Die interessanten Fragen aus #45 und #50 haben mich noch mal zum nachblättern veranlasst.
"Ganz einfach" wie in #46 ist es dann doch nicht. Mann muss sich schon ein wenig mit der Materie beschäftigen, wie Ralf es in #48 getan hat.
Was sagt die Vorschriftenlage? Ein altes Signalbuch der Bahn gibt es für kleines Geld bei eBay oder auf den diversen Eisenbahnveranstaltungen im ganzen Land zu kaufen. Man kann es auch im Netz finden.
Was nicht im Signalbuch stand, fasse ich hier mal zusammen.
Für die DR galt:
Weichensignale zeigen den eingestellten Fahrweg der Weiche an.
Sie sind:
-bei Dunkelheit beleuchtet (wenn und solange es der Betrieb erfordert) oder rückstrahlend.
Die Weichen erhalten ein Weichensignal, mit Ausnahme der Weichen, die:
- in Hauptgleisen liegen und signalabhängig sind und im regelmäßigen Betrieb nicht zum Rangieren benutzt werden und in der Regel verschlossen gehalten werden.
- durch Rangierfahrstraßen mit ortsfesten Rangiersignalen gesichert sind,
- in wenig benutzten Aufstell-, Hallen-, Freilade- und sonstigen Nebengleisen liegen.
Beleuchtet waren sie entweder elektrisch (60 V~, 50 Hz Spezallampe mit Bajonettsockel) oder durch eine Petroleumleuchte. Sie bestand aus einem Tank mit eingeschraubtem Brenner und dem Glaszylinder. Die Petroleumbeleuchtung wurde durch den Lampenwärter an jeder Weiche nach BeleuchtungsKalender oder den meteorologischen Bedingungen jeden Abend angezündet und am Morgen wiededer gelöscht. Der Aufwand für das tägliche befüllen, reinigen und warten der Brenner ist sehr hoch.
Bei fernbedienten Weichen mit elektrischer Beleuchtung wird der Weichenbock zur vermeidung vorzeiger Zerstörung der Glühlampen nicht auf dem Trageisen, sondern auf einem besonderen Erdfuß befestigt.
Auf die Milchglasscheiben sollen die Weichennummern in schwarzer Farbe geschrieben werdfen (Ziffernhöhe bis 70 mm).
Soweit zum Vorbild, die Umsetzung ins Modell bleibt jedem Modellbahner selbst überlassen.
Ich kenne Weichensignale mit angeschraubten Emaillezahlen oder aufgemalten weißen Ziffern auf den Laternenkörpern. zur Kennzeichnung der Weichennummern.
Für Außenbogenweichen sind die angebotenen Weichenlaternen streng genommen nicht verwendbar. Das Signalbuch der DR und der DB schreibt für Weichenlaternen an Außenbogenweichen die Signale Wn 2a und Wn 2c vor. Vielleicht eine Idee bei entsprechender Nachfrage für die Fa. Gehlhaar?
Die Bilder 1 und 2 aus Puttgarden zeigen eine solche Weichenlaterne. Sie hat auf zwei Seiten die unterschiedlich gebogenen Sicheln und auf den anderen beiden Seiten die weißen Pfeile bzw. Streifen. Rechts im Bild noch eine Weichenlaterne mit dem später verwendeten Streifenreflektoren statt des Pfeils.
Bild 3 zeigt die Variante wo der elektrische Weichenantrieb auf der gleichen Seite wie das Weichensignal ist. Hier ist die Weichenlaterne und ihr Antrieb ein Schwellenfach weiter montiert und an der Zunge befestigt. Die Weichennummer ist auf den Laternenkörper aufschabloniert.
Bild 4 zeigt ein "modernes" Weichensignal. Ein einfacher universell montierbarer Blechkörper mit reflektierenden Folien beklebt.
Bild 5 Weichensignal auf Erdfuß montiert bei elektrischer Beleuchtung und ferngestellter Weiche. Das Trageisen fehlt hier. Die Weichennummer ist auf den Laternenkörper aufgemalt.
Mathias