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Güterwagen - Wie? Wo? Was?

Doofe Frage

Verehrte Expertinnen und Experten der Waggontechnik, ich habe keine technische Ahnung von Bremseinrichtungen, aber derzeit einen preußischen "Augsburg" auf dem Tisch, von dem es beim Vorbild auch einige wenige Exemplare mit Handbremse gab.

Kurzum, jetzt steht da ein feines polystyroles Bremshaus auf der Plattform. Nur: An meiner Bastelgrundlage, dem uralten Zeuke-Rungenwagen mit Einfachschaken (ja, einer von denen, die Du mir zum Ummodeln auf Epoche 2 geschenkt hast, Karl-Georg :)), sind Bremsumstellhebel angespritzt. Müssen die unters Skalpell oder soll ich sie dranlassen?
 
Doofe Fragen gibt es nicht.

Ohne Umstellhebel bei der Variante mit BH.
Ich haben eben extra mal im Buch geschaut um mir sicher zu gehen. Bin ja kein Experte und -tinnen sind hier kaum.

Kauf dir mal was lite-Rat-urisches, immer diese Fragenstellerei ;)

Bist ja auch einer der Wenigen der hier noch was zeigt, ach nee, willst du ja auch nicht, solltest du aber wieder.

Hier bin ich wie oft etwas link, leider ohne BH.
 
So schnell kann man ja kein Buch kaufen, wie man hier eine passende Antwort bekommt! Danke, ich gehe jetzt sofort an den Küchentisch, um die Hebelchen abzusäbeln. Vielleicht sind die ja später noch für andere Wägelchen zu gebrauchen.








[Von nicht wollen kann keine Rede sein.]
 
Was soll es denn überhaupt für ein Bremshebel sein?
Bremsartwechsel (Güterzug- oder Personenzugbremse) oder Lastwechsel (Bremsgewicht beladen oder leer)?

Mal unterstellt, daß der Wagen überhaupt eine Druckluftbremse hat, wird die nicht vom Bremserhaus aus bedient. Dort ist nur die Kurbel für die mechanisch wirkende Handbremse drin, auch wenn diese letztlich auf das selbe Gestänge der Bremse wirkt.
Insoweit hat die Handbremse nichts mit Bremsart- und Lastwechsel zu tun.

Ich habe aber Zweifel, ob der Wagen unabhängig vom Bremserhaus überhaupt und insbesondere in der Ep.II einen Bremsartwechsel hatte.

MfG
 
Mal langsam mit der Schnippelei. Wenn es ein Augsburg mit Druckluftbremse ist, dann hatte er auch einen Lastwechsel. Zumindest sehe ich das in den mir vorliegenden Zeichnungen. Und im Carstns sind sie auch so abgebildet. Selbst die S05 mit dem Zugseilsprengwerk.
 
Was soll es denn überhaupt für ein Bremshebel sein?
Bremsartwechsel (Güterzug- oder Personenzugbremse) oder Lastwechsel (Bremsgewicht beladen oder leer)?

Wenn ich das wüßte ... Die Dinger sind da halt dran und ich habe mich in Unkenntnis der Materie nie um diese Details gekümmert. Bremsebacken hat er jedenfalls schon mal. Allerdings habe ich bei meinen Abziehbildern die Wahl, ob ich "Luftdruckleitung" oder "Luftdruckbremse Kunze-Knorr" auf den Langträger ziehe.

Einsatzzeit des Wagens ist um 1930, aber wohl eher nicht in gemischten Zügen (GmP oder PmG).
 
De Jung spielet doch in die jute alt Zeit,
wie man früher hier sah, deswegen mein Rat zu "ohne".
Da stand oben .... preußischen....
Und auf Seite 94 ist der Wagen im besagten Buch mit BH ohne BuH.
Später dann wurden Welche sicher aufgerüstet. 1930 ... schau doch wie die Decals passen.
Er wird ja keinen Polen bauen aus dem guten Zeuke-Teil.
Ich würde schneiden.
 
Rungen auf Urlaub

Eine Sache treibt mich auch noch um: Wo bleiben die Rungen eines Waggons, wenn sie für eine bestimmte Ladung nicht benötigt werden oder im Wege sind? (Ich meine die Wagen früherer Epochen, nicht die modernen, bei denen sie einfach abgeklappt werden.) Als Laie (und Ökonom) würde ich annehmen, um Waggons frei einsetzen zu können, müßten die zugehörigen Rungen eigentlich am / im / unter oder auf dem Wagen bleiben. Wenn dem so wäre, würden sich daraus bestiimmt ganz interessante Varianten für die Modellumsetzung ergeben. Ich fände da ja so was wie eine spezielle Rungenaufbewahrungskiste auf oder unter dem Wagen sehr romantisch ...
 
