Moin!
Mittlerweile habe ich mich aus dem "Bild des Monats" auch ausgeklinkt. Nicht, weil ich die Aktion grundsätzlich schlecht finde. Mich nervt nur dieser Kritikwahn an Bildern. Hier wird schon lange nicht mehr über Fotoqualität diskutiert, sondern über Geschmacksfragen der Bildgestaltung. Als kleiner Wettbewerb finde ich es innerhalb des Boards eine gute Idee. Wenn dann jemand mit seinen Bildern gut ankommt und das Lob einstreicht, sei ihm der Schubs fürs Ego gegönnt. Aber muß man denn aus solchen netten Ideen immer eine so unentspannte Wissenschaft machen?
Das Streben nach Fotoqualität unterstütze ich jederzeit gerne. Jedes Bild darf gerne gerade, scharf, richtig ausgeleuchtet sein und das gewünschte Motiv in der richtigen Größe zeigen.
Es ist auch jedem unbenommen, sich darüber hinaus mit weiteren Ansprüchen bezüglich der Bildgestaltung zu beschäftigen. Auch ich nehme gerne den Kirchturm oder das Formsignal mit, platziere den Zug möglichst zwischen den Masten etc.
ABER: Ist ein derartig gestaltetes Bild wirklich "besser" als eines, das einfach nur schnöde das gewünschte Motiv zeigt? Die meisten vor allem an Fotografie interessierten sagen sicherlich "Ja"! Wir sind hier aber in einem Modellbahnforum, und da liegen die Prioritäten bei vielen etwas anders - verständlicherweise.
Was mich sowohl hier als auch in der sicherlich bekannten Galerie und dem FoFo bei DSO nervt, sind die vermeintlichen "Qualitätskriterien" der vermeintlichen "Profis". Mir persönlich gefallen ein Großteil der sowohl dort als auch hier beim Bild des Monats gezeigten Bilder als EISENBAHNbilder überhaupt nicht, weil sie nicht mittig den Zug mit lesbarer Tfz-Nummer zeigen. Allerdings bin ich in der Lage, die zweifellos vorhandene fotografische Leistung zu honorieren und zu respektieren.
Umgekehrt erfährt man sehr wenig Toleranz der "herausgehobenen" Fotografenelite, wenn man einfach "nur" ein Bahnsteigfoto ohne größere Fehler einstellt. Minimun an Kritik ist die fehlende Motivwahl. "Aber ich wollte doch den Zug fotografieren, und der ist ja nun mitten drauf auf dem Bild" zählt anscheinend wenig als Argument. Ich persönlich wundere mich über "Eisenbahn"-Fotografen, bei denen das Hintergrundmotiv viel wichtiger ist als der fotografierte Zug, aber jeder nach seinem Geschmack.
Beim dem ein oder anderen Kandidaten beim Bild des Monats fragt man sich schon, was den Einsteller geritten hat. Aber bitte, wenn er sich mit dem Bild dem Wettbewerb stellen möchte, warum nicht? Wenn ein wahrscheinlich nicht so tolles Abstimmungsergebnis nicht zu mehr fotografischen Anstrengungen motiviert, dann wird das diese Diskussion IMHO auch nicht tun.
Auch ich arbeitete daran, bei meinen Bilder immer besser zu werden. An einem Punkt bleibe ich aber hart: Wenn mir meine eigenen Bilder gefallen, sind sie i.O. Wenn sie anderen auch gefallen, freut mich das. Wenn nicht, ist mit das relativ wurscht. Ich werde es mir aber nicht antun, mir von vermeintlichen Profis (deren eigene fotografische Leistung mir meist noch nicht mal gefällt) vorschreiben zu lassen was ich wie zu fotografieren oder zu zeigen habe.
Grüße,
jpd
P.S.:
Hier ein wenig von meinem "Mist"...