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Militärtransporte bei der NVA (aus Tillig Neuheiten 2012)

Hallo zusammen,

für die Bahntransporte der Motschützen kann ich (MSR 27 - Schwerin) die Angaben von trainmate zum großen Teil bestätigen (dank unseres Kommandeurs durften wir öfters mal mit der Bahn reisen):

Der Mot.-Schützenzug (BMP 1) bestand aus 3 Mot.-Schützengruppen a 8 Mann (5 x MPi-Schützen, 1 x SMG-Schütze und 1 x Panzerfaust-Schütze sowie Gruppenführer) plus Fahrer, Richt-Lenkschütze sowie dem Kommandanten (1. Fahrzeug --> Zugführer, 2. Fahrzeug --> Stellvertreter, 3. Fahrzeug --> bei uns meist der Gruppenfüher oder der Technische Offizier).

Eine Kompanie hatte 3 Züge = 9 Fahrzeuge.
Dazu kam noch das Führungsfahrzeug mit Fahrer, Richtlenkschütze, Kompaniechef, Politstellvertreter, (tw.)Technischer Offizier und Kompanietrupp (Funker, Sani, Schreiber). Der Hauptfeldwebel, sein Stellvertreter und der BA-Fuzzi führen mit dem Ural mit Haenger fuer die Munition und sonstige Versorgung (allerdings lag die Verpflegungskiste für den Kompaniechef immer in seinem SPZ bereit).


Nach meiner Erinnerung "durften" die Zugführer mit der Mannschaft reisen - Einhaltung von Ordnung und Sicherheit während des Transportes. Nur die Kompaniespitze reiste separat.

Während der tw. langen Wartezeiten auf den Bahnhöfen ist uns aber auch hin und wieder der Kopaniechef zur lokalen Versorgung "durchgebrannt" - gefahren wurde mit dem, was gerade vorrätig war.


Bezüglich Alkohol auf Transporten schweigt der stille Geniesser - aber volltrunken waren wir nie - zu gefährlich.
 
Danke an Euch alle für die Infos. Besonders die Schilderungen von trainmate und JUK waren sehr aufschlussreich. Ich habe zwar im Zusammenhang mit meinem 2. Hobby sehr viel über das Militär gelesen, aber einen Bahntransport mit BMP-1 habe ich natürlich nicht mitgemacht. Jetzt kann ich mir vorstellen, wie ein vorbildgerechter Zug aussehen müsste.
 
Hallo Jenny
Wenn Dein Millitärzug mal irgendwo auf die Seite genommen wird müßen Wachsoldaten absitzen und den Zug beobachten. (Damit niemand Allololl besorgt oder der Feind zu nah an den Zug kommt), also Holzauge sei wachsam.
VG Uwe
 
Mojn an die Fachleute,
ich hätte mal eine Frage wegen dem Wagen-Gewichtsverhältnis:

Wurde an Wagenmaterial stets eher genommen was greifbar war oder
wurde da auch drauf geachtet 6achser für schwere Technik(T-55 Gew.45t) und
4achser/2achser für Leichtgewichte (BMP1 Gew.13,5t)?

Die 6achser sind ja für BMP1 mehr als reichlich überdimensioniert,
da würden 4achser doch eher passen.
Mir ist klar das Roco 4achser mit T-55 produziert und Tillig dann die 6achser mit BMP.
Als Option käme mir hier in den Sinn die fahrbaren Untersätze unter
den T-55 und BMP1 nach erwerb der selben zu tauschen.
Sieht irgenwie verhältnismäßiger aus.

IoreDM3
 
Erlebt habe ich persönlich jedoch auch Bahntransporte jenseits von Übungen, wenn nämlich unsere Fahrzeuge zum "Service" nach Teterow mußten. Da hatten wir für 4 Mann (ranghöchster war Uffz.) einen ganzen Begleitwagen für uns, hinten dran dann ein Ks mit zwei SPW40...einmal längs durch die Republik war da schon eine geniale Abwechslung.

Eine solchen Transport habe ich auch mal erleben dürfen - 2 SPW von Leipzig (Wiederitzsch) nach Neubrandenburg. 4 Mann in einem Hkm (Oppeln) und 2 Ks mit den 2 "Eisensauen". Fast 3 Tage unterwegs...

FD851
 
Hallo zusammen,

für die Bahntransporte der Motschützen kann ich (MSR 27 - Schwerin) ...

Ich oute mich mal als zum MSR 29 (Hagenow) gehörend und kann mich nur an eine Bahnverladung in Rathenow erinnern, als unsere Nachrichten-Kompanie zurück nach Hagenow verlegt wurde. Wir sind dann aber mit einem anderen (Sonder-)Zug zurück ins Objekt, die Technik kam dann später dort an. Warum, wieso, ... Keine Ahnung mehr.
In solch einem Mucker-Schlafwagen bin ich nie gefahren :)

Gruß
 
Staßfurt

Hallo Erstmal,

in Staßfurt steht ein komplett möblierter Hbs...aber es wird ja immer nur nach den Loks geschaut...
 
