Hi, ich hab den Fred kurz überflogen und die Anlagenpläne durchgesehen. Im großen und ganzen finde ich das unter den von Dir gesetzten Prämissen schon recht stimmig. Man sieht, daß Du Dir umfangreiche Gedanken gemacht hast - zu Abläufen, Weichenstraßen, Gleisführung, optischer Wirkung.
Ein paar kleinere Dinge würde ich jedoch abändern - hier meine ersten Gedanken dazu:
Wenn Du einen Großstadtbahnhof haben willst, dann konzentriere Dich darauf und auf dessen Umfeld, und verliere Dich nicht in Nebensächlichkeiten, die der Modellbahner gerne noch unterbringt.
Sprich: den Nebenbahnhof samt Bw finde ich unpassend, zumal er in 3 Doppelstockzuglängen vom Hbf zu erreichen ist. Für mich wäre das ganze Anlagengelände Großstadt. Ergo ist der eingl. Bhf auf dem anderen Schenkel ein Bahnhof in einem Stadtteil, der vielleicht etwas umliegende Industrie erschließt, aber kein Bw hat und braucht. Nebenbahn-Bw: weglassen.
Baue dafür lieber das Bw Hbf entsprechend aus.
Die von der Reisezugwagengruppe rechts abgehenden Stumpfgleise zum Rechteckschuppenanbau des Ringschuppens würde ich aber samt Abbau weglassen, das passt m.E. nicht so recht.
Tunnel, v.a. im Bereich des Kopfbf und Bw: weglassen und durch städtische Unterführungen (in Leipzig und Halle gibt's da einiges zum Abgucken) ersetzen. Das paßt nicht zur Großstadt.
Auf dem abgewandten Schenkel sind die Weichen zu den Nebengleisen an der unteren Einfahrt m.E. unpassend angeordnet - sie sollten alle vom Streckengleis erreichbar sein und nur nicht über einen Auszieh-Stummel.
Auch dieser Bahnhof wäre in meinen Augen ein Vorort-Bf vergleichbar zu Leipzig-Thekla oder Volkmarsdorf ...
Ich empfehle nicht ins ländliche abzugleiten, sondern städtisch zu bleiben. Daher rate ich auch zum Verzicht auf die verschnörkelt verschlungene Nebenbahnfortsetzung mit 8 und Endbf. - stattdessen lieber noch einen Industrieanschluß.
Den tieferliegenden Gbf.-Teil sehe ich als Vor-Bf oder Einfahrgruppe in einen (außerhalb liegenden) Rbf und daher ganz ok. Auch das Bw G liegt halt "hinter der Brücke" ...
Die Ortsgüteranlage sollte auf keinen Fall kleiner werden. Diese Anlagen sind meist recht ausgedehnt. Nur die Anbindung finde ich nicht ganz fertig: wie kommst Du denn mit den Wagen dort rein ? Wenn Du das Stumpfgleis, welches als Ausziehgleis benutzt werden soll, weiter führst und vorn wieder anbindest, dann kannst Du mit der Übergabe aus dem Rbf dort einfahren und diese dann in die Ladegleise rangieren. Dazu oben rechts das Ziehgleis noch etwas gestreckt und schon passt's (Dort sehe ich auch keinen Tunnel, sondern eine lange Unterführung - da kann auch ein Ziehgleis mit rein). Momentan ist das eher unmöglich.
Über die eine oder andere Weichenlage (Trennung Bw-Zufahrt zu abgehender eingleisiger Strecke ...) könnte man noch etwas feilschen, die Ein-/Ausfahrten sehen ansonsten beim Drübersehen recht gut aus.
Ansonsten sehe ich es wie Stardampf - wenn Du die Chance hast, das etwas zu strecken, tust Du Dich z.B. mit der Gestaltung der Bw-Zufahrt etwas leichter.
Noch ein abschließender Gedanke zu Gestaltung und Betrieb von Kopfbahnhöfen:
Du kannst entweder jeden Zug nach Ankunft mit der Ranglok ausziehen, und die Lok umsetzen. Das ist sehr zeit- und rangieraufwändig, und ich denke, daß dafür auch der Bahnhofsbereich im Detail noch etwas überarbeitet werden müßte, damit Du Dir nicht alles mit einer Rangierfahrt blockierst. Ein Ausziehgleis getrennt von der Bw-Zu-/Abfahrt ist dann Pflicht, sonst bekommst Du die Loks nicht ins bzw. aus dem Bw, die Du gerade freigezogen hast, aber kannst sie auch nirgendwo anders abstellen. In Deiner Ep3/4a sind es sowieso überwiegend Dampfer, die müssen zum Restaurieren.
Alternativ kannst Du einen Zug mit Lokwechsel verarzten - sprich: Zug fährt ein, neue Lok setzt aus dem Bw vorn dran, alte Lok wird abgekuppelt und bleibt bei Zug-Ausfahrt stehen, um hinterher ins Bw einzurücken. Das wird vermutlich die bei Dir vorrangig eingesetzte Variante werden, denn dafür sind die Gleisanlagen passend. Man kommt vom Bw aus schnell an alle Gleise. Alerdings das Wenden eines Zuges (Kurzstrecke ohne Bw-Zwischenstop) wird ein recht aufwändiges Rangierspiel, ähnlich wie vorangehend skizziert.
Die dritte Variante wäre das Einfügen zusätzlicher Gleisverbindungen am Ende der Kopfgleise, um auf das andere Gleis umzusetzen. In Chemnitz/KMSt-Hbf wurde dazu ein Mittelgleis ohne Bahnsteig dazwischengesetzt, über das die Loks ohne Rangierlokhilfe ans andere Zugende umsetzen können. Außerdem kann hier bei Bedarf alternativ eine Verstärkergarnitur abgestellt werden. Auch recht praktisch.
Soweit von mir - dann erstmal viel Erfolg beim weiteren Planen !