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"We love Russia", oder: Der 3. Besuch beim Moskauer TT-Klub

Hallo Matthias,

schöner Reisebericht, ich bin gespannt auf die Fortsetzung. Der Kirovez sieht eher wie ein T150k aus. Aber vielleicht irre ich mich auch.

MfG

Peter
 
Du irrst nicht, in der Tat ein T150K. Mensch sieht es schon an den Zylinderkopfdeckel. 6 Zylinder V. Beim K700 ist alles unter Blech versteckt, 8 Zylinder V. Was beiden Traktoren gemeinsam ist, die haben Knicklenkung. Ihr kennt soetwas vielleicht von Radladern bei uns.

Wenn ich mich nicht irre, war Yaroslavl ganz früher mal russische Hauptstadt. Moskau wurde es erst viel später.
Matthias, kannst du das in Erfahrung bringen?
 
Jaroslawl war nie wirklich die Hauptstadt Russlands. Es war die Hauptstadt eines slawischen Fürstentums und ab dem späten Mittelalter ein Verwaltungssitz.

@Matthias
Dir ist schon klar, dass du hier eine Suchtgruppe gegründet hast, die langfristig bedient werden möchte?:traudich:
 
TT-Club

Die gezeigten TT-Anlagen sind wirklich toll, die Figuren wirken lebensecht und erst die Abbildung der Speisen im Maßstab 1:120 - beeindruckend.
 
Gebäude, das Erinnerungen weckt ...

@Matthias
" ... Und als ich dieses Gebäude erblickte, kam es mir irgendwie sehr bekannt vor. Warum wohl??? ..."
An welches Gebäude erinnert Dich denn das abgebildete ? Mir sagt das Gebäude auf Anhieb nichts.

@Harka
Informationen zu Jaroslawl lt. Wikipedia und Google:
" ... Im Mittelalter war Jaroslawl die Hauptstadt eines Fürstentums, Anfang des 17. Jahrhunderts war es für einige Monate De-facto-Hauptstadt des russischen Zarentums, und vor der Gründung Sankt Petersburgs galt Jaroslawl als zweitgrößte russische Stadt. ..."
 
Danke für das Eintauchen in eine für mich unbekannte Welt.

Ab und an sieht man noch urige russische Fahrzeuge, so etwa einen UAZ-452...

Gut bei den Fahrzeugen kenne ich mich etwas aus... Das ist ein relativ aktuelles Fahrzeug, auch wenn er schon einen seitlichen Bums hatte. Die genaue Bezeichnung lautet УАЗ 3909 bzw. im Exportsortiment UAZ Combi. Man sieht dezente Modernisierungsdetails gegenüber dem UAZ-452 (Spiegel, Türgriffe, Türscharniere). Sorry für meine Kleinkariertheit. Mich interessieren diese Fahrzeuge - allerdings in einem anderen Land. Auf Island waren/sind diese Fahrzeuge mit einem Perkins-Diesel unterwegs. Ebenso der GAZ 69/UAZ 69.
 
"und vor der Gründung Sankt Petersburgs galt Jaroslawl als zweitgrößte russische Stadt. ..."
Natürlich. Jaroslawl war schon immer ein wichtiges Handelszentrum an der Wolga. Die Wolga war schon im Mittelalter eine extrem wichtige Handelsstraße in den weiten Russlands. An ihr liegen so bekannte alte russische Städte wie Nishni Nowgorod, Kasan, Samara oder Astrachan. In Jaroslawl kreuzten sich wichtige Handelsrouten. Eine sehr leistungsfähige führte über die Wolga ins kaspische Meer und somit nach Persien, in den Orient. Auf den Schiffen konnten große Lasten transportierte werden und wer kennt nicht Repins "Wolgatreidler" als Gemälde? Nach Norden gab es Routen nach Archangelsk, dem eisfreien Hafen am Nordmeer und über ihn nach Westeuropa. St. Petersburg lief Archangelsk als Tor zum Westen dann später den Rang ab. In Jaroslawl gab es aber auch Routen nach Sibirien. Die Stadt war deshalb schon immer sehr wichtig und sie taucht in der russischen Geschichte immer wieder auf.
Hauptstadt hingegen war sie nie wirklich, zumindest wurde sie so meines Wissens nach nie bezeichnet. Wenn ich mich recht erinnere war sie zu Beginn des 17. Jahrhunderts während der polnisch/litauischen Eroberungen für einige wenige Monate eine russische Stadt, die, wie andere auch, nicht erobert werden konnten und von der, wie auch von den anderen, aus der Wiederstand gegen die Angreifer letztlich erfolgreich organisiert wurde. Sie war dabei aber weder der Sitz des Zarenhofes noch von dessen Regierung. Im Gegenteil, der Zar war eine Marionette der Polen und Litauer. Es war eher ein Volksheer, das die Polen und Litauer letztlich vertrieb und die Romanows als neue Dynastie auf den Thron hob.
(Ich hoffe, ich habe mich jetzt nicht zu sehr auf mein Gedächtnis verlassen, aber russische Geschichte gehört auch ein wenig zu meinen Hobbys.)
 
