Hallo Uwe,
nachdem ich einige Zeit überlegt habe, ob ich hier mitmischen soll, reizt mich die Aufgabe doch.
Folgende Überlegungen:
Der erste Versuch (alte Anlage) wurde abgebrochen, weil er evtl. zu umfangreich war und weil wesentliche Randbedingungen nicht beachtet waren oder sich verändert haben. Das bedeutet nach meiner Meinung neben der besseren Planung (läuft gerade) eine Verkleinerung und/oder Gliederung des Projekts. Einige technische Randbedingungen gibt es. Beispielsweise sollte die Anlage nur unterhalb der Fenster und Luken verlaufen (nicht davor), zumal die niedrige Anordnung hier Platzgewinn bedeutet. Ansonsten sollte aber erst einmal das Ziel genau festgelegt werden und erst danach die technische Lösung.
Eine Randbedingung steht schon: „Also ich dachte schon eher daran Fahrbetrieb zu machen, nur hin und wieder vielleicht mal einen Güterzug auflösen oder ergänzen durch Waggons aus einer Fabrik ...“. Ganz vereinfacht bedeutet das für mich erst einmal Fahren im Kreis. Ansonsten fällt automatisch am Steckenende umspannen an (außer bei Wendezugbetrieb) und das bei der Streckenlänge relativ häufig.
Oberleitungsbetrieb wurde ausgeschlossen.
Als weiterer Parameter wäre noch eine Festlegung auf eine bestimmte maximale Zuglänge gut (z. B. 1,2 bis 1,4 m, vielleicht auch weniger).
Hinter dem Schornstein lang ist eher unpraktisch (Gründe wurden bereits genannt). Bleibt also grob so etwas, wie im Beitrag #30 von PaL zu sehen.
Vorausgesetzt, die Züge sollen nicht noch länger sein, schlage ich folgende Variante vor:
Die zwei Teile links neben der Esse aus #30 würde ich erst einmal streichen. Die Teile an den kurzen Wänden links und rechts müssten so breit werden, dass dort eine Wendekreis (keine Wendel, sondern nur ein 180°-Bogen) drauf passt mit den gewünschten Mindestradius. Beispielsweise 0,93 m und 0,96 m (dann aber Zugriff hinten beachten, evtl. Haltegriff an der Wand über der Anlage). Nun ist zu entscheiden, ob der „Rückweg“ sichtbar verlaufen soll (keinerlei Steigung erforderlich, aber vor allem eine Platzfrage) oder eine Etage weiter unten möglichst weitgehend an der Vorderkante der Anlage (dann ist die erforderliche Höhe für den Zugriff kleiner und die Steigungen im Wendekreis werden geringer). Die Längsfront würde ich aufteilen: eine Seite neben der Dachluke den Bahnhof, auf der anderen Seite einen verdeckten Bahnhof mit maximal drei Gleisen (z. B. Schattenbahnhof oder hinter Kulisse/unter Berg). Das reicht für den Fahrbetrieb ohne manuellen Eingriff. Der Bahnhof kann als Lokwechselbahnhof gestaltet werden (mit Bw) und/oder einen Industrieanschluß haben, welcher den Innenraum des nächstliegenden Wendekreises ausfüllt. Bei der Strecke über oder neben dem Schattenbahnhof würde ich ein Magazingleis vorsehen, welches die Züge befahren können. Es gibt die Möglichkeit, im Selbstbau Magazine so anzufertigen, dass sie durch Zuklappen gleichzeitig den Zug festhalten und sichern. An der schrägen Wand über dem Magazingleis ist ausreichend Platz, um ein paar solche Magazine zu lagern. Neue Züge müssten der Anlage dann natürlich manuell durch Magazintausch zugeführt werden. Im Bereich der Dachluke könnte die Anlage schmal werden (Trassenbreite) und die beiden Fenster der Gegenseite können frei bleiben, wenn man den Arbeitsplatz geschickt einrichtet. Als (spätere) Erweiterung kann evtl. noch eine Nebenbahn vom Bahnhof unter der Dachluke vorbei bis zu einem Endbahnhof über dem zweiten Wendekreis eingeplant werden. Hier wären dann kurze maximale Zuglängen sinnvoll (ca. 0,7 bis 0,9 m). Je nach Umfang der Gleisanlagen ist dann noch mehr oder weniger Platz für die Geländegestaltung.
Erst wenn der Gleisplan steht, sollte die Grundfläche in Segmente geteilt und damit transportabel gestaltet werden. Dann lässt sich auch die geeignete Form von Verbindungen und Kabeldurchführungen bzw. Steckverbinder festlegen. Modulkopfstücke sind nur sinnvoll, wenn man auch die anderen Vorgaben der Modulnorm einhalten möchte oder aber Eisenbahnfreunde hat, mit denen man sich auf andere Vorgaben einigt. Solche Module könnten theoretisch auch nur in einem Teil der Anlage enthalten sein. Bei den vorliegenden Platzverhältnissen sehe ich das aber nicht. Mit den dafür geforderten Radien wäre maximal ein Nebenbahnmotiv unterzubringen.
Ansonsten in jeder Richtung ein paar cm Luft lassen und die Anlage nur an einer Stelle fixieren. Trotz Isolierung sollten Temperaturschwankungen von Anfang an einkalkuliert werden.
Je höher die Ansprüche an einen vorbildgerechte Darstellung sind, desto geringer werden bei der vorgeschlagenen Anordnung die zulässigen Zuglängen, da schlankere Weichen, Signalabstände /Durchrutschwege alle tatsächlich oder wenigstens andeutungsweise Platz brauchen. Je nach Epoche waren einzelne D-Zug-Wagen auch in anderen Zuggattungen zu finden, so dass man sich einschränken kann, ohne auf die Fahrzeuge ganz zu verzichten. Wenn dann tatsächlich alles fertig sein sollte, ist unter dem linken Fenster vielleicht noch Platz für eine kleine Erweiterung z. B. vom Nebenbahnbahnhof aus. Aber bis dahin muss es erst mal kommen.
gsa