Mojn an die Fachleute,
ich hätte mal eine Frage wegen dem Wagen-Gewichtsverhältnis:

Wurde an Wagenmaterial stets eher genommen was greifbar war oder
wurde da auch drauf geachtet 6achser für schwere Technik(T-55 Gew.45t) und
4achser/2achser für Leichtgewichte (BMP1 Gew.13,5t)?

Da muß man unterscheiden zwischen Einzeltransporte und größeren Einheiten. Bei Einzeltransporte wurde schon auf den passenden Wagen geachtet, bei größeren Einheiten sah es etwas anders aus. Da wurde meist ein passender Militärpendel gestellt und da war die Wagengestellung nicht gerade optimal. Es kam auch sehr oft vor, daß Wagen mangels passender Ladung leer mitliefen.

Die 6achser sind ja für BMP1 mehr als reichlich überdimensioniert,
da würden 4achser doch eher passen.
Mir ist klar das Roco 4achser mit T-55 produziert und Tillig dann die 6achser mit BMP.
Als Option käme mir hier in den Sinn die fahrbaren Untersätze unter
den T-55 und BMP1 nach erwerb der selben zu tauschen.
Sieht irgenwie verhältnismäßiger aus.

Klar, es geht auch so wie von Roco und Tillig herausgekommen, aber das Optimum war es nicht. Trotzdem gab es auch solche Transporte.

Hauptlok
 
Wurde an Wagenmaterial stets eher genommen was greifbar war oder wurde da auch drauf geachtet 6achser für schwere Technik(T-55 Gew.45t) und 4achser/2achser für Leichtgewichte (BMP1 Gew.13,5t)?

IoreDM3

Soweit ich damals (1984/87) bei solchen Sachen "beteiligt wurde" hatte man bei Verladungen darauf geachtet die richtigen Wagen zu bestellen. Also die 6-achser fuer die Panzer und die 4-achser fuer alles andere. War sicher auch eine Kostenfrage und wieweit verfuegbar.
Sehr beeindrueckend war aber dann der Transport des kompletten Regiments: 3 Mot-Schuetzen-Batallione, 3 Panzer-Batallione, die Artillerie-Abteilung (SFL 122mm), plus all die anderen Hilfstruppen. Waren dann jedesmal so 5 bis 6 komplette Zuege im Blockabstand folgend. Dann war ganz schoene Hektik beim Entladen angesagt! :fasziniert:

Bei Einzeltransporten in das Reparaturwerk von/nach Neubrandenburg oder in/von der Panzerwerkstatt Grossenhain war das etwas anderes.

So ein Einzeltransport hatte nateurlich auch seine guten Seiten. Man war normalerweise 3 Tage weg vom "normalen" Alltag in der Kaserne.
Besonders lustig war dann wenn man so ein Ding abgeliefert hatte und dann mit all seinen Sachen im normalen D-Zug in Felddienst-Uniform und Waffe zurueckgefahren ist. Da man ja nicht wusste wie lange man auf dem Hinweg untegs war wurden auch keine Platzkarten fuer die Rueckfahrt bestellt. Aber anscheinend machte dann die Ausruestung so einen Eindruck, dass die Schaffner (=Zugfuehrer der DR) uns ein Extraabteil organisierten.
Sogar die Trapo liess uns zufrieden und die Jungs waren schon manchmal echt laestig!!:brrrrr: :traudich:

Heute lacht man ueber diese Sachen. Man sollte trotzdem nicht vergessen wieviel machmal gefehlt hat um das ganze ernst werden zu lassen.
 
vertrauter? Blick ...

Hallo Erstmal,
mal ein Einblick...bei einer der letzten Veranstaltungen mußte ja ein Truppentransport nachgestellt werden. Warum dafür teilweise Bahndienstwagen genommen wurden ist mir unklar? Ein gutes hatte es aber, der Hbs stand mal offen da...
 

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Hallo, ja zum Thema Panzertransport, Truppentransport oder einfach nur Bahntransport.

Ich war beim Grenzkommando Mitte, GAR 40, ABttr. ( Stand 1988) wir hatten 6 MT-LB PaK D 44 (85 mm) 2 Ural 375 (Pl/Pr) mit HL 60.0 (Pl) und 2 SPW PSH.
Wir hatten zum Abschluß des Ausbildungshalbjahres immer das taktische Schiessen auf dem TÜP Annaburg. Die Bahnverladung erfolgte in Oranienburg (Sachsenhausen) Fahrstrecke des 1. MSR.
Zur Verladung wurden 6 Samms ( 3 Angebot von Modellbahnshop Sebnitz) und 2 achsige Flachwagen od. 4 achsige ( kann ich jetzt nicht mehr genau sagen ) und die Mannschaftswagen (Tillig) aber auch "Oppeln" Zuglok war eine "Taigatrommel" BR 120.

Wir sind damals immer im Verbund mit dem einer 2. ABttr. (GR34) verlegt worden. Es war schon immer eine Besonderheit im Winter über eine Kopframpe zu verladen.

