Was ist noch ganz typisch für die Berliner S-Bahn?
Ich finde, die klassischen Podeste, mittels derer der Triebfahrzeugführer sein Fahrzeug gefahrlos verlassen kann und sich dann aufs Schotterbett begibt.
Typisches DR Betonpodest mit Holzhandlauf, hier am Signal 702 in Akw. Der alte Signalfernsprecher mit der Verbindung zum Fdl Akw befindet sich auf dem Podest.
Das Vorgängermodell aus Holz. Hier schon reichlich verwittert und bestimmt nicht mehr sicher verwendbar. Einfahrt Hohen Neuendorf.
Reste eines Betonpodestes im Jahr 2009 in Zepernick(b Bernau). Die Fernmeldesäule trägt noch einen Außenwecker.
Podest neuerer Bauart in Berlin-Blankenburg mit intergrierter Sprechsäule und Verbindung zum Fdl Bkb.
Hier noch mal ein Bild von der Situation ab 2007 im Bf Schönfließ. Eingesetzt auf der Linie S8 zwischen Birkenwerder(b Bln) und Berlin-Grünau (im Berufsverkehr verlängert bis nach Zeuthen) ein Halbzug der BR 480. Der Bahnsteig ist mit einer Kette in der Hälfe für die Fahrgäste abgesperrt. Dahinter gab es damals keinen Winterdienst und auch keine Bahnsteigbeleuchtung. Das Land Brandenburg hatte damals nur einen Halbzug (4 Wagen) zwischen Berlin-Blankenburg und Birkenwerder(b Bln) bestellt und bezahlt.
Deshalb wurde im Fahrplanabschnitt im Jahr 2007 der Dreiviertelzug (6 Wagen) in Berlin-Blankenburg gekürzt, die ersten 4 Wagen fuhren weiter nach Birkenwerder(b Bln), die letzten beiden wurden abgekuppelt und fuhren mit einem sogenannten Umsetzführer in die Kehranlage in Berlin-Blankenburg und warteten dort wieder auf die Rückleistung in Richtung Stadt. Das funktionierte so nur mit der BR 480, die auf einem Viertelzugkonzept (2-Wagen-Zug mit je einem Führerstand an den Enden) aufgebaut war. Hier der Blick aus dem Stellwerk des S-Bahn-Fahrdienstleiters Blankenburg bei der Trennung des Zuges.
Und es funktionierte eigentlich nur im Sommer. Im Winter mit vereisten und zugeschneiten Kupplungsköpfen klappte das Trennen und Kuppeln in Berlin-Blankenburg nicht immer. Oft wurde also das letzte, wegen der Witterung nicht trennbare, Viertel dann nach ein paar erfolglosen Versuchen abgeschlossen und leer nach Birkenwerder und wieder zurück an der Spitze besetzt mitgenommen.
Hier der verbleibende Viertelzug der S8 in der Kehranlage im Gleis 2 in Berlin-Blankenburg. Rechts davon fährt gerade der Halbzug aus Birkenwerder (b Bln) in das Bahnsteiggleis 1 ein. Sobald er zum Halten gekommen ist, setzt sich das Viertel aus der Kehranlage an dem Schluss des Zuges und kuppelt hinten an. Als Dreiviertelzug (6 Wagen) fährt er dann weiter in Richtung Berlin bis Berlin-Grünau (oder Zeuthen im Berufsverkehr). Verrückte Bahnwelt in Berlin im Jahr 2007.
Mathias