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Alles was man über den Lötkolben wissen sollte

Bleifrei

Habe mal im Internet geforscht:
Die Einführung von bleifreiem Lot (RoHS Richtlinien) führt selbst in der Elektronikindustrie zu erheblichen Schwierigkeiten,dieLöttemperatur ist höher, die Wärmeeinwirkung beim Lötvorgang auf empfindliche Bauelemente steigt dadurch, höheres Wärmegefälle bei größeren Lötstellen und Durchkontaktierungen kann zu "kalten Lötstellen" führen, durch die andere Zusammensetzung des Lotes können aus den Lötstellen Microkristallnadeln wachsen, die dann zu Kurzschlüssen führen können und somit zum Ausfall der Elektronik. Stellt euch das mal bei Sicherheitstechnik, Herzschrittmacher, KFZ -Elektronik (ABS,Airbag) usw. vor. Ist eben Alles noch nicht richtig durchdacht.
Habe noch jede Menge altes Lötzinn und werde es weiter verwenden.
Für die feinen Lötarbeiten benutze ich ein 12V Elektronik-Lötgerät mit eingebautem PTC von Proxxon, regelt auf 310 °C.
Nur "einen" Lötkolben für alle Moba-Lötarbeiten gibt es nicht. Habe welche von 16 bis 160 W. Überhitzung und aggressive Flussmittel verschleißen die Lötspitzen sehr schnell.
MfG BR-92
 
Wenn du so genau gelesen hast hast du bestimmt auch gesehn das es da genauso viele ausnahmen wie verbote gibt. Es gibt nach wie vor bereiche in denen Bleihaltig gelötet wird. Das Tehma bleifrei ist bei den konsumer geräten nur wirklich sinnvoll da diese meist nicht lange genutzt werden. Bei den meisten fest installierten Industrieanlagen gibt es ausnahmeregelungen um Bleihaltig löten zu dürfen. Elektronik in Flugzeugen ist so weit ich weis auch noch Bleihaltig.
 
Im Automotivebereich wird gerade umgestellt und die RoHS-kompatiblen Steuergeräte funktionieren natürlich auch (wurde auch hinreichend getestet).
Wenn du beim bleifreien Löten die Temperatur etwas drücken willst, dann nimm silberhaltiges Lot (Sn95,5Ag3,8Cu0,7). Das hat einen 10K niedrigeren Schmelzpunkt als Sn99Cu1. Ist natürlich etwas teurer.
Ich löte bleifrei bei ca. 350°C, beim Auslöten gern auch etwas mehr. Natürlich sollte man die Lötspitze nicht ewig dranhalten.

Thorsten
 
Löten

Wie das eben so ist ,keine Bestimmungen ohne Ausnahmen.
Wenn ich mir so eine Leiterplatte mit SMD Bauteilen ansehe, frage ich mich immer,wie löten die das in der Massenproduktion? Die kleinen Teile sind bestimmt hitzeempfindlich.Da brauch man bestimmt niedrigschmelzende Lote.
Es gibt aber auch Zinn-Blei-Wismut-Legierungen, die schon bei 96°C schmelzen. Ja das ist :fasziniert:,denn Blei schmilzt bei 327°C und Zinn bei 232°C.

Mfg BR-92
 
Ja das ist schon faszinierend... kurz gefasst:
- Platine ohne Bauteile, Schablone drauf (Stencil Blech), Lötpaste drüber, Schablone runter
- Bestückungsroboter der die Teile draufsortiert, mehrere pro Sekunde, je nach art des Roboters
- Platine in den Reflow Ofen, vorheizen, aufheizen, Schmelzpunkt des Lotes erreichen mit allen Bauteilen ca 200-250°C, Lötprofiel der Bauteile überwachen!
- abkühlphase im Reflow Ofen
- Endkontrolle, teilweise mit Kamera oder Testadapter
- fertsch
 
wie löten die das in der Massenproduktion?
Such mal nach Reflow-Löten.
Ich sehe, Meininger hat das Wesentliche genannt. Ein wichtiger Unterschied ist, dass du keinen plötzlichen lokalen Temperatureintrag auf das Bauelement (per Lötkolben) hast, sondern ein Temperaturprofil fährst, mit Aufwärm-, Heiz- und Abkühlphase. Damit funktioniert das Ganze bei Temperaturen nicht weit über dem Lotschmelzpunkt.

Thorsten
 
Löten

Danke Thorsten,
war ein guter Tipp, wieder was dazu gelernt. Hatte es mir schon so ähnlich vorgestellt.

Bin auf Arbeit andere Lötstellen gewöhnt, die müssen manchmal Ströme über 100 A und mehr verkraften, nichts mit Lötstation, 500 W Lötkolben oder Flamme sind da angesagt.

MfG BR-92
 
Wenn wir unsere CO²-Sensoren, an denen wir forschen usw., am Computer zum kalibrieren angeschlossen haben, kommt es vor, dass ich n vorhandenen (bleifrei-)Lötstellen noch was verändern/ergänzen muss, da ist es mit dem Bleifrei-Lot fast unmöglich, da kommt man um etwas Bleilot nicht umher.

