Lötstation
Hi Ralf,
gutes Werkzeug ist sein Geld wert, preiswerteres tut's in vielen (aber nicht allen) Fällen auch, und wer am falschen Ende spart, der ärgert sich dann jedesmal, wenn er sich damit rumquälen muss - weil das Ergebnis nicht so wird wie gewollt und viel bereits investierter Bastelzeit- und Materialaufwand u.U. den bach runter geht.
Für die Modellbahn ist ein gescheites Lötwerkzeug m.E. sehr wichtig - es treten verschiedene Arten von Lötarbeiten auf:
* dünne Kabel anlöten - kleine Spitze erforderlich
* 4mm Bananenstecker mit dicken Kabeln (Querschnitt 1 - 1,5mm) verlöten: ausreichend Leistund und dicke Spitze (3mm) sind wichtig
* Kabel an Schienenfüße anlöten - ausreichend Leistung und kleinere Spitze (1-1,5mm) werden gebraucht
* Messingbausätze - ausreichend Leistung, regelbare Temperatur, verschiedene Spitzen
* Elektronik: regelbare Temperatur, kleinere Spitzen
* SMD: regelbare Temperatur, kleinere Spitzen (und trotzdem nicht zu wenig Leistung, damit 's schnell geht - also Lötnadeln taugen hierfür nix !!)
* Decoder einlöten: siehe Elektronik
* Schienenfüße auf Modul-/Segmentübergangsstücke oder Messingschrauben löten: ausreichend Leistung ist wichtig
generell gilt:
* innenbeheizte Spitze sorgt für schnelles Nachregeln bei Wärmeentnahme und weniger stark schwankende Temperatur
* Temperaturregelung ist zur Anpassung an unterschiedliche Anforderungen und Materialien wichtig
* verschiedene Dauer(!!)lötspitzenformen/Durchmesser sollten erhältlich sein und gleich mitgekauft werden
Die EP 5 von Reichelt macht da unter Hobbygesichtspunkten gar keine so schlechte Figur, mich würde allerdings nerven, dass kein Drehregler zur Temperaturverstellung vorhanden ist - mit PlusMinus finde ich das einfach nervig. Preis dürfte fast unschlagbar sein - und billiger würde ich nicht kaufen, denn da ist dann irgendwo ein Haken ... Zur AP2 gibt's soweit gesehen keinen Ersatzlötkolben, und die Kolbenbauform war auch nicht ersichtlich (innenbeheizt ?, der gleiche wie bei EP 5 ?)
Besser sind noch die Ersa Analog 60 oder Weller Temptronik (wer einmal mit solchem Profiwerkzeug gearbeitet hat, weiss, was er daran hat - und keine Angst vor 60W - das ist bei geregelten Stationen was anderes als bei einfachen Lötkolben und genau richtig auch für feine Elektronik) - aber soviel wirst Du eventuell nicht ausgeben wollen (auch wenn ich das wirklich nur empfehlen kann).
Ich selbst benutze eine Ersa MS250S 25W gefregelt (die zusätzlich mitgelieferte Lötnadel ist gleich in die "Brauch-ich -nicht"-Kiste geflogen - SMD löte ich mit dem 25W-Kolben mit feiner Spitze) und für unterwegs noch den 25W-Lotkolben für die Steckdose, der die gleichen Lötspitzen benutzt. Allerdings überlege ich jedesmal, ob ich nicht doch die Station mitnehme, weil das Löten mit dem temperaturgeregelten Teil einfach besser geht.
Für das neue bleifreie Zeugs werden allerdings höhere Temperaturen und kürzere Schmelzzeiten gebraucht - mal sehen, ob der kleine 25W-Kerl da noch reicht.