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Modellbahnläden in der DDR

Wenn man mit der Zeit geht werden wir in ein paar Jahren wohl keine Seiten mehr füllen können wo es noch Modellbahnläden gibt!
Die Digitalisierung hat durch Corona noch mehr Fahrt bekommen und das Geschäftesterben hat noch nicht begonnen.
 
Mit den beiden Geschäften "Morgenstern" und "Puppen-Langner" in Dresden-Pieschen verbindet mich viel. Mein Vater kaufte bei Morgenstern im Oktober 1971 die ersten TT-Modelle, Gleise und Fahrleitungsmaterial. Er ist E-Lokfan und da musste es die damals neu erhältliche 211 im roten Lack mit cremefarbener Bauchbinde sein. Hinzu kamen MAMOS- und VERO-Bausätze, die später zusammen gebaut, heute noch teilweise als Häuser in meinem Bestand sind.
Später, als ich dann Taschengeld erhielt, fing ich an, die ESPEWE- bzw. PLASTICART-, sowie PERMOT-Automodelle zu sammeln, die ich ebenfalls weiterhin mein Eigentum nenne.
Und ich verbrachte viele Nachmittage bei Morgensterns, denn da vertrieb man auch die TECHNOMODELL-H0e-Modelle, die allerdings für mich unerschwinglich waren, aber faszinierten. Es gab immer was zu entdecken, was ich stundenlang betrachten konnte.
Ab Ende der siebziger Jahre war plötzlich die Veränderung zu spüren, die Vielfalt des Warenangebotes ging darnieder. Als ich endlich das Geld für die Tatra-Zugmaschine zusammen gespart hatte, gabs die plötzlich nicht mehr. Wie ich bereits weiter oben schrieb, war das dann auch mal Grund für mich, bei einem Pioniernachmittag, bei dem der Aufbau des Sozialismus wieder mal ins seinen rötesten Tönen gelobt wurde, auszurasten...
Da fand ich die DDR überhaupt nicht mehr toll!
 
... :scherzkek :totlach:der war gut - wir hatten 1996 unseren ersten Telefonanschluss
Na, nun nicht alles ganz so schlecht machen.
Natürlich haben wir (nicht ganz legal) von Arbeit aus angerufen. Und öffentliche Fernsprecher gabe es auch überall. Ja, ich ich habe da schon gearbeitet (seit 1976).
Wie bei allen Dingen die man so benötigte (Radios, Kassettendecks, Fernseher, Kühlschrankkombinationen, Geburten, Lizens-LP's, und endlos weiter).
Nichts ausßergewöhnliches.
 
Wie oft bin ich in Hainichen, bevor der Bus zurück zu mir auf's Dorf fuhr, die Mittweidaer Str. runter zum Lampenladen. Denn da gabs auch Moba, leider das gewünschte sehr selten bis nie. Als dann nach Karl-Marx-Stadt gezogener wurde das Angebot kaum besser. Bis mich als "Jungfacharbeiter" 1989 ein Urlaub an die Mecklenburger Seenplatte führte. In Goldberg gab es damals einen Spielwarenladen mit Moba - mir gingen am ersten Urlaubstag die Augen über. Ich erstand: BR86, 3 Bghw-Wagen, 1 langen Flachwagen mit 3 Containern sowie 1 offenen 4achs-Güterwagen. Das Budget des Urlaubs war im A..., aber egal. Den Kassenzettel habe ich noch heute. Nur zum Erinnern: Diese Menge auf einmal hätte ich in KMST. nie bekommen...
 
Ja, das stimmt. Gefühlt in jedem Landwarenhaus in den damaligen Bezirken Schwerin, Rostock und Neubrandenburg konnte man beliebiges Modellbahnmaterial erwerben. Bei einer Fahrradtour 1987 im Sommer wusste ich bald nicht mehr, wohin mit dem erworbenen Material... In Anklam bekam ich die damals brandneue 119, in weiteren Läden unterwegs Güterwagen, Personenwagen... Und in Dresden in den Läden war zu dieser Zeit nur Streumehl und so bisschen Kleinkram ohne weiteres zu bekommen... Absolut unklar. Planwirtschaft halt...
Mein mitfahrender Kumpel, H0-Bahner verlud in seine Packtaschen die Gützold-Kondens-52...
Wohlgemerkt, wir waren mit den Rädern eigentlich auf touristischer Tour mit Schwerpunkt Feldbahnen, von denen es noch zahlreiche gab...
 
