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    Die Crew des TT-Boardes

TT-Board goes Reisebüro: Die DRITTE TT-Board-Reise

Über die gewaltigen Brücken des Kleinen und Großen Belt's sowie dem Öresund ging es weiter nach Malmö, wie wir 15.05 Uhr pünktlich am Hotel ankamen. Nach dem schnellen CheckIn ging es zum Antiquariat von Frank Stenvall, wo wir ordentlich Geld "liegen liesen". Danach ging es auf direktem Weg zum Bahnhof Malmö-Syd, auf dem wir Daniel und Siggi erwarteten. Da deren Ankunft nicht exakt vorhersagbar war, warteten wir einfach 90min und fotografierten im Prinzip alles, was uns vor die Linse fuhr.

Das Zugangebot war reichlich und ich freute mich besonders auf den privaten Fernverkehrszug von Veolia, der zwischen Malmö-Syd und Stockholm pendelt. Ich hatte im Internet gelesen, dass diese Züge in der Regel von Hectorrail geführt werden - wir waren alle schon ganz "hippelig", als zu unserem Entsetzen eine blaue SJ-Rc3 mit dem Zug um die Ecke bog. Die Lok war dann aber auch insofern interessant, dass sie mit gemischten Panthografen (Einholm und Schere) unterwegs war - Beweisbilder gibt es auf "Anforderung" :)

Hier der Extrakt der Wartezeit - die untergehende Sonne und die Geschwindigkeit von oftmals deutlich über 100km/h machten es mit dem richtigen Motiv und den Belichtungszeiten nicht gerade einfacher:
 

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Nachdem wir vollständig waren und die Zimmer im Hotel bezogen hatten, ging es nochmals auf "Piste" - wir hatten ja Hunger. Als Empfehlung an der Rezeption erhielt wir den Tip, uns auf dem "Lilla Torg" umzusehen - dem kleineren der beiden zentralen innerstädtischen Plätze.

Was wir nicht wußten - das schöne Wetter lockte offenbar alle Schweden an die Luft und so war es in der ganzen Innenstadt brechend voll, die Straßenkneipen bis auf den letzten Platz besetzt. Wir trauten unseren Augen nicht, zumal es für deutsche Verhältnisse doch schon "kühl" war - den jungen Schwedinnen war das offenbar egal und man trug knappes Textil.

Am Ende fanden wir in einem italienischen Restaurant noch einen 6er-Tisch und liesen es uns schmecken. Das Guinness vom Faß kostete saftige 6,40€ und wir verlegten die weiteren Gespräche dann in mein Hotelzimmer bei erzgebirgischem Bier und Kräutersaft. Auf dem Weg ins Hotel haben wir noch unter den erstaunten Blicken der Einheimischen ein paar Bilder mit dem Stativ gemacht.
 

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Am Samstag ging es dann nach einem üppigen Frühstück in Richtung Trelleborg los, um sich am Güterbahnhof des Hafens umzusehen. Kurz vor 9.00 Uhr waren wir vor Ort und im ersten Moment enttäuscht. Der Zugang zu den Gleisen durch hohe Zäune versperrt, Gegenlicht und überall Stillstand (außer bei der Gummifraktion). Das ehemalige Bahnhofsgebäude macht einen guten Eindruck, auch wenn die Hallen längst stillgelegt sind und kein Personenzug mehr nach Trelleborg fährt.

Auf dem Weg nach Ystad fuhren wir noch im Ort parallel der Güteranlagen und plötzlich tauchten zwei alte MA's der TGOJ auf, abgestellt ziemlich tief im unzugänglichen Bereich. Aber auch dafür war vorgesorgt; zwei kleine Leitern kamen aus Deutschland mit und so konnten wir wenigstens ein paar Notschüsse über den Zaun machen. Zu meiner großen Überraschung entdeckte ich im Tele dann noch zwei norwegische El16 in ca. 1km Entfernung, für die ich mehrere Anläufe brauchte, bis das Tele so ruhig in der Hand lag, damit man wenigstens die Nummern erkennen konnte.
 

