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Von Schafshagen nach Randemünde

Zum neuen Jahr gibt es einen neuen Beitrag. Wir besuchen unsere kleine Bahn jetzt Ende der 60er Jahre erneut, um zu sehen, was sich in der Zwischenzeit verändert hat. Einige Fahrzeuge wurden ausgemustert (z.B. fast alle kleinen Tenderloks), andere sind durch Umbeheimetung neu hinzugekommen oder manche wurden sogar fabrikneu geliefert.
Fangen wir mal bei den Altbautriebwagen an. Auffällig ist auf jeden Fall das fest eingebaute obere dritte Spitzenlicht. Ist zwar schon seit Ende der 50er Jahre Vorschrift, um besonders an unbeschrankten Bahnübergängen Eisenbahnfahrzeuge besser von Straßenfahrzeugen zu unterscheiden, aber der Festeinbau erfolgte sicher erst im Zuge einer Revision im damals für die kleinen VT zuständigen Raw Dessau (später Wittenberge). Beim VT 135 520 hat man außerdem die Front neu gestaltet. Die beiden schmalen Frontfenster wurden durch zwei große Fenster ersetzt. Dieser Umbau wurde damals an etlichen Triebwagen durchgeführt.

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Normalerweise verkehrt ein VT auf der Strecke nach Schafshagen. Meist mit VB.

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Da die Triebwagen nun jedoch schon ca. 30 Jahre im Einsatz stehen, sind sie nicht mehr so zuverlässig und werden öfter schadhaft. Weil die Ersatzteilversorgung schwierig ist, stehen sie oft abgestellt im Randemünder Lokschuppen.

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Dann übernimmt die gerade neu gelieferte V23 meist mit zwei Beiwagen den Umlauf nach Schafshagen. Aber nicht nur die Reichsbahn hat eine neue Diesellok erhalten, auch auf der Straße sind neue Fahrzeuge hinzugekommen. Da Fahrzeuge damals immer knapp waren, sind kaum welche aus dem Straßenbild verschwunden. Hier sehen wir einen Moskvich 408 und eine Trabant 601.

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Bleiben wir noch kurz bei den Straßenfahrzeugen. Die LPG erhielt ihren ersten ZT 300, Ostseetrans einen W50 und der Kohlehandel einen T 174. Der H6 ist immer noch aktiv.

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Die nächsten Bilder zeigen den Triebwagenersatzzug abfahrbereit in Randemünde und einmal auf der Strecke nach Schafshagen.

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Den Nahgüterzug bespannt eine neue V60. Hier in einer etwas seltenen Lackierungsvariante. Der Nahgüterzug passiert gerade das Stellwerk vom Abzweig Püttkow.

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Aber es gibt noch eine kleine Tenderlok der Gattung meckl. T4. Vermutlich eine der letzten ihrer Art. So ähnlich haben zur damaligen Zeit die Personenzüge auf dem Perleberger Kreisel ausgesehen.

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Während die Loks noch alle ihre alte Nummer tragen, erfolgte die Umzeichnung bei den Wagen über einen längeren Zeitraum. So konnten im Zug Wagen mit alter Nummer und auch schon welche mit UIC-Nummer gemeinsam gesichtet werden.

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Der Personenzug aus Stralsund bestand sogar aus den damals modernen 3achsigen Rekowagen und wurde von einer Neubaulok der Baureihe 23.10 gezogen. Hier setzt die Lok gerade zur Rückfahrt an das andere Zugende um.

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Als Packwagen wurde noch ein älteres Modell eingesetzt (Pwi 30).

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Für den Güterzugdienst habe ich keine so richtig passende Lok. Da muss noch einmal die pr. G 8.2 (mit Rundmotor ;)) herhalten. Beim Vorbild waren Ende der 60er Jahre nur noch vereinzelt diese Maschinen und dann vor allem im Rangierdienst anzutreffen. Veränderungen sehen wir auch beim Wagenpark. Z.B. die uralten zweiachsigen Kühlwagen wurden teilweise ersetzt.

