Ich gebe es nur ungern zu, aber das war ein Fehler ... diese 89 hätte ich nich zerlegen soll'n ...
Ein befreundeter Modellbahner hatte mich gebeten, mir die Kleine mal anzuschau'n, weil sie ein Problem hatte (abgebrochene Kurbel) und nich sonderlich gut fuhr. Da mich das immer interessiert, ich meine 89 auch schon demontiert hatte und das Modell keine wirklichen Rätsel aufgibt, hab ich mich der Sache angenommen. Je tiefer ich eintauchte, desto problematischer sah es aus, desto mehr Macken traten auf, desto schlimmer wurde es.
Zuerst musste ich feststellen, dass die Steuerung beidseitig Schäden hatte, viele der Anbauteile (Handläufe, Sandfallrohre) zer- oder wenigstens angebrochen waren, einige Teile schon geklebt waren und ein paar davon eher zusammenpepappt wurden. Dass die Fahreigenschaften als eher unzuverlässig zu beschreiben waren, war erstmal sekundär. Dieses Modell hätte es so aber schon absolut verdient, zurückgeschickt und umgetauscht zu werden. Doch dafür war es schnell zu spät und ich weiß nun auch, warum TILLIG in der Bedienungsanleitung dringend von einer Demontage des Modells abrät.
Ich hatte es zwar schon einmal beschrieben, will es aber nochmal erwähnen. Von den Handläufen an den Führerhaustüren waren zwei zerbrochen, ein weiterer zerbrach wenig später. Alle vier Sandfallrohre waren durch und zerfielen beim Abheben des Gehäuses. Der Handlauf auf der linken Kesselseite war vorn lose, die Befestigungsbohrung dafür aber mit Klebstoff geflutet. Dieser hatte sich auch über die gesamte Höhe der Kesselwand verteilt. Die rechte Heckleuchte muss schonmal Probleme gemacht haben, denn diese wurde im Nachhinein mit reichlich Klebstoff angepappt. Das waren vorerst nur optische Macken, wenn auch teilweise schlecht bis kaum zu korrigieren.
Die Steuerung war da schon eher problematisch, bei der einen Gegenkurbel sind die zwei Rastnasen (welche die Gegenkurbel im Treibrad hält) abgebrochen und bei der anderen so geschwächt, dass diese die Kurbel nich mehr halten. Ersatz wird nur als komlette Steuerung angeboten, is aber nich lieferbar. Auch die Sandfallrohre sind nich erhältlich, diese gibt es nur komplett mit allen anderen Anbauteilen vormontiert am Kessel ...
Also zuerst das gesamte Gestänge samt Steuerung demontiert. Diese is eigentlich oberhalb des Umlaufes auch nur gesteckt, war auf einer Seite allerdings mit Kleber fixiert. Zum Glück ließ der sich mit viel Geduld lösen.
Dann das Gehäuse runter, was gar nich so einfach war, weil mit der angeklebte Heckleuchte das Gehäuse am Umlaufblech befestigt wurde. Um nix unnötig kaputt zu machen, habe ich alle lösbaren Teile entfernt, Führerhausdach, Esse, Steuerstange, Sicherheitsventil und Luftpumpe, Sandkasten und die Sandfallrohre, RKT und Kohlekasten, is alles nur gesteckt. Vorsicht, alle anderen Kesselanbauten sind wenigstens einseitig geklebt (aber wahrscheinlich nich an jedem Modell). Was für die eigentlich gesteckten Handläufe am Führerhaus nich zutrifft, davon war die Hälfte geklebt. Die mussten also vorsichtig entfernt und die Löcher ausgebohrt werden. Dabei habe ich auch gleich das Befestigungsloch des Handlaufes auf dem Kessel ausgebohrt und den überflüssigen Kleber an der Heckleuchte mit dem Skalpell beseitigt.
Natürlich hab ich die Bodenabdeckung und damit die Kupplungen und Räder ausgebaut.
Dann musste der Umlauf runter, da ich ja auch die Funktionalität überprüfen wollte. Der sah aber so von oben schon relativ schäbig aus und gab Anlass zum Grübeln. Erstmal den Motor abgelötet. Mit dem Umlaufblech (welches nur eine Auflage is) kann man auch die Leiterplatine abheben, welche den eigentlichen Umlauf darstellt. Das wären dann zwei Teile. Dazu müssen die Einfülltrichter der Wasserkästen ab, diese sind durch den Umlauf gesteckt und werden unterhalb durch Imitationen der Rohbögen gehalten. Eines davon ließ sich leicht abziehen, das Andere (logisch!!!) war verklebt. Das habe ich mit viel Geduld und Glück gelöst, denn ob Ersatz lieferbat is, kann ich nich sagen (in der
Liste taucht das Teil jedenfalls nich auf), ich hab auch gar nich erst gefragt. Der Umlauf wollte aber immernoch nich loslassen. Eigentlich sind die oberen Halterungen der Gleitbahnen nur auf den Umlauf aufgesteckt und halten Umlaufplatine und Umlaufauflage so zusammen. Hier war natürlich eine dieser Halterungen mit beiden Umlaufhälften verklebt (was sicherlich der Plan war), sodass sich das Teil nich abziehen ließ. Das Andere war dafür mit der Gleitbahn verklebt, was ebenfalls ein Abziehen zur Seite verhinderte. Auch das zu lösen hat viel Zeit gekostet. Irgendwann hatte ich dann doch Umlauf und Fahrwerk separiert. Umlaufplatine und Umlaufblech waren ... wie auch sonst ... miteinander verklebt. Zwar nich richtig und auch nich flächig, das war offenbar beim Anbringen der Federpakete passiert (oder danach zu schnell zusammengefügt). Da sollte man aber wirklich feinfühlig vorgeh'n, denn das scheint weder für Geld noch für gute Worte zu haben zu sein. Um die Gleitbahnen demontieren zu können (wird nach unten abgezogen), muss man vorher die Zylinder entfernen. Die sind aber ... richtig!!! ... geklebt. Da deren Demontage nich notwendig is, hab ich davon abgeseh'n.
Also für alle Interessierten: verlustfrei demontieren lässt sich das Modell nich! Jedenfalls nich jedes.
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