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Nachdem wir auf halbem Weg zwischen Trelleborg und Ystad an Schwedens südlichstem Punkt angehalten und fotografiert hatten, waren wir später in Ystad, von wo es per Fähre nach Swinemünde in Polen und Rønne auf Bornholm (DK) geht. Die polnische Fähre wurde gerade mit einem Güterzug beladen, wir kamen aber auch hier nicht nah genug heran. Uns blieb also "nur" der Blick auf den noch gut frequentierten Bahnhof mit regem Regionalverkehr passend zu den Fährzeiten. Kurz vor unserer Abfahrt startete auch noch eine Speedfähre zur Insel Bornholm - ein Doppelrumpfschiff mit Jetantrieb, sehr imposant anzusehen.
 

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Höhepunkt des Samstages war der Besuch beim Modellbahnverein Hässleholm. Auf diesen Verein bin ich eher zufällig gestoßen, als ich nach Ausflugsmöglichkeiten in der Gegend suchte - und wir haben den Besuch nicht bereut.

Wo soll ich anfangen???

Diese Modellbahnanlage ist etwas ganz Besonderes! Im ersten Moment waren wir überrascht, als wir eine Modellbahnanlage mit einer Aufbauhöhe von 1,45m (!!) Schienenoberkante über Hallenboden sahen. Ulf vom dortigen Verein erklärte uns dann die beiden Gründe dieser Aufbauform:

  1. der Blickwinkel für den erwachsenen Betrachter ist nahe am Vorbild und nicht die sonst übliche "Hubschraubersicht"
  2. die Vereinsmitglieder werden nicht jünger und das Über-Kopf-Arbeiten unter der Anlage nicht einfacher
  3. der Raum unter den Anlagen ist für andere Zwecke nutzbar und geht nicht verloren

Diese Gründe leuchten ein und wir gewöhnten uns innerhalb weniger Minuten an diesen ungewöhnlichen Blick. Wir waren schwer beeindruckt, die Details der Anlage kommen viel mehr zur Geltung, weil man einfach näher dran und auf Augenhöhe ist.

Die Anlage wird streng nach Vorbild gebaut und stellt den Bhf. Hässleholm sowie die angrenzenden Strecken und Bahnhöfe der Umgebung in 1:87 mit leichter Verkürzung dar. Der Aufbauzeitraum ist dabei zwichen 1960 und 1970 und man baut alle Häuser und Anlagen im Original (Lasertechnik) nach. Damit ist es gelungen, dem Projekt einen historischen Stempel aufzudrücken, der Fördertöpfe öffnete. Die Stadtverwaltung hat großes Interesse an einer Rekonstruktion der Stadtanlage im Bahnhofsumfeld, weil dort in den letzten 40-50 Jahren viel verändert wurde und kaum noch einer weiß, wie es früher aussah.

Die Anlage ist komplett DCC-gesteuert (ausschließlich LENZ-Technik) und wird vom Traincontroller auf 4 Monitoren überwacht. Die Anlage wird im Automatikbetrieb von 2 Personen betrieben, im Handmodus können an jedem Bahnhof Leute arbeiten und richtigen Vorbildbetrieb mit Zugmeldungen etc. machen - wie auf den Modultreffen bei uns. Dann braucht man allein 5 Fahrdienstleiter nur allein für die Personenbahnhöfe; das Bw in Hässleholm und die riesige Güteranlage sind da noch nicht berechnet.

Ich als "Chefelektriker" in unserem Verein bin aber beim Blick unter die Anlage bald umgefallen - absolut professionelle Installation mit Industriekomponenten, die ich unter einer Modellbahn noch NIE gesehen habe (und ich haben vielen Anlagen unter den Rock geschaut). Da war jedes Kabelende mit einer Adernendhülse verpresst und mit Hülsen beschriftet und Kabelbäume verliefen im Installationsrohr - ich war platt(ttt) - mit 5 T.

