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Eine echte Babelsbergerin?

Thomas, sei doch nicht so verbohrt. V100 wurde in Hennigsdorf gebaut ebenso wie V60.
Wurde doch alles schon gesagt. Wilst du alle Bücher und Hefte (auch DDR) neu schreiben, da haste dir ja was vorgenommen.
 
Naja, auch wenn ich mich wundern würde wenn es stimmt. Bücher sind trotzdem nicht der Beweis für die Wahrheit. Da hat schon oft einer vom anderen abgeschrieben und Irrtümer verbreitet. Wir Humanoiden vertrauen dem geschriebenen Wort einfach zu sehr...
 
...mit dem gesprochenen ist es aber oft auch nicht weit her!
Thomas

Ja LiwiTT, da hast Du wohl recht.

So, für alle die hier mitgelesen haben, nun die genaue Information über die Baureihe 118 / V 180 der DR und deren Produktion.
ich habe gerade eben mit Herrn Prof. Dr. Ing. Ekkehard Gärtner telefoniert, und er teilte mir folgendes mit:

Die Baureihe 118 / V180 mit allen ihren Unterbaureihen in den 4- und 6- achsigen Versionen, sowie die V 240 wurden technisch und mechanisch in Babelsberg bis zum Auslaufen der Produktion gefertigt, einzige Ausnahme betrifft den elektrischen Teil, dieser kam, bis zur 030 aus Babelsberg bzw., von deren Zulieferbetrieben, ab der 030 wurde die elektrische Ausrüstung, dieser Baureihe, von LEW Hennigsdorf im Rahmen der Angleichung und Standartisierung übernommen, da LKM Babelsberg auch das know how dafür nicht hatte.
Durch den Umzug mehrerer Abteilungen von Babelsberg nach Hennigsdorf, zu der auch die Konstruktionsabteilung gehörte, wurde zwar die Produktion von Hennigsdorf aus, durch das VEB Kombinat Schienenfahrzeuge der DDR, gesteuert, geplant und geleitet, aber die Fertigung blieb in Babelsberg.
Die Planung sah vor, das nach Einstellung der Produktion und dem Ausscheiden der LKM Babelsberg aus dem VEB Kombinat Schienenfahrzeuge der DDR, die Nachfolgebaureihe der BR 118 / V 180 durch das LEW in Hennigsdorf gefertigt werden sollte, was aber, durch die Rahmenverträge, Produktionsverteilung und Handelsabkommen des RGW, unterbunden wurde, weshalb die Nachfolgebaureihen, aus Rumänien und der UdSSR, importiert werden mußten.


Nun, ich habe durch diese direkte Information von Herrn Prof. Dr. Ing. Ekkehard Gärtner, der auch mit anderen Projekten an der V180 / BR 118, z. Bsp. Strömungsgetriebe usw. beteiligt war, den genauen Sachverhalt erfahren und ich habe mich also geirrt, wie auch andere, von denen ich diese Informationen hatte. :fasziniert:
Für mich ist dies kein Beinbruch, auch war ich positiv Überrascht über die doch recht sachliche Diskussion, ich muß mich natürlich bei denen entschuldigen, denen ich Unkenntniss oder mangelndes Wissen unterstellt habe :auslach: (hab ich das?) :boeller: und ich streue mir Asche aufs Haupt,:traudich: aber irren ist ja bekanntlich menschlich. :wiejetzt: :allesgut:
 
Was anders: wurden die 118 auch exportiert?
 
War angedacht, jedoch wo Sie "bahnfest" geworden ist, kann man sagen veraltet.
Daher keine Aufträge aus dem Ausland, zumal die Kapazität in Berlin zimlich knapp war, wie so überall in der GDR.
 
Schade, hat ich mir fast gedacht, noch nie ein Bild vonanderswo gesehen.
 
Klar, deswegen ist, zumindestens am Anfang auch Getriebe aus Westgermania Importiert wurden.

Die Getriebeproduktion von Strömungsgetrieben war zu dem Zeitpunkt noch nicht soweit wie z. Bsp. Voith, deshalb entschied man sich, Getriebe dieser Fa. für den Einsatz in der 118 zu testen, allerdings wurden eigene Strömungsgetriebe, z. Bsp. aus Pirna auch erprobt.
Natürlich wurden durch die Tests und Vergleiche der Getriebebauarten auch Änderungen vorgenommen, letztendlich wurde aber den Getrieben aus heimischer Produktion, auch wegen des chronischen Devisenmangels, der Vorrang gegeben.
 
Ja Thomas, erbrobt wurden die Pirnchen Getrieben mit
Katastrophalen Folgen. Leider mußte zu dieser Zeit die Devisenkasse länger belastet werden als vorgesehen.
Erst später bekam man die Getriebe zuverlässig hin.
Bis welcher NR wurden übrigens der Heidenheimer Überträger verbaut?
Übrigens Devisenmangel. Was sich die kleine (D)DR so leistete.
Mann denke an die Güterwagen aus Frankreich, oder Gebrauchte aus der BRD. (z.B. die Beschaffungskosten aus "Die DR vor 25 Jahren").
 
Das waren im übrigen meist Kompensationsgeschäfte. Da die einheimische Industrie mit Exportaufträgen ausgelastet war, baute die DR selbst oder tauschte was auch immer gegen Wagen aus dem Ausland.
Man sollte bei der Bewertung der Ergebnisse bedenken, das es für Großdieselmotoren und Strömungsgetriebe auf dem Gebiet der DDR keine Hersteller gab, die saßen alle im Westen: MAN, Maybach, Deutz, Merchedes, Voith...
Und Kapazitäten für den Bau von Strömungsgetrieben wurden in Pirna erst nach Einstellung des Flugzeugbaus frei (von dort kam das Pirna 014, die Turbine für den Typ 152, das erste deutsche Passagierstrahltriebwerkflugzeug). Auch ein interessantes Kapitel (ost-)deutscher Industriegeschichte.
 
Ja, die 118-203 war es. Die Lok war auf der Messe Leipzig ausgestellt und fuhr anschliessend durch mehrere Länder Zwecks Kundengewinnung und Erprobung. Sie war blau und trug aus diesem Grund keine "Deutsche Reichsbahn" Schilder, die kamen erst nach Rückkehr.
 
Besagtes Bild befindet sich auf Seite 220. Die Lok hat auf dem Foto eine Doppelstreifenlackierung, weiße Pufferringe und die Beschilderung als V200 203.
 
Damals wars ...

Guten Tag,

in den V 180 waren keine Getriebe aus Heidenheim verbaut! Das hat sich die junge Bundesrepublik verbeten. Stattdessen wurden die VOITH-Getriebe aus St. Pölten, Niederösterreich importiert. Die ersten Loks mit Pirnaer Strömungsgetrieben waren übrigens die 020 und 021, wegen Nähe zum Hersteller ab Auslieferung in Dresden-Pieschen stationiert.

Darüberhinaus ist es sicher interessant, daß die Antriebsstränge der stark abweichenden 001 und 002 in den VT 18.16.01 und 02 weiterverwendet wurden. Auch dabei handelte es sich um St. Pöltener Strömungsgetriebe. Und es wird klar, daß die DR die beiden hohlen Vögel nicht mehr zu übernehmen brauchte ...

Schönen Tag noch!

Kesselträger
 
Hallo Kesselträger,
also waren rund 40 Voith Getriebe für die V180 zur DR/LoB gelangt, ich dachte es wären bedeuten mehr gewesen.
Ging es eventuell ab der NR 23 weiter?
 
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