Schön wär's, aber das ist noch lange kein Standard. Dieser Umstand sorgt ja in vielen Hafenstädten für immense Belastungen mit Feinstaub. Die Geräuschkulisse ist auch nicht ohne.
Je größer so ein Schiffsantrieb ist, desto schwieriger ist es, ihn, wenn er durch das Abstellen einmal kalt geworden ist, wieder so gleichmäßig auf Betriebstemperatur zu bringen, dass hier keine thermischen Spannungen und damit Materialprobleme auftreten. Das betrifft nicht nur den Motor selbst sondern auch alle Nebenaggregate und Betriebsstoffe. Dazu kommt noch, dass die beweglichen Bauteile solcher Motoren durch ihr erhebliches Gewicht dazu tendieren, sich zu verformen, wenn sie nicht in bestimmten Abständen bewegt werden. Das kann durch Anlassen des Motors selbst oder durch sogenannte Törnvorichtungen von außen geschehen, funktioniert aber nur, wenn der Motor eine bestimmte Mindesttemperatur hat und die Schmierung sichergestellt ist. Deswegen werden die Motoren entweder durch Fremdheizung oder durch regelmäßiges Starten vorgewärmt. Kaltstart wie bei einem Auto funktioniert bis zu einer gewissen Motorgröße nur einmal und bei den richtig großen Maschinen gar nicht. Und zumindest in der Frachtschifffahrt ist der Standard heutzutage, dass die Schiffe nur noch mit einem einzelnen riesigen langsamlaufenden Motor ausgerüstet werden, weil damit derzeit die ökonomischste Fahrweise erzielt werden kann.
Gruß Jan
Edit: Ein weiteres Problem beim Abkühlen der Motoren ist, dass sich im Inneren Kondenswasser bildet, welches man vor einem Neustart erst umständlich wieder entfernen muss. Wenn dies nicht zu 100 Prozent gelingt kann der Motor wegen des sogenannten Wasserschlags erheblich beschädigt oder unwiederbringlich zerstört werden.