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Von Kleinklöten nach Großbommeln

Viel ist auch heute nicht zu sehen von der vielen Arbeit am Shiguli, nichtsdestotrotz: Es geht voran. Alle Dachsäulen sind aufs Fertigmaß gebracht. Der innere Fahrzeugboden und die Radkästen habe ich bemalt, ebenso Armaturenbrett und Laderaumabdeckung. Daß die Polster bei dieser Gelegenheit keine Farbe abbekommen haben, ist der ausstehenden Entscheidung für die Karosseriefarbe geschuldet. Diese ist primär, und sekundär die darauf abzustimmende Farbe der Polster.

Der kritischste Teil des Bastelabends bestand darin, die Türfugen zu gravieren. Das ist wahrhaft nicht meine Lieblingsbeschäftigung: Mit dem Werkzeug einmal kurz abzurutschen kann die Arbeit von Tagen zunichtemachen. Vorsicht und eine ruhige Hand sind also geboten. In dem Falle hat es besser geklappt als befürchtet. Die Fugen laufen weitgehend parallel zueinander an den vorgesehen Stellen, und überdies sind die einander gegenüberliegenden Türen sogar aufs Zehntel gleich breit. Auf den Fotos ist leider weniger erkennbar als live on Basteltisch, welche Rolle diese sechs haarbreiten Linien für das Erscheinungsbild des Wagens spielen. Insofern kann ich jetzt zufrieden an der Matratze horchen gehen.

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...Daß die Polster bei dieser Gelegenheit keine Farbe abbekommen haben, ist der ausstehenden Entscheidung für die Karosseriefarbe geschuldet. Diese ist primär, und sekundär die darauf abzustimmende Farbe der Polster. ...

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Nimm es nicht zu genau. Das haben die Kollegen Autobauer in Toljatti anscheinend auch nicht getan. Da musste genommen werden, was gerade da war.

Zum Glück waren die meisten Innenausstattungen nach meiner Erinnerung beim Shiguli braun oder schwarz. Sowas passt eigentlich fast immer. Aber ich kann mich an eine weinrote Innenausstattung erinnern. Als nach Wochen klar war, dass unser "mandarin" in "rot" ausgeführt wurde, gab es noch die Gefahr, die Innenausstattung in weinrot zu bekommen. Das konnten wir zum Glück noch verhindern. Uns wurde dann ein Waaaagen mit brauner Innenausstattung übergeben, weil uns das weinrot zur roten Außenfarbe überhaupt nicht gefiel.

Also weinrote Innenausstattung zur grauen oder dunkelgrünen Außenfarbe könnte passen. Demzufolge würde ich diese Kombination eher vermeiden :narrwech: !
 
Es geht mir bei der Farbwahl der Polster weniger ums Vorbild, sondern darum, daß nach Einsetzen der Fensterscheiben vom Innenleben noch etwas zu erkennen ist. Dafür benötige ich, auch in Kombination mit der Außenfarbe, hinreichende Kontraste. Deshalb habe ich notgedrungen auch beim grünen Shiguli nicht die weinroten Polster vom Vorbildwagen meines Onkels übernommen, sondern sie hellbraun dargestellt.
 
Da die Leute bekanntlich zuerst schauen und, wenn überhaupt, erst danach lesen, sei hiermit schnell die zentrale Frage beantwortet: Nein, der Shiguli ist nicht durch ein schlimmes Unglück versaut worden. Was sich an den Kotflügeln abgelagert hat, wurde durch die Ausdünstungen des Sekundenklebers verursacht. Es ist wie ein weißes Pulver und läßt sich leicht wieder entfernen. Just an diesen Stellen kommt ohnehin noch Schleifpapier zum Einsatz.

Unübersehbar sind heute die Radläufe mit Papierstreifen ausgelegt und in Sekundenkleber nicht ge-, sondern geradezu ertränkt worden. Denn nach dem Aushärten, das mindestens einen Tag in Anspruch nehmen wird, soll genügend "Fleisch" vorhanden sein, um die typischen Wülste zu formen und die Konturen wieder zu glätten. Zu sehen ist mithin erst die Vorbereitung der eigentlichen Bastelei.

Vielleicht ist jemandem der schwarze Punkt auf dem Dach aufgefallen. Der war von Beginn an dort, wurde aber größer, nachdem die Sicken fertig waren und ich das Dach mit Schleifpapier geglättet habe. Zunächst hielt ich ihn für einen etwas dunkleren Bereich im Kunststoff. Der wäre unterm Lack verschwunden. Leider war er eine Art Lunker, wie der Metaller sagt. Zum Glück habe ich mit der Graviernadel reingepiekst und eine Vertiefung gespürt. Auf den Bildern ist der Krater bereits mit Sekundenkleber aufgefüllt und wird dann verschliffen.

Für die kommende Bastelnacht habe ich mir vorgenommen, dem Wagen eigene Achsen und Räder zu bescheren. So kann der grüne Vorgänger endlich sein Geläuf zurückbekommen. Ohne sieht er wirklich traurig aus.

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Wie zu erwarten war, ist vom Rest der Bastelnacht nichts Spektakuläres vorzeigbar. Tatsächlich habe ich die Achsen fertiggestellt und Räder montiert. Der Wagen rollt leicht und sanft und hält sogar trefflich die Spur. Die Felgen zu bemalen hatte ich danach aber keine Lust mehr; diese vier Tropfen Farbe fallen später bei anderen Lackierarbeiten mit ab.