@ Meininger
Vielen Dank nochmal für die Tips.
 
Hallo boarder

Ich habe mir mal diesen thread durchgelesen, allerdings bin ich irgendwie genauso schlau wie vorher.
Ich benötige was zum Löten. :fasziniert:
Hauptsächlich um Loks zusammen zu bauen, Lichter der Loks zu tauschen ( mag das gelbliche nicht so ), Kabel zu löten, sowas halt.
Habe mir das eine oder andere Angebot bei Conrad angeschaut.
Was wäre für meine Zwecke besser ? Lötstation oder eher was anderes ?
Kostenpunkt ist eher Nebensache, aber nicht das Teil für über 5 Mille ;). Es oder Er ? sollte von guter Qualität sein und möglichst lange halten. Ersatzteile sollten auch nach ein paar Jahren noch verfügbar sein, also eher ein Markengerät ?! Nach dem Lesen will ich meinen, dass man unter 100 Euro eigendlich was recht vernüftiges bekommen sollte.
Gleiches mit dem Zubehör. Welches Lötzinn ist das sinnvollste für entsprechende Geräte, Reinigungsmittel, etc. ?
Danke Euch schonmal vorab für eure Bemühungen.
 
Ich arbeite seit Jahren mit einer stinknormalen Lötnadel von C ... . Ab und an braucht man mal ein neue Spitze, das wars dann aber schon. Zur Ansteuerung nutze ich einen FZ2, der schafft das ohne weitere Probleme.
Mittlerweile löte ich nur noch mit Lötpaste und nutze zum Reinigen ein altes Taschentuch. Seit dem halten auch die Spitzen ohne sich "aufzulösen".
Gerade für Loks oder Leiterplattenlöterei ist die Nadel schön klein, man kommt an vieles ohne sich zu verrenken oder was zu verbruzzeln heran und was auch noch wichtig ist - die Lötnadel ist ruckilecki heiß und auch nach dem Abschalten der Spannung richtig schnell wieder kalt.

MfG

Roland TT
 
Hi Boetown,

eigentlich ist alles gesagt worden.
Betreff Lötdraht fahre ich auf der privaten Schiene mit dem super, natürlich bleihaltig, wie auch aus der Bezeichnung heraus zu lesen ist. Zu der Station kann ich dir auch erfahrungsgemäß raten. Allerdings wie gesagt privat.
Beruflich arbeite ich ausschließlich mit Ersa, das ist ein, ich betone, "wesentlicher" Unterschied, aber bei uns kommt es wirklich auch akkkkkurate Lötstellen, auch der Optik halber, an.
Das sollte im wesentlichen reichen. Bei Conrad gibts noch tippy, ein kleines Blechdöschen, das reinigt und verzinnt Lötspitzen. Prima Hilfsmittel, auch in meinem Labor.
 
Hallo zum Weinachtsfest, ich habe ein Problem mit dem Kupferlackdraht. Bei welcher Temperatur löst sich die Lackschicht auf oder gibt es andere Reinigungsmittel? Ich komm mit dem Zeug einfach nich zurecht. Danke für Eure Antworten. DW
 
Zimmertemperatur. Ich kratze den Lack mit einem Bastelmesser ab, dann mit feinem Schleifpapier drüber, fertsch:braue:
 
Hallo boarder

Mittlerweile habe ich mir eine Lötstation gegönnt und auch schon benutzt.
Bin sehr zufrieden mit der Station.
Es handelt sich um die Lötstation Solder Station ST-50A ESD Safe von TOOLCRAFT. Sie kostete 50 € und ist ein Tipp auf den Seiten von Conrad gewesen. Bereich von 150°-450°.
Händling und Bedienung sehr gut.
Hat ein anderer boarder mit dieser Station schon Erfahrung sammeln dürfen ?
 
Nach Rücksprache mit Elektronikern hab ich bei mir den Schwamm gegen einen Edelstahlputzschwamm getauscht. Würdest damit deiner Lötspitze einen großen Gefallen erweisen.
 
@ Boetown

Habe die gleiche Station und kann nicht klagen. Haupteinsatzgebiet waren bisher Lötarbeiten im Zusammenhang mit Decodereinbauten, also eher kleine Lötstellen. Für größere Sachen, wie z. B. Gleisanschlüsse löten, habe ich einen extra Handlötkolben, da die Wärmeabfuhr über die Schienen doch recht groß ist.
 
@ FP und flicflac

Na überlegt doch mal ganz logisch...
Wenn der nasse Schwamm (der ja immer feucht sein sollte damit er nicht verbrutzelt) mit der Lötkolbenspitze in Berührung kommt, dann kühlt sich deren Oberfläche schon mal schlgartig um einige "Gräders" ab.
Außerdem muss die Spitze dann erst mal wieder auf Betriebstemperatur gebracht werden und das vorherige schlagartige Abkühlen ist auf Dauer nicht günstig für die Spitzen.
Wenn das verzunderte Lot an der Kolbenspitze nur abgestreift wird, lassen sich diese Unannehmlichkeiten für den Lötkolben vermeiden.
Und da ja Metall im Vergleich zum trockenem Schwamm bekanntermaßen nicht zum "Anbrutzeln" neigt, (zumindest bei unseren Löttemperaturen) ist das "knäulförmige Stahlgewölle" als Spitzenreiniger besser geeignet.
Auf den Spitzen rumschaben tun wir dabei ja nicht. Die aufgebrachte Kraft, beim Hineinstecken in das Stahlwolleknäul, schafft es gerade mal, die verzunderte Oberfläche des Lötzinnes abzustreifen.

