Ich habe meine gestern Abend noch schnell zugerüstet. Nach dem Zurüsten diverser Tillig-110 war das schlicht und ergreifend eine Wohltat: Teile vom Spritzling trennen, mit der Pinzette anstecken, fertig. Kein Durchbohren von Löchern, kein Hantieren mit Kleber (und die ständige Gefahr im Nacken, das teuerste Ersatzteil - das Gehäuse - zu versauen), kein Gefummel, die Teile an der Pufferbohle irgendwie zum Halten zu bekommen. Bei Tilligs Modell habe ich das Anbringen von Kupplungshaken und Schläuchen irgendwann aufgegeben - die Löcher im Metallrahmen sind viel zu flach.
Tilligs 110 punktet mit:
- gerade Drehgestelloberkanten
- mehr Details auf dem Rahmen
- längerem Auslauf
Trotzdem wirkt das Modell von Roco auf mich optisch etwas besser:
- Inneneinrichtung, freier Führerstandsdurchblick trotz Decoder
- saubere Lichttrennung
- lackierte Drehgestelle (oder zumindest besser durchgefärbter Kunststoff)
- vorbildliche Typhone
- breiterer Rahmen, dadurch nicht so "hochbeinig" wirkend
Die Fahrgeräusche sind bei beiden in etwa ähnlich. Bei Streckenfahrt stört der Motor den Sound der Roco-110. Das wäre bei Tilligs Modell wohl nicht anders.
Fazit: Tilligs 110 ist immer noch gut dabei. Mit einer etwas konsequenteren Produktpflege hätte man sich die Doppelentwicklung vielleicht vom Hals halten können. So muss sich Tillig die Frage gefallen lassen, welchen Mehrwert der Käufer für den Mehrpreis gegenüber Roco bekommt.
Andi