Die gelbe 111 lag bei mir schon paar Tage auf Halde ohne sie testen zu können.
Wegen anstehender Renovierungsarbeiten ist die Anlage leider zugekramt gewesen.
Heute nun endlich mal etwas freigeräumt um die letzten 5 gekauften Triebfahrzeuge mal zu testen.
Vorletzte dieser 5 war V36 aus dem Sambaset von Tillig, die wie die anderen 3 davor mit sehr gut abschloß.
Zum Schluß habe ich mit geringen Erwartungen, nach dem ganzen hier schon Gelesenem die 111 von Roco auf das Gleis gestellt.
Schon beim Kauf vor Wochen bekam ich verbal vom Lieblingshändler um die Ecke nichts gutes zu Hören über die Qualität der Loks dieser Baureihe von ROCO.
Ebenso dann akustisch, als die Lok auf dem Gleis stand.
Knarzender, sehr lauter unruhiger Lauf bei allen im Laden getesten Modellen.
Ok wir entschieden uns für die Leiseste. Auch mein Händler, der schon vorher einige Modelle getestet hatte.
Heute nun zu Hause im Test
ein wirklich fatales Fahrergebnis: immer langsamer werdend in eine Richtung bis (fast) zum Stehenbleiben,
in die andere Richtung zwar ungefähr gleichbleibend "schnell" aber mit leichten Schwankungen, eben doch deutlich zu langsam.
Dazu begleitet von "lustigem analogen Dieselimitationssound".
Ich hatte aber keine Soundlok erworben.
Einfach mal errinert an frühe BTTB Modelle.
Aber so konnte das nicht bleiben.
Da möchte ich michgleich einmal für die Tipps hier bedanken!
So brauchte ich keine Ursachen suchen oder überlegen wie ich Dies und Das abstelle bzw. verbessere.
Letztendlich stellte sich wohl das weiße Zahnrad im
Drehgestell als absoluter Fahrthemmer heraus.
Es war auch zu straff eingesetzt so dass sich die Drehgestellseitenwände verbogen.
Also das weiße Zahnrad heraus genommen und danach habe ich dieses auch gleich minimal etwas schmaler gefeilt und entgratet an den Kanten.
Die Stromabnehemer mussten auch etwas justiert werden.
Zu viel Fett konnte ich nicht feststellen. Aber wenig ist es nicht.
Dann habe ich noch die Akustik mit dem hier beschrieben Malerkrepptipp etwas reduziert.
Der Motor lag wirklich einfach zu lose an seiner Position.
Zum Motor würde ich mal behaupten das ist ein einfaches Billigteil.
Hatten wir ja schon das Thema, dass man die Grenzen der vorgefunden simplen Mechanik nicht mit digitaler Technik ersetzen kann.
Hinzu kommt, dass die Achse des Motors viel Längsspiel hat.
Ich denke, dieser fakt bringt auch etwas Geräusch in das Modell.
Letztendlich finde ich, ist das Teil bei mir schludrig zusammengesetzt worden.
Alles etwas abgestellt und wie beschrieben geändert und sie da....
jetzt dreht sie schön länger ein paar Einfahrrunden.
Zum Schluß der Vergleich mit Tillig.
Optisch wurde hier schon genug gesagt - ok beide.
Montagefreudig gut zerlegbar ist die ROCO Lok.
Im unteren und mittleren Geschwindigkeitsbereich punktet bei mir die Tilliglok deutlich mit einer feinfühligen Regelbarkeit und besseren Langsamfahreigenschaften.
Endgeschwindugkeit gefühlt ist erst einmal die Lok ok, aber deutlich schneller als die Tilliglok, jene aber auch ok.
Ich schätze sie ca. ein Drittel schneller.
Ich testete die 111 gegen zwei von Tillig der BR 110 etc., einer nagelneuen Tilliglok, frisch aus der Vitrine und einer eingefahrenen fein geölten Lok.
Letzter war auch noch besser regelbar als die unbehandelte aus Sebnitz.
Ich denke, irgendwann nehme ich die ROCO 111 mal völlig auseinander um zu sehen was mit einer kleinen Überarbeitung, gründlichem Entgraten und besseren Fetten etc. geht.
Um sie dann danach auch fein zu altern.
Die ROCO BR 111 macht eine gute Figur mit Abstrichen gerade in den Fahreigenschaften, was schade ist.
Optisch ist sie fein. Hat positive Ecken sozusagen.
Hervorzuheben für mich, z.B. die feinen Drehgestelle und der offene Rahmen.
Am Führerhaus Windabweiser und ein feines Typhon auf jeder Seite.
In etwa ebenso gut auch die Tilliglok, der aber eine Produktpflege im Laufe der Zeit sicher gut zu Gesicht gestanden hätte.
Leider unterbleib dies.
Einige Mängel der ROCO BR 111 wurden schon genannt.
Griffstange an der Stirnseite und fette Stecklöcher auf dem Umlauf für das Geländer finde ich unnötig.
Schräge Drehgestelloberkannte ... sieht man kaum (also für mich jetzt ok)
Die Pufferbohle ....? muss ich mal in Ruhe vergleichen.
Farbe naja, ich meine, wenn eine Lok nicht mehr ganz im Neulack ist, wirkt sie doch gut wie eine etwas ausgeblichen im Lack.
Mir gefällt es.
Letztendlich im Triebfahrzeugpark ein Bereicherung für wenig Geld.
Es gibt eben hier und da etwas, das nicht so ist wie .... aber eben doch gut.