Andi Wuestner
Foriker
Ich gehöre auch zu denen, die weder eine 01.5 noch eine 230 noch eine V15 gekauft haben. Grund war ganz einfach das Nicht-Gefallen der angebotenen Modelle. Wievielen anderen das auch so geht, weiß ich nicht. Aber gerade bei der V15 kann ich mir vorstellen, dass es genügend sind, um einen Hersteller nochmal über das Modell nachdenken zu lassen.
Zum Preis. Es wurde schon mehrfach ein hoher Preis für ein Großserien-Modell vorhergesagt. Konkrete Aussagen, was den Preis nach oben treiben würde, gab es nicht. Eine sichere Stromabnahme wäre wünschenswert. Da erreicht man schon viel, wenn der Schleifkontakt jedes Rad an zwei Stellen berührt. Eine Achse sollte vielleicht federnd gelagert sein. Wenn die Radschleifer dafür ausscheiden, weil sie innen anliegen, könnten auch kleine Federn in Bohrungen in den Lagern für die Federwirkung sorgen. Ganz ehrlich - was davon soll die Kosten hochtreiben?
Zumal an anderen Stellen eine so kleine Lok auch Sparpotenzial bietet. KKK - wer das fordert, dem geht es ums Prinzip, nicht um den Effekt. Brauchen wir also nicht und sparen die Frickelei bei der Montage. Da, wo Drehgestellloks zwei Getriebe mit Zahnrädern, vier oder 6 Radsätze, zwei Drehgestellblenden und einen Rahmen brauchen (alles Dinge, für die auch Formen benötigt werden), hat die V15 vielleicht einen Getriebeblock mit Zahnrädern, zwei Radsätze + Blindwelle und die Treibstange. Eventuell werden zusätzlich noch Teile aus Kunststoff notwendig, um die Stromabnehmer gegen den Getriebeblock zu isolieren. Im Vergleich zur V15 müssen bei einer Drehgestelllok also viele Montageschritte doppelt ausgeführt werden (Stromabnehmer und Zahnräder auffädeln, Zuleitung zur Platine anlöten). Auch der Aufwand für die Konstruktion von Drehgestellblenden wird m.E. von uns unterschätzt. Die Treibstange der V15 erscheint mir im Vergleich dazu eher simpel.
Herr Lorenz hat mal den Preis für den Stahl als den wesentlichen Kostenfaktor beim Formenbau bezeichnet. Auch da sehe ich bei der V15 eher Vorteile. Es gibt im Vergleich zu Drehgestellloks weniger Teile, und diese Teile sind zu einem großen Teil kleiner.
Und schließlich sind bestimmte Forderungen einfach nicht zu erfüllen. Eine Schwungmasse ergibt erst ab einem gewissen Durchmesser einen Sinn. Wenn bei diesem Durchmesser der Führerstandsdurchblick verloren geht, dann wird das auch noch so sein, wenn das Modell 300 Euro kostet.
So nun könnt ihr losschimpfen. Korrigiert gern das, was an den oben angestellten Überlegungen nicht stimmt. Die Antwort auf das beliebte Totschlagargument nehme ich aber gleich vorweg: nein, ich werde nicht unter die Hersteller gehen.
Andi
Zum Preis. Es wurde schon mehrfach ein hoher Preis für ein Großserien-Modell vorhergesagt. Konkrete Aussagen, was den Preis nach oben treiben würde, gab es nicht. Eine sichere Stromabnahme wäre wünschenswert. Da erreicht man schon viel, wenn der Schleifkontakt jedes Rad an zwei Stellen berührt. Eine Achse sollte vielleicht federnd gelagert sein. Wenn die Radschleifer dafür ausscheiden, weil sie innen anliegen, könnten auch kleine Federn in Bohrungen in den Lagern für die Federwirkung sorgen. Ganz ehrlich - was davon soll die Kosten hochtreiben?
Zumal an anderen Stellen eine so kleine Lok auch Sparpotenzial bietet. KKK - wer das fordert, dem geht es ums Prinzip, nicht um den Effekt. Brauchen wir also nicht und sparen die Frickelei bei der Montage. Da, wo Drehgestellloks zwei Getriebe mit Zahnrädern, vier oder 6 Radsätze, zwei Drehgestellblenden und einen Rahmen brauchen (alles Dinge, für die auch Formen benötigt werden), hat die V15 vielleicht einen Getriebeblock mit Zahnrädern, zwei Radsätze + Blindwelle und die Treibstange. Eventuell werden zusätzlich noch Teile aus Kunststoff notwendig, um die Stromabnehmer gegen den Getriebeblock zu isolieren. Im Vergleich zur V15 müssen bei einer Drehgestelllok also viele Montageschritte doppelt ausgeführt werden (Stromabnehmer und Zahnräder auffädeln, Zuleitung zur Platine anlöten). Auch der Aufwand für die Konstruktion von Drehgestellblenden wird m.E. von uns unterschätzt. Die Treibstange der V15 erscheint mir im Vergleich dazu eher simpel.
Herr Lorenz hat mal den Preis für den Stahl als den wesentlichen Kostenfaktor beim Formenbau bezeichnet. Auch da sehe ich bei der V15 eher Vorteile. Es gibt im Vergleich zu Drehgestellloks weniger Teile, und diese Teile sind zu einem großen Teil kleiner.
Und schließlich sind bestimmte Forderungen einfach nicht zu erfüllen. Eine Schwungmasse ergibt erst ab einem gewissen Durchmesser einen Sinn. Wenn bei diesem Durchmesser der Führerstandsdurchblick verloren geht, dann wird das auch noch so sein, wenn das Modell 300 Euro kostet.
So nun könnt ihr losschimpfen. Korrigiert gern das, was an den oben angestellten Überlegungen nicht stimmt. Die Antwort auf das beliebte Totschlagargument nehme ich aber gleich vorweg: nein, ich werde nicht unter die Hersteller gehen.
Andi