Nun sind die wenigen Reisenden hier auf dem platten Land eher nicht ein Garant für das Überleben einer solchen Kleinbahn. Da mag der Schienenbus auch noch so schön romantisch aussehen, der lässt sich schnell durch einen (Straßen-)Bus ersetzen. Das war auch bei der Reichsbahn immer wieder ein Thema.
Damit ich aber noch zu gegebener Zeit in entsprechenden Abständen von dieser Bahn bis zur Wendezeit berichten kann, kommen heute einige Bilder, wo es sich um den Güterverkehr dreht. Sicher auch nicht die großen Mengen an Tonnage, aber LKW's waren Mangelware, über ein Jahrzehnt dann der Kraftstoff...
Los geht es mit einem Nahgüterzug in Richtung Randemünde. Zuglok ist eine ehem. pr.T 8. Wie es sich gehört, läuft hinter der Lok der Güterzugbegleitwagen.
Später sehen wir den Zug in voller Länge bei der Einfahrt in Randemünde. Die ersten beiden
Güterwagen sind für den
Bahnhof Schafshagen bestimmt. Alle anderen sind an den entsprechenden Entladestellen in Randemünde zu verteilen.
Nach den Ankunft wird die Zuglok abgekuppelt und fährt zum Restaurieren in die Einsatzstelle.
Rangierdienst hat heute auch eine 89er, jedoch eine ehem. pr. T 3. Sie stellt schon mal die bereits entladenen
Wagen zusammen, die mit dem nächsten Nahgüterzug mitgehen.
Die beiden für Schafshagen bestimmten Wagen werden dem bereits auf Gleis 1 stehenden Personenzug mitgegeben, der somit zum PmG wird. So sieht es der Fahrplan vor.
Der
Kesselwagen bringt Dieselkraftstoff für die Tankstelle in Randemünde. Durch den Triebwageneinsatz sowie eine im Dienst stehende V 36 reicht die Faßbetankung schon lange nicht mehr aus.
Danach wird ein gedeckter Wagen an den separaten Güterschuppen rangiert. Am besten so, dass sich die Türen des Waggons genau auf Höhe der Türen des Schuppens befinden. Der mit Drahtrollen beladene Rungenwagen verbleibt an der Ladestraße.
In der Zwischenzeit rollt die meckl. T 4 aus der Einsatzstelle in den Bahnhofsbereich. Sie wird den PmG nach Schafshagen bespannen. An unseren Rungenwagen ist bereits ein H6 herangefahren, um die Drahtrollen weiter zu befördern.
Am
Bahnsteig nimmt die 91 1912 noch einmal Wasser, da es in Schafshagen keinen Wasserkran gibt und der vorhandene Hydrant nur eine geringe Menge Wasser/Stunde abgibt. Dorf eben.
Nach Abfahrt des Zuges nach Schafshagen rangiert unsere T 3 noch einen Güterwagen an den Schuppen am EG.
Damit sind die Rangierarbeiten in Randemünde vorerst beendet und die T 3 rückt in die Eisatzstelle ein.
Wir begleiten ein wenig unseren PmG durch die von Landwirtschaft geprägte Gegend.
An einem Bahnübergang, der aufgrund der schlechten Sichtverhältnisse sogar beschrankt und mit einem Wärter besetzt ist, trifft unsere kleine Lok auf die gummibereifte Konkurrenz in Form eines Ikarus 66.
Nach dem Errreichen des Bahnhofs Schafshagen wird die Lok abgekuppelt und setzt um, damit sie sich den anfallenden Rangieraufgaben widmen kann. Die Schrankenanlage soll uns jetzt mal nicht weiter stören. Aber wir sehen einen für die damalige Zeit modernen 311er Wartburg Coupe und einen nicht mehr ganz so neuen, aber unverzichtbaren F8-Kombi, bei dem nicht nur das Fahrzeugheck aus Holz besteht.
Ein bereits leerer O-Wagen wird für die Rückfahrt dem Wagenzug angekuppelt. In diesem Wagen wurde Dünger für die nicht ganz freiwillig gegründete LPG (man denke an den "sozialistischer Frühling") geliefert. Immerhin ist es noch eine LPG Typ I, jeder hat also noch sein eigenes Vieh im Stall. Aber die Sollvorgaben für die abzuliefernden Tiere waren nicht ohne. In dem an der Rampe bereitgestellten Viehwagen sollen Schweine zum Schlachthof transportiert werden. Der am Förderband abgestellte O-Wagen ist mit Kohle beladen. Da es gerade keinen Kran gibt, müssen die Kohlen per Hand auf das Förderband geschaufelt werden.
Unsere Lok ist mit den Rangierarbeiten fertig und ruht sich bis zur Abfahrtszeit noch etwas aus.
Auf der Rückfahrt gelingt unserem Fotografen noch ein Bild vom Halt in Püttkow.
In Randemünde angekommen, wird der leere O-Wagen der bereitstehenden Wagengruppe des Nahgüterzuges beigestellt. Das erledigt praktischerweise gleich unsere Zuglok.
Da der Kesselwagen mit DK bereits entladen ist und in der Einsatzstelle nur im Weg stehen würde, wird auch dieser noch an den Nahgüter rangiert. Das übernimmt wieder die T 3, während unsere meckl. T 4 zum Kohleladen und Restaurieren in die Einsatzstelle eingerückt ist.
Die planmäßige Abfahrtszeit des Nahgüterzuges ist in ca. 20 Minuten. Unsere Zuglok, jetzt eine ehem. pr. G 7 steht bereits am Zug.
Puh, das waren ganz schön viele Bilder auf einmal. Und dabei habe ich schon etliche weggelassen. Auch ist es fotografisch und lichttechnisch durch meine (beschränkten) Möglichkeiten nicht alles optimal. - So ähnlich laufen bei mir die Betriebsvorgänge ab. Eben kein Kreisverkehr. Ich hoffe es gefällt ein wenig und ich habe euch nicht gelangweilt.