Ja, die Kombination von Gebäuden aus Kunststoff und Fotokarton ist ein Kompromiss. Beides hat Vor- und Nachteile und somit auch seine Berechtigung, nebeneinander eingesetzt ist nicht optimal. In dieser Perspektive so ganz ohne Hintergrund wird das besonders deutlich. Auch mein Auge stört sich etwas daran. Nur leider sind die verfügbaren Modelle von Wassertürmen in TT nicht gerade üppig. Und diese Bauart gefällt mit außerordentlich gut, erst recht, wo ich nun an einen schönen Ostseeurlaub erinnert werde. (Mehr von oben betrachtet stören die unterschiedlichen Ausgangsmaterialien nicht so sehr, da auch das EG eine Eindeckung aus Dachpappe mittels Papierstreifen hat.)
Bevor der Sommer nun zu Ende geht, schulde ich noch einen Beitrag zum Umbau meiner DR V100.
Könntest du dazu die o.g. Punkte evtl. noch näher beschreiben? (evtl. noch ein paar Bilder). Hast du z.B. die Pufferbohle von dem vorhandenen
Drehgestell abgetrennt und dann angeklebt oder gibt es die als Zurüstteil irgendwo zu kaufen?
Um es vorweg zu nehmen: Ich empfehle nicht den Kauf einer gebrauchten Lok, um diese dann umzubauen. Der Beitrag richtet sich an Bastelfreunde, die ihre vorhandene V100 etwas optimieren wollen. Die Fraktion derer, die sich lieber eine neue Lok kaufen möchten, lesen am besten nicht weiter.
Da nur eine gut fahrende Lok entsprechend Freude bereitet, ist zuerst das Spiel der Antriebsachsen im
Rahmen zu prüfen. Zu großes Spiel (man kann auch ausgeleiert dazu sagen) kann man durch gleichmäßiges Aufweiten und anschließendem Einkleben von Messing- oder Neusilberstreifen verringert werden. Diese Arbeit erfordert viel Geduld, vor allem ist darauf zu achten, dass die Achsen in der Horizontalen absolut parallel stehen und die Lok nicht kippelt. Als neue Achsen fanden bei mir solche der BR 119 von Tillig Verwendung (mit Haftreifen 200480, ohne Haftreifen 228630 und als Laufradsatz 207420). Das gerade verzahnte Ritzel passt entgegen erster Bedenken meinerseits problemlos zur vorhandenen Schnecke.
Die sogenannten
Drehgestelle sind komplett zu zerlegen (Niet vorsichtig aufbohren). Die Pufferbohle wird abgeschnitten. Der Drehgestellrahmen ist in der Höhe einzukürzen, damit der Stromabnehmer noch den Spurkranz des jetzt im Durchmesser kleineren Radsatz erreicht.
An der
Pufferbohle wird der Kupplungsschlitz verspachtelt. Die Trittstufen werden durchbrochen und von vorn jeweils mit der charakteristischen Bohrung (1,5 mm) versehen. Auf ein passend gefertigtes Kunststoffplättchen habe ich von unten die Pufferbohle sowie von oben die vorher vom Gehäuse abgetrennte und entsprechend bearbeiteten vorderen Umlaufbleche geklebt. Nach Vervollständigung mit Kupplungshaken, Bremsschläuchen, Vielfachsteuerungskabel und –Dose sowie den vorderen senkrechten Griffstangen erfolgte die Farbgebung. Die
Puffer stammen bei meinen Modellen von Modmüller. Die gesamte Konstruktion wurde von unten in den Lokrahmen geklebt, so dass die Pufferbohlen nun Bestandteil des Rahmens sind. Für die Aufnahme der anderen 4 Griffstangenhabe ich jeweils ein passendes Loch in den Lokrahmen gebohrt und die Stangen eingeklebt.
Am
Lokgehäuse wurden Typhone und Scheibenwischer angesetzt. Die Stirnlampen wurden mittels Aderenthülsen optisch verkleinert. Die Hülsen habe ich nach dem Einkleben mit Window-Color kristallklar verfüllt. Die obere Stirnlampehabe ich aufgebohrt und mit einem flexiblen Lichtleiter versehen. Die Lok hat anstelle der Glühlampen warmweiße LED’s erhalten. Somit ist die Beleuchtung bereits bei geringen Geschwindigkeiten gut zu sehen. Nach unten verhindert ein schwarzer Tonkartonstreifen den Lichtaustritt zwischen Oberteil und Pufferbohle). Ansonsten kann man das Gehäuse durch Farbgebung (Lampenringe, Griffstangen), Anbringen von Blitzzeichen und einer Alterung seinen Vorstellungen entsprechend aufwerten.
Für den Zusammenbau der
Drehgestelle werden die neuen Radsätze ohne Ritzel verwendet. Beim Anbringen der Kupplung (Tillig V180) ist darauf zu achten, dass sie keinesfalls an den Bremsschläuchen hakt. Bei mir kam zur Befestigung der Kupplung jeweils eine passende Aderendhülse zum Einsatz. Erst nachdem alles zur Zufriedenheit funktioniert, habe ich die Kupplungsbefestigung zusätzlich mit einem Tropfen
Sekundenkleber fixiert.
Und nun die Bilder: