• Hallo TT-Modellbahner, schön, dass du zu uns gefunden hast.
    Um alle Funktionen nutzen zu können, empfehlen wir dir, dich anzumelden. Denn vieles, was das Board zu bieten hat, ist ausschließlich angemeldeten Nutzern vorbehalten. Du benötigst nur eine gültige E-Mail-Adresse und schon kannst du dich registrieren.
    Deine Mailadresse wird für nichts Anderes verwendet als zur Kommunikation zwischen uns.
    Die Crew des TT-Boardes
Und genau aus den Gründen, wie sie Adler1835 in #93 beschrieben hat, ist die Berliner S-Bahn mit ZBS gegenwärtig gut aufgestellt.

Die Eigenständigkeit, manche gehen sogar so weit und sagen Einzigartigkeit, der Berliner S-Bahn auf ihrem separaten Netz ist die Besonderheit.
Das ist über viele Jahrzehnte gewachsen, die S-Bahn hatte ein eigenes Vorschriftenwerk wie z.B. die DV 497 mit dem etwas sperrigen Titel: "Dienstvorschrift für die Bedienung der elektrisch oder durch Druckluft gesteuerten Einkammerbremse an den elektrischen Fahrzeugen der Berliner S-Bahn" oder die EMZ Funk "Vorläufige Richtlinie für die Durchführung des elektrischen S-Bahnbetriebes einmännig besetzter Triebfahrzeuge und für die Anwendung des Funksprechens" vom 1. November 1969.
Auch der Anhang zu den Fahrdienstvorschriften AzFV, Teil I wurde aus der DV 411b Bln herausgetrennt und separat für die Berliner S-Bahn herausgegeben. Es gipfelte in der ab 1. August 1977 gültigen DV 432 (SRB) "Sondervorschriften für die Regelung des Betriebes auf den elektrisch betriebenen Strecken der Berliner S-Bahn". Die S-Bahn hat sogar ein eigenes La-Heft.
Es gab eigene Signale nur für die Berliner S-Bahn, die Signalverbindungen Sv 1 bis Sv 8, selbst das Spitzensignal war besonders.
Und auch die Bahnsteighöhe von 96 cm bis 103 cm über SOK war eine Besonderheit der Berliner S-Bahn. Vom besonderen Lichtraumprofil des Nord-Süd-Tunnels angefangen bis zum "Zeitweise eingleisiger elektrischer Pendelbetrieb" (ZeeP) gibt schon eine Menge spezieller Dinge bei der Berliner S-Bahn.

Manch einer ging soweit zu behaupten, die S-Bahn sei ein eigener Staat im Staate.

Mathias
 
Von der Theorie zurück zur Praxis.
Was benötigt der geneigte Modelleisenbahner noch, um einen realistischen Betrieb der Berliner S-Bahn nachzubilden?

Ein normaler S-Bahnsteig ist mindestes 140 m lang. Das macht in TT rund gerechnet gut 117 cm aus.
Wer diesen Platz nicht zur Verfügung hat, sollte von einer vorbildgerechten Nachbildung Abstand nehmen.
Kürzere Bahnsteige nur für Halbzüge kenne ich nicht, lasse mich aber gerne eines besseren belehren.
Kres bietet perspektivisch einen Halbzug (4 Wagen) der BR ET 167 an. Der ist im Original gut 68 m lang.
Deshalb gab es aber beim Vorbild keine nur 70 m langen Bahnsteige.

Was gehört unbedingt auf einen Bahnsteig der Berliner S-Bahn? Zu Zeiten des Kres-Modells natürlich ein Gebäude für die Aufsicht.

Aufs Röntgental.jpg

Hier zum Beispiel das Gebäude auf dem Bahnsteig in Röntgental. Klassisch als Stahlkonstruktion mit Fliesen ausgeführt.


Aufsicht Bernau.jpg

Auf dem Bahnhof Bernau (b Bln) wurde das Aufsichtsgebäude zwischen zwei Bahnsteigstützen eingefügt.