Wenn ich mich recht erinnere war sie zu Beginn des 17. Jahrhunderts während der polnisch/litauischen Eroberungen für einige wenige Monate eine russische Stadt, die, wie andere auch, nicht erobert werden konnte und von der, wie auch von den anderen, aus der Wiederstand gegen die Angreifer letztlich erfolgreich organisiert wurde.

Boah, Du mußt ja uralt sein! :)
 
Kommen wir zu Tag 5 unserer Reise. Es wird ein Tag fast ohne Eisenbahn sein, dafür mit jeder Menge beeindruckender Impressionen einer traumhaften Stadt. Das Wetter war super und es versprach ein heißer Tag zu werden.
Nach dem Frühstück ging es per Metro in die Innenstadt, wir wollten das Museum des 2. Weltkrieges besuchen. Bilder in der Metro habe ich mir geknickt, getreu dem Motto "Ein gebranntes Kind scheut Feuer" :wiejetzt:

Auch in Moskau laufen die Vorbereitungen für den "Tag des Sieges" auf Hochtouren. Überall in der Stadt allgegenwärtig, so auch am Museum.

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Überall zeigt sich die Stadt von ihrer schönen Seite...

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Auf dem riesigen Gelände des Museums erinnert man immer wieder an den Sieg im Großen Vaterländischen Krieg.

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Da wir nicht in das eigentliche Museum kommen (den Grund dafür erfahren wir später) besuchen wir das Außengelände. Eine sehr, sehr umfangreiche Sammlung mit sämtlichen Arten von Kriegsgeräten aus dem WWII.

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Ein ZiS-6 mit Stalinorgel Geschoßwerfer BM-13N ("Katjuscha"):

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Panzer überall, ob russische, deutsche, tschechische,...

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Sauber aufgeräumte und sehr gepflegte Aussenhallen...

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Das große russische 305mm-Eisenbahngeschütz TM-3-12 (50 km Reichweite) paßt geradeso aufs Bild:

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Sogar eine kleine Ecke mit maritimen Exponaten war vorhanden:

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Das Denkmal der 4 Siegernationen vor dem Museum:

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Auf dem großen Vorplatz des Museum war ein riesen Tam-Tam. Personenkontrollen wie auf dem Flughafen und dann erfuhren wir auch den Grund der Absperrungen: Die Kadetten der Militärschulen gedachten des Sieges mit einer großen Parade. Viele verschiedene Altersgruppen waren anwesend, einige schienen sogar ihren Abschluß dort zu begehen.

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Wir verliessen nun das Museumsgelände (das eigentliche Museum war auf Grund der Kadettenparade vorerst nicht zugänglich) und fuhren mit der Metro zum Kiewer Bahnhof. Auf Wunsch eines einzelnen Herren wollten wir nun eine...

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unternehmen. Die Boote auf der Moskwa sind zahlreich und so war die Wartezeit nicht allzu lang.

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Das Stadion Lushniki von der Moskwa aus gesehen. Zur Olympiade 1980 erbaut wird es derzeit für die Fußball-WM 2018 umgebaut.

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Blick von der Moskwa auf den typisch stalinistischen Baustil:

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Wenn ich mich recht erinnere: das Gebäude des russischen Geheimdienstes (oder Militärgeheimdienst??)

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Das Denkmal Zar Peter des Großen, mitten im Fluss:

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Der Kreml kommt in Sicht:

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...
 
...

