Für 350 Euro bekommt man 'ne ganze Menge zu essen. Das reicht so für einen für 2 Monate. Oder für fast 'nen Monat normale Miete.
Oder man kauft sich Spielzeug (was Modellbahn ofiziell ist). Dann muß dafür aber auch etwas geboten werden. Wieviel entscheidet letztendlich jeder selber. Das nun positive und negative Meinungen aufeinander prallen ist klar. Pauschalmeinungen akzeptiere ich nicht, denn es gibt nix, wo alles perfekt ist.
Für 350 Euro sollte die 50er aus meiner Sicht 'nen ordentlichen Rahmen, vorbildgerechten Lok-Tender-Abstand und freistehende Trittbretter unter und vor dem Führerhaus haben. Zudem stört mich auch das sichtbare Zahnrad, der Übergang Führerhaus-Tender mit Aufstiegsleiter, die Gestängefarbe und die nicht lackierten Räder.
Klar, für manchen bin ich nun auch wieder von der bösen Fraktion und ein Kittler-Hasser. Ich hab aber jemanden aus der MoBa-Szene gefragt, der beruflich mit allerlei Modellen zu tun hat, der meinte auch, die Lok wäre nicht unbedingt empfehlenswert.
Ich weiß nicht, aber nicht nur die Befürworter von Kittler scheinen manchmal auch die Realität verloren zu haben. Klar, ist die Lok ein tolles Teil. Aber 350 Euro sind eben trotzdem 700 Märker, die müssen manche erstmal erarbeiten und dann auch übrig haben. Manche wären froh, diesen Betrag auf dem Konto zu haben, besonders in diesen wirtschaftlich-politisch beschissenen Zeiten. Fast alle Aussteiger aus dem
TT-Board haben genau diese Gründe für ihren Rückzug genannt, was mir sehr zu denken gibt. Modellbahn ist Hobby und Hobby purer Luxus, daran sollte man immer denken. Nämlich dass es nicht jedem so gut geht und nicht jeder von heute auf morgen Großeinkauf machen kann.
Fragt aber einer nach der ebenfalls nicht ganz billigen Kehi-44er so wird er gleich auf die vermutlich fast doppelt so teuere Kittler-Lok, die es noch nicht mal gibt (obwohl nun auch schon Jahre angekündigt) verwiesen, nee, regelrecht festgenagelt. Ist doch irgendwie Realitätsverlust.
Ich war eigentlich bis vor kurzem froh TT zu haben, weil dort meiner Meinung nach doch die Leute überwogen, die nicht regelrecht fanatisch drauf sind alles zu haben, egal was es kostet und die auch mal eigene Ideen umsetzen. Also Freundschaften, bei denen die Kreativität im Vordergrund steht. Aber zur Zeit: man braucht ja nur mal auf der Startseite zu gucken. Mind. 25% Modellkritiken und 25% Fragen nach Auslieferungen zwecks Kaufrausch. Ich komm mir schon ganz mies vor, diese Woche noch keine Lok gekauft zu haben.
So werden aus aus der Heiteren heraus mal fix mehrere Ludmillas bestellt, ohne die Sache der Neuauflage mal etwas auf sich ruhen zu lassen. Ich hab echt gefeiert, weil es klar war, dass es nach einer Weile rauskommt, dass es die auch günstiger gibt.
Geht es um Inneneinrichtungen: Ah da hat jemand 'ne Ätzplatine. Teuer und daher das Non-Plus-Ultra. Was wirklich selber bauen, kann und wollen offenbar nur noch die Wenigsten. Setzt man mal 'nen einfachen Umbauvorschlag rein, kommen schon wieder die Leute, die meinen "wenn Du nix Anderes zu tun hast" und so weiter.
Nachdem ich nun heute noch gesehen hab, wie jemand seinen verbotene Ausfahrt auf 'nem 143er Führerstuhl geschildert hat, ist bei mir erstmal das Maß voll. Ich werd deshalb erstmal 'ne Weile versuchen auf
das Board zu verzichten, weil mir das Klima aktuell wenig mundet!
Daniel