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Aus Constructo's Werkstatt

Diese Stützen haben genau genommen nichts mit einem Schutz vor dem Umfallen zu tun. Sie verhindern, dass die Mauern vom Gewicht des Daches bzw. der Deckenkonstruktion nach außen gedrückt werden. Diese Strebepfeiler leiten die dort entstehenden waagerechten Kräfte nach unten um.

Und was passiert wenn keine Streben dran oder sie kaputt wären ?:wiejetzt:
Dann würde die Mauer bei zu großem Druck nachgeben und umfallen, also nach außen oder ?:wiejetzt:
 
Ringanker

...damals gab es eben noch keinen Stahlbeton, mit dem man einen Ringanker bauen koennte, der so etwas verhindern kann, heute ist das kein Problem,
aber die Gebaeude sind deswegen nicht schoener geworden...

JW
 
Da liegst du leider völlig falsch. Mit Beton haben schon die alten Römer gebaut. Das bekannteste Beispiel dafür ist die Kuppel des Phanteon, bei der sogar verschiedene Betonarten bis hin zu Leichtbeton zum Einsatz kamen. Die Kuppel, welche für mehr als anderthalb Jahrtausende die größte der Welt war, ist ein Betonguss und sie wurde nicht gemauert. Ich bin jetzt zu faul nachzusehen, aber ich glaube, sie stammt aus dem 2. Jahrhundert. Dieses Wissen um Beton ging jedoch mit dem Untergang Roms wieder verloren.

Ringanker sind gleichfalls keine Erfindung der Neuzeit. Eiserne und stählerne Ringanker kamen vereinzelt schon in romanischen Kirchen und später sehr oft in der Gotik (ab 11. Jh.) zum Einsatz. Sie waren aber sehr teuer und schwer mit den damaligen Mitteln herzustellen. Wenn ich mich richtig erinnere, gab es erste Ringanker aus Metall schon im 8. Jahrhundert.
 
was es nicht alles schon gab....

da bin ich baff...
warum nur haben die dann damals so gebaut, wenn es schon bessere Loesungen gab? Ich weiss zum Beispiel, dass bei der Frauenkirche in Dresden die Sandsteinbloecke mit Eisenklammern zu einem Ring verbunden waren, was den selben Effekt hatte, aber die Verbindung aus Beton und Stahl, also die Kombination aus Druckbelastung und Zugfestigkeit kam erst so richtig in den 40-er Jahren des vorigen Jahrhunderts zum Tragen, als Folge entstand dann wohl auch das Thema Spannbeton.

Aber ein sehr interessantes Thema ist es allemal.
Danke fuer die Information.

Gruss von

Juergen W.
 
warum nur haben die dann damals so gebaut, wenn es schon bessere Loesungen gab?
Das ist so nicht ganz richtig. Beton ist zwar sehr druckfest, reagiert aber sehr empfindlich auf Zugkräfte. Die alten Römer lösten zwar das Problem mit den Temperaturspannungen, in dem sie Zuschlagstoffe verwendeten, welche den Beton elastisch machten, aber Eisenstäbe da mit reinzupacken, um auch eine höhere Zugfestigkeit zu erreichen, auf die Idee kamen unsere Vorfahren erst vor ca. 200 Jahren. Eisen war in der Römerzeit zu wertvoll, um es in Beton einzugießen. Trotzdem muss man den Römern schon hoch anrechnen, dass sie Flächen mit 300 m Kantenlänge ohne Dehnungsfugen betoniert haben, welche noch heute frei von Rissen sind.
Die Römer kannten viele Zuschlagstoffe und sie verwendeten zum Beispiel für die oberen Teile der Kuppel des Pantheon zunehmend mehr Bimsstein statt normalen Kies als Zuschlagstoff, um den Beton leichter zu machen.

Eiserne Ringanker waren im Mittelalter sehr teuer und sehr schwer herzustellen. Man braucht dazu allerbesten Schmiedestahl, damit das auch hält. Einfache Klammern zum Verbinden von Felssteinen sind da technologisch viel anspruchsloser. Mit den Strebepfeilern hatte die Gotik zudem eine Lösung für das Problem gefunden (um mal wieder zum Modell zurück zu kommen), mit der man die Kräfte auch ohne Ringanker nach unten ableiten konnte. Das war zudem die dauerhaftere Lösung, da eiserne Ringanker mittelfristig ein Rostproblem bekommen.
 
Es weicht zwar weiter vom Thema ab, aber was solls ;).
Monier hat zwar den Stahlbeton erfunden, aber er tat dies nicht, um die Zugfestigkeit des Betons zu erhöhen, sondern nur, um seine Beton-Blumenkübel bruchfester zu machen. Die mit einem Eisengeflecht verstärkten Blumenkübel fielen so im Falle einer Beschädigung nicht mehr einfach nur auseinander und konnten sogar wieder repariert werden.

In Meiningen steht übrigens die älteste Stahlbetonbrücke Deutschlands. Tatsächlich ist sie nur die zweite Stahlbetonbrücke Deutschlands, die erste stürzte in Königsberg beim Belastungstest aber gleich wieder zusammen.
 
Ja,und wodurch wird der Beton "bruchfest"?
Monier legte das Eisengewebe aber nicht in seine Blumenkübel ein, um sie stabiler zu machen. Er wollte nur, dass ein Kübel nicht gleich in Stücke zerfiel, wenn er denn mal beschädigt würde. Das man so die Betonteile widerstandsfähiger würde machen können, das erkannte man erst später. Monier ging es nur darum, dass ein Riß nicht zwangsläufig zur Zerstörung des gesamten Kübels würde führen. Er hatte erkannt, dass Eisen und Beton ähnliche Ausdehnungskoeffizienten hatten und sich nicht gegenseitig zerstören würden. Eisengeflecht war deshalb die Lösung für das Problem, das andere, leichter zu verarbeitende Metalle mit biligem Beton hatten. Das man so mit Eisen die Zugspannung im Beton würde erhöhen können, das erkannte er nicht, denn das war ihm egal.

