Sehr geehrter Herr Maercz,
Ich hoffe ja immer noch, dass man mit stetiger, aber sachlicher Kritik an TC endlich einmal sinnvolle Verbesserungen bewirken kann. Bei der Zuweisung zu einem Zug die Zughöchstgeschwindigkeit zu erfassen...
--- Ende Sachliche Kritik, jetzt gibt's e'ns druff ---...
Als "e'ns druff" habe ich auch den Rest Ihres Beitrags nicht empfunden. Er spiegelt halt Ihre Sicht der Dinge wieder und das ist legitim.
Allerdings hat sachliche Kritik schon immer sinnvolle Verbesserungen bewirkt. Nur ist es leider so, dass wir in einer neuen Version nicht immer alle Wünsche erfüllen können und deshalb die höchste Priorität auf diejenigen Verbesserungen legen müssen, die möglichst vielen Anwendern nützen. Sehr spezielle Anforderungen müssen da leider häufiger zurückstehen; oft sogar auf Dauer, da wir unsere Produkte auch nicht mit Sonderoptionen überfrachten möchten, welche einige wenige "Spezialanwender" zwar anlocken, dafür aber weit mehr "Nomalanwender" wieder abschrecken würden. Sie haben in Ihren damaligen Anfragen an uns ja selbst von einem "leichten Sonderfall" gesprochen. Nun Ihr eigenes Programm zu schreiben, dass Ihre ganz speziellen Wünsche erfüllt, ist also vielleicht gar kein so schlechter Ansatz. Ich wünsche Ihnen viel Erfolg damit!
Ansonsten stimme ich Ihnen zu, daß man die Geschwindigkeitsvorgabe für Züge noch besser lösen kann als bisher. Die hier von anderen beschriebenen Ansätze, die Lok mehrmals zu kopieren, ist zwar ein gangbarer Weg, aber er ist nicht nur umständlich, sondern entspricht auch nicht dem Vorbild. Dort wird ja auch keine zweite Lok gekauft, nur weil zwei Züge unterschiedliche Geschwindigkeiten fahren sollen. Mit der neuen Zugverwaltung in TrainController Version 7 wurde neben vielem anderen auch gerade das Geschwindigkeitsmanagement deutlich erweitert. Neben vielen anderen Einstellungsmöglichkeiten für die Geschwindigkeit gibt es nun u.a. die Möglichkeit, wie beim Vorbild
Wagen zu erfassen und diesen eine Höchstgeschwindigkeit zuzuordnen. In einem Zugverband, d.h. einer "Kette" von Fahrzeugen bestehend aus Loks und evtl. Wagen, begrenzt immer das langsamste Fahrzeug die Höchstgeschwindigkeit des Zuges. Wird also beispielsweise an eine Lok (mit eigener Höchstgeschwindigkeit 160km/h) ein
Güterwagen mit Höchstgeschwindigkeit 80 km/h gekoppelt, so kann der Zug auch nicht schneller als 80 km/h fahren. Wechselt diese Lok dann später zu einem Personenzug (mit Wagen mit Höchstgeschwindigkeit 120 km/h), so ändert sich die zulässige Höchstgeschwindigkeit automatisch entsprechend auf 120 km/h.
Da das Ankoppeln und Abkoppeln von Wagen (und auch das Bilden und Auflösen von Mehrfachtraktionen) auch vollautomatisch während des Betriebs durchgeführt werden können, ziehen solche Manöver auch ganz automatisch entsprechende Änderungen der möglichen Höchstgeschwindigkeiten nach sich. Eine separate Erfassung eigener Höchstgeschwindigkeiten für Züge, wie von Ihnen eingangs erwähnt, ist hierfür nicht einmal notwendig.
Darüberhinaus gibt es noch eine Reihe weiterer Eingriffsmöglichkeiten in die Geschwindigkeitssteuerung. Die individuellste darunter ist die Vorgabe einer zeitweiligen Geschwindigkeitsbeschränkung. Zeitweilig deshalb, weil diese immer am Ende einer Zugfahrt aufgehoben wird. Eine solche zeitweilige Geschwindigkeitsbeschränkung kann jederzeit während einer Zugfahrt - auch automatisch per Operation - gesetzt und wieder aufgehoben werden, z.B. für zugfahrtspezifische Langsamfahrstellen, Verringerung der Geschwindigkeit in Abhängigkeit von Signalstellungen usw. Natürlich kann man eine solche Geschwindigkeitsbeschränkung auch am Anfang einer Zugfahrt setzen und bis zum Ende der Zugfahrt bestehen lassen. Das ergibt dann einen die ganze Zeit über langsamer als sonst fahrenden Zug. Viele Wege führen nach Rom. Zukünftig noch mehr.
Dann war da noch in einem anderen Beitrag die Frage, wie der TrainController mit einer Doppeltraktion umgeht, in der zwei Loks vollkommen unterschiedliche Höchstgeschwindigkeiten haben. Das war noch nie ein Problem. Der ganze Zug kann nicht schneller fahren als die langsamste Lok. Der höhere Geschwindigkeitsbereich der schnelleren Lok wird während der Mehrfachtraktion einfach ingnoriert.
Mit freundlichem Gruß,
Jürgen Freiwald
Railroad & Co.
www.freiwald.com