Hallo ans gesamte Board,
ich nutze de Diskussion über die DB-23 mal, um als Neuling im TT-Sektor (inkl.
TT-Board) mich einfach nur zu wundern. Mir scheint, dass bei einigen Forikern vor allem um Eisenbahnglaubensfragen und nicht um das Hobby und die Freude daran geht. Ob die DB-Neubaukonstruktionen schön waren oder nicht, ist eigentlich bei meinem Anliegen zweitrangig. Problematisch finde ich es, dass unterschwellig die eigene Auffassung als die einzig richtige durchschimmert. Ich fühle mich als ehemaliger H0-Bahner an die sog. Märklinisten erinnert, die Märklin-Produkte als die Krone der (Modellbahn-)Schöpfung ansehen, und auf Gleichstrombahner oft herabschauen (wenn ich z. B. die Räder von Märklin-Dampfern mit Modellen anderer H0-Hersteller vergleiche:
![Kotz :kotz: :kotz:](/forum/styles/default/xenforo/smilies/kotz.gif)
). Will sagen: einfach mehr Gelassenheit und weniger verbissen an die Sache herangehen. Dass jeder vor der Wende hüben und drüben die Eisenbahn, die er/sie erlebt hat, als besonders schön empfindet, sei jedem unbenommen. An dieser Selle möchte ich auf ein Interview in einem Sonderheft des EJ 1994 zum Anlass der Gründung der DBAG hinweisen, in dem der ehem. stellvetretende Leiter der VES-M Halle zu den Dampflok-Neukponstruktionen in beiden deutschen Staaten Stellung nimmt: "Die DB hat den Mut gehabt, vom alten konservativen Einheitsstil abzuweichen [...] Wir haben aber festgestellt, dass die DB auch nur mit Wasser kocht." Als ich nach der Wende die 18 201 auf einer Sonderfahrt erlebt habe, war ich schlichtweg begeistert! Aber niemand wird es mir schlecht machen können, dass die 01.10 als DB-Umbau eine der leistungsfähigsten Dampfer der Nachkriegszeit in Deutschland waren und vor D-Zügen mit Durchläufen über mehrere hundert Kilometer und bis zu 16
Wagen einfach nur beeindruckten.
Ich finde es wirklich schade und letztlich kontraproduktiv für unser gemeinsames Hobby, sich wegen solcher Lächerlichkeiten zu beharken. Viele - darunter auch ich - sehen in der DBAG einen Verlust der alten Eisenbahn und der alten Eisenbahnermentalität. Trotzdem gibt auch bei der modernen Eisenbahn viel Spannendes zu entdecken und mir gefällt z. B. die Ludmilla als Cargo-Lok und den "bunten"
Güterwagen statt einer grau- und braunfarbenen Masse der Epochen III und IV. Von den "Glaubenskriegern" und vor allem Besserwissern hatte ich im H0-Bereich eigentlich schon genug.
Seid bitte einfach gelassener!
Grüße ans Board
01.10Öl