Aufs Röntgental 1.jpg

In Röntgental wurde später noch ein weiteres Gebäude für die örtliche Aufsicht auf dem Bahnsteig errichtet. Die Aufsicht wurde aber irgendwann als entbehrlich angesehen und durch ZAT abgelöst.

Mathias
 
Die Information für die Fahrgäste über den Zugverkehr erfolgen über die Fahrtrichtungsanzeiger.
Die gibt es von altmodisch bis zu modern.

Anzeiger 3.jpg

Hier eine recht altmodische Variante der Zugzielanzeige. Mit einer 60 cm langen "Neonröhre" wird das entsprechende Glasschild von hinten beleuchtet.

Krone 2005 Bu.jpg

Die Fallblatt-Anzeiger der Firma Krone bieten schon mehr Informatioenen. Hier in Berlin-Buch.


Ahrensfelde 2010.jpg

Die statischen Anzeiger in Ahrensfelde bieten nur eine eingeschränkte Information. Hier fährt die S 7 nach Potsdam Hbf und nichts anderes.

Ahrensfelde Gleis 42.jpg

Das war nicht immer so. Zugzielanzeiger der Fa. Krone mit dem Hinweis: "Zug fährt zuerst". Wichtiger Hinweis für die Fahrgäste beim Betreten des Bahnsteiges und zwei offenbar abfahrbereiten Züge.

Mathias
 
Zuletzt bearbeitet:
Warum man mit ihr unter Fahrdraht gefahren ist und sie nicht z. B. nach Kremmen, Storkow, Beelitz Stadt, Werneuchen oder Müncheberg eingesetzt hat, weiß ich freilich nicht.

Weil teile davon m. e. immernoch nicht unter Fahrdrat liegen... Aber Müncheberg auf der Liste gefällt mir. Wie kommt das denn da hin? Hier dürften definitiv wirtschaftliche Interessen der Grund gewesen sein, hier lohnt ja nicht mal jetzt ein S-Bahnanschluss. War das überhaupt je im Gespräch? Ich wusste auch nicht dass diese Mär außerhalb der Müncheberger Stadtmauern erzählt wird.
 
Von der Theorie zurück zur Praxis.
Was benötigt der geneigte Modelleisenbahner noch, um einen realistischen Betrieb der Berliner S-Bahn nachzubilden?

Ein normaler S-Bahnsteig ist mindestes 140 m lang. Das macht in TT rund gerechnet gut 117 cm aus.
Wer diesen Platz nicht zur Verfügung hat, sollte von einer vorbildgerechten Nachbildung Abstand nehmen.
Kürzere Bahnsteige nur für Halbzüge kenne ich nicht, lasse mich aber gerne eines besseren belehren.
Kres bietet perspektivisch einen Halbzug (4 Wagen) der BR ET 167 an. Der ist im Original gut 68 m lang.
Deshalb gab es aber beim Vorbild keine nur 70 m langen Bahnsteige.
Doch gab es tatsächlich. Zehlendorf Süd lag an der Strecke Zehlendorf-Düppel und wurde erst 1972 eröffnet. Dabei reichte eine Länge von 80 m für Halbzüge vollkommen aus.
Außerdem ist der Bahnsteig der S-Bahn in Hennigsdorf nur für 3/4-Züge ausgelegt.
 
Doch gab es tatsächlich. Zehlendorf Süd lag an der Strecke Zehlendorf-Düppel und wurde erst 1972 eröffnet. Dabei reichte eine Länge von 80 m für Halbzüge vollkommen aus.
Außerdem ist der Bahnsteig der S-Bahn in Hennigsdorf nur für 3/4-Züge ausgelegt.
Als ich das letzte mal vor Corona mit der S8 unterwegs war glaube ich mich zu erinnern, das dort in Mühlenbeck-Mönchmühle Hp der Bstg eingekürzt war, kein Vollzug planmäßig halten konnte ...
Wie es jetzt ist, auch im Zuge der neuen Baureihe, kann ich im Moment nicht sagen. Ich habe jedenfalls in der letzten Zeit höchstens 3/4 Züge auf der S8 gesehen.
 