Irgendwie bin ich zu jung für eigene Erinnerungen an die Läden :gruebel:
Dikusch schrieb:
Natürlich haben wir von Arbeit aus angerufen. Wie bei allen Dingen, die man so benötigte (Geburten)
Weiter vorn fiel ja schon der Begriff Kinderkaufhaus, aber DAS :eek: :eek: war mir jetzt neu. Hattet ihr denn keinen Storch?! Das müssen wirklich andere Zeiten gewesen :)

Poldij
 
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Da fällt mir ein:
Januar 1990 HO Salzwedel und Arendsee - besonders in Arendsee gab's ausgefallene Sachen, Trambausätze, Arbeitsgemeinschaftsmodelle und alles, was in den Katalogen stand. Brachte mir an der GÜst Richtung Lüchow eine längere 'Kontrollpause' ein, nachdem der Grenztruppenmensch das Zeugs auf der Rücksitzbank gesehen hatte und sein modellbahnerisches Interesse ( wo ich das denn herhätte ) habe ich schnell durchschaut, so dass wir in aller Freundschaft nach einer halben Stunde Fachsimpelei voneinander schieden...
 
@ateshci
So ändern sich die Zeiten. Meinem Onkel haben sie 1988, seinen Ford Capri, komplett auseinander genommen. (Hinweis aus der Bevölkerung)

Damit wir beim Thema bleiben. Es war eine N-Startpackung, gekauft in Nordhausen, Spielwaren Harthaus.
Das Geschäft, auch wenn schon 3x umgezogen, existiert noch. Nur die Mobaabteilung wurde vor ein paar Jahren
nach dem Tod des Inhabers aufgelöst.
 
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Mich würde da hier mal interessieren wieviele, bzw welche von den auf gezählten Läden bis heute überlebt haben, evtl auch an einem neuen Standort.

Überlebt hat Modellbahn Voigt in Magdeburg, vieleicht hier noch nicht so genannt da vor 1990 es kein reiner Modellbahnladen war. Damals war es Modellbahn und Heimwerker.
Was mir an dem Geschäft gefällt, man macht immer noch zur Mittagpause zu, ich kann das respektieren.

mfg Bahn120
 
Modellbahn Zeibig in Radebeul, deren Nachfolger die Fa. Grundkötter ist, ist in meiner Erinnerung ein reiner Modellbahnladen gewesen.
Ja Zeibig, war nur Modellbahn. Die hatten aber manchmal Batterien ( Flach, Mono, Babyzellen usw.) im Schaufenster ausgestell:happy:, da es zu DDR-Zeiten nicht viel an rollenden Material gab:(. Aber hin und wieder hatte man Glück und bekam mal ein Triebfahrzeug. Ich stand früher oft vorm Schaufenster mit einem Eis in der Hand, was es gleich nebenan in der Eisdiele gab.:p:)
 
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Mein Lieblingsgeschäft in Magdeburg war (neben Schreib- und Spielwaren Winkel in der Ottenberg- Ecke Stendaler Straße in Alte Neustadt) der große HO-Spielwaren- und Modellbahnladen in der Wilhelm-Pieck-Allee gegenüber dem Zentralen Platz.
Das Geschäft gibt es nicht mehr. Eine Verkäuferin aus diesem Geschäft arbeitet (zumindest bis zur coronabedingten laufenden Schließung) bei SpieleMax im E-Center.

Überlebt hat Modellbahn Voigt in Magdeburg, vieleicht hier noch nicht so genannt da vor 1990 es kein reiner Modellbahnladen war. Damals war es Modellbahn und Heimwerker.
Vor der Wende war Herr Voigt angestellt, war wohl ein Konsum-Geschäft, zuletzt in der Braunschweiger Straße.

in der Halberstädter Straße befand sich ein weiteres Modellbahngeschäft- PGH Mechanik.
 
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Modellbahn Liebscher von der Zwickauer Straße gibt es nach wie vor in Freital auf der Kohlenstraße. Hervorragendes Geschäft mit toller Beratung und Service sowie vertretbaren Preisen. Ansonsten hatte ich zu DDR-Zeiten das Glück, die gähnende Leere in den Dresdner Mobaläden durch Dienstreisen in den Norden zu kompensieren
 
Kann sich noch jemand an den Modellbahnladen in Breitenbach erinnern? War der in der Friedens- oder in der Ernst-Thälmann-Str.? Dort habe ich meine erste E499 gekauft.
 