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Hinter dem Kreml ein kurzer Blick auf den Roten Platz mit Basilika-Kathedrale und Kaufhaus "GUM":

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Nicht die Lomonossow-Uni sondern ein ganz normales Wohnhaus:

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Ziemlich fertig gingen wir von Bord und suchten ein schickes Restaurant. Unterwegs entdeckte ich mein persönliches Highlight des Tages :allesgut:

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Das es aber auch andere Fahrzeuge in der Stadt gibt, siehe hier:

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Zum Schluß noch etwas auf Schienen für euch, TW 4921 der Mosgortrans:

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Demnächst dann unser bereits vorletzter Tag in Moskau...
 
Hallo Matthias und Mitreisende,

sehr, sehr schöne Bilder und Informationen.!
Ich werde mich wohl doch mal wieder in meine zweite Heimt aufmachen müssen. Die Erinnerungen sind noch sehr wach....
 
Sehr schön, dass es im Board mal so einen umfangreichen Reisebericht zu sehen gibt.
Der macht richtig Lust auf eine ausgiebige Reise durch das große Land.

Falls noch mehr Bilder da sind, bitte auch diese noch zeigen.
 
TT-Club

Von der Modellbahnanlage gab es offenbar nichts Berichtenswertes.

Wenn das sinnvoll ist würde ich vorschlagen, einen Ordner für Urlaubsfotos aufzumachen. Da kann dann jede der möchte ein paar nette Urlaubsfotos einstellen.
 
@Zeus
Steht jemand hinter dir, der dich mit vorgestreckter Waffe zum Lesen des Topic nötigt? Nein? Dann lass es einfach. Ein paar User hier erklären dir auch gerne die Möglichkeit der Ignorierfunktion. Mal abgesehen von dir erfreuen sich gar viele so wie ich an diesem Reisebericht. Nur zur Info: hier geht es nicht um Politik, nicht um Stalin, nicht um Putin, nicht um Hitler und auch nicht um die angebliche AfD oder gar Pegida. Das ist ein Reisebericht aus dem größten Land der Welt. Es steht dir frei, einen ähnlich tollen Bericht aus dem Land deiner Wahl zu posten.
Matthias hat das alles völlig korrekt in der Rubrik "Reiseberichte" eingestellt. Wenn dich das überfordert, mein Beileid. Deine Forderung nach einer neuen Rubrik ist einfach nur dämlich - sorry, mir fällt kein besseres Wort ein, ohne gar zu beleidigend zu werden.
 
Die Zeit vergeht so schnell... wir sind bereits am vorletzten Tag unserer phantastischen Reise angekommen.

Frühmorgens hieß es schnell aufbrechen, unser Ziel war die Moskwa gegenüber dem Kreml. Heute ist Generalprobe für die große Parade am kommenden Montag. Wir hatten ja 2014 bereits einen Teil der Parade gesehen und wollten nun die ganze Technik mal in Augenschein nehmen. Allerdings verschone ich Euch mit allzu vielen Bildern davon :wiejetzt:

Vor der Kreml-Mauer haben 18 Geschütze Aufstellung genommen, die später insgesamt 90 Schuß mit ohrenbetäubendem Lärm abfeuern werden.

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Wenig später ziehen etliche Kompanien vom Roten Platz ab und darauf folgt die Technik.

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Wenig später fliegen noch 71 Hubschrauber und Flugzeuge über den Roten Platz, zum Schluß werden wieder die russischen Nationalfarben in den Himmel gemalt...
Viele Moskauer waren wie wir an die Moskwa geeilt um dem Schauspiel zusehen zu können.
Einige Kompanien stehen noch auf dem Roten Platz, ebenso die Technik für "Liegenbleiber".

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Teilweise singend zogen die Kompanien aller Waffengattungen ab...

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Großzügig um den Kreml wurden sämtliche Zufahrtstraßen abgesperrt. Einfacherweise stellte man städtische Fahrzeuge quer, die man später sowieso brauchen würde um saubermachen zu können.

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Nach dem ganzen Spektakel wurden einige Absperrungen wieder entfernt, sogar die Kleinsten halfen tatkräftig mit :wiejetzt:

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Bis zum nächsten "Programmpunkt" hatten wir noch etwas Zeit, die wir im Freizeitpark Sokolniki verbrachten. Ein riesiges Areal mit allerlei Vergnügungen für Jung und Alt. Es war Samstag und demzufolge schon kurz nach Mittag extrem voll. Wie man hier Entspannung finden kann, mir blieb es ein Rätsel...