Die Rungen werden am Wagen in dafür vorgesehenen Vorrichtungen mitgeführt. Tillig hat bei seinen sechsachsigen Flachwagen sogar Imitationen dieser mitgeführten Rungen dabei.
Bei Zweiachsern sind diese Fächer unter dem Wagen. Carsten Band 5 hilft da weiter.

Viele Grüße

Birger
 
Wobei diese Taschen mehr oder weniger auffällig sichtbar waren. Bei einigen hingen diese Körbe unterm Langträger und waren gut sichtbar, bei vielen waren die Kastenstützen als Aubewahrung ausgebildet. Bei den Drehschemeln war das auch der Fall.

Beim Stuttgart den Amazist verlinkt hat sieht man den Rungenkasten sehr gut. Das ist der Bügel der da in Wagenmitte nach unten steht und ner Trittstufe ähnelt.

Noch mal zum Umsteller: Wenn es ein Leitungswagen ist, dann wegmachen. Ist er Luftgebremst, dann dran lassen. Wenn ein Wagen auf/mit Bremse (um-)gebaut wurde, hatte er auch einen Lastwechsel.
 
Danke für die lehrreichen Antworten! Nun müßte ich bloß noch rausbekommen, wo beim pr. S-Wagen diese Rungen untergebracht worden. Ich hatte nämlich überlegt, ihn mit Ladung, aber ohne die dafür unnötigen Rungen darzustellen.

Über "Carsten Band 5" verfüge ich leider nicht, und in der Bibliothek ist er auch nicht aufzutreiben.
 
Die Güterwagenbände 1 bis 8 von Stefan Carstens kann man nur empfehlen. Da sind gerade für die Freunde historischer Wagen so viele Zeichnungen und gute Fotos zum Nachbauen enthalten. Das ist der Wahnsinn.

Viele Grüße

Birger
 
Ich hab mir gerade noch mal die Zeichnungen und Bilder angesehen, sowie den Text im Carstens gelesen. Die Rungen am Augsburg nach Zeichnung C.e. 143 waren nicht abnehmbar. Sie waren nur klappbar (zur Beladung). Der untere Bolzen der Rungenhalterung war fest als Klappscharnier ausgebildet. Der obere Bolzen konnte gezogen werden und war mit einer Kette gegen Verlust gesichert.

Beim Zeuke Augsburg ist ja auch unten der Rungenstützrahmen nachgebildet. Den gab es beim preussischen Wagen mit Bremserhaus nicht!
 
Dann eben Freelance!

Na, wenn das so ist ... Dann muß es wohl doch ein Wagen der Verbandsbauart mit Rungenstützrahmen und preußischem Bremserhaus werden. Freelance ist ja zum Glück gerade in, und meine Augen sind auch nicht mehr so gut. :)

Hier mal ein Link zu meinem Frisurprojekt.

Die Güterwagenbände 1 bis 8 von Stefan Carstens kann man nur empfehlen.

Ich weiß, aber der Preis ... Darum wäre es ja besonders nett, wenn es die Reihe in der Bibliothek gäbe. Gibt es aber nicht.
 
Er- und Abwägungen zum pr. S

Beim Zeuke Augsburg ist ja auch unten der Rungenstützrahmen nachgebildet. Den gab es beim preussischen Wagen mit Bremserhaus nicht!

Letzteres stimmt, aber bei ersterem wäre ich mir nach nochmaliger eingehender Betrachtung des Modells sowie der Lektüre von Wolfgang Dieners ausführlichem Beitrag zur Genese der zweiachsigen Schienenwagen im Eisenbahnjournal vom Januar 1992 nicht mehr so sicher.

Für mich ähnelt die Situation am Modell doch eher dem reinen Langträger ohne Rungenstützrahmen, allenfalls würde ich schätzen, daß die Unterkante des Langrägers beim Zeuke-Modell wegen der Erkennbarkeit im Maßstab 1:120 etwas prägnanter gewählt wurde. Ein angedeuteter Rungenrahmen indessen müßte sich deutlich weiter nach außen absetzen, beim Vorbild ist er diesem ja mit Abstand vorgesetzt.
 
Ich muß korrekterweise nochmal darauf zurückkommen:

Beim Zeuke Augsburg ist ja auch unten der Rungenstützrahmen nachgebildet.

Letztens hatte ich das ja noch begründet angezweifelt, Grischan hat aber wohl doch recht. Ich habe dafür unter der Bastellupe gewisse Anzeichen entdeckt, die ich zuvor übersehen hatte ... :)

Den gab es beim preussischen Wagen mit Bremserhaus nicht!

Und darum werde ich da wohl noch ein bißchen dran rumhobeln, um dem Preußen optisch etwas näher zu kommen.
 
Hallo,

ich lese das zwar erst jetzt, und damit kommt mein Beitrag wohl vermutlich zu spät...
aber ich bin über das Bremshebelproblem verwundert:
Um genau darüber Auskunft zu geben, sind die Wagen in Epoche 2 doch gut sichtbar mit Bremsecken gekennzeichnet...

meint
Roger
;-)
 
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