Betrieb?
Hallo zusammen,
vielleicht diskutieren wir ja mal ein klein wenig über den Betrieb im Bahnhof, dann klären sich viele Dinge ganz von alleine. Zunächst noch mal einen Blick auf den Gleisplan:
Ein kleiner Bahnhof an einer vielleicht 20 - 30 km langen Bahn, die zur nächsten größeren Stadt mit Anschluß an die große weite Eisenbahnwelt führt. Täglich verkehren vielleicht 5 - 6 Zugpaare. Der erste Zug startet von hier, der letzte Abends endet hier. Ansonsten wäre der Lokschuppen überflüssig. Es verkehren lokgeführte Personenzüge, evtl. auch Triebwagen und Personenzüge mit Güterbeförderung (PmG). Reine Nahgüterzüge lohnen nicht, dazu sind die Güterbehandlungsanlagen viel zu gering. Stammlok auf der Strecke ist eine Tenderlok - der Kohlebansen ist ja noch in Betrieb, außerdem fehlt für eine Diesellok die Betankung. Da immer nur ein Zug auf der Strecke ist, werden keine weiteren Signale benötigt, am Ende des Bahnsteigs steht eine H-Tafel, an der Ausfahrt eine Pfeiftafel, weil sich unmittelbar folgend ein unbeschrankter BÜ anschließt. Der muss natürlich auch bei der Einfahrt mit einer Pfeiftafel abgesichert werden. Die Streckenhöchsgeschwindigkeit beträgt 40 km/h.
Eigentlich werden auf solchen Bahnhöfen die Güterschuppen mit ans EG gebaut und mit einem Stumpfgleis angeschlossen - es wird Gründe geben, warum man den Güterschuppen hier versetzt hat. Vielleicht wäre ja eine Strasse nicht vernünftig anzubinden gewesen.
Schauen wir uns jetzt mal den planmäßig um 10:27 eintreffenden PmG an: Hinter der tendervoraus eintreffenden Dampflok befindet sich ein offener Wagen mit einer Kohleladung. Es folgen ein Güterzuggepäckwagen, eine Donnerbüchse (Ci30) sowie 2 preußische Durchgangswagen. Am Ende des Zuges laufen ein Niederbordwagen mit einem Traktor und ein geschlossener Güterwagen mit Stückgut.
Der Zug läuft auf Gleis 1 ein und die Lok zieht bis an die H-Tafel am Ende des Bahnsteigs vor. Damit sollte der Zug jetzt insgesamt "grenzzeichenfrei" im Gleis 1 stehen.
S
chlußfolgerung 1: Die maximale Zuglänge richtet sich nach Nutzlänge Gleis 1 (oder besser umgekehrt, Gleislänge richtet sich nach maximaler Zuglänge)
Natürlich kann der Zug bis über die Umfahrweiche vorziehen - aber die Lok hat an der H-Tafel anzuhalten. Wenn jetzt der Zug noch weiter vorzuziehen ist, damit die Einfahrweiche zum Umsetzen frei wird, gefährdet das die Reisenden beim Fahrgastwechsel oder aber der Rangierbetrieb muss so lange ruhen, bis alle Fahrgäste ausgestiegen sind. Das Einsteigen kann dann auch erst erfolgen, wenn die Rangierarbeiten abgeschlossen sind. Beides suboptimal.
Weiter im Ablauf. Der offene Güterwagen wird vom Rest des Zuges getrennt, die Lok zieht mit ihm vor in das Umsetzgleis und drückt ihn über Gleis 2 in das Freiladegleis, wo ein bereits entladener Wagen auf seinen Abtransport wartet.
Schlußfolgerung 2: Das Umsetzgleis muss mindestens die Lok und die für das Freiladegleis bestimmte Anzahl von Wagen aufnehmen.
Dieser wird abgezogen und in Gleis 2 "geparkt" (ggfs. mit Hemmschuhen gegen Abrollen gesichert), dann wird der Wagen mit der Kohleladung in das Freiladegleis gedrückt, wo bereits der Kohlehändler Rudi Rußfleck mit seinem S4000-Zug auf die Ladung wartet.
Die Lok setzt wieder nach Gleis 2 an den leeren Wagen und setzt ihn über das Umsetzgleis an den Zugschluss. Danach wird über die Einfahrweiche an das andere Ende gefahren, die beiden Güterwagen werden abgezogen und in das Rampengleis geschoben. Der Niederbordwagen kommt an der Kopframpe zu stehen, der Traktor kann dort entladen werden.
Schlußfolgerung 3: Das Rampengleis muss so lang sein, dass unabhängig von seiner Besetzung auch die Lok noch Wagen aus dem Freiladegleis holen bzw. dorthin bringen kann.
Die Lok setzt um in das Schuppengleis, wird bekohlt und nimmt Wasser. Danach kehrt sie an den Zug zurück und kann nach der Bremsprobe laut pfeifend mit dem nächsten Zug den Bahnhof wieder verlassen.
Fortsetzung folgt...