Zu den Bildern:

1) Schwedentypisch wurden wir mit Kaffee und süßen Leckereien begrüßt, Ulf (links oben) stellt sich unseren Fragen
2) Blick zum Bhf. Hässleholm
3) Blick über den Bhf. Hässleholm
4) das Bw Hässleholm mit den Güteranlagen
5) Blick vom Leitstand auf den bereits fertigen Teil
 

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Und noch ein paar Bilder aus dem Verein Hässleholm:

1) Eine von unzähligen LENZ-Installationen
2) auf schmalen Pfaden geht es "durch" die Anlage
3) zum Überqueren einer Tür dreht man die Strecke in einem Technikraum einfach auf 2m "hoch"
4) der Verein findet Beachtung und Unterstützung im ganzen Land, hier gab es mal eben ca. 10.000€ als Spende
5) in Schweden bekommt vieles einen Namen, auch Kanonen (der Verein residiert in einem Armeemuseum, in dessen Außenbereich u.a. diese Haubitze steht

Zu Bild 1 noch eine Anmerkung: ich befinde mich nahezu aufrecht stehend unter einem Schattenbahnhof im Nachbarraum. Man kann dort sehr entspannt unter der Anlage arbeiten, es gibt sogar ganze Arbeitsplätze, über deren Köpfen die Anlage betrieben wird.

Für Besucher und den Genuss am Spiel hat man sehr viele massive Holzstufen beschafft, die später umlaufend montiert werden und somit auch Kindern das Betrachten der Anlage erlaubt.
 

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:essen::essen:
Mensch das sieht ja richtig interessant bei euch aus, mehr BILDER!!!!
:essen::essen::essen:


Zu Bild 5: Steht da wirklich Birger???
 
Im Anschluß an den Besuch drehten wir wieder in Richtung Süd und machten noch einen Abstecher zum Bhf. in Hässleholm. Belohnt wurden wir mit zwei Loks der Baureihe TB, der berühmten schwedischen Schneeräumlok, die jetzt vor allem im schweren Bauzugverkehr unterwegs ist. Leider liefen die Motoren nicht - ein Erlebnis, welches wir 2008 in Nässjö geniesen konnten. Neben einem weiteren kleinen Dieselrangierhobel waren dann auch noch zwei Os mit 7,5m-Fahrwerk abgestellt.

Kurz unterhalb von Hässleholm passte es mit dem Fahrplan sehr gut und wir konnten einen Öresundzug in Richtung Dänemark abfangen.
 

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Weil die Sonne sehr tief stand und sehr schönes Licht erzeugte, hielten wir am Güterbahnhof Malmö nochmals an. Dort gab es Unmengen an Güterwagen und Güterzügen, jedoch herrschte am Samstag-Abend Betriebsruhe. Erlegen konnten wir dabei u.a. die Maschinen auf den ersten drei Bildern.

Als Abschluß des Abends war ein Grillen am Öresund geplant; meine Vorüberlegungen gingen dahin, die Brücke in der Dämmerung und blauen Stunde abzulichten. Bei leckeren Bratwürsten aus Schleiz, gepaart mit Bier aus Einsiedel liesen wir den Abend ausklingen.
 

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Am Sonntag ging es früh aus den Betten, hatten wir doch um 9.00 Uhr in Kopenhagen eine Verabredung mit meinem Bekannten, einem der wenigen DSB-Inspektoren auf dem Hbf. von Kopenhagen. Doch bevor wir aufbrachen, mußte das Licht um 6.15 Uhr nochmal für einen Schuß über die Stadt Malmö ausgenutzt werden (Blickrichtung Nord-Ost); und am Buffet kamen wir natürlich auch nicht "ungeschoren" vorbei.

In Kopenhagen wurden wir dann von Birger (nein, nicht der hier aus dem Board) erwartet, der uns als erstes in die königlichen Wartebereiche führte. Die Königsfamilie fährt noch (selten) mit dem Zug und dafür ist alles vorbereitet. Den Teppich im Bild 4 durften wir übrigens NICHT betreten, die Königin "wünsche" es nicht...dafür war ein Probesitzen auf der Couch im Bild 5 möglich.
 

