Anbei mal Bilder eines typischen polnischen Kleinsttraktors aus den 1960/70er Jahren.
Bild 1 zeigt den Motor mit seinen zwei Rädern, der erst mit dem Anhänger, dem Sitz des Fahres, hier zu einem vollwertigen Fahrzeug wird. Erst der zweite Anhänger, der Mäher, macht den Nutzen aus. Er bedarf zweier weiterer Leute. Der erste regelt den ca. 1 m breiten Mähbalken in der Höhe nach, der zweite sorgt mit einem Rechen und einer Hebelmechanik dafür, dass das Schnittgut gesammelt und in Haufen abgelegt wird, damit die üblicherweise nachfolgenden Frauen und Mädchen das Stroh zu Puppen binden können (Bild 4). Als Puppenstapel trockenete das Getreide nach, wurde später dann eingesammelt und getroschen. Das ist eine Technologie, welche in Mitteleuropa in den frühen 1950er Jahren durch die Mähbinder abgelöst wurde, bevor Mähdrescher das Problem in den späten 1950er Jahren endgültig lösten. Nur, ein aktueller Mähdrescher war in Polen unbekannt, der hätte das Handtuchfeld in 10 Minuten abgerntet und vermutlich noch einen Schwad vom Nachbarn mit geerntet. Genau deshalb hatte diese Landwirtschaft nach 1990 keine Chance mehr.
Es gab für den Kleinsttraktor auch einen Anhänger mit einem einscharigen Pflug.
Für die abgebildeten Polen brach eine Welt zusammen, als sie uns im selben Jahr besuchten und ein Rudel E300 das Feld hinter unserem Garten quasie in Minuten abernteten, droschen und kurz darauf ein K700 mit 17-Schar-Pflug den Acker tief umgrub. Einen Acker der mindestens 100 mal größer war als ihr Handtuchfeld, für dessen Ernte sie allein mit unserer Hilfe mehrere Tage brauchten
Bild 2 und 3 zeigen den Kleinsttraktor mit einem Kippanhängeraufbau gekoppelt. In der Form wurde er zum Heimtransport von Grasschnitt, Heu, Runkeln oder Kartoffeln benutzt.
Der Kleintraktor hatte kein Nummernschild und wurde auch von Kindern benutzt.