Hallo!
die 189 kann bei gleicher Leistung deutlich mehr ziehen als eine 171,
weil sie mit Drehstromtechnik ausgestattet ist !!!
Trugschluss! Da bist Du wirklich auf die Werbeversprechungen hereingefallen.
Die Physik läßt sich nicht austricksen!
Das bedeutet, dass diese exakt soviel Leistung auf die Schiene bringen
kann, wie dort übertragen werden kann.
Aber eben eingeschränkt durch die Reibungsmasse, welche nur 2/3 der einer 17er beträgt. Am Berg ist das das absolute Kriterium für die Zugkraft! Was nützt es, wenn durch die höhere Leistung man vielleicht einen 1000t-Zug mit einer Drehstromlok losbekommt und in der ersten Steigung pappen bleibt, weil man die Leistung nicht mehr auf die Schiene bekommt! Es ist somit von vornherein nur möglich mit etwa 3 Lok's der BR 185/189 die 171er zu ersetzen!
Dadurch ist auch die nominelle
Höchstgewschindigkeit absolut irrelevant.
Das stimmt bei den Drehstromasynchronmotoren wirklich! Allerdings auch nur mit Einschränkungen, weil die Motoren der 101er viel mehr Kraft entwickeln müssen, um loszubrechen als bei einer 152er, da die Übersetzung anders ist. Das geht solange gut, wie die Motoren genügend Leistungsreserve haben und nicht zu warm werden. Es funktioniert aber wirklich so, da geb ich Dir recht!
Es klingt immer gut, wenn die Hersteller und die Bahn solche Sachen verkünden, aber wer sich physikalisch etwas auskennt, weiß, dass dies nicht immer die ganze Wahrheit ist. Sicher, man kann näher an die Reibungsgrenze herangehen, da alles feinfüliger geregelt wird. Durch die höhere Leistung können Schnellfahrlok's auch Güterzüge ziehen!
Die bekommen es dann aber auch zu spüren, da das Laufwerk und teilweise auch der Rahmen nicht für solche Geschichten konzipiert ist. Drum mußten die 120er doch auch saniert werden, da das Material den Kräften nicht gewachsen war.
Aber: Die Physik läßt sich nicht austricksen!
Die alten 171 mit
Gleichstrommotoren und Wiederstandsschaltung schaffen das nicht,
da es nur ein diskrete anzahl von Stufen gibt, die dann am Anfang
tendenziell zu viel, danach zu wenig Leistung bieten ...
Ich habe den Artikel im em (ein paar Hefte her) auch so verstanden,
dass 2* 189 das Programm von 2*171 schaffen, 2*185 jedoch nicht.
mit 2*171 wird vor allem auch deswegen gefahren, um das Umspannen
in Michaelstein zu vermeiden. Von der Leistung här wäre es wohl nicht
unbedingt notwendig.
Die Testresultate die vor kurzem mit 185ern, einer 189er und einer ehemaligen 217er in TEE-Lackierung stattfanden, sprechen eine deutliche Sprache.
Die 101er hat laut Papier auch die höchste Zugkraft auf der Rampe zwischen Flöha und Oederan. Das geht vielleicht bei trockener Schiene auch, da die Leistung da ist. Aber solche Werte müssen sich sich unter allen Bedingungen realisieren lassen! Die Dänen waren ja nun auch nicht blöd, ihre EG31-Elok's, welche 1700t auf der Öresundverbindung ziehen müssen, bei 6,4 MW Nennleistung 6achsig zu bauen!
Die Physik läßt sich nicht austricksen!
Daniel