Modell im Lager steht, desto mehr wird vom Gewinn abgeknabbert. Bevor man dann ins Minus kommt, gibt es einen Abverkauf zum Ramschpreis. Das gilt parallel auch für die meisten Händler.
Mein Gefühl ist, dass die Kaufkraft schon seit letztem Herbst katastrophal schlecht aussieht. Die ging seit zwei Jahren kontinuierlich bergab - [...]
Aber seit Herbst spüre ich dass wirklich gewaltig, da gab es einen richtigen Knick nach unten.
Das ist kein Gefühl und kann ich mit meiner Firma und vielen persönlich bekannten Unternehmern bestätigen. Bei uns war der Tiefpunkt im Frühjahr/Sommer und ich musste unangenehme Entscheidungen treffen. Zum Glück war in unserer Kostenstruktur viel Luft und ich habe immer einen weiten Bogen um Banken gemacht, so dass das Schlimmste (klopf auf Holz) verhindert ist. Große Modellbahnprojekte, wie die Erweiterung meiner Anlage, liegen auf Eis. Ich bastle mit dem was da ist und hoffe auf bessere Zeiten.

Gruss, iwii
 
@TT-Pille
Das ist relativ, da diese Diskussion eigentlich kein Rundum-Schlag ist, sondern sich speziell auf aktuelle Tillig-Auslieferungen bezog.


kommt zur Dresdner Messe nächste Woche bitte alle bei mir vorbei! Da wird es eine kleine Umfrage geben, mit der ich u.a. diesen Punkt durch Messergebnisse überprüfen möchte.
Ok. :)
Dann hat Tillig -um die ging es hier ja speziell- doch die Mengen zu knapp kalkuliert, oder es hakt bei den Zulieferern?
In meinem Fall geht es nicht mal unbedingt um aktuelle Formneuheiten, sondern u.a. um den Bmh und das letzte Städte-Ex-Set aus Beitrag 1.


Auch ein Großserienhersteller kann sich nicht mehr erlauben, tausende von Modellen auf Lager zu legen.
Man muss es auch nicht übertreiben. Aber wenn es mittlerweile grundsätzlich selbst "Standard-Katalogmodelle", wozu ich so einen Halberstädter MEW zähle, noch nicht mal bis ins Händlerregal schafft, dann darf man wohl stutzig werden. Wenn man dann noch hier liest, dass die Leute nix mehr kaufen, kann die Auflage doch nicht realistisch geplant gewesen sein.
 
kann die Auflage doch nicht realistisch geplant gewesen sein
Man wird das produzieren, was die Händler bis zum Zeitpunkt x vorbestellt haben. Noch ein paar Modelle für die Galerie und Reklamationen dazu und das war es. Mit Neuauflagen wird man warten, bis wieder genug Vorbestellungen zusammen sind. Der Katalog ist eher eine Leistungsschau, was man produzieren könnte. Ein wirkliches Lagersortiment gibt es ja schon seit vielen Jahren nicht mehr.

Gruss, iwii
 
Klingt gruselig. o_O Und verständlich.
Noch ist meine Familie halbwegs krisensicher, aber wenn die Exporte weiter abknicken, könnten sich in D grundsätzlich andere Zeiten anbahnen. Leider wird an Hobbies zuerst gespart.
 
Das habe ich irgendwo anders aufgenommen. Wenn es dem Modellbahner finanziell allgemein schlecht geht, dann spart er meist an allen anderen Fronten ein, ehe er bei der Modellbahn knausert.
 
Zuletzt bearbeitet:
Selbst könnte man ja auf Katzenfutter umsteigen, das gefährdet aber womöglich den Familienfrieden?
Pikos Aussagen zu den Verkaufszahlen sind ja auch deutlich in diese Richtung. Hardcoresammler retten die Branche jedenfalls nicht. Womöglich muss D auch seine Innovationskraft erst wiederfinden? Oder bringt die KI alles zum Einsturz?
Ich brauche nicht mehr viel von der Sammelliste, es täte mir aber weh, wenn sich unsere Spur verabschiedete, nachdem es einige Jahre Zoll nach vorn ging.
 
Man wird das produzieren, was die Händler bis zum Zeitpunkt x vorbestellt haben.
Dann würde der schwarze Peter bei den Händlern liegen.
Denn wie wir hier immer wieder lesen können, haben die Leute ja vorbestellt. Auch ich tue das recht zeitnah nach Ankündigung. Und es reicht ja offensichtlich nicht.
 
