Der gute alte W50 feiert dieses Jahr seinen 60. Geburtstag. Dieses WE findet in Ludwigsfelde und Horstwalde (Versuchsanlage) die Geburtstagsfeier des Stadt- und Technikmuseums Ludwigsfelde statt. Zahlreiche Gäste haben sich bereits eingefunden. Für mich der ideale Grund vor der Hanse Sail zu fliehen... (die interessanten Großsegler sind eh beim Tall Ships Races, dass dieses WE in Esbjerg zu Ende geht).
Direkt von der Leipziger Messe nach Ludwigsfelde gerollt...
Schlicht und einfach...
...oder verrückt (Der W50 reicht nur nicht für die ganzen positiv Bekloppten...)
Werner Poller (78) am Steuer seines H6 mit W50 Hütte...
...und einen "Specki" als Ladegut
Am Steuer des zweiten Poller-Oldies ein bekannter LKW-Sammler aus Eisenach...
...ganz Original ist der Ludwig aber auch nicht. Der Koffer kommt mir aber irgendwie bekannt vor...
...und als Ladegut brachte man einen Fäkalienbomber mit.
Ein extralanger W50 der Spedition Poller. Das Fahrgestell ist länger als die Speditionspritsche. Es basiert auf dem Busfahrgestell für Ghana. 1984 gab es eine Kooperation mit Neoplan in Westberlin. Dort wurde ein relativ einfach gehaltener Omnibusaufbau entwickelt. Das Fahrgestell sollten die Ludwigsfelder zuliefern. Es sind allerdings nur 2 Omnibusse gebaut worden. Ludwigsfelde baute aber 10 Fahrgestelle. Nachdem das Projekt gescheitert war, wurden die Fahrgestelle mit Fahrerhaus verkauft bzw. dieser bliebt und stand jahrzehntelang in der Sammlung Thiele. Dieses wurde nach dem Tod von Herrn Thiele aufgelöst und Werner Poller hat sich einige Fahrzeuge gesichert.
Auch dieser Budamobil-Kühlauflieger gehörte zur Thiele-Sammlung. Allerdings hatte er jahrzehntelang nicht das Glück, wie der lange W50, in einer trockenen Halle zu stehen. Er stand im Außenlager Heiligengrabe bei Wittstock. Von der L60-Sattelzugmaschine hat man in Ludwigsfelde insgesamt 3 Stück gebaut. Dieses ist nicht die SZM aus Ludwigsfelde.
Auch von diesem L60 gab es 3 Stück und auch er stammte aus der aufgelösten Thiele-Sammlung. Entstanden sind die Fahrzeuge im Versuchsbau und wurden dort auch Kurierfahrten eingesetzt. Das Fahrerhaus hat 4 Sitze, damit das Personal schnell von A nach B kam (für einen Barkas fehlte das Benzin-Kontingent - DDR halt...). Offiziell durften diese Fahrzeuge auch schneller als 80 km/h fahren. Ähnliche Ausnahmegenehmigungen hatte auch AWE - so liefen die beiden 353er des Direktors (dienstlich und privat) dank frisierten Motor 160 km/h und durften auch so auf der Autobahn bewegt werden. Der L60 gehört nicht zur Poller-Sammlung.
Der letzte Versuch den L60 zu retten. Innerhalb von 3 Wochen verpasste die Ludwigsfelder Entwicklungsabteilung dem L60 die Kabine des LN2 von Daimler. Nordhausen lieferte einen turboaufgeladenen Motor mit 200 PS. Daimler war von der Leistung begeistert, allerdings war das Fahrzeug kaufmännisch nicht durchsetzbar. Die Produktionsanlagen in Ludwigsfelde und Nordhausen waren für ein hohe Stückzahl ausgelegt, die man nicht mehr absetzen hätte können. Allerdings war das Fahrzeug kein Reinfall. Mit dem Fahrzeug haben sich die Entwicklungsingenieure bei der Marke mit dem Stern beworben. So gab Daimler in der Folge diverse Entwicklungsaufträge nach Ludwigsfelde.
Zum Schluss noch ein Fahrzeug, dass wie ein L60 aussieht, aber nur nur sein Fahrerhaus spazieren fährt. Das ist auch ein H6, der mit diversen Teilen (die Hinterachse ist z.B. von Raba) getreu dem Motto "Aus Scheiße Gold machen" kurz vor dem Wende neu aufgebaut wurde.
Das war es erstmal für heute. Morgen vor dem Frühstück geht es für mich in Ludwigsfelde weiter. Es soll noch ein kleines Highlight geben. Dazu später mehr...