Womit wir erneut beim kritischen Thema wären: Da die Radläufe vor der Weiterbearbeitung aushärten müssen, hatte ich als kleine Nachtmusik probeweise die zweite vom Flohmarkt mitgebrachte Karosse auf das fertige Fahrgestell gesetzt und war überrascht von der Farbvariante "Mandarin". In meiner Begeisterung rief ich das häusliche Schokoladenmädchen zur Begutachtung, zumal Orange eine seiner Lieblingsfarben ist. Vielleicht lag es an der späten Stunde, das Echo jedenfalls war ernüchternd: "Die Farbe ist toll, aber nicht für den Lada!" Stattdessen wurde auf ein Pöttchen mit dunkelblauem Lack gezeigt. Mein Einwand, der grüne Shiguli sei doch schon so dunkel und es müsse etwas Helles her, wurde in einem Tonfall zurückgewiesen, den jeder Scheidungsrichter als an der Grenze zur Nötigung gelten lassen würde: "Mach, was du willst, aber schön ist das nicht." Der Kompromißvorschlag "Italian Red" sorgte nur noch für Naserümpfen.

Was nun? Häuslicher Frieden oder Mandarin? Sollte ich eine Umfrage starten? Auf keinen Fall kann ich noch einen weiteren Shiguli bebasteln. Nein, nein und nochmals nein!

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Zuletzt bearbeitet:
Sind die Vorräte aufgebraucht ? Ich hätte da , glaub ich , auch noch den einen oder anderen .
Schöne Ergebnisse was Du zeigst .
Beste Grüße und erholsames Wochenende
 
Was nun? Häuslicher Frieden oder Mandarin? Sollte ich eine Umfrage starten? Auf keinen Fall kann ich noch einen weiteren Shiguli bebasteln. Nein, nein und nochmals nein!
Kompromiss vielleicht? Ein dunkleres Orange scheint eine sehr typische Farbe für den 2102 gewesen zu sein, mir sind schon drei davon über den Weg gelaufen:
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Beste Grüße
Jörg
 
Und Post fällt ebenso aus, auch wenn die Farbe evtl. passt. Bei der Post fuhr man, wenn es hochgestellte Angestellte / bzw. Persönlichkeiten waren im Wartburg und definitiv nicht in gelb und sowieso nicht als Kombi.
 
Ach ja, auf manches in der Welt ist doch noch Verlaß, zum Beispiel, daß

die Leute bekanntlich zuerst schauen und, wenn überhaupt, erst danach lesen (...)

Im vorliegenden Spezialfall gab's dann wohl weder ein Davor noch ein Danach und deshalb die besorgte Frage:

.... wo sind die Dachsicken hin.... 🤔

Und da sie nun mal im Raume steht: Siehe Lichtbild!

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Achtung, es folgt noch eine Draufsicht. Denn ich habe die Radläufe abschließend bearbeitet, die momentan am deutlichsten aus der Vogelperspektive erkennbar sind. In der Seitenansicht versinken sie im dunklen Hintergrund der Radkästen bzw. verschmelzen mit den schwarzen Reifen des Wagens.

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Als letztes Bild für heute noch der Versuch einer Nahaufnahme des rechten vorderen Radlaufs. In der Farbe des häuslichen Friedens mitlackiert dürfte die Wulst weniger wuchtig aussehen.

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Langsam nimmt die Angelegenheit "Shiguli Mandarin" Formen an. Das Fahrwerk ist bis auf die Haltelasche für die Achsen fertig und man muß höllisch aufpassen, daß der Wagen nicht unbeabsichtigt vom Basteltisch rollt. Das Radsatzpaar mit den beigen Felgen paßt meines Erachtens farblich besser zu diesem als zum grünen Shiguli und wird deshalb umgewidmet.

Wie man sieht, habe ich für die abgestufte Seitengestaltung wieder eine neue Technologie gewählt und den gesamten Bereich oberhalb der Radausschnitte heruntergefeilt. Das ist viel Arbeit und man muß sehr vorsichtig herangehen, da die Wandungen nun extrem dünn sind. Indessen sie werden ohnehin hinterfüttert, um später ausreichend Klebeflächen für die Fensterscheiben zu haben. Sauberer und exakter als die vorherigen Versuche sieht das damit allemal aus. Man lernt eben dazu.

Auch die C-Säule auf der Beifahrerseite ist wieder nach hinten gerückt sowie die Fehlstelle an der B-Säule der Fahrerseite saniert worden – man erkennt es an den weißen Streifen. Aus den angesetzten Polystyrolbalken an Bug und Heck habe ich die endgültige Kontur herausgearbeitet bzw. die Bereiche ans Karossenoberteil angepaßt. Die Radläufe müssen allerdings noch etwas nachgesetzt werden, um ausreichend Platz für die noch anzuformenden Wülste zu schaffen.

Nachfolgend ein paar Lichbilder, die insofern komisch wirken, als das Licht die an sich gelungenen Dachsicken verschluckt. Außerdem sieht der Wagen in der Seitenansicht magels Radkästen ziemlich hohl aus. Aber die kommen demnächst dran.

Shiguli_9059.jpgShiguli_9061.jpgShiguli_9065.jpgShiguli_9067.jpg
 
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