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In Schafshagen gibt es bisher keinen neuen Kran. Noch müssen die Waggons per Hand über das Förderbahnd entleert werden. Dafür haben auch hier in der Landwirtschaft die ersten MTS 50 Einzug gehalten.

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Da die Züge meist von einer Diesellok bespannt werden, werden sie auch gleich gemischt gefahren. Hier wurde der bereits entladene O-Wagen wieder mitgenommen.

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In Püttkow kommt es zur interesasanten Begegnung mit dem VT 135 520. Die Werkstatt in Randemünde hat in noch einmal reparieren können. Wer weiß, wie lange er noch im Einsatz stehen wird?

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Mit diesem Ausflug wünsche ich euch alles Gute, vor allem Gesundheit in 2021! Habt Freude am Hobby und wir hoffen darauf, diese Freude und den Spaß daran möglichst bald wieder mit anderen in echt zu teilen. Bis dahin bleiben uns solche Möglichkeiten wie diese Bildberichte. Man muss eben das Beste aus dieser Situation machen. Nicht jammern über das, was gerade alles nicht geht. :)
 
[QUOTE="Janosch,
Der muss aber nochmal in die Werkstatt und das Blech für das Sprengwerk bekommen. [/QUOTE]

Hallo Janosch, da kannst du mir vielleicht ein wenig auf die Sprünge helfen. Mit Güterwagen habe ich mich noch nicht so recht befasst und auch keine Literatur dazu. Was sollte denn genau am Sprengwerk der Schirmer-Wagen ergänzt werden? Hast du das schon mal irgendwo beschrieben?
Sonst mache ich in Zukunft nur noch Bilder aus der Hubschrauberperspektive. Dann sind Sprengwerke und Rundmotoren nicht mehr zu erkennen :brrrrr: ;).
Meine Werkstatt ist im Moment gut ausgelastet. Kurze Wismarer Beiwagen, wie sie einst die HBE erhielt, sind in Arbeit.

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Sonst mache ich in Zukunft nur noch Bilder aus der Hubschrauberperspektive. Dann sind Sprengwerke und Rundmotoren nicht mehr zu erkennen :brrrrr: ;).
Bloß nicht! Bitte so weitermachen wie bisher. :happy::bia:

>Hier< das Blech meine ich. Das sieht man aber wirklich nur aus der Modul Perspektive. :happy:

P. S. Für Heris Wagen gibt's das Teil auch.
 
Danke euch beiden. Mal sehen, ob ich bei der nächsten Bestellung dran denke.
Bis zum nächsten Fototermin Anfang der 70er Jahre werde ich wohl diese Art von offenen Wagen ausgemustert haben. ;) Da hat der Umbau dann noch Zeit.
 
Nun ist vom neuen Jahr schon der erste halbe Monat vergangen. Auch in Randemünde ist die Zeit nicht stehen geblieben. Wir besuchen unsere kleine Bahn in der ersten Hälfte der 70er Jahre. Was sofort auffällt, ist die Umstellung des gesamten rollenden Materials der Bahn auf EDV-Nummern. Die "Herrlichkeit" der Altbautriebwagen geht zu Ende. Ob es aus Sicht des Bahnpersonals nicht eher doch beschwerlich mit den alten Fahrzeugen war, sei mal dahingestellt. Die Triebwagen waren schon recht verschlissen und Ersatzteile kaum zu beschaffen. Die Beiwagen blieben noch etwas länger in Betrieb. Durch ihre eigene Heizung konnten sie hinter den kleinen Dieselloks, deren Bestand recht schnell gewachsen ist, eingesetzt werden. Beim Straßenverkehr kamen hauptsächlich Trabant, Wartburg, B1000 und W50 hinzu. Und es gab neue Motorräder. Doch dazu später mehr.
Noch eine Warnung ;). Wir werden wieder etliche Eisenbahnmodelle von BTTB zu sehen bekommen :p.

Beginnen wir mit den Fahrzeugen, die recht zügig abgestellt werden mussten. Hier sehen wir einen VT 186 (jetzt so bezeichnet) mit einem Beiwagen im abendlichen Püttkow.