Auf einen Samms war immer 1 MT-LB mit PaK verladen.
VG
 
...
Wenn Einzelfahrzeuge verlegt wurden (1-2 Panzer ins Reparaturwerk oder 4-6 Lehrgefechts-Panzer zum Schießplatz) war auch immer ein Mannschaftswagen mit dabei. Da die Panzerwagen irgendwo angehängt wurden, dauerte Rostock-Neubrandenburg schon mal 3 Tage.
....


Ich gehe davon aus, das die dann in normale Güterzüge eingeordnet wurden oder?

Mein Dad hat mir mal erzählt, das sie zum FLA Raketten schiessen die Einheiten weit Richtung Osten geschickt haben (ich glaube Kazakhstan). Da wurde aber nur das nötigste verschickt und während der Übung die Truppen ausgetauscht und die letzten brachten dann alles wieder mit. Einmal hatte jemand auf der Heimfahrt Melone gekauft, das war auch verboten. Danach durften alle in Frankfurt/Oder in Quarantäne.
Zur Werkstatt nach Neubrandenburg war alles möglich, je nachdem was und wieviel überführt wurde.
 
Hallo, ja, die Einzelverlegungen wurden an normale Güterzüge angehängt. Deswegen dauerte es ja so lange. Daher sind kleine Sets mit 3-4 Panzern vorbildgerecht. Kehrten die Fahrzeuge nach einer Saison vom Schießplatz zum Standort zurück, sahen sie meist recht "abgefahren" aus, man darf also auch altern. Etwas Farbe kann auch in´s Spiel kommen, da Mitte der 80er Jahre bei der NVA (nur) für Übungen Tarnflecken aufgebracht wurden.
Die Kompanieverlegung erfolgte mit Sonderzügen. Das ging in der Regel auch nicht schneller, da ja Lücken im dichten DDR-Güterverkehr gefunden werden mussten.

@ IoreDM3: kleine Korrektur, ein T55 wog 34 Tonnen, mit Munition 36
 
Die Kompanieverlegung erfolgte mit Sonderzügen. Das ging in der Regel auch nicht schneller, da ja Lücken im dichten DDR-Güterverkehr gefunden werden mussten.

Das stimmt nicht! Militärzüge hatten Vorrang vor Zügen gleicher Gattung und Geschwindigkeit und vor Leerwagenzügen.

In der Praxis hatten sie Vorrang vor anderen Durchgangsgüterzügen, nicht aber vor Transitzügen.

Das die Züge nicht schneller am Ziel waren lag vielfach an Wünschen des Militärs, das die Ankunft vorgab.

Vielfach mußte man aber auch einen Umweg fahren, weil am Entladeort eine bestimmte Stellung der Technik gefordert war. Dann konnte man eben nicht den direkten Weg nehmen.

@ IoreDM3: kleine Korrektur, ein T55 wog 34 Tonnen, mit Munition 36

Bei der DR wurde von 36,5 Tonnen ausgegangen.

Hauptlok
 
Mal so zwischendurch gefragt. Was hängt man in Epoche 5-6 vor so einen Zug als Mannschaftswagen? Ich habe bis jetzt nur ein mal einen Bundeswehrzug gesehen aber irgendwie ist mir entgangen ob da Soldaten mit auf selbigem waren.
 
Mannschaftstransport heute

... irgend etwas, womit auch Fahrgäste transportiert werden könnten :) keine Güterwagen o. ä. In einem Sonderheft (EJ, EK ???) waren aktuelle Bilder mit normalen "D-Zug-Wagen", Interregio ... abgebildet.

Gruß MECler
 
Epoche VI

In welchem Umfang wird denn jetzt die Bahn für Militärtransporte genutzt? Ich sehe eigentlich immer nur Tieflader auf der Autobahn.
Wie passt denn eigentlich ein Leo II mit ca. 3,75 m Breite ins Lichtraumprofil?
 
In welchem Umfang wird denn jetzt die Bahn für Militärtransporte genutzt? Ich sehe eigentlich immer nur Tieflader auf der Autobahn.
Wie passt denn eigentlich ein Leo II mit ca. 3,75 m Breite ins Lichtraumprofil?

die BW benutzt überwiegen die 4achser Rlmmp , haben sogar eigene wagen im bestand.

http://www.roco.cc/produkteshop/uebersicht/detail/cat/12940/pr/diesellokomotive-rhnbsp478-der-csd.html


im einzeltransport ist das ne normale LÜ und hängt hinter der lok. je nach dem was für ne LÜ gibt es dann begegnungsverbot oder einige gleise sind für die durchfahrt gesperrt. hab aber noch nicht erlebt das für militärtransport besondere vorgaben gab.
 
Also zu meiner Zeit hat man im Transportbataillon immernoch geübt, wie man mit einem SLT einen Pz von einem Güterwagen übernimmt und umgekehrt. Das ganze wohl auch mit Lkw-Verladung. Also theoretisch gibt es sowas schon noch.
Andererseits gab es auch eine Bataillonsübung, bei der man mit ca. 400 Lkw + diverser Kleinkram von der Kaserne zum Übungsraum und zurück auf der Straße unterwegs war.

Gruß ebahner
 
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