Dann würde der schwarze Peter bei den Händlern liegen.
So pauschal würde ich das nicht sagen. Auch die Händler haben z.B. ihre Erfahrungen, wie viele Vorbestellungen wieder storniert werden, d.h. auch diese werden standardmäßig ihre Bestellungen kürzen, um nicht auf den Stornierungen sitzen zu bleiben. Mit 3-4 unverkauften Loks hast du schnell mal 1000 Euro, die du irgendwo herholen musst. Jetzt rechne das mal auf 30, 50 oder 200 Artikel hoch. Das Spiel können nur noch die ganz Großen mitmachen und bei denen geht es dann um 10, 20 oder 30 Loks, die pro Modell vielleicht erst mal im Regal bleiben, weil die hunderte Vorbestellungen haben. Sicher werden davon viele über die Zeit verkauft werden, die Hersteller wollen aber ihr Geld mit der Auslieferung und nicht erst wenn der Kunde des Händlers bezahlt hat.

Gruss, iwii
 
Die Katze beißt sich weiterhin in den Schwanz:

Man wird das produzieren, was die Händler bis zum Zeitpunkt x vorbestellt haben. Noch ein paar Modelle für die Galerie und Reklamationen dazu und das war es.
Ok, Spontankäufer werden gar nicht mehr eingeplant. Wer nicht auf dem Sprung ist, geht leer aus.

d.h. auch diese werden standardmäßig ihre Bestellungen kürzen, um nicht auf den Stornierungen sitzen zu bleiben.
Nun wird sogar weniger produziert, als bestellt. Und trotz dieser vielen Stornierungen, und dass die Leute allgemein zur Zeit eh viel weniger kaufen, reicht es selbst für viele der Vorbesteller nicht. Einige finden das normal, ich nicht. Aber gut, hilft ja nix.
Nun frage ich mich, wozu Tillig überhaupt noch einen Katalog druckt. Die Kosten könnte man doch wirklich sparen, die meisten Artikel darin bekommt man im Laden ja eh nie zu sehen. Dann reicht der Neuheiten-Prospekt.
 
Einige finden das normal, ich nicht.
Es ist halt die Realität. Am Ende bringt es nichts, mit dem Finger auf eine Partei zu zeigen. Jeder versucht so gut er kann, mit dem Hintern an die Wand zu kommen.
Nun frage ich mich, wozu Tillig überhaupt noch einen Katalog druckt. Die Kosten könnte man doch wirklich sparen
Den Katalog gibt es ja nicht für umsonst. ;) Die Bilder und Daten muss man eh für die eigene Webseite und die Händler erstellen. Wenn man ein halbwegs cleveres DTP-Tool hat, fällt der Katalog fast automatisch ab und die Druckkosten zahlt der Kunde.

Gruss, iwii
 
Der Katalog ist imho vor allem Bestandteil der Clubleistung. Ich könnt im Rahmen dieser inhaltlich drauf verzichten zugunsten des Beitrags oder wertigerer Jahresmodelle. Das Dokument ist in meinen Augen vor allem Fiktion. Seit Jahren nicht lieferbare Artikel, die dort gelistet werden, sind kein Einzelfall. Das erklärt vielleicht auch, warum der Katalog Geld kostet. Eine Firma Lego, Ford oder Engelbert macht sowas z.B. nicht.
 
Bisher habe ich alles irgendwann von Tillig bekommen, was im Katalog stand bzw. steht. Wenn auch manchmal erst mit der Nachauflage aus dem 2. oder 3. Los.

Unterschätzt man bei der Planung und Bestellung der Produktion die zukünftigen Vorbestellzahlen, bekommt ein Teil der Kunden sein Modell eben später. Manch ein Artikel überrascht bestimmt auch Hersteller beim realen Absatz. Lieber im ersten Los zu wenig bestellt, als zu viel. Das sind naturgemäß wirtschaftliche Überlegungen, die dahinter stehen.

Der Katalog könnte deshalb etwas kosten, weil man den in überschaubarer Anzahl druckt und nur an Interessierte verkauft. Würde man ihn kostenlos verteilen, würde deshalb wohl der Umsatz an Modellen kaum signifikant steigen.
 
Spätestens heute kommt ja lt. Lieferliste von Tillig die EBS-Ludmilla an :cool:
 
Tillig schreibt auf Insta, dass sich die BR 241 von DB Railion in Auslieferung befindet.
 
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