Also von meinen Fingern ist kein einziger verrottet, und trotzdem ist das von Dir vorgeschlagene Verfahren zur Verbesserung der Vorbildtreue und Modellqualität recht weltfremd. Wer ein exaktes Modell vom Vorbild haben will, sollte sich ein 1:1-Modell beschaffen, über dessen Fugen er dann täglich nach Lust und Langeweile die werten Finger fahren lassen kann. Seriös konstruierte Verkleinerungs-Modelle folgen hingegen anderen physikalischen und ästhetischen Regeln und müssen es auch, denn der Betrachter ist im Verhältnis um ein x-faches größer als der des Vorbilds. Man könnte natürlich versuchen, gepflegt mitzuschrumpfen, aber das funktioniert real nur in sehr begrenztem Maße (bitte mal kurz ducken), in zahlreichen bedauerlichen Einzelfällen rein geistig (
Horst Seehofer, einer von uns!) und ansonsten am besten im Film (Liebling, ich habe die Kinder geschrumpft!).
Insofern muß ich leider gestehen, daß Dein beharrliches Draufhauen auf Tante Tillig auf mich wie Schattenboxen wirkt. So blöde und ignorant, wie Du sie gern hättest und offenbar für irgendwas auch brauchst, sind die dortigen Konstrukteure sicherlich nicht. Sie ziehen, um es mal für Dich tröstlich zu formulieren, lediglich andere, grundsätzlichere Dinge mit in Erwägung. Ein idealistisches Ritzenlatein ist für sie hinsichtlich der Kunst der Fuge unbrauchbar, diesbezüglich halten sie es weniger mit "magic" als mit verläßlicher Ingenieurkunde. Was nicht bedeutet, daß keine Verbesserungen möglich wären. Aber wie andere hier schon schrieben: Die Verfeinerung hat auch ihre Grenzen, und jede Optimierung hat als Referenzpunkt allein den Geschmack der Kunden. Derer sind aber viele, also ist zwischen ihnen zu vermitteln. Man kann freilich allein sich selbst zum Maßstab deklarieren, aber das fällt dann schon wieder in den Bereich des Magischen (vulgo: des Religiösen).
Mein Rat wäre in der Causa Spundwandwagen jedenfalls,
sich zu entspannen.