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Der Hauptbahnhof (wird im Dezember 2011 100 Jahre alt) ist noch komplett mit einer Holzkonstruktion ausgerüstet, was man eindrucksvoll auf den Bildern sieht. Aber auch oben - auf den Dächern - findet man interessante Motive. Die Zugdichte ist hoch, jedoch sieht man fast ausschließlich "Gumminasen" (X31). Seltener sind ME-Dieselloks mit DoSto's aus Görlitz und eben die ICE der DSB; im letzten Bild sieht man den bereitgestellten Zug nach Hamburg.
 

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Oh mann oh mann...jetzt sehe ich, was ich verpasst habe :bruell:

Ich muss zwar sagen, dass das weltweit größte Weinfest in der Pfalz mein WE auch nicht so schlecht dastehen hat lassen, aber was ihr dort gesehen habt, ist unheimlich toll!
Einziger Trost - durch meine OP vergangenen Mittwoch hätte ich die Reise am Ende eh nicht antreten können...:allesgut:

@Torsten: auch wenn ich jetzt immer mehr oder weniger absagen musste - BITTE STREICH MICH NICHT AUS DEM REISEVERTEILER...:huld:
 
Hallo Torsten ..
freue mich schon darauf ...
doch in 2 Stunden gehe ich in die Gleiche Richtung mit der Stena um bisschen Eisenbahnsafari in DE zu machen ....
werde es mir ansehen wenn ich dann in 14 Tagen zurück bin ...
Frauchen ist zu Hause und bewacht die MOB
mfG
Jürgen(S)
 
Nächster Besuchspunkt war das Zentralstellwerk des Kopenhagener Hauptbahnhofes. Ähnlich wie in einem Flughafentower hat man von dort einen tollen Blick über das Gleisfeld auf der südlichen Seite des Bahnhofes. Wir durften uns dort oben frei bewegen und haben so u.a. auch gezielt die Rangierfahrt der einzigen in Dänemark noch vorhandenen Lok der Baureihe Mk gesehen, die den aus Deutschland angekommenen Nachtzug in die Abstellgruppen zog.
 

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Nach dem großen Zentralstellwerk ging es per Auto in den Otto-Busse-Vej, einer Anwohnerstraße zwischen dem früheren Güterbahnhof und des DSB-Zentralwerkstätten. Wer hier im Board meinen Reisebericht aus dem Jahr 2007 gelesen hat, wird die "Ecke" bereits kennen. Am Ende der Straße versteckt sich ein Stellwerk, welches den "gestandenen" Eisenbahnfans aus dem Osten der Republik bekannt sein müßte - ich sage da nur: Olsenbande, Teil 7 - "...stellt die Weichen..." mit Herrn Brodersen und Herrn Godfridsen.

Genau dorthin zog es uns dieses Jahr wieder - es hat viele Mails und Telefonate gekostet, diesmal einen Besuch in dem Gebäude zu organisieren; 2007 stand ich ja nur illegal davor.

Und so kam es, das wir kurz nach dem Mittag im "Mekka" der dänischen Eisenbahnfans standen. Das Stellwerk ist besetzt ud dient der Steuerung der Zufahrt zu den Werkstätten - man sieht das Gleis im Bild 2 nach rechts abzweigen. Dort befindet sich auch der berühmte Elektrokasten, den "Egon" im Zorn kurzschliest und das ganze DSB-System lahmlegt.

Für mich war das DAS Highlight des Wochenendes, auch wenn wir erkennen mußten, dass die Innenaufnahmen im Film niemals dort oben gedreht wurden. Der Mythos ist zerbrochen - das Filmstellwerk stand in einem Studio. Einzig die Außenaufnahmen wurden dort gedreht.
 

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.... der einzigen in Dänemark noch vorhandenen Lok der Baureihe Mk gesehen, die den aus Deutschland angekommenen Nachtzug in die Abstellgruppen zog.

Hallo Torsten,

ja klar. Die anderen stehen ja bei uns auf dem Hof....

Ein wirklich toller Bericht, schade das ich nicht mit dabei war.

Viele Grüße
Matthias
 
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