Als ich das letzte mal vor Corona mit der S8 unterwegs war glaube ich mich zu erinnern, das dort in Mühlenbeck-Mönchmühle Hp der Bstg eingekürzt war, kein Vollzug planmäßig halten konnte ...
Wie es jetzt ist, auch im Zuge der neuen Baureihe, kann ich im Moment nicht sagen. Ich habe jedenfalls in der letzten Zeit höchstens 3/4 Züge auf der S8 gesehen.
Auf der S8 sollen Vollzüge zum Einsatz kommen, sobald die neue Baureihe komplett ausgeliefert wurde.

Im Netz der Berliner S-Bahn gibt es nur einen Streckenabschnitt, auf dem nur Dreiviertelzüge (sechs Wagen) aufgrund der verkürzten Bahnsteige zum Einsatz kommen können: Alt-Reinickendorf - Hennigsdorf (S25)
 
Doch gab es tatsächlich. Zehlendorf Süd lag an der Strecke Zehlendorf-Düppel und wurde erst 1972 eröffnet. Dabei reichte eine Länge von 80 m für Halbzüge vollkommen aus.
Für einen vorbildgerechten Verkehr müsste man jedoch Viertelzüge der Bauart "Stadtbahn" (ET 165) dort einsetzen. Mehr fuhr da nämlich nicht.
 
Zitat von Adler1835:

"Für einen vorbildgerechten Verkehr müsste man jedoch Viertelzüge der Bauart "Stadtbahn" (ET 165) dort einsetzen. Mehr fuhr da nämlich nicht."


Naja, so absolut würde ich da nicht mitjeen.

Die Bauarten Bankier und Olympia in den 1960ern gingen auch noch. ;)


Link 1

Link 2

Der Bankier Prototyp steht jetzt teilweise im Technikmuseum in Berlin.


mfg tommy
 
Zuletzt bearbeitet:
@tommy

Man lernt nie aus. Vielen Dank für die beiden Links und den Beweis des Gegenteils. Todschicke Aufnahmen! 😍

Beste Grüße
Matthias
 
Zuletzt bearbeitet:
Das wird dann ja eine ordentliche Aufstockung. Bis jetzt kenne ich dort nur Halbzüge.

Möglich ist das, aber doch relativ unwahrscheinlich! Ich zweifele daran, das es das Fahrgastaufkommen auf der S 8 zwischen Birkenwerder und Blankenburg rechtfertigen wird.
Für die S 85 ja, da hast Du recht. Für die S 8 reichen eigentlich 1/2 Züge oder maximal die 24x (also 3/4 Züge) aus. Zu meiner aktiven Zeit habe ich nie mitbekommen, das in den Zügen auf den nördlichen Ring schon Stehplätze nötig waren, um das Fahrgastaufkommen zu bewältigen.

Lothar
 
Zuletzt bearbeitet:
Wahrscheinlich ist bereits das Neubaugebiet "Alte Schäferei" fest eingeplant.
Was ich auch nicht verstehe: Warum die S 8 bereits in Birkenwerder endet. Führe sie bis nach Oranienburg durch, wäre sie durchaus für Pendler von Blankenburg, Buch, Panketal, Bernau nach Oranienburg interessant: Würde eine Viertelstunde Warten am Bahnhof Hohen Neuendorf sparen. Mit vierzig Minuten Fahrzeit wäre das eine echte Alternative zum Auto.
 
@Adler1835

Eine solche Diskussion gab es bereits vor vielen Jahren. Es gab da Mitmenschen (aus Oranienburg!) die laut geäußert haben, die S 1 im 10 min. Takt zumindest bis Birkenwerder zu fahren und die S 8 dann bis Oranienburg durch zu schicken. So zu sagen als Alternativ zu den relativ unzuverlässig fahrenden Bussen des Kraftverkehres. Hinzu kamen die dann erforderlichen Baumaßnahmen zwischen Schönfließ und Akw. (2. Gleis, der Umbau von Mühlenbeck-M. und die damals noch in der Planung befindlichen Umbauarbeiten am Karower Kreuz). Die Stromversorgung mittels Unterwerk ist hier jedenfalls kein Problem mehr.
Auf der S 1 fehlt auch weiterhin das zweite Gleis zwischen Frohnau und Hohen Neuendorf.
Ich denke mal, das auf beiden Strecken entsprechender Bedarf vorhanden ist. Also erst einmal noch immer sparen und nicht "schwarz" fahren und dann dem VBB, dem Berliner Senat und auch dem Infrastruktur Ministerium entsprechend den Nerv bearbeiten. In Velten hat es ja auch gekappt.