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Nach der Abstellung der Triebwagen wurden auf der Nebenstrecke Loks der BR 101, 102 oder auch 106 vor die Beiwagen gespannt und so als Personenzug eingesetzt. Eine Lok der BR 101 ist mit ihrem "Zug" in Schafshagen angekommen und setzt gerade um. Anf 70er Jahre (2).JPG

In Schafshagen wurde relativ viel Schlachtvieh mit der Bahn verschickt. Meist Rinder und Schweine. Schafe kaum. Der Bauer hat sich als Zugfahrzeug einen Moskwitsch 408 gekauft und liefert gerade (privat gefütterte) Schweine ab. Derweil ist der Wagen mit den Rindviehchern schon fertig beladen und kann vom nächsten Zug mitgenommen werden. Anf 70er Jahre (3).JPG

Die Baureihe 64 war auf einigen Nebenstrecke Anfang der 70er Jahre noch eingesetzt, wurde aber schnell von der V100 bzw. jetzt BR 110 verdrängt. Hier nimmt die 64 1182-1 gerade in der Einsatzstelle Randemünde Wasser.Anf 70er Jahre (4).JPG

Ebenfalls bis Mitte der 70er Jahre wurde die BR 86 aus dem Zugdienst verdrängt. Gut, ein paar Einzelexemplare kamen in den 80er Jahren zur Einsparung von Dieselkraftstoff noch mal zum Einsatz, aber im wesentlichen war ihre Zeit abgelaufen. Ganz im Norden waren diese Loks auf der Insel Usedom zu finden. Dort bekamen sie meist Windleitbleche anmontiert. Vielleicht bastel ich mir mal so eine Lok. Jetzt kommt die 86er mit ihrem Nahgüterzug in Randemünde an.Anf 70er Jahre (5).JPG

Durchgangsgüterzüge wurde zu dieser Zeit häufig mit einer Diesellok der BR 120 aus sowjetischer Produktion bespannt. Die zu sehende Lok ist noch recht neu. Anf 70er Jahre (6).JPG

Im IFA-Laden, machmal sogar im Kaufhaus, wurden Motorräder verkauft. Wartezeiten bei Motorrädern waren im Vergleich zu den Wartezeiten auf einen PKW recht kurz oder man konnte seinen neuen fahrbaren Untersatz sofort mitnehmen. 1973 kam die TS 250 heraus. (Bei mir kam das Modell vom Weihnachtsmann :).) Ok. 1973 waren es noch die 4-Gang-Modelle, aber das stört mich jetzt nicht weiter. Hier steht so ein neues Motorrad auf dem Hinterhof. Anf 70er Jahre (7).JPG

Und hier vor dem Schnapsladen :eek:. Anf 70er Jahre (8).JPG

Dass die BR 110 viele Dampfloktypen ersetzte, kam schon zur Sprache. Dieser Personenzug ist unterwegs nach Randemünde. Der Einsatz von Donnerbüchsen und Nebenbahn-Einheitspersonenwagen hinter einer 110er war Anfang der 70er Jahre durchaus üblich. Das funktionierte auch im Winter, hatte die Lok doch eine Dampfheizung für den Zug. Anf 70er Jahre (9).JPG

In Randemünde beim Umsetzen. Anf 70er Jahre (10).JPG

Bei der Rückfahrt noch einmal am Abzweig Püttkow. Fällt euch was auf o_O? Ist das nicht die MZ, welche wir vorhin vor dem Spirituosenladen gesehen haben? Der Kollege wird doch nicht etwa im Dienst...:lork:... Ich denke nicht. Er hat bestimmt nur Selters gekauft. Anf 70er Jahre (11).JPG