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Der Moskauer TT-Klub hatte es sich nicht nehmen lassen, wieder ein Schaschlik zu organisieren. An anderer Stelle, wie 2 Jahre zuvor, aber nicht weniger interessant. Alle Mitglieder des Klubs fassten mit an und so war in Windeseile alles aufgebaut.
KITT hatte den Job des Grillmeisters übernommen...

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... die Rauchschwaden zogen über die Gleise...

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... und so fanden sich alle recht schnell zum gemeinsamen Essen ein...

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... während etwa 15m entfernt die Züge vorbeirollten. Meist waren es Elektritschka´s in unterschiedlichen Farbgebungen...

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... die natürlich auch im Bild festgehalten wurden...

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Aber auch einige Schnellzüge fuhren mit freundlichem Hupen an uns vorbei...

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Der Vorortverkehr war sehr eng...

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Schockierend allerdings die "Mitfahrer", die ab und an am hinteren Ende hingen...

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Nach einem Blick auf die Uhr stellten wir fest, das es Zeit zum Aufbruch war. Wir verabschiedeten uns freundlich dankend von jedem einzelnen Mitglied des MTTK, inzwischen sind alle zu guten Freunden geworden! Großes Danke für alles!!!

Wir wollten noch nach Scherbinka rausfahren, und dem dortigen Testgelände der russischen Eisenbahn einen Besuch abstatten.
Dort angekommen, stand im Bahnhof eine niegelnagelneue Elektritschka aus Tver...

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Die Sonne stand schon sehr tief, als wir den Testring erreichten. Die 6 Hunde, die auf der Zufahrtsstraße zu sehen waren, interessierten sich gottseidank nicht für uns :fasziniert:
Scherbinka empfing uns mit folgendem Motiv:

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...
 
L 3348 empfängt uns also am Testring in Scherbinka (oder soll ich lieber Schtscherbinka schreiben?? :schleimer:)...

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während eine weitere neue Elektritschka, EP2D-0002 (Hersteller ist die Transmashholding-Gruppe), auf dem Nebengleis abgestellt ist.

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Derweil zieht WL80S-286 auf dem mittleren Ring unermüdlich ihre Kreise...

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...am Haken (wenn wir uns nicht verzählt haben) 94 Polywaggons. Da unser Objekt der Begierde noch auf sich warten lässt, haben wir viel Zeit, die stetig vorbeieilende WL80 zu fotografieren.

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Wir warten und warten, die Stimmung ist super! Was wird es für eine Lokomotive sein, auf die wir warten, während die Sonne immer tiefer sinkt??

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Endlich, da kommt sie, die nagelneue 2EV120-001...

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... eine 2-Sektions-Lok mit einer Vmax von 120 km/h, einer Leistung von 8,8 MW und für Gleich- und Wechselstrom (25kV AC + 3kV DC) einsetzbar. Hersteller ist die Lokomotivfabrik in Engelsk, in einem Joint-Venture mit Bombardier. Auch bezeichnet als Traxx RU F120 MS. Ein "Last Mile"-Paket ist optional möglich. Aber nun genug der technischen Daten..."Bitte einsteigen"...

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Während wir eine Runde nach der anderen über den Testring fahren, wird es zu neunt im Führerstand langsam sehr warm :abfrier:

Wozu man allerdings dieses Symbol auf dem Führerstand anbringen muss??? :wiejetzt:

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Die Sonne verschwindet am Horizont, und dabei wollten wir noch ein paar schöne Aussenaufnahmen machen...

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Wenig später ist es dann soweit und man hält für uns an einer sehr schönen Fotostelle. Das noch vorhandene Licht hingegen ist weniger schön :allesgut:

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Nach gut 1,5 Stunden auf dem Führerstand verabschieden wir uns vom Team von Bombardier und dem Lokführer. Ein unvergeßliches Erlebnis!! Bolschoi Spassiba!!

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Nun ging es zurück ins Hotel, Tasche packen war noch angesagt. So langsam näherte sich nun doch das (unvermeidliche) Ende unserer Reise... :braue:
 
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