Mannschaftstransportwagen, SammS
Hallo alle zusammen,
wenn mich meine Erinnerungen an 5 x Bahnverladung Uffz-Schule Weisswasser bzw. Komplexlager (Name?) zum "Kinderwagenwerk" Neubrandenburg mit je 10-20 SPW 152 zur Aufarbeitung als "Wüstentraktor" nicht trügt
(so ähnlich sah es dann immer bei der Ankunft aus) , gab es kurze
Wagen (Holz, evtl. OPPELN) mit einem Ofen und DoSto-Pritschen an den Stirnwänden. Die langen Wagen mit Pritschen an den Seiten und "Seitengang" hatten dann zwei Öfen und möglicherweise Blechwände. Gepinkelt wurde während der Fahrt mit dem Wind oder im Stand halt draussen. Waschen? Zähneputzen mit Tee oder Wasser musste genügen.
Die Bierkiste im Wagen war eigentlich nicht so beliebt, da es auch unterwegs manchmal Besuch der MP oder anderer Vorgesetzter gab. Wenn ein Offz. dabei war, wurde der Bier- und Alkvorrat meist im ersten grünen Rüsselauto nach dem Mannschaftswagen gebunkert. Dann war Wache schieben bei Halt sehr beliebt (es musste bei Halt immer jemand absitzen und "sichern", der Lokführer war meist so nett und gab deutlich Signal, wenn es weiterging (manchmal fuhr er dann betont langsam an, damit auch die mit den heruntergelassenen Hosen noch aufsspringen konnten.
Eine Kohlekiste ist extrem wichtig, die wurde immer auf Rangierbahnhöfen aus den umstehenden Braunkohle- oder Briketttransporten gefüllt (tu NIEMALS Steinkohle (=Anthrazit) in einen Blechofen!). Geschlafen wurde auf Brett mit Schwarzdecke und Zeltbahn, wer einen guten Spieß hatte, bekam schon mal ein Elefantenportemonnaie (=Offiziersschlafsack) aus den Kompaniebestand geliehen.
Die SPW wurden über Kopframpe auf Samm gefahren, immer schön mit Einweiser und die ganze Zuglänge lang über die abgeklappten Stirnwände, haben wir beim Abklappen und wieder zurüsten geflucht. An die klappbaren Bremsbühnen kann ich mich nicht erinnern, evtl. waren die 1983-85 nicht bei uns im Einsatz. Auf einem Samm passten immer zwei SPW 152 (wo gibt es die eigentlich in 1:120 ??) oder vergleichbare Fahrzeuge.
Kettenfahrzeuge und breiteres Gefährt wurde bei abgeklappten Seitenwänden oder auf SammS aufgefahren. Gesichert wurde die Radtechnik mit Vorlegekeilen (vier Ecken), dazu hatten die mitgeführten Keile mit Blechklappe abdeckbare Krallen, die durch "Andrücken" mit schleifender Kupplung erst in Fahrtrichtung in den Boden der Samm gedrückt wurden. War der Hintermann beim Anlegen der Keile schnell genug, rollte der SPW beim auskuppeln etwas zurück und presste die hinteren Keile fest. Verlascht wurde meiner Erinnerung nach nur selten.
Fahrtdauer (zum Werk nach Neubrandenburg mit geringer Priortät) zwischen 7 -10 Tagen, viele Unterwegshalte auf Güterbahnhöfen mit hevorragenden Kantinen und sehr vielen netten Eisenbahner (und Eisenbahnerinnen ;-) ). Sogar duschen durfte man manchmal in den Betriebsgebäuden, da die Standzeiten meist lang genug waren.
So, genug geschwatzt, wer mehr wissen will, kann ja noch mal nachfragen.
Ake