Und nein, nicht jeder Beton hat Risse. Schon die Römer fanden Zusatzstoffe, die es ihnen ermöglichten auch große Flächen mit bis zu 300 m Seitenbreite zu betonieren. Diese Flächen sind auch heute noch ohne Risse im Beton und sie befinden sich auch in Gegenden mit großen Temperaturunterschieden. Die Römer setzten auf Zusatzstoffe, die selbst in der Wüste Afrikas noch funktionierten, die mit extremer Hitze, aber auch tiefen Temperaturen in der Nacht auskamen, ohne zu reißen.
 
Könnten "wir" bitte endlich wieder zum Thema des Freds zurück gelangen?
@constructo ein sehr sehenswertes Projekt hast Du da begonnen.
Bitte unbedingt weiter davon berichten!

IoreDM3
 
Evergreen

...diese Kunststoffprofile haben mir geholfen, die Abdeckung der Stuetzen zu erstellen nachdem die Neusilberteilchen an der Loetspitze haengengblieben
und ich eines davon beinahe eingeatmet haette, aber jetzt sind sie dran und bleiben so, auch der Fries ueber dem Eingang passt ganz gut.

JW

Fortsetzung folgt
 

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Hi constructo

Sieht bis jetzt hervorragend aus!
Die nächste Herausforderung wird dann die Farbgebung sein !?

Meine bessere Hälfte ist :bindafuer auch den Sternenhimmel und die sonstige Inneneinrichtung nachzubilden !

Haste da was vorgesehen ?
 
@ 53 000000000000000000000000000001

...den schoenen Sternenhimmel wird man dann aber nur aus der Preiser-Perspektive sehen koennen.
Ich plane schon ein wenig Inneneinrichtung, wie einen Altar und Sitzreihen, auch Beleuchtung, damit die farbigen Fenster zur Geltung kommen.
Vorerst bin ich dabei, den Mauerwerkssockel zu vervollstaendigen mit hinterlegten Evergreenstreifen, da geht natuerlich nur Kleben, das Evergreenzeugs vertraegt keine Temperatur.
Ist auch so schon schwierig genug.
Sicher wird auch die Farbgebung noch ein Problemfall, das hast Du richtig erkannt, da sind mir meine hohen Ansprueche der Vorbildnaehe etwas im Weg.
Wollte ich doch unbedingt vorbildgerechtes Mauerwerk haben, nur sind jetzt die Fugen sehr klein und die Steine dadurch nicht erhaben genug,
um das Ganze zweifarbig in Moertelgrau und Preussisch Gelb anzulegen, wie es das Original vorgibt.
Nun ja, es ist ein erstes Muster und Zeit bis zur Rente ist noch genug, bis dahin kann ich noch einiges aendern

JW

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Durch deine Ätzerrei solltest du sehr scharfkantike Mauerfugen haben. Die eignen sich besonders gut für die "Wischtechnik" - will meinen, du lackierst die Mauer mit Airbrush möglichst glänzend und lässt das trocknen. Danach nimmst du Farbpulver und wischst das in die Fugen. Anschließen versiegelst du das alles mit klarem Mattlack.
 
@ Harka

...mein Verfahren war bis jetzt genau umgekehrt,
zuerst komplett in Matt Grau die gesamte Flaeche und dann in Drybrush diagonal mit einem flachen Pinsel in Ziegelrot ueber die Flaeche, wobei die Fugen Grau blieben.
So wird es wohl diesmal nicht funktionieren.
Um Deinen Vorschlag zu testen, benoetige ich aber Airbrush, was ich nicht besitze, guter Rat ist teuer, Airbrush auch.

danke fuer den Tipp

JW
 
Das funktioniert prinzipiell auch mit Pinsellackierung, aber die wird häufig zu dick und verschmiert dir die Fugen. Jedoch hast du Recht, eine vernünftige Airbrush-Ausrüstung kostet schon ein paar Euro. Aber noch mal zu meinem Tipp: Du kannst alternativ zu den Pulverfarben auch simple Wasserfarben benutzen. Die nachträgliche Versiegelung mit Klarlack fixiert auch diese auf Dauer.
 
Hi constructo

Also wenn es weiter nichts ist, ich lacke Dir Dein Modell ohne Betriebsstoffe !
Soviel Engagement will, soll und muss honoriert werden
Ohne jetzt die genauen Farben zu kennen, würde ich es wie folgt tun:

- Grundierung
- Lackierung mit entsprechender Farbe
- ordentliches durchtrocknen

- hellgraue Pulverfarbe mit Wasser mischen, auftragen, wischen

- Trocknung

- Versiegelung mit mattem Klarlack

Wir würden auch das Muster nehmen!

Grüße aus Bärlin, Nähe Potsdam !
 
@530001

Hallo Dirk,
nettes Angebot, aber man darf das nicht unterschaetzen, die Fugen sind wirklich zu schmal und erlauben keine wirkliche Profilierung mit Farbe, ich hab's probiert.
Gegenwaertig ueberarbeite ich die Zeichnungen nochmals gruendlich, das Muster dient nur der Erprobung aller Abmessungen und Passungen.
Ich kann Dir ja mal ein Teil einer Stuetze zusenden zu Testzwecken, waere auf das Ergebnis gespannt.
Sicher gehst Du von Airbrush aus....?

netter Gruss von

Juergen W.
 
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