Der Name Randemünde verrät es: die Ostsee ist nicht weit. Deshalb kommen besonders im Sommer viele Urlauber zur Erhohlung hierher. Mangels eigenem Auto oft mit dem Zug. Außerdem war das Bahnfahren damals recht preiswert. Die Reichsbahn entschloss sich daher, eine Schnellzugverbindung nach Randemünde (ähnlich wie nach Barth oder Putbus) einzurichten. Beobachten wir einen solchen Schnellzug bei der Einfahrt. Eine Lok der BR 23.10, jetzt 35 ist die Zuglok. Da die Einsatzstelle keine Drehscheibe besitzt, kommt die Lok planmäßig Tender voran. Bei der geringen Streckenhöchstgeschwindigkeit auf den letzten Kilometern eigentlich kein Problem. Links wartet schon die Bahnhofsrangierlok (ehem. V36, nun BR 103) am Wartesignal.Anf 70er Jahre (12).JPG

Wenn der Zug zum Stehen gekommen ist, setzt sich die Rangierlok an das Zugende, um den Wagen mit dem Gepäck der Urlauber abzuziehen...Anf 70er Jahre (13).JPG

... um ihn dann an den Güterschuppen am EG zu rangieren.
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Während des Umsetzens ergänzt unsere Zuglok am Wasserkran auf dem Bahnsteig ihren Wasservorrat.Anf 70er Jahre (15).JPG

Zwei Stunden später ist der Expressgutwagen ent- und wieder beladen, an den Zug rangiert und der Schnellzug kann Randemünde nach Fahrplan verlassen. Anf 70er Jahre (16).JPG

Wie überall muss auch die Randemünder Schiene unterhalten werden. Jetzt rollt der Bauzug mit einer Lok der BR 106 der ersten Serie an. Anf 70er Jahre (17).JPG

Damit geht unser Besuch in und um Randemünde für heute zu Ende. Beim nächsten Besuch wird es bestimmt keine Dampfloks mehr geben :(. Aber so ist das eben...
Halten wir es wie im Theater zum Schluss einer Vorstellung. Hier kommen zur Verabschiedung noch einmal alle Hauptakteure auf die (Schiebe-)Bühne!
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Solche schönen Bildergeschichten sind der Grund, warum Schachtelbahner bei mir wenig Verständnis finden. Man sollte wenigstens versuchen, auch nur eine kleine Anlage zustande zu bringen. Ein bisschen was geht immer, man muss nur wollen. Danke für die gut erzählten Bilder.

J.W. Constructo
 
Ist die Taigatrommel nicht ein bißchen schwer für Deine Nebenbahn?
Auch die BR 35 hatt eine mittlere Achsfahrmasse von 18,3 t...
Nach Schafshagen lasse ich diese Loks nicht. Für den Abschnitt vom Fiddle nach Randemünde habe ich mir eine Ausnahmegenehmigung erteilt ;).
Die BR 120 war z.B. zwischen Velgast und Tribsees oder zwischen Teterow und Gnoien auch mit Ausnahmegenehmigung unterwegs. Also so ganz aus der Luft gegriffen ist das nicht...
(Wenn niemand zuschaut, lasse ich manchmal sogar E-Loks fahren. Finde ich einfach schick.)
 
Solche schönen Bildergeschichten sind der Grund, warum Schachtelbahner bei mir wenig Verständnis finden. Man sollte wenigstens versuchen, auch nur eine kleine Anlage zustande zu bringen. Ein bisschen was geht immer, man muss nur wollen. Danke für die gut erzählten Bilder.
Es gibt auch Schachtelbahner, die ihre Schachteln immer mal einpacken und in angemessener Umgebung fahren lassen. Der Facettenreichtum ist doch das schöne an unserem Hobby. Unser Hobby ist in meinen Augen eines der vielseitigsten Hobbys überhaupt.
 
Ich denke auch, das Privileg so viel Platz zu haben, um aus eigenen Modulen eine sinnvolle Anlage aufzubauen, hat nicht jeder. Und ich hatte schon Schachtelbahner zu Besuch, die dann ihre Schachteln mit den Modellen mitbrachten und bei mir fahren gelassen haben. Soll nur derzeit nicht sein. Modultreffen ja auch nicht. Deshalb versuche ich euch ein wenig zu unterhalten...
 
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