Lothar
 
... ich denke der geplante Wohnungsneubau und auch die vorhandenen bahntechnischen Vorleistungen werden bald einen 10-Minuten-Takt mit Vollzügen rechtfertigen. Schönfließ mit einem ordentlichen PR-Platz und Zubringerverkehr ÖPNV, die beiden Vorleistungen bei Buchholz mit Anbindung und PR-Platz... aber das wird leider noch Jahre dauern ....
 
Die S-Bahn verlies auch mal ihre angestammten Gleise. Während der Sanierung der Stadtbahn in den 1990er Jahren wurde die Fahrbahn an einigen Abschnitten in Richtung Fernbahn verschwenkt. Dabei entstand in der Nähe des S-Bahnhaltepunktes Hackescher Markt ein provisorischer Holzbahnsteig für die Züge in Richtung Alexanderplatz (siehe Bild 1). Am Haltepunkt Bellevue jedoch fuhr man ohne Halt vorbei (siehe Bild 2 mit dem Traditionszug der Berliner S-Bahn / Bauart "Stadtbahn"):

P018 SB BHKM 15101995.jpg

Bild 1: Provisorischer Holzbahnsteig am Haltepunkt Hackescher Markt (15.10.1995)
-------------------------------------------------------------------------------------------------------------------


P021 SB BBEV 1995.jpg
Bild 2: "Vorbeifahrt" am Haltepunkt Bellevue auf den Gleisen der Fernbahn (Traditionszug der Berliner S-Bahn "Bernauer Viertel" / 1995)
 
Hallo,

noch ein Hinweis zu Zweifeln an der Bahnsteiglänge in Mühlenbeck-Mönchmühle:
Da bei Bauarbeiten an der Nordbahn zwischen Bornholmer Str. und Hohen Neuendorf schon seit Jahren gelegentlich die Strecke über Blankenburg/Schönfließ zur Umleitung der S1 genutzt wird, ist die Bahnsteiglänge in Mühlenbeck-M. sicher auch lang genug, da die S1 in der Regel mit Vollzügen nach Oranienburg verkehrt.

Freundlicher Gruß,
Julotto
 
Warum habe ich schon geahnt das jemand mit Zehlendorf Süd und seinem einmalig kurzen Bahnsteig im Netz der S-Bahn um die Ecke kommt?
Das nun als typisch für die Berliner S-Bahn zu bezeichnen, halte ich für ein wenig gewagt.

Der kurze Bahnsteig in Zehlendorf Süd war nur vom 20. Dezember 1972 bis zum 18. September 1980, also knapp 8 Jahre bis zum Reichsbahnerstreik 1980 in Betrieb. Der einzige Bahnhof, den die Deutsche Reichsbahn in Eigenregie im Westteil von Berlin baute.

Natürlich kann man auch einen 35 cm langen Bahnsteig bauen und dann nur mit Viertelzügen (Stube+Küche, Mini-Otto) fahren, aber ist das noch vorbildlich? Ich sag mal nein. Im allgemeinen hat ja der Modelleisenbahner immer ein Platzproblem, ein schöner Bahnsteig für Vollzüge und eine dahinter liegende Kehranlage mit schöner Weichenstraße brauchen schon mal 4 m Länge. Wer hat die schon?
Zumal die Preise ja auch zu bedenken sind. Ein Halbzug kostet 584 Euro, ein Vollzug liegt bei 1168 Euro. Das ist schon eine Hausnummer.
Zwei schöne Vollzüge die sich in einer sanften Kurve der Stadtbahn begegnen sind ein tolles Bild, kosten aber schon 2336 Euro. Wer kann sich das leisten?

Mathias
 
Zurück
Oben