In den Sommerferien war ich immer bei meiner Oma in einem kleinen Dorf bei Neuhardenberg (damals Marxwalde). Ein Höhepunkt war in der Regel ein Tagesausflug mit dem Bus nach Seelow. An der Straße vom Stadtzentrum zum Bahnhof und zur Gedenkstätte gab es einen Spielzeugladen (Namen weiß ich nicht mehr) Die führten auch Modellbahnen, an der kompletten Ahnungslosigkeit der Verkäuferinnen merkte man aber, dass die nicht oft nachgefragt wurden. Meine Oma hat mir dort irgendwann zwischen 1982 und 1985 eine 81er gekauft, die laut Garantiezettel noch von Zeuke und Wegwerth hergestellt worden war und seit 1968 im Laden gelegen hatte. Zwei dreiachsige Rekowagen habe ich auch bekommen, und die Verkäuferinnen waren sehr verblüfft, als ich danach fragte: "Wo soll der Wagen denn eine dritte Achse haben?" Bei den BTTB-Wagen hatte man, wenn ich mich recht erinnere, die Wahl, ob man sie zwei- oder dreiachsig fahren lassen will, und die Damen ließen sich überzeugen, dass in der Packung eine dritte Achse samt Aufhängung vorhanden war. Heute gibt es den Spielzeugladen nicht mehr, und ich habe keine Ahnung, wann er aufgehört hat zu existieren.

Grüße
Jörg
 
Da gehören Besuche in diversen Läden natürlich dazu, wo man Mama, Papa oder vor allem Oma immer etwas aus dem Kreuz leiern konnte.
Ja wenn Oma zu Besuch kam, war der Besuch im Spielzeugladen immer wie Weihnachten und Ostern zusammen. Ich weiß noch genau wie ich Ende der 70iger mit Oma im Spielzeugladen war (das war noch der alte in der Turmstraße, bevor die Modellbahn dann in den Bastelladen umzog) und Oma mir die BR 56 kaufte. Ich hab damals lange überlegt denn es gab auch noch die damals ganz frisch auf dem Markt gekommene BR 86. Da ich aber schon immer ein wenig mehr auf Schlepptenderloks stand, wurde es die BR 56. Aber da Oma ihren "Lumpi" schon immer über alles geliebt hat, fuhr am Abend des selben Tages, auch noch eine BR 86 über meine Anlage ...... die beiden Loks gibt es noch, Oma leider seit 2012 nicht mehr.
 
Meine Mutter hatte mal einen Einkaufszettel für Gleismaterial vom Vater bekommen, damit ging es zum Schubert auf dem Schillerplatz in DD. Ich durfte damals mit zum Einkauf. Mein Vater hatte auf dem Zettel krumme Schienen stehen, er meinte damit gebogene. Der Schubert Senior stand ja immer im weissen Kittel im Geschäft und sagte zur Mutter" Ich kann ja mal die Schienen auf den Boden legen und 2x drüber Latschen, da sind sie auch krumm."Da gab es was zu lachen im Laden,diese Geschichte werde ich nie vergessen. LG
 
Zu alten Zeiten hatte ich das Glück in Grimma ziemlich viel zu bekommen.
Im Urlaub bei den Schwiegereltern in Ueckermünde gab es einen am Markt.
Bei den bin ich sehr viel Geld losgeworden.
 
In Gera war der HO-Bastlerbedarf und die Moba-Abteilung im Konsument-Warenhaus immer leer. Man musste wissen wann Lieferung kommt.
Also wurde nachgefragt. Das ganze war eine Jagt auf TT-Material und man hat sich immer gefreut wenn man was ergattert hat.
Ich hatte viel Altstoffe gesammelt und abgegeben um das nötige Geld zu bekommen. Eine Ladung ca 7 Mark.
Dafür gab es schon einen Güterwagen. Und ein Eis war meist auch immer dabei.LG.
 
Du hättest die kleinen Schmalzfleischgläser sammeln sollen, nicht die Sektflaschen. Dann wären zwei Wagen rausgesprungen. ;)

Ansonsten hatte ich auch den Eindruck, dass es im Norden mehr gab. In Neustrelitz gab es 1987 den G-Wagen mit Bremserhaus und es interessierte dort niemanden. So konnte ich damals dort zehn Stück als Bastelgrundlage (Neukombination von 76- und 81,5mm Ober- und Unterteile) erwerben, ohne dass jemand Anstoß nahm.
In Leipzig wäre man mir wohl an die Kehle gesprungen.

MfG
 
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