Kurzum, man kann/könnte das Reinigen der warmen Lötspitzen auch mit einen recht "straffen" bzw. "kratzigen" Lappen machen, tut wahrscheinlich nur den Fingers etwas mehr weh... ;)
und darum das Knäul Stahlwolle, in das die Lötkolbenspitze einfach mehrmals hineingesteckt wird. Dabei wird das verzunderte Lot "im Gewöll entsorgt"....
 
@ FP und flicflac

Na überlegt doch mal ganz logisch...
Wenn der nasse Schwamm (der ja immer feucht sein sollte damit er nicht verbrutzelt) mit der Lötkolbenspitze in Berührung kommt, dann kühlt sich deren Oberfläche schon mal schlgartig um einige "Gräders" ab.
Außerdem muss die Spitze dann erst mal wieder auf Betriebstemperatur gebracht werden und das vorherige schlagartige Abkühlen ist auf Dauer nicht günstig für die Spitzen.

na hoffentlich wärmst Du dann grössere Metallstücke wie beispielweise Schienenprofil etc. immer schön vor, damit der Lötkolben keinen Kälteschock bekommt....:brrrrr:

Also ich bin zwar Elektroniker, aber da hab ich wohl im Lötkabinett des öfteren gepennt....

Im Ernst: Der Schamm soll auch nicht mit Eiswasser getränkt sein und klitschnass im Halter liegen - beim k u r z e n Abstreifen passiert da nix, jedenfalls haben sich meine Spitzen noch nicht verabschiedet.
Und ich arbeite seit 1984 in dieser Weise...


cu
Berti
 
THX, wieder einige Theorien erörtert.
Einen Vorteil kann ich in den Ausführungen von Toni nicht erkennen. Die Idee selbst riecht mehr nach Marketing.
Bleib ich doch beim altbewährtem Schwamm :) Außerdem, auch die Stahlwolle ist kalt... ;)

flic
 
Im Ernst: Der Schamm soll auch nicht mit Eiswasser getränkt sein und klitschnass im Halter liegen - beim k u r z e n Abstreifen passiert da nix, jedenfalls haben sich meine Spitzen noch nicht verabschiedet.
Und ich arbeite seit 1984 in dieser Weise...
cu
Berti
Ja... aber das bekommt man doch (auch etwas in dieser Formulierung) von den "Experten" immer so schön vorgebrabbelt :brrrrr:

Ich hab och nen ollen Schwamm und der ist auch schon ganz schön verkokelt, weil da öfter schon mal kein Wasser dranne war.
Darum schrob ich ja, es ginge zur Not auch mit einem Putzlappen und sehr warmen Fingern ;)

Ach und Schienenstränge werden verschraubt und nicht gelötet... höchstens aluminothermisch verschweißt. Das natürlich alles maßstabsgerecht :totlach:

Nee, Scherz bei Seite...
Ich nehme da schon gerne mal einen mit Gas befeuerten Lötkolben mit etwas mehr an Heizleistung, weil da die Wärme durch das Löten der doch recht kleinen Schienenquerschnitte nicht so schnell entfleucht.
Außerdem muss man da nicht so lange brutzeln und keine Angst um geschmolzene Gleisroste haben, weil sich das Endergebnis viel schneller einstellt als mit den "Langebratern" mit wenig Leistung.
 
In der Tat werden die Lötspitzen im industriellen Einsatz heutzutage vorwiegend mit >spezieller Reinigungswolle< gesäubert. Das verlängert das Leben einer Lötspitze erheblich, was besonders bei den innenbeheizten Spitzen auch einen ökonomischen Hintergrund hat. So eine Spitze, also Spitze und Heizung als eine Einheit, kostet zwischen 10 und 20€ das Stück. Und wenn die Spitze eben im Ar... ist, haut man die Heizung zwangsläufig mit weg. Im privaten Einsatz nutze ich aber nach wie vor eine 50 bzw. 80W-Lötstation mit ganz normalen billigen passiven Spitzen und zur Reinigung weiterhin den nassen Schwamm.
 
Ich habe mir meine Lötspitze selber gedengelt.
Dazu muß ich sagen, das ich an unterschiedlich starke Verschnitte von Kuperkabel komme.
Der Rotz der als "Ersatzlötspitze" verkauft wird ist typisch für marktwirtschaftliche Verhältnisse:
Er muß einfach als Neuware nur toll aussehen.

Wenn der Durchmesser als Kabel nicht zu finden war, dann bei den "Litzen" die für hohe Stromstärken vorgesehen sind.

Die Spitze selber wird dann einfach mit dem Hammer so zurecht gekloppt bis sie mir genehm ist.
 
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